Sagt Ihr es Eurem Therapeuten, wenn die Therapie nicht hilft?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mi., 18.01.2017, 22:59

Lockenkopf hat geschrieben:denn niemanden sonst kann ich das anvertrauen.
Da wird es jetzt hakelig. Denn es stellt sich die Frage nach dem: WARUM?

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst, da es ja auch "spezielle Themen" sind, die nicht von "allen" verstanden werden. Nur das "nicht anvertrauen können" impliziert ein "mir nicht selbst vertrauen können", was es für meine Begriffe so schwierig macht abzuwägen. Wie weit geht es im "normalen" Leben? Wo nicht mehr? Wann schade ich mir mehr, als ich mir gut tue damit, wenn ich offen drüber spreche? Wann tue ich mir damit gut, weil ich "neue" Erfahrungen darüber mache? Was ist Vorurteil, was Fakt? Was meine eigene Empfindlichkeit/Angst, was tatsächlich gegeben? Eine Gradwanderung die erst dann aufhören dürfte, so ich wirklich "sicher" ich selbst bin.

Werbung

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Mi., 18.01.2017, 23:17

mio hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:denn niemanden sonst kann ich das anvertrauen.
Da wird es jetzt hakelig. Denn es stellt sich die Frage nach dem: WARUM?

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst, da es ja auch "spezielle Themen" sind, die nicht von "allen" verstanden werden.

Genau das ist der Punkt. Um sinnvolles zu dem Thema beitragen zu können, oder auch nur schweigend zu zu hören und zu verstehen, bedarf es Psychotherapiekenntnissen.


Nur das "nicht anvertrauen können" impliziert ein "mir nicht selbst vertrauen können", was es für meine Begriffe so schwierig macht abzuwägen. Wie weit geht es im "normalen" Leben? Wo nicht mehr? Wann schade ich mir mehr, als ich mir gut tue damit, wenn ich offen drüber spreche? Wann tue ich mir damit gut, weil ich "neue" Erfahrungen darüber mache? Was ist Vorurteil, was Fakt? Was meine eigene Empfindlichkeit/Angst, was tatsächlich gegeben? Eine Gradwanderung die erst dann aufhören dürfte, so ich wirklich "sicher" ich selbst bin.
Ich bin ich selbst. Psychotherapeutische Themen bearbeite ich ausschließlich in der Psychotherapie!
Da gehören sie hin.
Eine andere Möglichkeit habe ich noch nie auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mi., 18.01.2017, 23:31

Lockenkopf hat geschrieben:Ich bin ich selbst. Psychotherapeutische Themen bearbeite ich ausschließlich in der Psychotherapie!
Da gehören sie hin.
Eine andere Möglichkeit habe ich noch nie auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen.
Ich bin da wohl weniger stringent. Ich erwarte zwar nicht, dass mir meine Umwelt fachlich "helfen" kann, aber ich finde es schon wichtig auch da möglichst offen sprechen zu können. Mir macht da bisweilen eher die "Notwendigkeit meines Selbstschutzes" zu schaffen, da ich gemerkt habe, dass mich manch ein offenes Gespräch (noch) mehr belastet als mir hilft. Aber das ist eben mein Problem, an der Stelle. Wäre ich wirklich gut und sicher "bei und in mir" (vollumfänglich) dann wäre das nicht so. Zumindest würde ich dann gar nicht drüber nachdenken, sondern es einfach "abschütteln" so nötig.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Mi., 18.01.2017, 23:39

Das ist mir in der Selbsthilfegruppen vor ganz vielen Jahren mal so gegangen, das ich gemerkt habe das Offenheit bei so intimen Themen gegenüber fachlich ungebildeten Menschen, mir nicht hilft.
Seitdem hatte ich nie wieder das Bedürfnis, diese Themen außerhalb der Psychotherapie zu besprechen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Mi., 18.01.2017, 23:44

Lockenkopf hat geschrieben:Das ist mir in der Selbsthilfegruppen vor ganz vielen Jahren mal so gegangen, das ich gemerkt habe das Offenheit bei so intimen Themen gegenüber fachlich ungebildeten Menschen, mir nicht hilft.
Seitdem hatte ich nie wieder das Bedürfnis, diese Themen außerhalb der Psychotherapie zu besprechen.
Selbsthilfegruppen wären meins wohl auch nicht. Aber das liegt daran dass ich generell ein Problem mit "mir aufoktrutieten" Menschen/Gruppen habe. Ich meinte mehr mein persönliches Umfeld.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Mi., 18.01.2017, 23:56

Die Selbsthilfegruppe hatte ich mir selber gesucht. War somit nicht aufoktroiert.

Ich fand damals, als ich mich zum ersten mal mit meiner psychischen Störung auseinander setzen musste, die Selbsthilfegruppe sehr sinnvoll. Vor allem das vorbehaltlose akzeptieren des Menschen mit einer stigmatisierten Krankheit hat mir geholfen meine Depression zu akzeptieren.
Aber Offenheit die so in die Tiefe geht, das man seine schlimmsten Verletzungen offen legt, ist auch dort nicht ratsam.
Wahrscheinlich muss man eben auch das lernen, zu wissen was geht und was nicht. Was einem gut tut und was nicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Do., 19.01.2017, 00:13

Durch sich bildliche vorstellen und fühlen der dazugehörigen Gefühle kommt es zur Verarbeitung es ganzen und das nicht passende Gefühl ist danach deutlich gemildert im auftreten und somit aushaltbar, oder ist sogar verschwunden. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=38417&start=30

Mir ist aufgefallen das ich etwas sehr wichtiges vergessen habe zu erwähnen.

Die Verarbeitung des Ganzen geschieht durch das Szenischen vorstellen der vergangen Situation, das fühlen der damaligen Gefühle und das ganze in Worte fassen und aussprechen. Und dafür braucht es ein Gegenüber, denn sonst sind es ja nur Gedanken.
Das ist ganz wichtig, für alle die es mit der Methode versuchen wollen.
Liebe Grüße
Lockenkopf


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 19.01.2017, 21:45

Zum blinden Fleck @ Lockenkopf: Was heißt warum soll es mir anders gehen? Wenn sich alle mit Symptomen aufgrund von blinden Flecken rumquälen muss ich das auch? Nö. Ich versuche zumindest zu tun was ich kann, um meine innere Landkarte zu erkunden. Nicht nur, damit es mir jetzt besser geht, sondern auch damit ich gerüstet bin, für das was kommt.
Für mich ist es eine wichtige Säule der Therapie und dazu brauche ich meine Therapeutin, dass sie mich dorthin lenkt, wo ich selbst nicht hinfinde oder von dem ich garnichts weiß. Man weiß ja nicht, was man nicht weiß.... und ich denke wir kennen es alle, dass wir beim anderen was sehen, was derjenige garnicht sehen kann.
Ansonsten sehe ich glaube ich das auch mehr ineinandergreifend, bzw. durchlässiger, was Therapie und Leben angeht, aber das bleibt ja jedem überlassen.
Auf jeden Fall spannend. Ich mache ja auch einiges alleine. Brauche noch beides. Ist aber klar, irgendwann muss es ja mal ohne Gespräche gehen.

@mio:
Hm ja, ich wollte mich nur bei Lockenkopf informieren, mal ihre Gedanken hören, wie sie oder wie eben jemand anderes das so macht, da ich auch einiges alleine mache.
Meine persönliche Situation wollte ich hier nicht besprechen.
amor fati

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Do., 19.01.2017, 22:21

Klar, wenn die bilden Flecken quälende Symptome auslösen, dann sollte man sich darum kümmern mit psychotherapeutischer Hilfe.

Nur, die meisten Menschen haben blinde Flecken und merken nichts von denen, auch wenn diese Blinden Flecken anderen Menschen mit Gespür dafür auffallen. Das ist doch die Normalsituation.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Do., 19.01.2017, 22:27

montagne hat geschrieben:Frage mich nur selbst seit einer Zeit, wie es quasi ohne Therapie weitergeht, wer mir dann die unbequemen Fragen stellt, bzw. mich dorthin weist, wo ich selbst nicht hinsehen, weil ich es eben nicht sehe.
Ok, dann hatte ich das wohl falsch aufgefasst. Ich dachte dabei ginge es Dir schon auch um Dich und Deine Thematik.


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 19.01.2017, 22:38

@mio: geht es mir, klar. Aber ich will es hier nicht diskutieren. Was du postest, habe ich wiederum an Lockenkopf zur Info geschrieben, damit sie den Hintergrund meiner Frage an sie kennt. Einfach nur offene Kommunikation und etwas Höflichkeit.

Wäre dir vielleicht aufgefallen, wenn du den Kontext meines Posts beachtet hättest, ich schrieb:
Ich will dich nicht angreifen. Frage mich nur selbst seit einer Zeit, wie es quasi ohne Therapie weitergeht, wer mir dann die unbequemen Fragen stellt, bzw. mich dorthin weist, wo ich selbst nicht hinsehen, weil ich es eben nicht sehe. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=38417&start=30
Aber vielleicht wolltest du den auch mal wieder nicht beachten. Ist einer der Gründe, warum ich mein Thema mit dir nicht diskutieren werde und auch sonst keines meiner persönlichen Themen. Du pickst dir nur Sätze heraus, isolierst sie aus dem Kontext und verzerrst sie.
Finds fast schon witzig, dass du meinst, ich würde mit dir was persönliches Besprechen wollen.
amor fati


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Do., 19.01.2017, 22:43

Na ja, für meine Begriffe unterstellst Du einfach recht viel. Lockenkopf, dass sie Deine Frage als Angriff empfinden könnte. Mir, dass ich mir bewusst Dinge heraus picke um Dich anzugreifen.

Aber seis drum. Ist ja jetzt geklärt, dass Du nichts über Deine Situation sagen möchtest. Nur wäre es dann vielleicht konsequenter gewesen wenn Du Dir auch die Andeutung dieser gespart hättest. Denn so wurde es doch etwas missverständlich. Für mich klang es eben schon nach "persönlichem Interesse" an der Frage und nicht nur nach Höflichkeit.

Offene Kommunikation stelle ich mir anders vor.


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 19.01.2017, 23:07

Mio,
Du siehst Kontexte nicht. Ich halte es dir zu Gute, dass du wahrscheinlich auch den Kontext oder den Hintergrund nicht verstehst (falles es denn so ist, finde ich es grandios naiv) oder erkennst, warum ich den von mir zitierten Dreizeiler an Lockenkopf schrieb. Musst du nicht verstehen, war ja an sie, nicht an dich. Wenn sie es nicht versteht oder es seltsam findet, kann sie mich fragen. Geht dich nichts an.

Ich finde deine Art Kontakt zu suchen schräg und destruktiv. Du machst immer, immer weiter. Und auch immer und immer wieder tust du es. Das letzte Mal wurdest du deswegen temporär gesperrt. Ich habe dich gemeldet. Vielleicht war ich nicht die einzige, aber ich war es auch.
Bist du lernresistent, echt.
amor fati


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Do., 19.01.2017, 23:09

Weil ich meine Meinung sage wenn ich eine habe? Wohl kaum.

Dass ich dafür gesperrt wurde? Nun ja, es sagt mir was. Aber nicht über mich.


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 19.01.2017, 23:26

mio hat geschrieben:Nun ja, es sagt mir was. Aber nicht über mich.
Ist die Ursache deiner Lernresistenz.
Nur meine Meinung...
amor fati

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag