Sertralin (Gladem) Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

milene
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Beitrag Do., 25.11.2010, 03:55

Hallo!


Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich leide schon länger unter wiederkehrenden Panikattacken, mal mehr, mal weniger. Das heißt, die meiste Zeit komme ich ohne Medikamente zurecht. Es gibt einige Situationen, wenn ich eine Präsentation habe, in denen ich etwas nehmen "muss"; zum Glück ist das nicht mehr als ca. 3-5 mal im Jahr, dann nehme ich Tavor. Panikattacken habe ich seit ich ca. 22 bin. Als ich 21 war habe ich ziemlich übel Gewalt erlebt, meine Diagnose ist eine Posttraumatische Belastungsstörung.
Seit ca. einem Jahr geht es mir wieder schlechter, dass heißt in allen Situationen, die ein bischen Angst machen können, habe ich sehr große Angst bis Panik. Jetzt ist das so schlimm geworden dass ich fast jeden Tag Panik hatte, und in mehr Situationen als sonst. Überall, wo ich sein "musste", nicht so einfach wegkann. Und sehr extrem, einmal haben mir einen ganzen Tag lang die Hände gezittert. Daraufhin hat mir ein Psychiater letzte Woche Sertralin verschrieben. Meine Therapeutin meinte, ich sehe aus als ob ich unter Strom stünde, und ob das das richtige AD wäre. Da meinte ich noch, das wäre wohl am Anfang so.
Aber jetzt hatte ich gestern Streit mit meinem Freund. Und ich habe mich ganz anders verhalten als sonst. Ich habe ihn ziemlich grundlos beleidigt, er hat aufgelegt, ich hab wieder angerufen, ich war richtig aggressiv. Und, das ist noch ungewöhnlicher, es war mir total egal gleichzeitig. Das habe ich auch so gesagt: Du bist das Letzte, und du bist mir scheissegal. Wir haben schon länger Probleme, ich hatte also ein paar Gründe wütend zu sein. Aber die Art und Weise, wie ich mich verhalten habe, ist mir eigentlich fremd. Ich war streitlustig, das ist ein ganz treffendes Wort. Und kalt.
Jetzt mache ich mir Sorgen. Absetzen? Nur, was mache ich dann mit meiner Panik?

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bonny12367
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Beitrag Do., 25.11.2010, 12:20

Hallo Milene,

ja, das kann diurchaus sein, dass es von Sertralin kommt. Kann aber auch nur am Anfang sein. Mich hat Sertralin damals nicht aggressiv gemacht im Gegenteil.

Elontril hat bei mir recht aggressiv gemacht. Ist jedoch nicht weggegangen und ich habe damals dann abgesetzt. Ich würde an Deiner Stelle wirklich so um die 6 Wochen warten. Wenn es danach immer noch so ist, dann kannst du immer noch absetzen. Ich war zum Beispiel mit Cymbalta die erste Einnahmewoche wie ferngesteurt, unsicher fast schüchtern. Das legt sich nun auch wieder.

Gebe Sertralin einfach noch eine Weile eine Chance.

LG Bonny

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autumnflower
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Beitrag Do., 25.11.2010, 21:16

Hallo milene,

ich habe wiederum Sertralin gar nicht vertragen, aber bereits nach zweimaliger Einnahme war das klar. Wieviel mg nimmst Du?
Gegen Panik gibt es auch andere Medikamente. Opipramol ist z.B. ein sehr niedrig dosiertes Medikament gegen Ängste, was ich ganz gut vertragen habe.
Wenn die Nebenwirkungen nicht zu schlimm sind, dann kannst Du vielleicht warten, ob es sich einpendelt. Ich bin recht ungeduldig mit Medikamenten, entweder ich vertrage sie auf Anhieb oder nicht. Sechs Wochen warte ich jedenfalls nicht. Ich kann Dir nur empfehlen, es so zu machen, wie es sich für Dich richtig anfühlt und wenn Dir die Nebenwirkungen nicht geheuer sind, dann geh nochmal zum Arzt. Hast Du bald wieder einen Termin?

LG
autumnflower


milene
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 02:10

danke für eure antworten! ich nehme im moment nur eine halbe tablette täglich, das heißt 25 mg. weniger geht wohl nicht mehr. Der nächste Termin ist in 4 Wochen. Der Psychiater meinte dass Sertralin noch das nebenwirkungsärmste Antidpressiva ist (wobei ich ja weniger unter Depressionen als Ängsten leide). Ich habe halt durch das Sertralin so eine innere Anspannung, muss mich bewegen, bis zur Aggression. Das macht mir Angst, dass ich zu weit gehe. Ich habe heute morgen keine genommen und das Gefühl mir geht es gleich besser, fühle mich ruhiger. Die Ängste sind aber auch besser, ich glaube das ist schon eine Wirkung von den jetzt ca 9 Tagen Sertralin, ohne die Nebenwirkungen weil ich heute keine genommen habe. Das klingt jetzt konfus. Also, ich habe das Gefühl dieses ständige Angstgefühl ist weg, ob wohl ich es ja erst seit 9 Tagen niedrig dosiert nehme, dafür ist eben die Anspannung bis zur Aggression da. Und weil ich heuten keine genommen habe fühle ich mich zum ersten mal normal, ohne Angst, aber auch ohne Anspannung und Aggression. Ich weiß echt nicht was ich machen soll :(

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Dreamy
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 21:21

Hallo,
das Apothekertöchterchen gibt mal wieder seinen Senf dazu
Also: Sertralin ist ein SSRI und führt eigentlich nicht zu erhöhter Anspannung/Aggressivität. Da Ängste aber oft Begleitsymptomatiken von Depressionen sind, macht die Verschreibung dessen schon Sinn.
Mit Tavor vorsichtig sein, hab das stationär mal 1x tägl bekomen für 10 Tage und hatte nach Entlassung fast 2 Wo Schlafstörungen, obwohl ich es vorher nie nahm und seit Jahren auf andere Medikamente eingestellt war.
Dass dir den ganzen Tag die Hände gezittert haben ist seltsam -nimmst du noch irgendetwas anderes oder hattest an diesem Tag extrem viel Stress?

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autumnflower
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 22:01

Dreamy hat geschrieben:Also: Sertralin ist ein SSRI und führt eigentlich nicht zu erhöhter Anspannung/Aggressivität.
War bei mir durchaus der Fall, nicht aggressiv, aber innerliche Anspannung bis hin zu Panikattacken. Milene, dass Du nicht denkst, ich möchte Dir Angst machen. Ich war mit 50mg überdosiert und die starken NW hatte ich schon nach zweimaliger Einnahme.
Mich macht es aber stutzig, dass Du schreibst, Du hättest Angst, zu weit zu gehen. Eigentlich ist das ein Medikament gegen Ängste. Verstehst Du wie ich das meine? Diesen "ankurbelnden" Effekt hatte mein Arzt mir auch angekündigt, ich solle mich nicht wundern, wenn ich plötzlichen Bewegungsdrang spüre.
Wenn Du Fragen zu dem Medikament hast und nicht sicher bist, ob Du es weiter nehmen möchtest, dann ruf doch in der Praxis an und bitte um einen schnelleren Termin und ich würde mich auf das eigene Gefühl verlassen, wenn das irgendwie ungut ist, dann würde ich mich nicht zwingen, das Medikament zu nehmen. Ich habe dann z.B. Cipralex bekommen und es sofort sehr gut vertragen. Sertralin ist nicht das einzige Medikament.

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bennyv89
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Beitrag Mo., 12.05.2014, 17:59

Hallo,ich bin neu hier im Forum.
Bei mir wurde letzten Donnerstag eine Angststörung festgestellt.
Ich nehme heute den vierten Tag Setralin 50 mg (eine woche eine halbe, danach eine ganze.)
Am ersten abend der Einnahme hatte ich Bauchgrummeln und eine Panikattacke, die ich aber mir Promethazin Tropfen sehr schnell im Griff hatte.
Nun habe ich mit schwindel und kopfschmerzen zu kämpfen
mal mehr mal weniger und ich war gestern etwas wackelig auf den Beinen.
Hat noch jemand Erfahrung mit dem Medikament oder die gleichen Symptome nach der Einnahme?
Wäre schön sich mal auszutauschen.
Viele Grüße

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Sillux
sporadischer Gast
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Beiträge: 15

Beitrag Sa., 14.06.2014, 17:00

Hallo

Ich bin sillux (23/M) und leide an mittelschweren depressionen und panikattacken mit einer leichten ängstlich vermeidenden persönlichkeitsstörung.
Habe dagegen das SSRI sertralin und das niederpotente neuroleptika melperon das schlafanstossend wirkt verschrieben bekommen.

Ich sollte wie üblich mit 25 mg anfangen und dann immer nach 3 tagen erhöhen bis auf 75 mg.
Erstmal nichts ungewöhnliches.
'Normalerweise' wirken ADs ich sag mal nach 1-4 wochen.
Das normalerweise deswegen in anführungsstrichen weil man bei ADs egal ob wirkung oder nebenwirkung nie genau weiss was jetzt da auf einen zukommen kann.
Trotzdem würde ich gern wissen ob andere auch so eine oder ähnliche erfahrung machten.

Also wie schon geschrieben normalerweise 1-4 wochen aber nach der einnahme von 25 mg merkte ich schon nach einer halben stunde eine wirkung.
Es wirkte leicht wie amphetamin. Also es war antriebssteigernd ich hatte rededrang die depressionen und auch fast die panikattacken waren wie weggeblasen. Ich konnte wieder normal auf menschen zugehn und hatte keine ängste mehr. Nach 30 min!!
Ich war leicht irritiert, ja was heisst leicht - Schwer irritiert! Soviel zum wundermittel.

Die nebenwirkungen waren schwere schlafstörungen musste oft tagelang durchmachen.
Und es stellte sich ein unwirklichkeitsgefühl/derealisation ein. Ich hatte panische angst verrückt zu werden. Es ist ein beklemmendes gefühl man hat angst das man drauf hängen bleibt.
Ungefähr wie psylocybin horrortrip.
Da ich eh panikattacken hab war das nicht grad fördernd. Ich merkte richtig wie der serotoninhaushalt durcheinanderkam. Abends wollte ich immer schlafen aber kurz davor schreckte ich auf. Wie ein stromstoss. Auch hatte ich nachts gedankenbeschuss und mich überkamen dauernd irgendwelche wörter. Schwer zu erklären.

Ja normalerweise soll ich ja das melperon nehmen damit ich besser schlafen kann.
Aber das löst in zusammenhang mit sertralin panikattacken aus (oder war das einbildung?)
Deswegen nehm ich es nicht mehr.

Soll ich jetzt das sertralin absetzen? Die wirkung war so schön ich konnte endlich wieder frei leben an der gesellschaft teilnehmen ohne suizidgedanken oder panikattacken.
Kann es sein das sich das mit der derealisation nach ein paar wochen wieder legt?
Ich habe gemerkt das wenn ich nur alle 2! tage eine sertralin 25 mg nehme sind die nebenwirkungen nicht so ausgeprägt.
Was haltet ihr davon? Ist das schädlich wenn ich sie immer nur alle 2 tage nehme?

Lob an das forum bin gern und oft hier. Schreibe zwar nicht viel aber das kommt noch.
Danke fürs lesen
Euer sillux


Turku
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Beitrag Mo., 01.09.2014, 18:40

Hallo, Ihr Lieben und "Leidendsgenossen"! Ich nehme wegen mittelschwerer Depression seit fast 3 Wochen Sertralin langsam gesteigert auf 100mg. Jetzt habe ich seit gestern nesselartigen Hautausschlag beidseitig auf dem Brustkorb und auf der linken Hüfte. Es juckt nicht oder kaum , scheint aber eine allergische Reaktion zu sein ? Hat jemand Erfahrung damit. Bei den häufigen Nebenwirkungen im Beipackzettel wird Hautausschlag erwähnt. Danke!

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Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 02.09.2014, 05:53

Du darfst erst handeln, wenn der verschreibende Arzt das sagt.

Liebe Grüße
Hiob


Turku
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Beitrag Di., 02.09.2014, 16:55

Hallo Hiob, wie meinst du das? : z.B. erst auf 75 mg runtergehen, wenn es der Arzt befürwortet? Das ist schon klar. Mich würde interessieren, ob diese "häufige" Nebenwirkung tatsächlich auch andere erfahren und wie sie damit umgehen...(-:
Liebe Grüße
Turku


bellona
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Beitrag So., 07.09.2014, 19:57

Bitte keine eigene medikations ..das ist gefährlich!!!!


bellona
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Beitrag So., 07.09.2014, 20:02

reistag einmal die Woche...entwässert
nur Reis ohne sosse. ohne Fleisch... nur Reis...


daydreamer71
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Beitrag Mo., 08.12.2014, 10:42

Mein Sohn (15) nimmt Sertralin, und zwar morgens und abends je 50mg.
Nach 1-2 Wochen hat er jetzt das Problem, dass er abends nicht mehr einschläft und morgens nicht mehr wach wird.
Der KJP ist der Meinung, es liegt daran, dass er morgens nicht wach wird, weil er nichts vom Tag erwartet und abends nicht schlafen kann, weil er Angst hat vor der Nacht und den Träumen. Sein Rhythmus wäre einfach nur verschoben und wir sollen ihn mal ne Nacht durchmachen lassen, so dass er am nächsten Abend wieder müde wäre.
Ich glaube aber eher, dass es mit dem Medikament zusammenhängt und wir es vielleicht anders dosieren sollten oder nur morgens nehmen sollte.
Was meint ihr? Gibt es da Erfahrungen in dieser Richtung?
Es ist so schwer zu entscheiden, wenn man sich für jemand anderen entscheiden muss.
Man selber hat doch eher im Gefühl, was richtig und was falsch ist.

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Mondkristall
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 10.12.2014, 21:29

Hi,

möchte mich hier mal anschließen. Ich nehme Sertralin jetzt 4 Monate und in letzter Zeit verspüre ich auch Aggressionen. Jede Kleinigkeit bringt mich auf die Palme und ich könnte nur noch heulen, was vorher nie der Fall war. Früher hat mich das Medi eher abgestumpft.
Ich nehm 50 mg und warte seit der ersten Einnahme auf mehr Antrieb. Nichts tut sich!
Ich könnte nur noch schlafen!

Langsam habe ich angst dass es was körperliches ist, ich krank sein könnte. Das ist sehr nervig, vor allem jetzt vor Weihnachten wo soviel zu tun ist. Leider unterstützt mich keiner, mein Partner bevorzugt im Winter mehr vor dem PC zu hocken und zu zocken, und die Kleine ist in der Schule schon genug ausgelastet. Hätte Lust alles hinzuschmeissen und mich in eine Klinik zu begeben, hab aber angst dass dann zu Hause das Chaos herrscht.

Möchte endlich diese Müdigkeit loswerden!

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