Sprecht ihr über sexuelle Gedanken?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:22

Hallo,

inwiefern oder wie tief sprecht ihr über sexuelle Gedanken, Phantasien ect., egal ob nun Phantasien mit dem Thera oder einer anderen Person. -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37560
Das war die Frage und die wurde glasklar beantwortet... hier handelt es sich nicht um ein Hobbypsychoanalytikerforum...

Wenn man anderes wissen will (was du nicht für andere user vorgeben kannst, was der Hintergrund sein soll... sonst wird es ganz verwirrend), dann sollte man vielleicht anders fragen.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 29.08.2016, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Candykills
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:22

Wie wäre es denn damit es jeden so handhaben so lassen wie er möcht ohne gleich zu unterstellen, dass Person mal wieder etwas nicht verstanden hätte, während andere Person natürlich mal wieder DEN DURCHBLICK HAT.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:24

isabe, du bist einfach völlig auf dem Holzweg, denke ich, in Bezug auf dich selbst, Analyse und was Themen angeht, die man ja von a- z besprechen muß. Dem ist nicht so, weil jeder andere Probleme hat, ob VT oder Analyse.

Klar werden Standardabfragen immer mal wieder gemacht wie die Libidofunktion oder bei Sex und Pornos kann man ja durchaus auch eine eingeschränkte Sexualität vermuten, wenn das verneint wird, dann ist das OK und nicht pathologisch und nicht nötig zu besprechen. Man hat nämlich immer auch gesunde Anteile in sich!

Aber klar, wir rücken von der TE ab.

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stern
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:29

Außerdem wurde das Sprechen über Sexualität nicht abgewertet, sondern beschrieben, was man SELBST ablehnt bzw. wozu man keine Notwendigkeit sieht.

Wenn man das nicht als Haltung anderer akzeptieren kann, sondern selbstbezüglich versteht, dann weiß ich ja auch nicht...
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isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:32

Ergänzend noch mal zur Frage: "Wie finden die Therapeuten das?"

Wenn ein Therapeut direkt fragt: "Wie sehen Ihre Onaniephantasien aus?", dann heißt das nicht, dass er ein unverschämter Voyeur ist. Und wenn ein Therapeut reserviert ist, heißt das nicht, dass er Schwierigkeiten mit dem Thema hat.

Vermutlich ist es lediglich so: Ein direkter Therapeut vermutet, dass er mit einer offensiven Herangehensweise eher erreicht, das Thema zu etwas "Normalem" zu machen. Und ein reservierter Therapeut wird vermuten, dass er mit seiner Zurückhaltung eher erreicht, dass der Patient fühlt: "Der versteht, dass es ein peinliches Thema ist".

Beides kann dann vom Patienten auch ganz anders interpretiert werden: Der direkte Therapeut kann - v.a. von Unbeteiligten, denen man das erzählt - dann als Wüstling gesehen werden; und der reservierte Therapeut kann als "verklemmt" gesehen werden, und ich nehme an, dass da Projektionen darüber entscheiden, wie wir den Anderen wahrnehmen, denn wir können wohl davon ausgehen, dass ein gut ausgebildeter Therapeut kein Problem damit haben sollte, wenn das Wort "Penis" fällt: Weder wird es ihn vor Begierde dahinschmelzen lassen, noch wird er im Boden versinken (Ausnahmen gibt es immer).

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stern
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:51

Klar, wenn ein Therapeut aus voyeuristischer Motivation heraus fragen würde, wäre das unprofessioniell (das sollte er daher also auch im Blick haben, dass das nicht unreflektiert doch geschieht). Nur wenn Penisse und Brüste oder Pornos nicht Thema des Patienten sind, gibt es keine Notwendigkeit das besprechen. Dafür haben Leute, die Penisse und Brüste oder Pornos als Thema haben evtl. andere Themen nicht. Wichtig ist wohl eher, dass die relevanten Dinge besprochen werden... und selbstverständlich können sexuelle Fantasien auch Abwehr sein oder keine sonderliche Therapierelevanz haben. Auch das gibt es.

Wie sich ein Therapeut fühlt, wenn sein Penis zum Thema wird, lässt er i.d.R. auch außen vor... weil nicht sein Gefühle therapierelevant sind, sondern dass er professionell damit umgeht ist seine Aufgabe... und daher ist natürlich zu erwarten, dass er eher sachlich damit umgeht (sei es dass er darauf eingeht oder sich evtl. auch mal abgrenzen muss).
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candle.
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 09:59

isabe hat geschrieben:Ergänzend noch mal zur Frage: "Wie finden die Therapeuten das?"
Die finden das genauso leicht oder schwierig wie ein Klient. Klar sollte man beruflich da etwas aufgeschlossener sein, aber muß ein Therapeut das?
Wenn ein Therapeut direkt fragt: "Wie sehen Ihre Onaniephantasien aus?", dann heißt das nicht, dass er ein unverschämter Voyeur ist. Und wenn ein Therapeut reserviert ist, heißt das nicht, dass er Schwierigkeiten mit dem Thema hat.
Das unterliegt dann der eigenen Beurteilung. Ich habe das einmal als Voyeurismus erlebt und hatte mit meinen Themen rein gar nichts zu tun, nicht mal mit meiner Sexualität. Aber ich denke schon, dass Männer darauf sehr abfahren können- auch Therapeuten.
Für den Klienten geht es doch nur um eine pathologische Sexualität, wenn jemand wirklich ganz abstruse Gedanken während der Onanie hat und damit nicht klarkommt. Dann kann man das weiterverfolgen was der Ursprung ist.
Vermutlich ist es lediglich so: Ein direkter Therapeut vermutet, dass er mit einer offensiven Herangehensweise eher erreicht, das Thema zu etwas "Normalem" zu machen.
Ja, das ist es wohl auch für viele User hier, für dich offenbar nicht. Das ist hier der Unterschied.
Beides kann dann vom Patienten auch ganz anders interpretiert werden: Der direkte Therapeut kann - v.a. von Unbeteiligten, denen man das erzählt - dann als Wüstling gesehen werden; und der reservierte Therapeut kann als "verklemmt" gesehen werden, und ich nehme an, dass da Projektionen darüber entscheiden, wie wir den Anderen wahrnehmen, denn wir können wohl davon ausgehen, dass ein gut ausgebildeter Therapeut kein Problem damit haben sollte, wenn das Wort "Penis" fällt: Weder wird es ihn vor Begierde dahinschmelzen lassen, noch wird er im Boden versinken (Ausnahmen gibt es immer).
Das ist dein Film, und ich weiß nicht, ob du dich mal gefragt hast, warum du das so nötig brauchst oder was das Ziel dessen sein soll.

Nicht jeder lebt eine pathologische Sexualität, der in Therapie ist, genauso wenig wie nicht jeder eine Essstörung hat oder Alkohol trinkt. Es ist eben nur ein Teilgebiet und dafür gibt es eben auch Fachleute wie Sexualtherapeuten. Vielleicht wärest du da besser aufgehoben?

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isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:03

stern hat geschrieben:Nur wenn Penisse und Brüste oder Pornos nicht Thema des Patienten sind, gibt es keine Notwendigkeit das besprechen.
Du würdest also ausschließen, dass es in einer analytischen Therapie um Unbewusstes / Verdrängtes geht? Du meinst, es soll nur das besprochen werden, was bereits sichtbar ist? Denkst du: "Alles, was nicht sichtbar ist, gibt es auch nicht"?


pivello
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:06

Hallo candel, es geht ja weniger darum, ob es ein Problem ist, sondern vielmehr sagt die Sexualität sehr viel über dich selbst aus. Eine Analyse ist eine Forschungsreise und hier wird der TE schon auch vermittelt, dass es nur in das eigene Zimmer gehört. Phantasien mit dem Thera, können diverse Gründe haben. Viele Pat. bekommen das zum Beispiel, bei ausgeprägter Angst vor dem Verlassenwerden. Ein Säugling teilt seine Mutter, bzw. die Bezugsperson auch in Teilobjekte ein. Zum Beispiel bei Verlassenheitsangst ist es ein Überlebenstrieb, sich mit der Brust der Mutter zu beruhigen, zum Beispiel. Daher ist es schon auch in der Analyse relevant, sich anzusehen zu können, in welcher Phase das auftritt, was es für eine Bedeutung haben könne, usw. Wenn du also weißt, am WE habe ich immer Phantasien kannst du erforschen, dass du evtl. unter starker existenzieller Verlustangst leidest und eine Symbiose herstellen musst, um das eigene Überleben wieder zu sichern.
Oder auch, du hast zärtliche Phantasien, die auch immer wieder etwas über die eigene narzisstische Bedürftigkeit aussagen, dass dir im Leben genau das fehlt, Körperkontakt, Partnerschaft, etc. dabei ist schon wichtig auch zu filtern, was es ist.
Übertragungen finden auch im Übrigen überall statt. Es heißt in der Analyse nicht, ich stecke gerade in einer Übertragungen, sondern es heißt Übertragung, weil die Übertragung und die Gegenübertragung Instrumente sind, die dort zur Verfügung stehen. Sexualität sagt auch sehr viel über die frühkindliche Entwicklung und deren Frustration in der frühen Zeit aus. Viele Pat. in Phasen der Regression, neigen dazu, eine Symbiose herstellen zu müssen, da in Phasen der Traumabearbeitung damals, der Trost= Brust, zum Beispiel fehlte. Ich habe auch andere Pat. kennengelernt, die während ihrer Aufarbeitung bei Bedarf Tavor schluckten, "oral". Es ersetzt doch nichts anderes, als die beruhigende Mutter, die im Trauma fehlte. Was ich sagen möchte, es hat nicht immer alles etwas mit Sexualität zu tun. Ich sehe auch einen großen Unterschied zwischen Analyse und VT. Es ist und bleiben zwei verschiedene Methoden. Wenn ein VTler sagt, sie können mit mir über alles sprechen, hat er dennoch, eine andere Herangehensweise, als ein Analytiker.

LG, pivello


isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:10

Ja, danke, pivello!
Mit den Penissen ist es übrigens ähnlich wie mit den Brüsten - es geht dabei nicht immer nur um "das Eine". Es geht sehr viel um Symbole. Und darum, die zu verstehen.

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stern
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:12

isabe hat geschrieben:
stern hat geschrieben:Nur wenn Penisse und Brüste oder Pornos nicht Thema des Patienten sind, gibt es keine Notwendigkeit das besprechen.
Du würdest also ausschließen, dass es in einer analytischen Therapie um Unbewusstes / Verdrängtes geht? Du meinst, es soll nur das besprochen werden, was bereits sichtbar ist? Denkst du: "Alles, was nicht sichtbar ist, gibt es auch nicht"?
ich schrieb nicht von Unbewusstem oder Verdrängtem oder Sichtbaren, sondern von Thema... und wenn etwas nicht Thema ist, so sehe ich keine Notwendigkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Man hat unwahrscheinlicherweise alles zum Thema, was es auf dieser Welt so gibt.
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isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:17

Damit hast du meine Frage nicht beantwortet.

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stern
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:23

Es steht alles dort, was ich dazu zu sagen hatte... was nicht Thema ist, muss man nicht zwangsweise zum Thema machen. Und wenn das für die Beteiligten o.k. zu sein scheint...

Selbst kann man bei entsprechenden Fragen ja darauf eingehen.
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candle.
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:30

Hallo pivello!
pivello hat geschrieben:Hallo candel, es geht ja weniger darum, ob es ein Problem ist, sondern vielmehr sagt die Sexualität sehr viel über dich selbst aus.
Und was zum Beispiel?
Ein Säugling teilt seine Mutter, bzw. die Bezugsperson auch in Teilobjekte ein. Zum Beispiel bei Verlassenheitsangst ist es ein Überlebenstrieb, sich mit der Brust der Mutter zu beruhigen, zum Beispiel. Daher ist es schon auch in der Analyse relevant, sich anzusehen zu können, in welcher Phase das auftritt, was es für eine Bedeutung haben könne, usw. Wenn du also weißt, am WE habe ich immer Phantasien kannst du erforschen, dass du evtl. unter starker existenzieller Verlustangst leidest und eine Symbiose herstellen musst, um das eigene Überleben wieder zu sichern.
Da das Beispiel offenbar fiktiv ist, läßt sich das für mich auch nicht ableiten im Zusammenhang mit Sexualität.
Sexualität sagt auch sehr viel über die frühkindliche Entwicklung und deren Frustration in der frühen Zeit aus. Viele Pat. in Phasen der Regression, neigen dazu, eine Symbiose herstellen zu müssen, da in Phasen der Traumabearbeitung damals, der Trost= Brust, zum Beispiel fehlte.
Und das es Menschen gibt, die damit nicht Probleme haben und trotzdem in einer Analyse sind, kommt nicht in den Sinn?

Nichts gegen dich, aber hier gehst du ja sehr von deinem "Fall" aus und das ist mir für eine Diskussion ein zu sehr eingeschränkter Blickwinkel.

LG candle
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isabe
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 10:33

Stern:
Dann halte ich jetzt mal fest: Du äußerst dich nicht zu der Frage, ob das Unbewusste / Verdrängte in einer analytischen Therapie von Bedeutung sein soll.

Dann entgegne ich dir: Ich halte das für sehr wichtig. Jedenfalls dann, wenn man irgendwas analysieren will. Natürlich ist klar: Eine AT ist sowieso keine klassische Analyse - und wenn ich es mir leisten könnte, würde ich letztere bevorzugen. Aber eine AT möchte dem Ideal einer Analyse so weit wie möglich nahekommen, immer vor dem Hintergrund der Frage: "Hilft es dem Patienten, gesund zu werden?" - Da die AT und die TfP davon ausgehen, dass das Unbewusste / Verdrängte wichtig ist bei der Entstehung von Symptomen / Neurosen, wäre es geradezu komisch, dies nun ausklammern zu wollen, und zwar mit der Begründung, dass es ja kein Thema sei...

Was sich im Einzelnen entwickelt, hängt von der Beziehung der beiden Beteiligten ab. Es kann also nicht darum gehen, Vorschriften zu machen, von wegen: "Wenn du nicht in 20% der Stunden das Wort 'Pimmel' erwähnst, dann zählt es nicht!" - aber es geht darum, aufsteigen zu lassen, was kommt. Um überhaupt ein solches Aufsteigen zu ermöglichen, ist es wichtig, dem Patienten Zeit und Raum zu geben, dass sich Wünsche, Sehnsüchte, Triebe entwickeln DÜRFEN (nicht: müssen).

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