ziegenkind hat geschrieben: ↑So., 03.09.2017, 17:38
Und manchmal war es für mich ganz gut nach den Stunden an anderes denken zu müssen.
Das verhält sich bei mir zB. total umgekehrt. Wenn ich dann keine Zeit für mich habe um zu "sortieren", dann "verliere" ich das schnell wieder, was ich mir in der Stunde erarbeitet habe. Ich könnte zwar wahrscheinlich gut in den Alltagsmodus zurückwechseln, was das angeht geht es grundsätzlich besser als "andersrum" (bzw. ich würde dann halt gar nicht so tief einsteigen in den Stunden, das wäre dann wohl ein Automatismus), aber es würde mir bei weitem nicht so viel bringen.
Und ich denke auch, dass mich zwei, drei Stunden die Woche komplett überfordern würden und eher destabilisierend wirken als stabilisierend. Da käm ich dann ja gar nicht mehr raus aus dem "Therapiemodus" oder gar nicht erst "rein", je nachdem. Beides stelle ich mir auf Dauer nicht hilfreich vor für mich.
Das wusste ich aber als ich die Entscheidung treffen musste noch nicht, da war es an erster Stelle die Terminfrage bzw. halt die Empfehlung desjenigen wo ich zur Beratung war der mir halt explizit zu Traumatherapie geraten hat und damit war PA eh raus, weil ich keinem einzigen "begegnet" bin bei meiner Suche der auch ne Zusatzausbildung in Traumatherapie hatte und laut meiner Thera gibt es das auch so gut wie gar nicht.
Verhaltenstherapie wäre meins auch nicht so gewesen beim vorher drüber nachdenken, weil WIE ich mich besser verhalten könnte, das weiss ich, daran "mangelt" es nicht. Auch mangelt es mir nicht an "Überwindung" oder so weshalb ich schon was "aufdeckendes" wollte bzw. was, was mir halt hilft das alles zu verstehen.
Ich glaube das "blöde" ist, dass man zu Beginn einer Therapie ja meist noch gar nicht so viel "Ahnung" hat und wer dann nicht das Glück hat an jemanden zu geraten der da "sauber" und unabhängig von der eigenen Schule berät und sich vielleicht auch nicht so selbst informiert, dann rennt man da unter Umständen in was rein, was gar nicht zu einem passt.
Eigentlich ist es ja so, dass Psychoanalyse eher bei Persönlichkeitsstörungen empfohlen wird und als die Methode gilt, die da am Besten greift, während bei anderen Störungen erst mal andere Therapieformen als passender und ausreichend angesehen werden. Von daher sollte für meine Begriffe auch eher die vorliegende Problematik entscheiden und nicht so sehr die von demjenigen der aufgesucht wird praktizierte Schule.
Und deshalb finde ich auch so "Verallgemeinerungen" in Richtung "Das ist die wirksamste aller Theapieformen" schwierig, weil das in manchen Fällen gelten mag aber eben nicht in allen. Ich wäre da auch mehr für "Schulenübergreifendes Denken" und Therapeuten die wirklich das Wohl des Patienten im Auge haben denken glaube ich auch so und halten nicht die eigene Schule für DEN Königsweg sondern differenzieren da.