Lügt sie oder verdrängt sie: Mutter will Missbrauch nicht mitbekommen haben

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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candle.
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Beitrag Do., 09.03.2017, 00:11

Solage hat geschrieben: Do., 09.03.2017, 00:03 Möbius, wenn Du keine Achtung und Mitgefühl für andere Menschen hast, dann vermute ich, dass Du das auch nicht für Dich hast.
So ganz analytisch.
Ich glaube ja so küchenpsychoanalytisch, dass du Möbius nicht verstanden hast.

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Möbius
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Beitrag Do., 09.03.2017, 10:25

@ Robocat

Mir ist da noch was eingefallen, was das Verhalten des "silent Partners" im späteren Lebensverlauf anbetrifft, insbesondere dieses merkwürdige Beharren auf einem "Heile-Welt"-Bild von der Elter-Kind-Beziehung.

Die Verdrängung - wie auch alle anderen Abwehrmechanismen - ist kein einmaliger Vorgang, sondern ein permanenter Prozeß, der solange andauert, wie die Verdrängung anhält. Er verbraucht einen erheblichen Betrag seelischer Energie. Denn das verdrängte Trauma drängt unter dem "Wiederholungszwang" wieder in Richtung Bewußtsein - die Abwehrmechanismen halten dagegen. So entstehen immer wieder diese "affektiv neugefärbten Re-Inszenierungen" (Anna Freud), die sehr unterschiedlich ausfallen können.

In diesen innerpsychischen Prozeß können indessen auch Personen aus der Aussenwelt einbezogen werden und insbesondere: das Opfer, wie es ja bei der Schuldprojektion notwendig ist.

Man kann nun vermuten, daß dieses "Heile-Welt-spielen", das ein "silent Partner" mit dem Opfer Jahre oder Jahrzehntelang betreibt, als ein Teil der Arbeit der Abwehrmechanismen des silent Partners zu begreifen sind: die "Heile Welt", die er "inszeniert", bestätigt das Ergebnis der Verdrängung: da war nie nichts gewesen, überhaupt Garnichts, mein Kind und ich, wir haben ein ganz normales, gutes Verhältnis zueinander ... !

Die Bedeutung dieses makaberen "Heile-Welt-Spiels" für den silent Partner kann möglicherweise sehr hoch sein: indem das Kind "pietätshalber" auf dieses Spiel eingeht, unterstützt es die Abwehrmechanismen beim silent Partner: das Opfer-Kind gibt ihm ja "Recht", sieht es "genau so" ! Wenn da "was wäre", dann hätten wir doch kein so gutes, normales Verhältnis zueinander - oder ?!

Wenn diese Unterstützung "von aussen" durch das Opfer-Kind nun wegfällt, dieses sich weigert, jene schwarze Komödie weiter mitzuspielen und den Kontakt abbricht - dann ist es möglich, daß die Abwehrmechanismen beim silent partner nicht mehr stark genug sind, um die Verdrängung dauerhaft aufrecht zu erhalten.

Weil das nichts als eine psychoanalytische Spekulation von mir ist, will ich mich nicht dazu versteigen, den Rat zu erteilen, doch "einfach" den Kontakt zur Mutter - dem silent partner - rigoros abzubrechen. Aber vielleicht wäre es eine Idee, das mal mit Deiner Therapeutin zu besprechen ?

Mir erschiene es zwar durchaus nicht sicher, aber denkmöglich, daß nach einer gehörigen Weile des "schmoren lassens" und der Verweigerung jeden Kontakts der silent partner irgendwann mit einem "Geständnis" herüberkommt, daß für Dich vielleicht (!) eine große Entlastung bedeuten könnte. Das könnte indessen auch ein "Psycho-Drama" werden: die Mutter steht unangemeldet vor Deiner Tür, lauert Dir auf dem Weg zur Arbeit etc. auf, versucht - vorwurfsvoll - den Kontakt zu erzwingen: "Ich bin doch Deine Mutter ! Und Du bist doch mein Kind!" Unter solchen, sich womöglich steigernden und krokodilstränenreichen Pressionen hart zu bleiben, die sich in den Weg zur Haustür stellende Mutter u.U. sogar mit sanfter Gewalt beiseite zu schieben - das kann auch für Dich sehr "hart" sein und wenn dieser Weg denn beschritten werden sollte, dann ist eine engmaschige Therapeutische Begleitung wohl unumgänglich. "Einfach so" - nur aufgrund des Geschreibsels eines selbsternannten Selbstanalytikers von höchst zweifelhaftem Forums-Ruf - würde ich das nicht tun !

Gruß
Möbius

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Mondin
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Beitrag Do., 09.03.2017, 20:22

....

Zu den hier stattfindenden Analyseansätzen am "Objekt Möbius": Ich wäre sehr vorsichtig dabei. Das Rationalisieren ist eine sehr wichtige Stütze für eine tief traumatisierte Gesamtpersönlichkeit. Und die so gerne verwendete Phrase, alias "Du musst es (nur/auch) spüren" ist keineswegs ein Allheilmittel, sondern vielmehr oftmals das Direktticket zur totalen Höllenfahrt und zwar ohne Rückfahrkarte. Das Gehirn abzukoppeln und ins Spüren zu gehen, mag bei gewissen Traumata, die nicht mit massivem Gewaltpotential einhergehen, durchaus ein Mittel sein um Zugang zu sich selbst zu erlangen. Bei vollkommenem Kontrollverlust mit Aggressionsschub dazu, kann einen das jedoch zum Mörder machen. Ich weiß das, ich habe es an mir selbst erlebt, als mir der Gaul mal durchgegangen ist und ich (zum Glück nur) fast jemanden ins Jenseits befördert hätte.

Insofern würde ich hier nicht vollmundig ein blumiges "Spüren" anempfehlen, was der Aufforderung gleichkommt, einen Tiger in einem Gehege zu besuchen und das "Kätzchen" nur lange genug streicheln zu müssen, dann wird er ganz lieb. Das wird er nicht, darauf darf man sich verlassen. Ich habe oft das Gefühl, dass viele Menschen gewisse Abgründe nicht wirklich nachvollziehen können, weil sie ihnen so fern sind. Eine tiefe Perversion scheint dazu zu zählen. Insofern könnte man mal versuchen, das Gegenüber in seiner Selbstbetrachtung einfach so (wie es sich eben sieht) zu respektieren, denn schließlich ist es der Experte für sich selbst. Es kommt nie gut, besser wissen zu wollen, was das Gegenüber braucht, als es selbst das vermeintlich weiß.

_____________________________

Zum Thema und damit @RoboCat -> meine Großmutter verbot mir das Duschen, zog mir gruselige Klamotten an, schnitt mir die langen Haare ab und tat noch so einiges andere. Wobei sie stets Stein und Bein geschworen hätte, von einem Missbrauch durch den Großvater, den Stiefvater und diverse andere Täter nicht das Geringste gewusst zu haben. Selbst als sie mir selbst die Zunge in den Mund schob und ich angewidert und erschreckt zurückprallte (denn von ihr was ich Derartiges nicht gewohnt und es kam danach von ihrer Seite aus auch nie wieder dazu), hätte sie Dir zu 100% sicher geschworen, dass es keinerlei Handlungen an mir gegeben hätte; nicht ihres Wissens nach.

Meine Großmutter war hochintelligent, eine überaus kluge, analytische Frau, jedoch völlig abhängig von meinem Großvater, der sie absolut unselbstständig gehalten hatte. Das war die normale Rolle zu Zeiten meiner Großeltern. Also musste meine Großmutter das was sie wahrnahm abspalten um den Spagat hinbekommen zu können. Sie tat es und versuchte mich zu schützen indem sie mich stillschweigend so unattraktiv wie möglich machte. Was ich daraufhin in der Schule ausstehen durfte, das darfst Du Dir ziemlich schrecklich vorstellen. Hinzu kam, dass meine Großeltern evangelikale Christen (neudeutsch "Kreationisten") waren und meine Großmutter sich sicherlich ungerne vorstellen wollte, dass ihr Mann in der Hölle schmoren würde, was ein weiterer Grund war, den Missbrauch zu negieren und zu leugnen.

Auch meine Mutter leugnete den Missbrauch, sowohl den durch ihren Vater, als auch den durch den Stiefvater. Auch sie hatte gute Gründe, die im Wesentlichen aus einer totalen (finanziellen und emotionen) Abhängigkeit bestanden, in der sie sich zu befinden meinte. Langer Rede kurzer Sinn, es gibt (aus Sicht der Leugner sehr gute, ja elementare) Gründe um Missbrauch zu leugnen, weil ein Eingeständnis nicht nur das eigene, sondern auch das Leben des zu schützenden Kindes (vermeintlich) zerstören würden.

DAS ist nämlich genau das, was meine Großmutter mir kurz vor ihrem Tode eingestand, als sie mir in einer Art Lebensbeichte auch erzählte, warum mir die damals als Stipendium angebotene Förderung auf einem erstklassigen Internat durch meinen damals erziehungsberechtigten Großvater verweigert worden war. Sie sagte sinngemäß, dass mit diesem Eingeständnis doch auch mein Leben den Bach runtergegangen wäre, weil sie dann nicht mehr hätte für mich sorgen können, wenn sie selbst keine Basis mehr gehabt hätte. Und, dass es für sie die totale Bakrotterklärung gewesen wäre, all dessen, was sie jemals versucht hätte zu leben. Und danach wechselte sie das Thema und reagierte auf keine weitere Frage mehr in dieser Richtung. Man konnte förmlich zuschauen, wie sie diesen Teil ihres Bewusstseins wieder zumauerte. Meine Großmutter hat mich geliebt, sie verwöhnte mich und als sie mich gut verheiratet wusste, mich, ihr "letztes Kind", da ist sie kurz darauf gestorben.

Sie wusste es. Ja. Aber sie konnte dieses Wissen nicht zulassen.

Ich bin ihr nicht mehr gram.

Grüßerle!
Mondin

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candle.
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Beitrag Do., 09.03.2017, 21:04

Mondin hat geschrieben: Do., 09.03.2017, 20:22 Langer Rede kurzer Sinn, es gibt (aus Sicht der Leugner sehr gute, ja elementare) Gründe um Missbrauch zu leugnen, weil ein Eingeständnis nicht nur das eigene, sondern auch das Leben des zu schützenden Kindes (vermeintlich) zerstören würden.
Vermeintlich meint vielleicht deine persönliche Geschichte mit dem Internat?
Aber damals war es wirklich so, dass das Leben wohl wenig einfacher geworden wäre unter Berücksichtigung nicht ganz so sozial hochgestelltem Umfeld.

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Sukino
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Beitrag Do., 09.03.2017, 22:23

RoboCat hat geschrieben: Mo., 06.03.2017, 15:50 In hren Augen führe ich schließlich aktuell das Leben, welches ich immer hätte führen wollen. Wie sie zu dieser Aussage kommt, habe ich mich gefragt, schließlich kennt sie weder meine Wünsche, noch weiß sie, was ich mir vom Leben erhoffe.
Das kommt mir auch bekannt vor. Und mehr noch: Meine Mutter wollte immer etwas besser sein als ich. Das ist bis heute so. Aber sie fragt nie was ich mache, wie es mir geht oder was ich empfinde. Also kann sie doch gar nicht wissen, ob das das Leben ist, das ich führen möchte - oder?
Je länger ich daran rumknabbere, desto sicherer bin ich mir, dass sie es wusste. Sie ist nicht dumm und sie will alles kontrollieren. Also warum sollte ihr genau das entgangen sein.
Hatte sie (m)ein Trauma? Konnte sie sich etwa (auch) nicht mehr erinnern? War es für sie so unerträglich wie für mich? Aber irgendwann muss es ihr doch aufgefallen sein?

Ich habe immer dieselben Fragen - doch ich habe niemanden, der sie mir ehrlich beantworten würde! Da ich weiß, dass das so ist, werde ich nicht mehr mit ihr sprechen, bis ich für mich eine Entscheidung getroffen habe.

... und ich bin erwachsen, ich kann mich inzwischen wehren. Das weiß ich genau.


Sukino
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Beitrag Do., 09.03.2017, 22:25

Mondin hat geschrieben: Do., 09.03.2017, 20:22 blumiges "Spüren"
Falls Du mit dem blumiges "Spüren" mich meinst, dann danke für die Aufklärung.

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RoboCat
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Beitrag Fr., 10.03.2017, 06:23

Vielen dank für eure vielen guten Beiträge, die ich alle sehr aufmerksam gelesen habe.

@möbius, die variante "zur besinnung finden durch kontaktabbruch" scheint mir in meinem individuellen fall tatsächlich als etwas wovon ich sagen würde: könnte lohnen, das auszuprobieren. Ich werde das tatsächlich mit meiner therapeutin besprechen. Danke für den denkanstoß!

Leider kann ich mich gerade nicht tiefer einlassen, was mir sehr leid tut. Ich hole das aber in den kommenden tagen nach.

Nur so viel: Es ist für mich sehr wertvoll, hier viele aufschlussreiche ansätze zu der gesamten, sehr unangenehmen thematik gefunden zu haben.

Meine nerven liegen gerade blank. Meine großmutter liegt im sterben und das verhalten meiner lieben mutter ist wieder mal unterirdisch und nur schwer aushaltbar.

Bis die Tage, robocat
:axt:

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Mondin
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Beitrag Fr., 10.03.2017, 12:05

RoboCat hat geschrieben: Fr., 10.03.2017, 06:23 [....]
Meine nerven liegen gerade blank. Meine großmutter liegt im sterben und das verhalten meiner lieben mutter ist wieder mal unterirdisch und nur schwer aushaltbar.

Das klingt heftig. Ich wünsche Dir viel Kraft und starke Nerven. Meiner Ansicht nach könntest Du es ernsthaft in Erwägung ziehen, Deine Mutter aus Deinem Leben zu entfernen; wenigstens für eine gewisse Zeitspanne. Seit ich mit meiner keinen Kontakt mehr habe, mittlerweile wieder ca. 10 Jahre, hat sich die Lage für mich sehr entspannt.

Liebe Grüße & alles Gute!
Mondin

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Möbius
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Beitrag Fr., 10.03.2017, 12:59

@ Robocat

Ich entschlage mich der Heuchelei von Mitgefühl - nachdem ich gerade dargelegt habe, daß und warum ich solche Gefühle nicht habe. Ansonsten tue ich das ja in solchen Situationen - der Sozialanpassung wegen. Ich hoffe, Du kannst es verstehen und wirst es mir nicht verübeln.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft. Es wird ein sehr schwerer Gang für Dich: sich gleichzeitig für die Großmutter zu öffnen und gegenüber der Mutter-Mittäterin abzuschirmen ist ein klassischer "double bind", der nur sehr schwer zu ertragen ist - eigentlich ja garnicht.

Das folgende schreibe ich sozusagen "für später":

In den Fällen sexueller Gewalt entspricht die Schuldprojektion des Täters spiegelbildlich die Schuld-Introjektion des Opfers. Das ist bereits kurz angeklungen. Wie gesagt, äussert sie sich gut erkennbar in den grundlosen Selbstvorwürfen erwachsener Opfer. Aber das ist nicht die einzige Form, in der diese Schuldintrojektion pathogenes Ungemach erzeugen kann. Leider bin ich in Psychopathologie eine ziemliche Null, habe insofern keinen Überblick.

Eine Äusserungsform indessen glaube ich aus Freuds "Totem und Tabu" zu kennen: wer sich - grundlos ! - schuldig fühlt, erlegt sich eine Buße auf. Er versagt sich das, was er durch seine Schuld - vermeintlich - erlangt hat - oder etwas, was sozusagen stellvertretend dafür sein kann. Bei sexueller Gewalt liegt es nahe, daß es "Bußen" aus dem Bereich "Liebe und Sexualität" sein können, die sich ein Opfer auferlegt - und all dies, wohlgemerkt: unbewußt. Manifest erkennbar können dann zB sexuelle Störungen, Störungen im Verhältnis zu (potentiellen) Sexualpartnern, "schräges" Beziehungsverhalten usw.

Das ist aber nur ein allgemeines Beispiel - Dir selbst soetwas zuzusprechen, wäre vermessen. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte, kenne Dich und Dein "Syndrom" ja sogut wie garnicht.

So eine Schuldintrojektion, die der Schuldprojektion des "silent partners" entspricht, kann es auch im Verhältnis zu Deiner Mutter gegeben haben - sie wirkt sogar eventuell bis heute fort als "slain trauma".
Deswegen kann ein Kontaktabbruch gegenüber der Mutter zunächst nicht nur eine Befreiung von der bewußt wahrgenommenen Belastung durch die "schwarze Komödie von der Heilen Welt" sein, sondern auch eine Befreiung von dieser schleichenden Weiter-Traumatisierung - wenn es sie denn geben sollte. Ich betone, daß eine solche Schuldintrojektion durchaus nicht in jedem Fall erfolgt - es ist nur eine theoretische Möglichkeit.

Der Entlastungseffekt, der positive Effekt für Deine psychische Gesundheit kann also vielleicht sogar noch über das bisher Dargelegte hinausreichen, vor allem, wenn es, wie skizziert, zu einem Geständnis der Mutter kommen sollte.

Ich wiederhole aber zum Abschluß meine Warnung vor mir selbst: ich bin kein Psychotherapeut, kein Psychologe - sondern selbst psychisch sehr schwer krank, diagnostiziert schizoid gestört. Meine Beschäftigung mit Dir geschieht nicht primär, um Dir helfen zu wollen, sondern aus dem egoistischen Motiv, meine - ja auch nur von mir selbst kühn behaupteten und von vielen hier bezweifelten und bestrittenen - analytischen Fähigkeiten zu trainieren und mich selbst dabei ein Stückweit weiter zu analysieren.

Deswegen ist es unabdingbar, daß Du eigene Schlüsse und Maßnahmen, die sich aus dem von mir Geschriebenen vielleicht ergeben könnten, intensiv mit Deiner Therapeutin durchsprichst - das weißt Du ja schon. Aber diesen erneuten Hinweis wollte ich nicht unterlassen haben.

Halt die Ohren steif !

Gruß
Möbius

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2face
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 14:24

Ich würde ja fast wetten dass deine Großmutter dir die Zunge in den Mund gesteckt hat , um
Zu gucken ob du darauf eingehst, weil sie gehofft hat , dir die Schuld an der ganzen Sache geben zu können.
Also das du praktisch Großvater etc. verführt hast.

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Beitrag Mo., 13.03.2017, 14:45

2face hat geschrieben: Mo., 13.03.2017, 14:24 Ich würde ja fast wetten dass deine Großmutter dir die Zunge in den Mund gesteckt hat , um
Zu gucken ob du darauf eingehst, weil sie gehofft hat , dir die Schuld an der ganzen Sache geben zu können.
Also das du praktisch Großvater etc. verführt hast.
Ja, von einer ähnlich gelagerten Motivation gehe ich ebenfalls aus. Auch wenn ich sie nie direkt danach fragte und folglich auch keine konkrete Antwort darauf habe. Aber es ist mAn eine durchaus plausible Erklärung. Auch, weil diese "Attacke" in einer Situation erfolgte, in der sie völlig überaschend kam (das obligate Verabschiedungs"küsschen" zur Schule) und sich danach niemals auch nur im Ansatz wiederholte.

Grüßerle!
Mondin

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Beitrag Mo., 13.03.2017, 14:48

Wahrscheinlich weil sie wusste sie konnte dir danach den Rücken kehren und ihr geht die nächsten Stunden getrennte Wege.
Es gibt also keine peinliche Stille und man kann anschließend so tun als wäre nichts gewesen

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Mondin
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Beitrag Mo., 13.03.2017, 14:53

2face hat geschrieben: Mo., 13.03.2017, 14:48 Wahrscheinlich weil sie wusste [....] und man kann anschließend so tun als wäre nichts gewesen
Das ist ein kluger Einwurf und ziemlich hilfreich. Danke.

..

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RoboCat
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Beitrag Do., 27.04.2017, 16:00

Hallo,

es sind einige Wochen verstrichen seit meinem letzten Beitrag hier im Thema. Eben habe ich mir noch mal eure Einträge durchgelesen und ich muss sagen, ich bin absolut entsetzt, wie viel Sch*isse es auf dieser Welt doch gibt. Was Menschen anderen Menschen antun können. Mit welchen Methoden sie ihre eigene Unzulänglichkeit vor sich selbst rechtfertigen.

Schaue ich dann auf mich und mein eigenes Schicksal, kommt mir das so bedeutungslos vor. Bei mir war der Täter fast ein Fremder, ein Lebensgefährte meiner Mutter. Kein Opa, kein Vater, kein Bruder. Um wie viel schlimmer muss das sein?

Es gibt hier einen Thread im Forum, dort schreibt eine junge Frau, dass sie gerne ihren Vater (Täter) zu ihrer Hochzeit einladen würde. Im Ansatz kann ich nachempfinden, wie sie sich fühlen muss, die innere Zerissenheit. Es muss grausam sein.

2017! Und noch immer schauen Menschen bei "so was" weg. Man könnte meinen, wir leben in Teilbereichen der Gesellschaft noch immer in der Steinzeit.

Was mich beschäftigt: Wie fühlen sich die Wegseher? Gibt es ein Empfinden von eigener Schuld? VOn Verantwortung? Von Ekel? Irgendwas?
:axt:

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