Kurz- vs Langzeittherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lockenkopf
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Beitrag Di., 30.08.2016, 22:28

mio hat geschrieben:

MUSS nicht, kann aber. Es ist Deine Entscheidung, so oder so. Nur wenn Du unter Umständen nach 20h ins OFF torpediert wirst, dann könnte es sein, dass Du da sehr unsanft landest.
Das sehe ich genau so. Frage deinen Verhaltenstherapeuten, ob er Pat. hat bei denen er Langzeittherapien durchführt.
Macht er bisher keine Langzeittherapie, wirst auch du keine von ihm bekommen.
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stern
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 07:55

Speechless hat geschrieben:Stern, wo steht das deiner Ansicht nach genau im Gesetz mit der Aufklärungspflicht? Im BGB hat das ganz sicher nichts zu suchen und steht da schon mal garantiert nicht.
ja, § 630e BGB gilt auch für Psychotherapeuten... überhaupt sind einige Rechte/Pflichten ab § 630a ff. jetzt auch gesetzlich verankert.
http://www2.psychotherapeutenkammer-ber ... gesetz.pdf
Es Ist nicht so, dass es früher keine Aufklärungspflicht gegeben hätte! Sonst stand das nur in der Berufsordnung, glaube ich. Diese sind ferner noch beachtlich (dort oft um § 7 herum zu finden: Aufklärungspflichten). Mit dem Patientienrechtegesetz hat man seitdem sogar eine gesetzlich Grundlage im BGB geschaffen, was in der Rechtshierarchie sozusagen nochmals etwas höher steht. Und ich habe auch mal einen Artikel gelesen, dass sich nicht jeder daran hält (was sozusagen mein Eindruck aus dem Forum etwas bestätigte). Aber dazu ist klar zu sagen: rechtens ist es grds. nicht. Und wenn ein Therapeut sowas unbeachtlich findet, würde sie (für mich persönlich) die Frage stellen: Wie genau nimmt er es denn sonst... oder heißt es dann: Probesitzungen werden schlechter bezahlt, es gibt also keine bzw. die verrechne ich dann mit ihrem Kontingent... oder werden Verlängerungen kategorisch abgelehnt, usw. Für meinen Teil hätte ich jedenfalls keine Lust, mich großartig mit dem Therapeuten wegen Formalitäten auseinanderzusetzen (die ja sehr wohl eine praktische Auswirkung haben können... und wenn es die ist, dass man dann Foren befragen muss). Sondern hoffe, dass das beachtet wird. Vom Grundgedanke stimmt es ja auch etwas: Wenn ich nicht viel Plan von PT habe, kann ich eine informierte Zustimmung nur geben, wenn man etwas dazu erwähnte (auch zu einem körperlichen Eingriff sagt ja ein Arzt das eine oder andere). Es gibt ja mitunter auch Patienten, die noch nicht einmal wissen, in welchem Therapieverfahren sie sind bzw. was für einen Beruf der Therapeut exakt hat. Ich wäre inhaltlich nicht so sehr darauf angewiesen, mittlerweile, denke ich... aber ich sehe schon gerne, wenn ein Therapeut nicht (mir) zugebilligte Rechte missachtet. Und noch üblicher fände ich: Wenn es darüber gar mal zur Auseinandersetzung käme. Einen neuen Therapeuten kann man ja auch nicht unbedingt einschätzten, wie er ist. Und mit etwas Therapieerfahrung bzw. aus anderen Probesitzungen weiß man auch: Es gibt auch manche schräge Vögel.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 31.08.2016, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 08:05

Speechless hat geschrieben:Das war mir wirklich komplett neu und hat meiner Ansicht da echt nichts zu suchen.
Nun, dass man etwas, das zum Vertragsrecht gehört, im BGB regelt, ist m.M.n. eigentlich sogar am passendsten... hier eben als Spezialvorschrift des Behandlungsvertrages. Dass es dazu vorher höchstens verstreut in der Rechtssprechung und Berufsvorschriften Informationen gab, war sicherlich nicht übersichtlicher... und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob jedem Patienten klar ist/war, dass sie sehr wohl einen Vertrag (i.d.R. mündlich) geschlossen haben, wenn sie einen Arzt/PT zur Behandlung aufsuchten. Insofern schaden explizite Mitteilungen zu bestimmten Sachverhalten (die ja genannt sind) sicherlich nicht. Und um die Patientenpostion noch etwas zu stärken, gab es auch manche Neuerungen (siehe den Link oben).
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stern
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 08:35

StatueOfFreedom hat geschrieben:Vielleicht sollte man hier auch nicht zu voreilig falsche Rückschlüsse ziehen. Vielleicht ist er etwas "unfair", wenn es um die probatorischen Sitzungen geht, dann aber vielleicht großzügiger, wenn es um eine Verlängerung geht. Viele hier haben ja bereits berichtet, dass verlängert wurde und nicht von Anfang an die LZT beantragt wurde.
Dass nicht von Anfang an eine LZT beantragt wird, hallte ich für die Regel (aber LZT dürften auch nicht unüblich sein)... ich gehe mal davon aus, dass auch das nicht willkürlich gehandhabt werden sollte. Warum fragst du nicht direkt nach seiner Einstellung dazu, ob im Bedarfsfall verlängert wird bzw. die Frage von Lockenkopf. Dann weißt du eher, woran du bei ihm bist... Erfahrungen anderer Patienten nutzen dir hier rein gar nichts, weil es bei dir sehr wohl anders sein kann. Kehrseite sind Patienten, die den Therapeuten von Anfang an regelrecht festnageln wollen. Darauf wird sich ein Therapeut auch eher nicht einlassen wollen... denn im Laufe der Zeit kann sich ja konkretisieren, was passender ist. Aber ob die Möglichkeit besteht, halte ich für eine legitime Frage.
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isabe
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 08:37

Für mich gibt es keine quasi-logische Verknüpfung von "Patient wird nicht aufgeklärt" und "Therapeut ist eventuell unzuverlässig und damit nicht vertrauenswürdig". Man kann das Thema "Aufklärung" als solches natürlich thematisieren, aber dann eben NUR als dieses Thema. Wenn man diesen weiteren Schritt geht und gleich die gesamte Therapeutenpersönlichkeit infrage stellt, dann bewertet man die formale Frage sehr stark und ignoriert die anderen, positiven Eindrücke - denn wenn es keine positiven Eindrücke gäbe, würde man ja nicht wiederkommen.

Es muss also in der entstehenden Beziehung etwas geben, was dem Patienten vermittelt: "Hier könnte es klappen". Das ist ein GEFÜHL. Indem nun fremde Leute in einem Internet-Forum sagen: "Irgendwas stimmt da nicht. Du solltest skeptisch sein", wird das offensichtlich vorhandene positive Grundgefühl "geopfert" und zerstört zugunsten von formalen Kriterien. So von wegen: "Erst kommt das Gesetz, und dann kommt das Gefühl!" Nun ist aber eine therapeutische Beziehung in ihrer Idee keine formale Beziehung (daher werden einem auch nicht die AGB zur Unterschrift vorgelegt), sondern es handelt sich um eine Beziehung, die von Vertrauen getragen ist. Vertrauen entsteht aber nicht durch Vorschriften und Vertragsklauseln, sondern es entsteht zwischen zwei Menschen in deren individueller Beziehung.

Mir scheint, indem man auf die formalen Fragen pocht, vernachlässigt man die interpersonale Komponente (ich würde sogar sagen: man gefährdet sie), und es besteht m.E. die Gefahr, dass ein eventuell negatives Gefühl ausradiert wird, da man ja quasi den "Beweis" hat, dass er formal alles richtig macht. Man begegnet sich also auf einer jeweils unterschiedlichen Ebene. Da, wo Angst und Misstrauen herrscht, da braucht es Vorschriften und Regeln, auf die der Misstrauende sich notfalls berufen kann, um nicht "alleine" dazustehen.

Ich möchte gar nicht wider die Aufklärungspflicht sprechen, denn es IST ja auch wichtig, den Patienten als Vertragspartner ernst zu nehmen und ihn nicht zu einem quasi willenlosen Objekt der Mediziner / Therapeuten zu machen. Nur besteht in der Tat die Möglichkeit, dass auch ein nicht aufklärender Therapeut seine Sache sehr gut macht, vielleicht, weil er sich zutraut, den Prozess reflektiert zu begleiten und bei Problemen im Sinne des Patienten zu handeln. Und nicht jeder Patient braucht für das Entstehen einer vertauensvollen Beziehung das BGB im Hinterkopf.

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Beitrag Mi., 31.08.2016, 08:41

Wenn für mich beides stimmt (Rahmen und Beziehung), muss ich nicht gewichten, was mehr wiegt oder ob die Beziehung den Rest aufwiegt.... oder ob ich eine Nachlässigkeit "verzeihen" kann, weil ja die Beziehung so toll ist. Und ja, ich wollte keine Therapeuten, der meine Rechte bewusst missachtet... das HÄTTE für mich eine Auswirkung auch auf die Beziehung (evtl. noch etwas abgestuft, um welche Formalitäten es sich genau handelt). Ich habe genug andere Themen... da wäre mir die Zeit zu schade, mich auch noch mit solchen Dingen auseinanderzusetzen. Ich weiß gar nicht, wie man auf die Verknüpfung kommen kann, dass man Beziehungsaspekte vernachlässigt, wenn einem auch der Rahmen wichtig ist... mir ist genehm, wenn beides in etwa stimmig für beide Parteien... und das Eingehen einer PT bewegt sich eben auf mehreren Ebenen.
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stern
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:00

Angenommen (nur mal angenommen) er wäre der Typ der kategorisch nicht verlängern möchte... und vorher rationalisiert man (als Patient): Hach, bei anderen Patienten im Forum wurde ja auch verlängert und bei Verlängerungsfragen verhält er sich bestimmt anders als bei Fragen um Probesitzungen.

Und dann stellt sich heraus: Nein, also Verlängerungen stehe ich im Allgemeinen skeptisch gegenüber und der Antrag wird ja auch so schlecht bezahlt: Bei wem hätte das keine Auswirkung auf die Beziehung? Klar, das MUSS NICHT so kommen... aber weiß man's wie er dazu steht.

Wenn ansonsten alles passt, würde ich (wie ich ja auch schrieb) zumindest empfehlen, das vorher mal anzusprechen, wie er zu Verlängerungen steht... ob diese im Bedarfsfall möglich wäre.

Und dann gibt es ja auch noch die Patienten, denen dann einfällt: Sie haben mich aber nicht aufgeklärt, oder? Damals...

Wenn vorher einigermaßen Klarheit geschaffen ist, weiß man mMn am ehesten, woran man ist... und kann dann eine einigermaßen informierte Entscheidung dafür oder dagegen treffen.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 31.08.2016, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:02

stern hat geschrieben: Ich weiß gar nicht, wie man auf die Verknüpfung kommen kann, dass man Beziehungsaspekte vernachlässigt, wenn einem auch der Rahmen wichtig ist...
Darauf wollte ich hinaus: Es sind zwei Paar Schuhe. Die aber zusammengehalten werden durch die Frage: "Kann ich auch anders vertrauen?"

Manche Menschen können diese Frage mit "ja" beantworten.

Das wollte ich festhalten. Muss auch nicht diskutiert werden. Nur als EIN möglicher Weg stehengelassen werden.


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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:05

Es ist nicht unbedingt entscheidend, wie er allgemein zu Verlängerungen steht. Es könnte auch sein, dass er mit allen anderen Patienten verlängert - nur mit der TE nicht (theoretisch). Entscheidend ist, wie es sich anfühlt. Und wenn es sich anfühlt wie: "Ich hab Angst, dass Sie eventuell nicht verlängern", dann kann über die Angst und über das Misstrauen gesprochen werden und über DIESE Beziehung. Dazu muss man aber nicht wissen, wie er es ansonsten und bisher handhabt.

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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:09

isabe hat geschrieben:Darauf wollte ich hinaus: Es sind zwei Paar Schuhe.
Darüber braucht es keinen Streit... für dich mag das so sein. Für andere anders, und zwar: Für mich hätte es auch eine Auswirkung auf die Beziehungsebene, wenn jemand grds. Rechte/Pflichten missachtet (allerdings auch etwas abgestuft, worum es geht... logisch). Und was hilft mir mein Vertrauen, wenn ein Therapeut der Typ ist, der kategorisch Verlängerungen möglichst nicht möchte bzw. manche Leistungen als zu schlecht ansieht (und dann nicht gewährt). Ich bevorzuge eine frühzeitige Klärung, was der Rahmen ist. Auch das ist sehr vertrauensbildend (für manche Patienten).

Ich habe es im Forum halt schon so oft erlebt, dass es auf Beziehungsebene dann plötzlich recht heiß herging, wenn nicht verlängert wurde... und es dann nicht mehr von Vertrauen und toller Beziehung die Rede war... im Gegenteil: es dann nicht mehr ganz so kuschelig zuging.
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:17

StatueOfFreedom hat geschrieben:Ok, danke für den Hinweis. Muss aber nicht im Umkehrschluss heißen, dass er bei einer Verlängerung ebenso bequem ist. Gestern hat sich bestätigt, dass ich bei ihm absolut richtig bin, daher nehme ich ihm das mit den probatorischen Sitzungen auch nicht übel, denn sie fühlten sich nicht "probatorisch" an.
Und nur klarstellend: Wenn man das tatsächlich so sieht, ist das ja akzeptabel (für einen selbst)... Keine Frage.

Nur würde ich den Verlängerungsaspekt ansprechen, wenn er immer noch nagt (und nicht Überlegungen anstellen, dass er sich in Verlängerungsfragen ja ganz anders verhalten kann... da man eben nichts sagen kann, kann es genauso gut sein, dass er hier genauso bequem ist: Und nun...?) Ganz willkürlich sollte das jedenfalls auch nicht sein...
Zuletzt geändert von stern am Mi., 31.08.2016, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
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isabe
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:20

Falls du mich ansprichst: Da hat mir unser Vertrag leider auch nichts genützt. Wir hatten einen Vertrag (bestimmte Stundenzahl, Frequenz und Honorar), den er nicht eingehalten hat. Hätte ich ihn darauf verklagen sollen?

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StatueOfFreedom
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:28

Um ehrlich zu sein reicht mir im Moment schon der Eindruck, dass es üblich ist, erst Kurzzeittherapie zu vereinbaren. Ich kann das sogar nachvollziehen, denn im Moment wüsste ich nicht, warum ich dort jahrelang in Therapie bleiben sollte. Ich denke, es gibt einfach keinen guten Grund bei mir, direkt die Langzeittherapie zu beantragen. Vielleicht braucht es dafür bestimmte Diagnosen, die er bei mir nicht gestellt hat oder er will erst einmal sehen, wie man sich entwickelt. Aber es gibt mir ein beruhigendes Gefühl, wenn ich weiß, dass ich nicht auf Sitzungen begrenzt bin, sondern dann beendet wird, wenn ich alles klären konnte. Daher auch meine Frage. Vermutlich typisch für mich.

Es fällt mir schwer, die Frage an den Thera zu richten. Es ist Sitzung 5 und ich frage bereits, ob verlängert werden kann? Ich sollte mich meinen jetzigen Problemen widmen und darauf hinarbeiten, dass ich schnellstmöglich dort wieder weg bin.

Ich kann eure Meinungen zur Aufklärungspflicht etc. verstehen, aber das wichtigste ist, dass ich mich nicht betrogen fühle (es sei ihm gegönnt die probatorischen Sitzungen als voll bezahlte Therapiesitzungen abzurechnen, denn er erbringt volle Leistung) und dass ich seiner Kompetenz vertraue. Für mich wäre es um ein Vielfaches schwerer gewesen, nochmal woanders neu anzufangen, weil das Gefühl und das Vertrauen stimmt. Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass er nur auf seinen Vorteil aus ist. Deshalb werde ich auch nicht unsanft landen, sollte sich herausstellen, dass keine Verlängerung möglich ist. Ich schätze ihn mittlerweile nicht so ein, dass er jemanden, der Hilfe braucht, wegschickt. Ich habe ausnahmsweise sofort einen Platz bei ihm bekommen, da er sah, wie schlecht es mit geht. Ich denke ich weiß, worauf ich mich einlasse und für mich steht in diesem Fall Kompetenz und Vertrauen im Hier und Jetzt über Formalitäten. Für Klienten mit Vertrauensproblemen wird das wohl ganz anders aussehen. Und vielleicht macht er es dort auch anders.

Vielleicht nochmal zu meiner Situation: ich brauche dringend jetzt Unterstützung und könnte es mir nicht leisten, erst einmal 2 oder 3 Therapeuten aufzusuchen. Für diejenigen, die das können, sind solche Aspekte wie Aufklärung und Formalitäten sicherlich bedeutsam, aber für mich zählt, dass ich jetzt Hilfe bekomme und obwohl ich sehr kritisch bin, was Kompetenzen anderer angeht, fühle ich mich gut aufgehoben und mache bereits jetzt erste Fortschritte.

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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:34

Mir geht es darum: Wo Klärung/Klarheit evtl. zu schaffen ist, würde ich das für meinen Teil vorziehen...

Vertrauen, dass die Worte Gültigkeit haben braucht es dann ja trotzdem noch (was ich an der Stelle nicht weiter ausführe)... aber das ist etwas anderes, als von Anfang im Unklaren zu sein. Wenn er ein Typ sein sollte, der vorwiegend KZT macht, so verhält er sich hier vielleicht nicht anders. Vielleicht auch nicht. Diejenigen Therapeuten, die es ganz offen lassen möchten, dann aber sorgsam abwägen, wird es natürlich auch geben. Aber gerade am Anfang kann auch die Klärung von Rahmenfragen vertrauensbildend wirken (oder Misstrauen geschaffen werden. Es wurde ja auch nicht mit dem Therapeuten geklärt, sondern beachtenswerterweise wurde die Lösung im Forum gesucht und anscheinend gefunden... also ging in jedem Fall eine Aspekt an der Therapie vorbei, wenn es nicht noch angesprochen wird. Ist das gut für Therapien? Auch nicht immer...)

Das letzte Posting habe ich noch nicht gelesen.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 31.08.2016, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 31.08.2016, 09:35

StatueOfFreedom hat geschrieben: (es sei ihm gegönnt die probatorischen Sitzungen als voll bezahlte Therapiesitzungen abzurechnen,
Darf ich fragen woher du das weiß? Hast du die Abrechnungspositionen gesehen? Ich denke die Kasse wird schon darüber stolpern.

Entschuldige meinen Einwand, aber das hat mich gerade irritiert.

LG candle
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