Missbrauch annehmen?
Hi Skorpi83
Vielleicht ist es hilfreich zu versuchen diese beiden Themenfelder erstmal getrennt zu behandeln.
Das erste Thema wäre dann der berechtigte Wunsch nach Gerechtigkeit.
Angesichts der Umstände wird sich der eventuell nicht, oder nicht so schnell erfüllen lassen.
Man muss deswegen aber nicht verzeihen (das wäre dann auch kein Verzeihen sondern resignierender Verzicht).
Das zweite und anscheinend zur Zeit brennendere Thema: Der Umgang mit Wut, Hass und Aggression.
Vielleicht ist es hilfreich zu versuchen diese beiden Themenfelder erstmal getrennt zu behandeln.
Das erste Thema wäre dann der berechtigte Wunsch nach Gerechtigkeit.
Angesichts der Umstände wird sich der eventuell nicht, oder nicht so schnell erfüllen lassen.
Man muss deswegen aber nicht verzeihen (das wäre dann auch kein Verzeihen sondern resignierender Verzicht).
Das zweite und anscheinend zur Zeit brennendere Thema: Der Umgang mit Wut, Hass und Aggression.
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Ich kann einfach nicht greifen, dass dieser "Mensch" mit allem straflos davon kommt.
-jahrelanger Sexueller Missbrauch
-eine Versuchte V***
-jahrelang seine Freundin wortwörtlich vera*** - er wollte neben mir auch Sex von anderen Frauen - und diese dann geheiratet
-Androhung als Jugendlicher, ein Haus anzuzünden - wenn in diesem Menschen sind, nicht auszumalen
Ich verliere auch nicht gerne und hasse Ungerechtigkeiten.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich davon abkommen soll, Gerechtigkeit einzufordern.
Dieser "Mensch" ist krank.
...
-jahrelanger Sexueller Missbrauch
-eine Versuchte V***
-jahrelang seine Freundin wortwörtlich vera*** - er wollte neben mir auch Sex von anderen Frauen - und diese dann geheiratet
-Androhung als Jugendlicher, ein Haus anzuzünden - wenn in diesem Menschen sind, nicht auszumalen
Ich verliere auch nicht gerne und hasse Ungerechtigkeiten.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich davon abkommen soll, Gerechtigkeit einzufordern.
Dieser "Mensch" ist krank.
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Hallo Skorpi83
Glauben Sie, daß Sie Gerechtigkeit irgendwie durch ein ausreichendes Maß an Wut und Aggression vom Universum erzwingen können?
Ich frage nur
weil ich früher als Kind so "gedacht" habe (war mir aber nicht bewusst) und habe meine Wut künstlich aufgeblasen.
Ja das habe ich getan.
Vielleicht tun das andere auch?
Tut nicht gut
und führt nebenbei nicht zu Gerechtigkeit.
Den Peiniger betreffend: Ein A..loch zu sein ist nicht strafbar. Missbrauch (von Minderjährigen) und Vergewaltigung schon.
Die Freundin zu hintergehen ist schlecht, aber....nicht strafbar.
Einen miesen Charakter zu haben ist schlecht...nicht strafbar.
Vielleicht wäre es besser sich gedanklich nicht zu sehr mit dem Feindbild und dessen Ausgestaltung zu beschäftigen?
Glauben Sie, daß Sie Gerechtigkeit irgendwie durch ein ausreichendes Maß an Wut und Aggression vom Universum erzwingen können?
Ich frage nur
weil ich früher als Kind so "gedacht" habe (war mir aber nicht bewusst) und habe meine Wut künstlich aufgeblasen.
Ja das habe ich getan.
Vielleicht tun das andere auch?
Tut nicht gut
und führt nebenbei nicht zu Gerechtigkeit.
Den Peiniger betreffend: Ein A..loch zu sein ist nicht strafbar. Missbrauch (von Minderjährigen) und Vergewaltigung schon.
Die Freundin zu hintergehen ist schlecht, aber....nicht strafbar.
Einen miesen Charakter zu haben ist schlecht...nicht strafbar.
Vielleicht wäre es besser sich gedanklich nicht zu sehr mit dem Feindbild und dessen Ausgestaltung zu beschäftigen?
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Dann wirst du damit leben müssen, dass es hier auf Erden keine Gerechtigkeit für dich gibt, zumindest nicht von dir herbeigeführt. Wer weiß, was das Leben noch für ihn bereit hält. Und das schlechte Karma, dass er mitnimmt in sein möglicherweise nächstes Leben.
Ich habe zum Glück mit solchen Gefühlen wenig zu kämpfen. Und die Anteile, die das haben, tun das auf eine andere Art und Weise wie du. Aber ich war noch nie jemand, der nach Vergeltung suchte. Ich würde einfach sagen: akzeptier's.
Und kümmer dich um deine Anteile und deine Genesung.
Ich habe zum Glück mit solchen Gefühlen wenig zu kämpfen. Und die Anteile, die das haben, tun das auf eine andere Art und Weise wie du. Aber ich war noch nie jemand, der nach Vergeltung suchte. Ich würde einfach sagen: akzeptier's.
Und kümmer dich um deine Anteile und deine Genesung.
Ich habe es wirklich schon probiert, aber ich schaffe es einfach nicht. Vielleicht möchte ich es auch nicht. Mein Inneres Kind, zu dem ich sehr guten Kontakt habe, weigert sich. Ich kann die Kleine auch verstehen. Wie kann man denn auch einen derart schlimmen "Menschen" mit all dem Wahnsinn davon kommen lassen? Dieser Mensch hat mir mein gesamtes Leben zerstört. Ich kann nicht einmal mehr in meinen Heimatort zurück, weil dort alles passiert ist. Ich möchte aber gerne wieder zurück. Und glaubt mir - Menschen dieser Art werden nie Pech haben. So ist das im Leben.
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Er hat nur so viel zerstört, wie du zulässt das er zerstört hat. Klingt abgedroschen, ist aber so. So gehe ich mehr oder weniger damit um.
Schon in Ordnung, denn ich kann Ihre Worte verstehen. Mir fällt aber die Umsetzung sehr schwer. Dies muss ich ehrlich zugeben. Ich möchte dabei so gerne mit einem ganz bestimmten Mann in meinem Heimatort zurück und dort glücklich werden. Ich weiß, dies klingt krank, ist aber so.
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Naja, man muss eben Abstriche machen. Ich kann auch nicht in den Ort meiner Kindheit zurück, weil mich da zu viel triggert. Aber ich will das auch gar nicht. Es gibt viele Orte auf der Welt, die sehr schön sind. Warum muss es ausgerechnet der eine sein, wenn's einem dort nicht gut tut?
Es klingt nicht krank. Aber es klingt halt nicht strategisch sinnvoll, wenn man Traumata hinter sich lassen will, indirekt daran festzuhalten, in dem man sich auf den Ort oder so einschießt.
Es klingt nicht krank. Aber es klingt halt nicht strategisch sinnvoll, wenn man Traumata hinter sich lassen will, indirekt daran festzuhalten, in dem man sich auf den Ort oder so einschießt.
Ich möchte sehr gerne wieder nach Hause. In diesem Ort ist es schön, es gibt Schnee, Berge und vieles mehr. Derzeit wohne ich in einer Stadt. Ich bin kein Stadtmensch. Aber vielleicht ändert sich meine Meinung, wenn meine Erfahrungen konkreter werden.
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Annehmen heisst nicht, es gut zu heissen, auch Gefühle wie Hassen dürfen immer noch sein.
Es geht nur darum zu anerkennen dass es passiert ist, und dass es scheisse und gemein ist.
Es geht nur darum zu anerkennen dass es passiert ist, und dass es scheisse und gemein ist.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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ich kann das sehr gut verstehen. Bei mir ist es jedoch nicht so, dass ich als offizielle Person dahin zurück möchte,Skorpi83 hat geschrieben: ↑Mo., 11.12.2017, 20:07 Schon in Ordnung, denn ich kann Ihre Worte verstehen. Mir fällt aber die Umsetzung sehr schwer. Dies muss ich ehrlich zugeben. Ich möchte dabei so gerne mit einem ganz bestimmten Mann in meinem Heimatort zurück und dort glücklich werden. Ich weiß, dies klingt krank, ist aber so.
aber einige Anteile möchten dies gerne. Weil es bei mir eben nicht nur schlechtes, sondern auch gutes da gab.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
Danke! Ich denke, bei mir wird es sich in Zukunft von alleine herausstellen, ob ich diesen Wunsch als Erwachsene habe oder etwas in mir wieder zurück möchte. Habt ihr hinsichtlich Ängste, die aus SM heraus resultieren, ein paar Tipps für mich. Ich habe aufgrund meinem Angst, zum Zahnarzt zu gehen, mir die Zähne zu putzen und Nahrung aufzunehmen. Im Mundbereich ist auch etwas vorgefallen, so dass ich nun besonders die Angst habe, irgendwann die Nahrung zu verweigern.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mi., 13.12.2017, 20:27ich kann das sehr gut verstehen. Bei mir ist es jedoch nicht so, dass ich als offizielle Person dahin zurück möchte,Skorpi83 hat geschrieben: ↑Mo., 11.12.2017, 20:07 Schon in Ordnung, denn ich kann Ihre Worte verstehen. Mir fällt aber die Umsetzung sehr schwer. Dies muss ich ehrlich zugeben. Ich möchte dabei so gerne mit einem ganz bestimmten Mann in meinem Heimatort zurück und dort glücklich werden. Ich weiß, dies klingt krank, ist aber so.
aber einige Anteile möchten dies gerne. Weil es bei mir eben nicht nur schlechtes, sondern auch gutes da gab.
Hallo Skorpi83
Erinnern Sie eine Situation in welcher Sie sich auch mal zur Wehr gesetzt haben?
Es gab sicher welche (gibt es glaube ich immer) aber meist sind diese Erinnerungen verschüttet unter dem Trauma, welches dann meist folgte.
Ich erinnere mich schon auch an solche Situationen bei mir in denen ich aufbegehrte und unweigerlich niedergemacht wurde.
Lange versuchte ich zu vergessen, weil die inneren Stimmen (ich benutze diesen Ausdruck der besseren Verständlichkeit wegen aber eigentlich ist "innere Stimme" mE irreführend) mich beschimpften so wie: Du Feigling! Weil Du so feige warst ist Deiner Schwester dieses und jenes widerfahren!
Weil ich den Stimmen glaubte (ES IST HALT SO. ist es in Wirklichkeit aber nicht) glaubte ich auch, daß ich ein Feigling und Schwächling etc. bin. Und dann wird es wahr. Aber erst dann (Ursache und Wirkung vertauscht ..verdreht)
Bis ich mir diese Situation wieder in aller Deutlichkeit vor Augen hielt.
Ich sehr jung, übergewichtig und unsportlich, schon einigermaßen im Selbstwert beeinträchtigt und unsicher ca. 10 Jahre alt
mein Vater (biologisch gesehen, sonst in keinster Weise ein Vater) über 180cm über 100 kg immer finster dreinschauend immer zu Ausbrüchen aufgelegt glaubhaft dazu bereit mich tot zu schlagen und sicher dazu in der Lage.
Ich war einfach noch nicht dazu bereit in einem aussichtslosen Kampf zu sterben.
Was mich zu den "Stimmen" zurück führt.
Ich glaube mit denen sollte man sich nicht identifizieren. Überhaupt nicht. Ich glaube eher: Traumata öffnen Einfallstore.
Und um schließlich den Bogen zur befürchteten Essstörung zu biegen: Sie haben sich bestimmt gewehrt.
Sich jetzt rückwirkend durch Nahrungsverweigerung wehren zu wollen ist wahrscheinlich gar nicht nötig.
Erinnern Sie eine Situation in welcher Sie sich auch mal zur Wehr gesetzt haben?
Es gab sicher welche (gibt es glaube ich immer) aber meist sind diese Erinnerungen verschüttet unter dem Trauma, welches dann meist folgte.
Ich erinnere mich schon auch an solche Situationen bei mir in denen ich aufbegehrte und unweigerlich niedergemacht wurde.
Lange versuchte ich zu vergessen, weil die inneren Stimmen (ich benutze diesen Ausdruck der besseren Verständlichkeit wegen aber eigentlich ist "innere Stimme" mE irreführend) mich beschimpften so wie: Du Feigling! Weil Du so feige warst ist Deiner Schwester dieses und jenes widerfahren!
Weil ich den Stimmen glaubte (ES IST HALT SO. ist es in Wirklichkeit aber nicht) glaubte ich auch, daß ich ein Feigling und Schwächling etc. bin. Und dann wird es wahr. Aber erst dann (Ursache und Wirkung vertauscht ..verdreht)
Bis ich mir diese Situation wieder in aller Deutlichkeit vor Augen hielt.
Ich sehr jung, übergewichtig und unsportlich, schon einigermaßen im Selbstwert beeinträchtigt und unsicher ca. 10 Jahre alt
mein Vater (biologisch gesehen, sonst in keinster Weise ein Vater) über 180cm über 100 kg immer finster dreinschauend immer zu Ausbrüchen aufgelegt glaubhaft dazu bereit mich tot zu schlagen und sicher dazu in der Lage.
Ich war einfach noch nicht dazu bereit in einem aussichtslosen Kampf zu sterben.
Was mich zu den "Stimmen" zurück führt.
Ich glaube mit denen sollte man sich nicht identifizieren. Überhaupt nicht. Ich glaube eher: Traumata öffnen Einfallstore.
Und um schließlich den Bogen zur befürchteten Essstörung zu biegen: Sie haben sich bestimmt gewehrt.
Sich jetzt rückwirkend durch Nahrungsverweigerung wehren zu wollen ist wahrscheinlich gar nicht nötig.
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