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Mo., 13.03.2017, 15:48
Ich glaube eher, daß es nicht an deiner mangelnden Ausdrucksfähigkeit, sondern an meiner mangelnden Mathematikvorbildung liegt, daß ich nicht alles verstehe. Ich habe Pi als Kreiszahl mit festem Betrag 3,14... kennengelernt und nicht als variabel, ich hatte Mathematik nur als einmaliges Nebenfach im Grundstudium. D.h. ich werde mir das kopieren und in einer ruhigen Minute recherchieren. Vielen Dank, daß du dir die Mühe gemacht hast, es mir so gut es eben geht zu erklären. Ich habe auch gelesen, daß man mit Asperger sehr visuell denkt, was auf uns beide wohl schon mal zutrifft, da wäre eine Skizze doppelt hilfreich.
Zu deiner ersten Antwort, da müßte man vor einer eingehenden Diskussion erst mal einige Begriffsdefinitionen abklären, um nicht aus Versehen aneinander vorbei zu argumentieren. Wen du z.B. schreibst, "das ist falsch", frage ich mich, unter welchen Voraussetzungen, denn das setzt ein Bezugssystem voraus (religiös, ökologisch, psychologisch gesehen kann etwas falsch sein, aber an sich absolut falsch, das kann ich mir gedanklich gar nicht vorstellen). Wenn ich 2+2=4 gelernt habe, ist die 5 als Ergebnis falsch, aber dann hat man sich bereits auf ein System geeinigt. Da du die Bibel zitierst, bin ich dann auch unsicher: Nutzt du sie als historisches Buch, als Beispiel für vom Menschen erschaffenen Glauben oder als "echte Religion"...prinzipiell stimme ich dir zu, daß jedes Glaubenssystem hilfreiche Äußerungen und interessante Beobachtungen gemacht hat. Denkst du, daß die Natur ein wie auch immer geartetes Bewußtsein besitzt, oder meinst du, daß sich das einfach von allein regelt, indem sich die Menschen z.B. selbst ausrotten? Denn das ist ja im Grunde die Frage nach Gott, nur anders, moderner formuiliert.
Wenn die Menschenleben Türme wären, wie du schreibst, wären sie aus den gleichen Legosteinen nach gleichen Bauprinzipien aufgebaut, aber das heißt nicht, daß sie gleich wären. Die Kompromisse würde ich vor allem für den praktischen Bereich empfehlen. Gedanklich kannst du ja hinnehmen, daß es verschiedene Denkweisen gibt, die alle aus der Sicht des jeweiligen Denkenden ihre Berechtigung haben, da mußt du dich mit keinem "in der Mitte" treffen. Das Rollen-spielen und dich selbst in eine Zwangsjacke stecken, das ist der praktische Kompromiß, den du manchmal eingehen mußt, im Alltag, bei unvermeidbaren sozialen Kontakten, aber die Regel sollte es nicht werden. Das tut dir nicht gut. Gibt es denn niemanden, wo du du sein darfst, nach und nach entdeckst, wie du funktionierst, wenn du dich nicht verstecken mußt?