Stunden abgelaufen, nur mehr Quartals-Stunden

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 15:42

Echolotin hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 13:42
Lockenkopf hier deiner eigener Beweis, dass du keine persönliche Erfahrung damit hast, was in Quartalsstunden gemacht wird oder nicht. Geschweige denn, dass es bei dir scheinbar jemals zur Deatte stand.
Du hast 95 Euro gezahlt für eine Therapiestunde, eben diese die kassenärztlich im EBM Katalog unter 35.2. steht.
Quartalsstunden sind EBM 23220, stehen also in einem ganz anderen Kapitel (psychotherapeutische Grundversorgung).
Ich habe Erfahrungen damit, wie weit auseinanderliegenden Sitzungen beim Psychotherapeuten genutzt werden können.
Und dabei spielt es keine Rolle, ob ich diese selber finanziere, oder sie mir von der KK finanziert werden. (Und jetzt folgt ein für alle Th. allgemein gültiger Satz)
Denn ein verantwortungsbewusster Th. wird immer das tun was nötig und was bei der Sitzungshäufigkeit möglich ist und das ganze in Bezug auf die Persönlichkeit und Störung des Pat.
Interessant ist auch die EBM Fibel, da steht auch drin was während laufender Therapie abgerechnet werden kann (Testverfahren nur im Ausnahmefall, diese gehören in die Probatorik; Anamnese max. 1 /Jahr während der Therapie, selbst das ist nicht umumstritten). In diesen Abrechnungsziffern bewegst du dich in deiner Berufstätigkeit als Physiotherapeut aber nicht. Also ist das auch nicht eins zu eins übertragbar, nur weil das wort Therapeut im Wortstamm enthalten ist.

Genau, du zählst auf, was wann abgerechnet werden kann. Wenn ein Th. nur das tun würde was er abrechnen kann, würde er keine Therapie erfolgreich abschließen können.

Denn es ist nun mal nicht möglich eine Therapie (ganz gleich welcher Art) erfolgreich durchzuführen, wenn man nur einmal zu Beginn der Therapie Diagnostik macht. Im Grunde ist der Diagnosemodus des Th. während der gesamten Therapie eingeschaltet. Es müssen nämlich laufend, durch die Therapie neu gewonnene Erkenntnisse therapeutisch berücksichtigt werden. Eine Therapie befindet sich im ständigen Anpassungsprozess an den Pat. Sie muss immer wieder neu ausgerichtet werden. (und das sind wieder Allgemeinsätze die für alle Th. gelten)
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Echolotin
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 16:02

Lockenkopf es macht für den Therapeuten aber einen Unterschied, ob er vertraglich eine Therapiestunde erbringen muss oder eben eine Kriseninterventionsstunde. Und er kann den Umfang der Krisenintervention natürlich immer über erfüllen, er muss aber nicht. Weder sind die Stunden dafür da, noch bekommt er das Geld dafür.

Ich denke, du wirst das auch auf den Physiobereich anwenden können. Bei einem Rezept über Massage wirst du keine Krankengymnastik machen, umgekehrt ist die Massage vom Leistungskatalog bei Krankengymnastik mit vorgesehen.
Hast du nicht auch eher Privatzahler bevorzugt? Warum wohl?

Da du aber sowieso uneinsichtig bist, bin ich hier raus. Memo an mich: Immer schön aufpassen, wohin die Energie fließt...

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 16:17

Echolotin hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 16:02 Lockenkopf es macht für den Therapeuten aber einen Unterschied, ob er vertraglich eine Therapiestunde erbringen muss oder eben eine Kriseninterventionsstunde. Und er kann den Umfang der Krisenintervention natürlich immer über erfüllen, er muss aber nicht. Weder sind die Stunden dafür da, noch bekommt er das Geld dafür.
Ein Th. wird dann eine Krisenintervention durchführen, wenn der Pat,. eine Krise hat und der Th., diese Krise erkennt (Diagnostik), unabhängig davon ob jetzt eine fortlaufende Psychotherapie mit regelmäßigen Sitzungen in kurzen zeitliche Abstand stattfinden, oder Quartalssitzungen, oder privatfinanzierte Sitzungen.

Ich denke, du wirst das auch auf den Physiobereich anwenden können. Bei einem Rezept über Massage wirst du keine Krankengymnastik machen, umgekehrt ist die Massage vom Leistungskatalog bei Krankengymnastik mit vorgesehen.
Hast du nicht auch eher Privatzahler bevorzugt? Warum wohl?
Das ist ein sehr gutes Beispiel. Ich therapiere Privatzahler und Kassenpat. exakt gleich. Die Mehrheit meiner Pat. ist übrigens gesetzlich versichert. Das was ich therapeutisch tue, ist allein von Befund (das von mir durch meine Diagnostik festgestellte Problem), dem Wunsch des Pat. und seinen Möglichkeiten bestimmt.
Die Diagnose des Arztes und die verordnete Therapiemethode interessieren mich nur in soweit, das sie mir einen Hinweis geben.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Cordelia
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 16:23

@ Lockenkopf!
Hier geht es, soweit ich es mitbekommen habe um Psychotherapie und nicht um Physiotherapie! Du bist physiothera und verhältst dich anmaßend, wenn du immer von dir als Thera und Behandlung sprichst!

Cordelia

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 16:34

Cordelia hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 16:23 @ Lockenkopf!
Hier geht es, soweit ich es mitbekommen habe um Psychotherapie und nicht um Physiotherapie! Du bist physiothera und verhältst dich anmaßend, wenn du immer von dir als Thera und Behandlung sprichst!

Cordelia
Ich lege hier die Grundlagen verantwortungsvoller therapeutischer Arbeit da. Denn genau danach war gefragt worden.
Und die sind nun mal für alle Th. gleich.

Was ein Psychotherapeut in Quartalsstunden macht, hängt in erster Linie von dem zeitlichen Abstand der Sitzungen, in Kombination mit der Persönlichkeit und Störung des Pat. ab.

Und unabhängig von all diesen Gedanken, ich als Pat. habe in den Sitzungen immer das thematisiert was mich interessiert hat, nicht anderes als in fortlaufenden Sitzungen. Und die Wirkung der weit auseinander liegen Sitzungen war regelmäßig die von mir erhoffe Lösung des Problem, genauer, die erhoffe Verhaltensänderung.

Somit kann ich nicht sagen, das für mich weit auseinander liegende Sitzungen schlechter waren, als fortlaufende.
Liebe Grüße
Lockenkopf


Speechless
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 17:23

:hammer: Das kann wirklich nicht ernst gemeint sein

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 17:27

Das man in 50 Sitzungen im Jahr deutlich mehr bearbeiten kann, als in 12 oder 24, ist klar. Das der zeitlich Abstand belastend sein kann, ebenfalls.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 19:37

Lockenkopf, Deine Vorstellungen in allen Ehren, es sind einfach nur Deine Vorstellungen und sonst nix.

Mal als Beispiel (bezieht sich zwar hier auf Verhaltenstherapie, dürfte aber in allen Richtungen ähnlich strukturiert werden, so professionell gearbeitet wird) für einen professionellen PSYCHOtherapieablauf (für den gesamten Ablauf bitte den Link lesen):

"Die Beendigungsphase Ihrer Therapie.

Da Psychotherapie ein begrenzter Prozess ist, schließt an die Selbstregulationsphase nun die sogenannte Beendigungsphase an. Drei bis 5 oder 8 Sitzungen vor Therapieende wird der Therapeut die Beendigung der Therapie explizit angesprochen haben. Im Rahmen einer Therapiebilanz wird nun noch einmal erarbeitet, was Sie in der Therapie alles geschafft haben, ggf. aber auch dass, was noch nicht geschafft ist und was im Anschluss an das Ende der „offiziellen“ Therapie noch weiterer Veränderungen bedarf. Auch kann es sein, dass man anfänglich zu hoch gesteckte Ziele nun realistischer sehen kann und Patient und Therapeut lernen müssen, auch mit Teilzielen zufrieden zu sein.
Die Beendigungsphase kann 1 bis 3 Monate dauern.

Die Nachbetreuungsphase Ihrer Therapie. Je nach Praxisorganisation und auch Ihrem Störungsbild und Interesse kann sich an die Beendigungsphase die sogenannte Nachbetreuungsphase anschließen. Manche Therapeuten bieten an, dass sie nach 6 bis 12 Wochen nach Therapieende noch einmal einen Termin erhalten. Dieser Termin soll Sie dann darin unterstützen, die Erfolge und Veränderungen auch nach Therapieende aktiv aufrecht zu erhalten. (Anmerkung hierzu von mir: Nicht NEUE Erfolge oder Veränderungen zu ERZIELEN!!!)

Die Möglichkeit der langfristigen Dauerbetreuung. Manche Therapeuten bieten auch bei sehr beeinträchtigtem Patienten eine langfristige, quasi am Hausarztmodell orientierte, psychotherapeutische Betreuung an. Diese besteht dann in sogenannten psychotherapeutischen Gesprächen, die ein bis dreimal pro Quartal mit der Dauer von 20 bis 50 Minuten über einen sehr langen Zeitraum stattfinden können."


(Quelle: https://www.ivah.de/patienten-patienten ... rapie.html , Hervorhebungen von mir)

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Lockenkopf
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Beitrag So., 26.03.2017, 11:07

Liebe Mio,

die Nachbetreuung und Dauerbetreuung dient der Stabilität und ist selbstverständlich Therapie.
Und bei beiden Therapieformen wird der Th. auf ein die Stabilität gefährdendes Thema eingehen das der Pat. mitbringt und bearbeitet haben will. Denn ein erneutes instabil werden soll verhindert werden.


Ich habe übrigens meinen Psychotherapeuten in den vergangen Jahren überhaupt nur aufgesucht, wenn ich ein depressionsrelevantes Thema hatte und habe das dann in mehrheitlich 1 Sitzung bearbeitet. Durch diese Art der Psychotherapie bin ich stabil geworden und seit 5 Jahren geblieben, so das mein letzter Psychotherapeut weitere Sitzungen für überflüssig hält.
Und die Anzahl der Sitzungen lag deutlich unter denen der Quartalssitzungen.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag So., 26.03.2017, 11:55

Das was Du in Anspruch genommen hast würden viele Psychotherapeuten (und die Krankenkassen) als "Beratung" klassifizieren, nicht als "klassische Therapie". Aber diese - nicht von allen aber von vielen Psychotherapeuten und Psychologen - vorgenommene Differenzierung scheint Dir (aus welchen Gründen auch immer) unmöglich zu sein.

http://www.paracelsus-magazin.de/alle-a ... rapie.html

Traurig finde ich allerdings die Vehemenz mit der Du diese Deine Weltsicht als die alleinige Wahrheit verkaufen musst. Aber das mag daran liegen, dass es mir unverständlich ist, wenn Menschen nicht differenzieren wollen oder können.

Ich würde mir auf alle Fälle von Quartalsstunden bzw. sehr sporadischen Terminen nicht das "gleiche" erwarten wie von einem kontinuierlichen, höherfrequenten, therapeutischen Prozess. Schon um realistisch zu bleiben.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 26.03.2017, 12:11

Die "Beratung" umfasste regelmäßig das auf die Vergangenheit zurückführen des aktuellen Problems.

Und dieser "Beratung" war deutlich wirkungsvoller als 2 zuvor stattgefunden fortlaufende Psychotherapien, eine TfP mit 40 Sitzungen im 14tägigen Rhythmus. Und eine VT mit 80 Sitzungen wöchendlich.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag So., 26.03.2017, 12:16

mio hat geschrieben: So., 26.03.2017, 11:55
Ich würde mir auf alle Fälle von Quartalsstunden bzw. sehr sporadischen Terminen nicht das "gleiche" erwarten wie von einem kontinuierlichen, höherfrequenten, therapeutischen Prozess. Schon um realistisch zu bleiben.
Es ist wohl sehr individuell was Th. und Pat. aus Quartalsitzungen machen und machen können, jeder Pat. u. Th. ist anders. Aber ich würde diese Sitzungen auf keine Fall als minderwertig ansehen, sondern versuchen so viel wie möglich für mich in diesen Sitzungen herauszuholen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Echolotin
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Beitrag So., 26.03.2017, 12:17

"Scheuklappen garantieren eine sichere Orientierung"

Nimmst du Lockenkopf eigentlich wahr, das dir hier ein persönliches Erleben mit den Quartalsstunden dargestellt wird und anhand dem EBM auch gezeigt wird, was Therapeuten als Quartalsstunden, rein abrechnungstechnisch, leisten dürfen und sich damit auch zum größten Teil daran halten.

Das ist nicht mit einer von dir bezahlten Therapiestunde vergleichbar.
Selbst wenn Apfel und Birne gleich weit auseinanderliegen, sind sie nicht dasselbe. Und erst recht nicht das Gleiche. ;)

Es ist beides eine Leistungsmöglichkeit und wird von einem psychologischen Psychotherapeuten angeboten. Aber das kann und darf er machen, es steht beides zur Verfügung.


mio
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Beitrag So., 26.03.2017, 12:19

Lockenkopf hat geschrieben: So., 26.03.2017, 12:16
ich würde diese Sitzungen auf keine Fall als minderwertig ansehen, sondern versuchen so viel wie möglich für mich in diesen Sitzungen herauszuholen.
Ach so, das ist Dein Problem. Alles klar.

Von "minderwertiger" war hier nicht die Rede. Nur von "anders". In Ausrichtung und Zielsetzung. :anonym: :!!:


mio
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Beitrag So., 26.03.2017, 12:26

Vielleicht hilft der Vergleich mit einem "Lehrer"?

Der Lehrer kann einen solitären Vortrag halten oder aber kontinuierlichen Unterricht geben. Der solitäre Vortrag ist weniger "Arbeitsintensiv" als der kontinuierliche Unterricht. Und wird aufgrund dieser Arbeitsintensität - die sich aus dem Kontext ergibt - anders "bewertet". Er kann aber dennoch genauso wertvoll sein für den Zuhörer, wenn dieser in dem Vortrag das "erfährt", was er erfahren möchte und muss um seine "Wissenslücken" zu schließen.

Das ändert aber nichts an dem "unterschiedlichen Arbeitsaufwand" desjenigen, der in der Position des Vortragenden oder dauerhaft Unterrichtenden ist.

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