Kann die spirituelle Ausbildung psychische Störungen auslösen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 11.07.2016, 19:25

Lockenkopf hat geschrieben:
Wie lange ist es her, das Du dich aus der Ausbildung verabschiedet hast?
Und was machst Du jetzt mit der Erkenntnis deiner vermeidlich Emotional instabilen Persönlichkeit?
Hast Du mal über Psychotherapie nachgedacht, um dich wieder zu stabilisieren?
Liebe TanneFichte

ich finde diese Fragen wichtig. Was sagst Du dazu?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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TanneFichte
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Beitrag Mo., 11.07.2016, 19:30

Hallo Lockenkopf,



Ich habe nun einen Termin für ein Erstgespräch. Da werde ich weiter sehen. Freunde von mir sind auch an meiner Seite und unterstützten mich.

LG Thomas

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 11.07.2016, 19:58

Super! Ich drücke Dir die Daumen, das der Psychotherapeut der richtige für dich ist.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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friedie
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Beitrag Mo., 11.07.2016, 21:30

stern hat geschrieben:
Was eine alternativ-spirituelle Gruppe zur Sekte macht
http://www.sekten-sachsen.de/wasistsekte.htm
Wo nimmst du nur immer diese guten Informationen her Stern? Vielen Dank für den Link, genau sowas habe ich gesucht um mir über die Gruppe klarzuwerden, der meine Ex-Thera angehört hat. Und wenn ich das jetzt lese - es gibt tatsächlich viele bedenkliche Punkte, die Übergänge sind wirklich fließend. Mir hat ihr Guru (neben vielen anderen belastenden Geschichten mit ihr selbst) damals jedenfalls psychisch echt den Rest gegeben...

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lisbeth
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 06:34

Bei D. Rohmann finden sich auch gute Infos zum Thema:
http://kulte.de/thematik/

Da geht es auch ganz viel um Bewusstseinkontrolle, Druck sich (Gruppen-/Guru-)konform zu verhalten, den Verlust der Fähigkeit, sich selbstbestimmt zu verhalten...

Und übrigens: Solche Sachen passieren auch in christlichen Gemeinschaften. Habe ich alles durch, seit frühester Kindheit. Die Gleichsetzung christlich=gut und alles andere=böse ist mir hier zu kurz gegriffen.
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sine.nomine
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 22:29

lisbeth:

Das "Christliche" ist aber ziemlich weit gefächert. Da gibt es katholisch, evangelisch, etliche Sekten(z.bsp Zeugen Jehovas) und es gibt katholische Pfarreien oder Klöster wo teilweise spirituelle Esoterik angeboten wird. Hier muss man sehr weit differenzieren, meiner Erfahrung nach.
Ich habe übrigens schon oft im Internet gelesen, dass Menschen sich von der kath. Kirche abgewendet haben, weil sie eine bestimmte negative Erfahrung mit irgendeinem Priester gemacht haben und das blieb so negativ hängen, dass sie deshalb die ganze Kirche auf ewig verteufelten(statt nach einem anderen Priester zu suchen z.bsp). Es soll hier keine Unterstellung sein, aber das gibt's auch.

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lisbeth
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Beitrag Do., 14.07.2016, 06:01

Klar, muss man differenzieren. Wie überall und immer. Und auch bei der "normalen" katholischen Kirche fängt es schon an. Da muss man gar nicht weit schauen. Frauen sind Menschen zweiter Klasse. Der Papst soll "unfehlbar" sein... Wem es hilft und wem es nicht schadet, soll dort von mir aus glücklich werden. Und warum sollten sich Missbrauchsopfer weiterhin an eine Institution wenden, die sie geschädigt hat im "Namen Gottes" - ich finde es eher gesund, der Kirche dann den Rücken zu kehren. Und es muss nicht immer sexueller Missbrauch sein, ich finde die Abhängigkeiten und Unmündigkeiten und Schuldgefühle, die in diesen Kontexten forciert werden, auch sehr schädlich.
Zuletzt geändert von Tante Käthe am Do., 14.07.2016, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: unnötige Zitate entfernt (siehe Nettiquette)
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― Anne Lamott

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TanneFichte
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Beitrag Do., 14.07.2016, 11:26

Danke allen,

Nun ist mir vieles klar geworden. Ich denke nun auch, dass der spirituelle Meister ( der seit paar Jahre spirituell unterrichtet) keine böse Absichten an uns hat. Er will ja uns das Wachstum fördern, aber die Entwicklung bei einzelnen unterschiedlich. Einige waren weit voraus, andere haben kaum verstanden. Einige sind in die Krise gekommenen und haben dann Konflikte mit den anderen Mirglieder, so wie bei mir auch . Dabei hat ein Mitglied, mit dem ich sehr gut befreundet war, eine Zeitlang den Kontakt mit mir abgebrochen. Dann nahmen wir wieder Kontakt auf und er hat mich bemäkelt, dass ich abgesprungen bin und nun ständig mit "schwerer Energie" angehaftet bin. Dabei sagt er noch, er hatte bei der letzten Begegnung mi mir eine Woche gebraucht, meine schwere Energie in seiner Wohnung und seinem Körper weg zu reinigen.

Ich habe mit ihm nun den Kontakt eingestellt. Find schon schade, wie man so spinnt


sine.nomine
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Beitrag Do., 14.07.2016, 17:43

TanneFichte, ich nehme an der Thread ist damit abgeschlossen.

Ich möchte trotzdem noch auf lisbeth's Beitrag was antworten. In der kath. Kirche ist vieles im Argen, da hast du Recht und sehe ich auch so.
Allerdings ist das Bodenpersonal wie jeder Mensch Versuchungen ausgesetzt, mehr noch als normale Laien. Mann und Frau haben ihre jeweilige Rolle in dieser Welt, beide sind aus Gründen der Fortpflanzung, Familienbildung und Formung der Gesellschaft in einer Ehe notwendig.
Jesus und die 12 Apostel waren Männer, das hat Gott so festgelegt. Frauen sind deswegen nicht Menschen zweiter Klasse, das finde ich sehr subjektiv so zu empfinden.
Das Unfehlbarkeitsdogma wurde, glaube ich im 19. Jahrhundert während eines starken Unwetters von Kardinälen so beschlossen und ist bis heute umstritten. Da es Fehlentscheidungen seither gab und gibt, kann man es als nichtig betrachten, wenn du mich fragst. Was man aber nicht pauschalieren sollte.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich an der Stelle eines kirchlichen Missbrauchsopfers stünde("im Namen Gottes" wird aber sicher niemand missbraucht, das ist übertrieben). Es bleibt sowieso jedem selbst überlassen, wie er auf was auch immer reagiert.

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stern
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Beitrag Do., 14.07.2016, 17:58

Nun, es braucht nicht unbedingt böse Absichten, um jemandem zu schaden... auch gut gemeint ist nicht in jedem Fall gut... oder wenn kein Problembewusstsein vorhanden ist (sei es aus Unwissenheit oder weil jemand sehr verbohrt bzw. indoktriniert ist), usw. Es gibt so viele Methoden, die schaden können. Das kann man in einer PT auch nie absolut verhindern (insbes. wenn jemand sich nicht an Standards hält bzw. unprofessionell agiert). Aber hier sind die Methoden zumindest untersucht und idR auch Kontraindikationen benannt. Und man kann auch flexibel reagieren, wenn unerwünschte Effekte auftreten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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lisbeth
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 07:26

@sine.nomine

der Unterschied ist, dass du es für nicht legitim hältst, die Institution und die Dogmen an sich zu hinterfragen (weil Gott-gegeben??), andere Menschen finden das schon sinnvoll und angemessen. Weil es grundsätzlich fragwürdig ist, den Menschen zu sagen, was sie zu glauben haben. Und ja, das an sich ist schon schädlich, auch ohne böse Absicht, auch wenn das im "Namen Gottes" passiert. Da bleibe ich dabei. Aber da bewegen wir uns einfach auf verschiedenen Ebenen.
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Noenergetik
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 09:36

Man kann eben auf keiner Ebene etwas verallgemeinern.Mehreren Bekannten von mir z.B. geht es sehr schlecht nach einer Psychotherapie (obwohl prof. und anerkanntes Therapieverfahren).

Man muss wohl im Leben immer alles sehr kritisch betrachten, sei es spirituell, kirchlich oder professionell.

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blade
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 10:33

Anfang 2000 habe ich sehr intensiv meditiert. Viele Stunden täglich über fast 2 Jahre mit wenig Unterbrechungen.
Meist nicht haftend und so gut es mir möglich war "absichtslos".
Aber auch oft mit Visualisierung und Reinigung der Chakren durch "kosmische" Energie.
Es waren dann oft diverse Glaubenssätze, welche mich in Bedrängnis brachten und schwere Krisen in mir verursachten.

ZB der Glaubenssatz: Man müsse alles annehmen und bedingungslos lieben.
welcher mir seltsam oft in den Sinn kam, aber auch von anderen Esoterikern und Innen, und auch "Gläubigen" im Außen als unumstößliche Wahrheit präsentiert wurde. - Eine von vielen merkwürdigen Koinzidenzen, welche meist alle zu meiner Verwirrung und zu heftigen Selbstzweifeln und auch Verzweiflung führten, weil ich heftige Wutanfälle bekam - und als Folge davon wiederum Schuldgefühle.

"Ich war eben noch nicht soweit"

Und meditierte mehr und intensiver. Um endlich die befreiende Erkenntnis zu erlangen.
Es kamen viele Angebote (im Innen und auch im Außen).
Alles Irrwege und gefährlich. Alle über kurz oder lang destabilisierend. Alle unlogisch. Alle falsch.
Hätte ich meinen Verstand aufgegeben, wäre ich vielleicht untergegangen. Der hat mich letztlich gerettet und wieder da abgeliefert, wo ich begonnen hatte. Um eine Erfahrung reicher. (nicht Irrationalität ist akzeptabel, vielleicht aber Transrationalität maW: nicht dem Verstand widersprechend aber über diesen hinausgehend)

Emotionale Instabilität trat dabei schon auch auf und zusätzlich plötzliche unbegreifliche nicht im Zusammenhang stehende Gefühlsregungen. Ich bezog diese anfangs auf mich, was mir noch mehr Kummer bereitete.
Bis ich durch Beobachtung meiner Umwelt immer öfter Menschen sah, deren Mimik und oder Verhalten genau zu diesem oder jenem plötzlich von mir wahrgenommenen Gefühlen passte.

Ich hörte auch Stimmen - meist unartikuliertes Stöhnen oder Wehklagen - manchmal sehr kreatürlich.
Es machte mir schon auch Angst, obwohl ich nicht denke, daß es Dämonen gewesen sind, eher unglückliche und gequälte Geister. Ich hatte akustische Scheinwahrnehmungen (Halluzinationen , definitionsgemäß)
zB läutete die Türglocke immer dann, wenn ich gerade eingeschlafen war und wenn ich zur Tür ging war niemals jemand da. Da es immer im Einschlafprozess passierte glaube ich nicht, daß mir ein Lebender einen Streich spielen wollte, auch hat die Türklingel nicht wirklich geläutet.

Einmal bin ich voller Angst mitten in der Nacht in absoluter Dunkelheit in meinem Bett hochgeschreckt. Konnte den Lichtschalter nicht finden, war schon in beginnender Panik, darüber daß eine Art Raubtier oder etwas Böses mit mir im Zimmer sei und mich mit zunehmendem Appetit betrachtete wobei es schon zum Sprung ansetzte.
Dann fand ich denn Lichtschalter, das Licht ging an und ich sah, daß alles in Ordnung war.
War ich erleichtert Puhh!!!

Dann, in der nächsten Sekunde, war das Licht wieder weg und ich erwachte in der Dunkelheit in meinem Bett voller Panik - wieder.


Dann hörte ich auf mit der Chakra-Meditation. Danach wurde es langsam besser.
Die nicht haftende Meditation mache ich aber weiter, diese tut mir gut und gibt mir eine Rückzugsmöglichkeiten und so etwas wie innere Kontrolle in Zeiten, da alles sonst unkontrollierbar und chaotisch erscheint.

Was ich glaube, das passiert ist: Die Chakra-Meditation hat funktioniert und hat meine Wahrnehmung erweitert.
Ich habe die niederen verseuchten Astralsphären wahrgenommen, in denen wohnen viele die es nicht gut meinen, sie sind aber keine Dämonen oder besonders mächtig, nur wenn sie einen nachhaltig einschüchtern, dann können sie einem schaden. Im Prinzip ist man selbst genau so mächtig, vielleicht sogar stärker.

Ich war damals noch sehr hin und hergerissen zwischen Vergebung und Rache, diese Oszillation könnte man auch als Schwingung bezeichnen, eine Schwingung durch innere Unentschiedenheit...
Ich warne dabei ausdrücklich davor, es so zu werten, daß Wut an sich eine niedere Schwingung sein muss, was mE nicht so sein muss. (Wut dazu um Gerechtigkeit wiederherzustellen oder zu bewahren ist mE eine Tugend)

Ach ja.
Und subjektiv für mich steht fest: Es gibt zumindest Empathie in der Variante der echten ESP.
Beweisen kann ich es natürlich nicht, doch hörte es wieder auf, nachdem ich die Chakren-Meditation beendet habe.

Heute habe ich es nur noch, wenn jemand in meiner Nähe mir schaden will, das spüre ich dann noch immer.

Danke fürs Lesen, ich hoffe es hilft und schadet nicht.
abgemeldet

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TanneFichte
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 20:24

Hallo Blade,

Dein Beitrag sagt mir sehr sehr viel an. Ich habe auch so ähnliche Erfahrungen gemacht. Dann bin ich durch deinen Beitrag recht beruhigt. Vielen Dank

LG Thomas

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 22:48

Lieber Blade,

bei all den vielen Stunden täglich die Du mit Meditation zubringst, wie viel Zeit und Möglichkeiten hast Du denn dann noch zum Leben, lieben, arbeiten, und was ein Mensch sonst noch gerne tut?

Mir scheint, das selbst ein Klosterleben da mehr menschliches Leben bietet.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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