Burnout
Sagen wir so: Mir tun diese Leute nicht persönlich leid; mir tut es leid, dass jemand den Wert seines Lebens an seiner Leistungsfähigkeit bemisst. Ärgern tut mich, wenn diese Leute dann noch meinen, feststellen zu müssen, dass 44 Stunden nicht viel seien. Dass also etwas "objektiviert" werden soll, was nicht objektivierbar ist.
Dass das auch mein Thema ist, insofern als ich froh bin, anders zu denken, ist richtig.
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Ich habe das nicht behauptet, dass 44 Stunden wenig oder viel seien. Ich schrieb lediglich, dass ich es für zumutbar halte, dass sich jemand in seinem Leben für etwas entscheidet.
Komisch, dass mein Beitrag weg ist. Aber man muss hart werden können, wenn man ein Ziel verfolgt. Ich habe mal selbst gekündigt, weil ich einen 13 Stunden Tag haben sollte. Mit Entgegenkommen seitens der Geschäftsleitung war nicht zu rechnen und mit Schlichtung, Sozialgericht und Pipapo hätte ich den Kürzeren gezogen. Aber ich wollte diese Umstände eben nicht und machte auch klar, dass meine Kündigung damit zu tun hatte.
Ich habe eine Freundin, die mit Kind 60 Stunden arbeitet. Sie wollte das so, der Job ist verantwortungsvoll und da ist auch nichts mit plötzlichen Ausfällen wegen erkranktem Kind.
Wollte ich gleich viel verdienen wie meine Freundin, könnte ich das nicht auch noch mit einer Familie nebenher und würde mich dann rein für den Job entscheiden, nicht die Umwelt belasten mit Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei vielen denk ich mir auch: Macht halt Abstiche in eurer Freizeit, wenn ihr so viel Geld braucht. Oder arbeitet weniger, dann käme es sowieso aufs gleiche raus, weil ihr euch die Hobbies nicht mehr leisten könntet ;-)
Komisch, dass mein Beitrag weg ist. Aber man muss hart werden können, wenn man ein Ziel verfolgt. Ich habe mal selbst gekündigt, weil ich einen 13 Stunden Tag haben sollte. Mit Entgegenkommen seitens der Geschäftsleitung war nicht zu rechnen und mit Schlichtung, Sozialgericht und Pipapo hätte ich den Kürzeren gezogen. Aber ich wollte diese Umstände eben nicht und machte auch klar, dass meine Kündigung damit zu tun hatte.
Ich habe eine Freundin, die mit Kind 60 Stunden arbeitet. Sie wollte das so, der Job ist verantwortungsvoll und da ist auch nichts mit plötzlichen Ausfällen wegen erkranktem Kind.
Wollte ich gleich viel verdienen wie meine Freundin, könnte ich das nicht auch noch mit einer Familie nebenher und würde mich dann rein für den Job entscheiden, nicht die Umwelt belasten mit Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei vielen denk ich mir auch: Macht halt Abstiche in eurer Freizeit, wenn ihr so viel Geld braucht. Oder arbeitet weniger, dann käme es sowieso aufs gleiche raus, weil ihr euch die Hobbies nicht mehr leisten könntet ;-)
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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OK. Ja, das war es auch. Aber auch Satire ist ernstgemeint.
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Ich glaub's nicht! Müssen wir jetzt hier eine Diskussion aufmachen im Sinne von: Wer kann länger durchhalten? Als ob das ein Selbstzweck und erstrebenswert wäre??! Ich finde es anmaßend, anderen zu sagen, wo ihre Belastbarkeitsgrenze liegen müsste. Bloß weil es in unserer Gesellschaft immer noch unhinterfragt hingenommen wird, dass viel arbeiten ein Wert an sich sei.WSchmidt hat geschrieben:Das Stundenpensum an sich finde ich jetzt auch nicht unbedingt so exorbitant hoch. Außerdem bleibt bei dir ja sozusagen nichts liegen. Die Arbeit ist erledigt, wenn der Patient nach Hause geht. Vielleicht liegt es an deiner grundsätzlichen Arbeitsauffassung. Wie du schreibst siehst du eine starke psychotherapeutische Komponente an deiner Tätigkeit.
Leute, wenn Lockenkopf oder jemand anders feststellt, dass sie mit ihrem Pensum burnout-gefährdet sind, dann ist das so.
Für manche mögen 44 Stunden/Woche nicht viel sein. Für andere ist es viel. Es ist außerdem ein Unterschied, ob ich 40/Woche an meinem Schreibtisch sitze oder ob ich 40 Stunden /Woche mit Menschen arbeite - das kann wesentlich mehr Energie ziehen, weil die Intensität eine ganz andere sein kann...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Wenn jemand feststellt dass er mit seinem Arbeitspensum burnout gefährdet ist, muss er halt sein Arbeitspensum verringern. So what....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Aber es bringt nichts, sich bei Kolleginnen zu beschweren. Das führt bestenfalls zu einem quakenden Ententeich und erzeugt bloß Lärm.
Das Arbeitsleben ist hart, es werden nicht nur die Stärken (aus)genutzt.
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Ich frage mich immer, wie Leute die sich über das harte Arbeitsleben beschweren, reagieren wenn sie selbst mal für Arbeit bezahlen müssen ?
Sagen sie dann auch " ach mach mal nicht so schnell, lass dir Zeit, wenn nicht heute dann halt morgen oder übermorgen, immer schön locker, etc. etc.?
Sagen sie dann auch " ach mach mal nicht so schnell, lass dir Zeit, wenn nicht heute dann halt morgen oder übermorgen, immer schön locker, etc. etc.?
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Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich mich beschweren würde? Ich habe nur ein Faktum genannt. Ich bewerte das nicht, sofern sich der AG im gesetzlichen Rahmen bewegt.
Was ist das außerdem für eine miese Masche, Verständnis zu fordern, nur weil man selbst in der Situation des anderen ähnlich oder gleich handeln würde? Sollen wir jetzt Verständnis für korrupte Politiker haben, bloß weil fast alle Menschen käuflich sind und es ihnen nur an der Gelegenheit mangelt?
Was ist das außerdem für eine miese Masche, Verständnis zu fordern, nur weil man selbst in der Situation des anderen ähnlich oder gleich handeln würde? Sollen wir jetzt Verständnis für korrupte Politiker haben, bloß weil fast alle Menschen käuflich sind und es ihnen nur an der Gelegenheit mangelt?
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Das wäre in der Tat zu viel verlangt und ne echt miese Masche, Broken.
Da schon lieber schimpfen und jammern bis zum Abwinken.
Die phöse phöse Arbeitswelt und DIE Gesellschaft erst!
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Ich habe dich auch lieb.
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Broken Wing hat geschrieben:Ich habe dich auch lieb.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Ich frage mich, was das mit meinem Beitrag zu tun haben soll. Da fährt jemand mal wieder seinen eigenen Film.Sagen wir so: Mir tun diese Leute nicht persönlich leid; mir tut es leid, dass jemand den Wert seines Lebens an seiner Leistungsfähigkeit bemisst. Ärgern tut mich, wenn diese Leute dann noch meinen, feststellen zu müssen, dass 44 Stunden nicht viel seien. Dass also etwas "objektiviert" werden soll, was nicht objektivierbar ist.
Dass das auch mein Thema ist, insofern als ich froh bin, anders zu denken, ist richtig. -- Quelle: viewtopic.php?f=29&t=37943&start=45
Zur Klarstellung für Empörte und selektive Leser: Die hier in Rede stehende Stundenzahl muss nicht zwingend in den Burn Out führen. Ich gebe lediglich zu bedenken, dass noch weitere Ursachen für den Erschöpfungszustand der TE denkbar sind.
Ach ja, ich habe tatsächlich viele Jahre weit über 40 Stunden wöchentlich gearbeitet, ohne in den Burn Out zu rutschen. Jetzt muss man natürlich noch darüber spekulieren, welche Art von Beruf ich habe und nachweisen, dass das ja sowieso ganz was anderes ist als x und y - das aber dann sicherlich ohne mich.
Meine Güte...
Zuletzt geändert von WSchmidt am So., 06.11.2016, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
da stimme ich Dir absolut zu! Ich habe auch jahrelang weit aus mehr als 44 h gearbeitet und ich wollte es, weil ich meinen Job liebe und es mir Spaß machte, ich konnte nicht genug bekommen und habe es genossen, auch jahre lang ohne einen Tag frei zu haben oder an Urlaub überhaupt zu denken.WSchmidt hat geschrieben:Zur Klarstellung für Empörte und selektive Leser: Die hier in Rede stehende Stundenzahl muss nicht zwingend in den Burn Out führen. Ich gebe lediglich zu bedenken, dass noch weitere Ursachen für den Erschöpfungszustand der TE denkbar sind.
Meine Güte...
Ich weiß heute, daß mich diese viele Arbeit vor dem Zusammenbruch gerade schützte, denn so lange ich gearbeitet habe konnte ich nicht erinnern ( (MB) oder Zeit für eine Depression haben), es war keine Zeit dazu, es passte einfach nicht in meinen Terminkalender . Erst als ich weniger arbeitete ging es mir schlechter, kamen die Depressionen und die Erinnerungen an den Missbrauch.
Das ist natürlich kein Argument, daß alle so viel arbeiten sollen.
Ob ein Job zu einem so genannten Burn Out führt (ich mag diese Bezeichnung nicht, denn es ist eine Depression und warum nicht dazu stehen?) hat nichts mit der Arbeitsmenge zu tun, sondern mit vielen anderen Dingen wie ZUfriedenheit mit der Arbeit, Kollegen, Chefs etc, Zufriedenheit mit dem privaten Leben etc. Viele die über einen Burn-Out klagen haben eigentlich einen Bore-Out und sind mit ihrem Job und den Bedingungen dort unzufrieden.
Was der eine als ein zuviel an Arbeit bezeichnet ist für den anderen noch lange nicht genug, ich denke man kann das nicht immer vergleichen.
Es ist auch entscheidend, wie man damit umgeht, wenn man einfach (welche Gründe auch immer) nicht (mehr) so viel arbeiten möchte. Die Chefin anzugehen ist meiner Meinung nicht das Richtige. Eine Erklärung und zwar fest aber freundlich, daß man ab jetzt nicht mehr bereit ist Überstunden zu machen ist der Weg, den ich einschlagen würde. Sich über Kollegen zu beschweren, geht nicht, ein Gespräch mit dem Kollegen suchen wäre hilfreicher
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Leider ist das nicht schlüssig. Es verrät im Gegenteil eher den Hintergrund dessen, was tatsächlich gemeint ist ("stell dich nicht so an"). Dass eine bestimmte Stundenzahl nicht zwingend zu irgendwas führen muss, ist eine banale Feststellung, deren Wahrheitsgehalt jedem bekannt ist; sie muss also nicht betont werden. Ebenso gilt, dass auch eine 60-Stunden-Woche nicht "zwingend" in einen Burnout mündet, so wie auch jemand mit einem Minijob schon an die Grenzen seiner Belastbarkeit geraten kann.WSchmidt hat geschrieben:
Zur Klarstellung für Empörte und selektive Leser: Die hier in Rede stehende Stundenzahl muss nicht zwingend in den Burn Out führen. Ich gebe lediglich zu bedenken, dass noch weitere Ursachen für den Erschöpfungszustand der TE denkbar sind.
Leidet jemand an einer länger dauernden Erschöpfung, sind immer mehrere Faktoren zu bedenken. Auch das ist eine Tatsache, die jedem bekannt ist.
Wenn der Betroffene jedoch schon weiß, dass ihn die Überstunden belasten, dann gibt es da nichts zu relativieren, von wegen "so viel ist es nun auch wieder nicht".
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