Oder welcher Wert ihnen beigemessen wird.isabe hat geschrieben:Die Frage ist, wie man herausfindet, welchen Wert Therapiestunden wirklich haben.
Stundensatz bei Selbstzahlung
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Das, liebe isabe, ist eine Frage, die m.E. nicht diskutiert werden kann, sondern die jeder Mensch für sich persönlich beantworten muss; die Antwort erscheint mir übrigens nicht in Stein gemeißelt, sondern veränderbar.isabe hat geschrieben:Die Frage selbst, was einem was wert ist, ist ja durchaus wichtig: Wenn neben der Therapie kein Geld für eine Reise bleibt oder für die Renovierung der Wohnung oder auch nur für einen Restaurantbesuch, dann stellt sich doch die Frage, wie das knappe Geld sinnvoll angelegt wird.
Ich habe für mich derzeit meine Antwort gefunden.
Das finde ich gut und dem möchte ich gar nicht widersprechen. Aber allgemein finde ich es unheimlich schwer zu entscheiden, was wirklich wichtig ist. Vielleicht nützt es einem Patienten mehr, sich ein Auto zu kaufen, mit dem er Reisen unternehmen kann, als eine Therapie zu machen. Vielleicht ist das Auto aber auch völlig unsinnig, und der Wert einer Therapie zeigt sich erst Jahre später? Das ist ja vielleicht das Problem, dass der Wert oder auch die Wertlosigkeit einer Therapie sich erst dann zeigen, wenn die Investition längst getätigt ist. Beim Auto oder beim teuren Essen tritt das Glücksgefühl sofort ein.
Ökonomen ziehen zur Wertbemessung tatsächlich auch die Zahlungsbereitschaft (der Käufer) heran. Selbstverständlich kann diese je nach Käufer unterschiedlich hoch sein.
Tja, welchen Wert hat eine Botox-Behandlung. Manche sehe es selbst bei einer sorgfältig durchgeführter Behandlung als Verschandelung an und wollten das noch nicht einmal geschenkt. Andere sehen es hingegen als Start in eine neues Leben. Das kann man auf alles mögliche übertragen.
Hat eine nutzlose Behandlung den gleichen Wert wie eine erfolgreiche, hmm.
Preisbildung bei Gesundheitsleistungen gehorcht aber nur eingeschränkt marktwirtschaftlichen Gesetzen.
Tja, welchen Wert hat eine Botox-Behandlung. Manche sehe es selbst bei einer sorgfältig durchgeführter Behandlung als Verschandelung an und wollten das noch nicht einmal geschenkt. Andere sehen es hingegen als Start in eine neues Leben. Das kann man auf alles mögliche übertragen.
Hat eine nutzlose Behandlung den gleichen Wert wie eine erfolgreiche, hmm.
Preisbildung bei Gesundheitsleistungen gehorcht aber nur eingeschränkt marktwirtschaftlichen Gesetzen.
Zuletzt geändert von stern am So., 05.06.2016, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Und erliegen damit einer Illusion, da sie einer medizinischen Behandlung mehr Wert beimessen, als diese hat. Ein faltenfreies Gesicht zaubert genausowenig ein "neues Leben" herbei wie eine Psychotherapie.stern hat geschrieben:Andere sehen es hingegen als Start in eine neues Leben.
Weiß nicht. Gefühlte Lebensqualität hat auch viel mit subjektivem Empfinden zu tun... und lässt sich nur eingeschränkt in € erfassen. Wenn man aber einen Geld-Wert beimessen will, kann man verschiedene Zahlungsbereitschaften heranziehen. Wenn der tatsächliche Preis sogar niedriger ist, umso besser für den Konsumenten. Ist er höher, wird er verzichten, da er ein persönliches Limit hat.
Liebe Grüße
stern
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Ich glaube da werden zwei Themen vermischt:
Das eine ist ob die Honorierung einer Leistung als angemessen empfunden wird und das andere welchen persönlichen "Gewinn" ich mir von einer Leistung verspreche. Da besteht kein direkter Zusammenhang, auch wenn es natürlich einen "gedanklichen" gibt.
Das eine ist ob die Honorierung einer Leistung als angemessen empfunden wird und das andere welchen persönlichen "Gewinn" ich mir von einer Leistung verspreche. Da besteht kein direkter Zusammenhang, auch wenn es natürlich einen "gedanklichen" gibt.
Nein... ohne mit Fachbegriffen hantieren zu wollen: Ökonomen ziehen zur Wertermittlung auch Zahlungsbereitschaften von Konsumenten heran.
Liebe Grüße
stern
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Ist das nicht eine unterschiedliche Definition des Wertes?stern hat geschrieben:Nein... ohne mit Fachbegriffen hantieren zu wollen: Ökonomen ziehen zur Wertermittlung auch Zahlungsbereitschaften von Konsumenten heran.
In einer Gesellschaft, in der kaum jemand Geld hat, wäre dann eine Psychotherapie, die auf Selbstzahlung basiert, wertlos. Was ja vielleicht auch so ist, weil die Menschen andere Sorgen und wichtigere Bedürfnisse haben. Trotzdem wäre doch vielleicht gerade für diese Menschen, die vielleicht in einem Land leben, in dem ein Bürgerkrieg geherrscht hat, eine Psychotherapie sehr wertvoll? Vielleicht kann der Wert nur nicht zugelassen werden?
Ja, aber das hat was mit Nachfrage und Angebot zu tun, nicht mit dem eigentlichen Wert von etwas. Ich werde etwas nur wenn ich Pech habe nicht zu dem "Preis" los, den ich dafür haben will. Damit wird es insofern wertlos, als dass ich nichts dafür "bekomme" vom anderen. Es verliert aber nicht seinen Wert als solchen.stern hat geschrieben:Ökonomen ziehen zur Wertermittlung auch Zahlungsbereitschaften von Konsumenten heran.
Wenn Du heute einen Liter Milch für 50 Cent kaufen kannst, dann liegt das am Überangebot. Nicht aber daran, dass die Milch nicht eigentlich mehr Wert hat - weil zB. allein die "Herstellungskosten" den Verkaufspreis übersteigen. Du bist dann gezwungen etwas "unter Wert" zu verkaufen, weil Du es sonst nicht los wirst. Deine Kosten bleiben aber - sprich: Am eigentlichen Wert verändert sich nichts.
Nun, ich würde jetzt einfach mal behaupten, das entspräche dann etwas (sorry ) dem Beispiel widow: Wenn man von etwas ohnehin wenig hat und das in eine PT stecken würde, so misst man der PT (relativ gesehen) sogar einen sehr hohen Wert bei. Evtl. muss man dann sogar auf andere Dinge verzichten. Evtl. landet man früher oder später bei ENA: Wenn man es sich nicht mehr leisten kann, kann man es sich nicht mehr leisten. Wenn das flächendeckend der Fall wäre, so müssten die PT entweder den Konsumenten entgegenkommen (was nur geht, solange es für sie auch noch rentabel ist) oder die PT-Landschaft würde allmählich verschwinden.isabe hat geschrieben:In einer Gesellschaft, in der kaum jemand Geld hat, wäre dann eine Psychotherapie, die auf Selbstzahlung basiert, wertlos. Was ja vielleicht auch so ist, weil die Menschen andere Sorgen und wichtigere Bedürfnisse haben.
Das ist vermutlich eine riesige Spielwiese für Gesundheitsökonomen... gibt sicher verschiedene Modelle. Rein marktwirtschaftliche Sichtweisen kann man hier wohl nicht anlegen. Im Gesundheitswesen wird das Angebot halt ziemlich reglementiert - und das nicht von Patienten (der Nachfrageseite). Z.B. Wieviele PT dürfen einen Kassensitz erhalten. Welches Honorar darf verlangt werden, usw.
Evtl. könnte man vllt. auch noch ansehen, wo von die Zahlungsbereitschaft beeinflusst wird... also wenn es mir hundselend geht, würde ich vllt. mehr in PT investieren als jemand, der sich nicht so sehr belastet fühlt und viel Gewinn aus Urlaub zieht, die er sich dann nicht mehr so leisten könnte.
@ Mio: Und woran machst du den eigentlichen Wert eines immateriellen Gutes fest? Kommt ein Gut oder ein Dienstleistung bereits mit einem fixen Preis auf die Welt? Und wieviel ist Gold wert, wenn man einen Goldplaneten findet, von dem man Gold in beliebiger Menge abbauen und importieren könnte... oder wenn man eines Tages feststellen würde, dass Gold hochgradig krebserregend ist? Wenn ich ein Lager voll mit Gütern habe, um die sich jeder reißt, hat das natürlich einen anderen Wert als wenn ich Ladenhüter in rauen Mengen habe.
Zuletzt geändert von stern am So., 05.06.2016, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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https://www.thieme-connect.com/products ... 33-1362459Die Zahlungsbereitschaft (engl. Willingness-to-pay, WPT) ist der maximale (monetäre) Betrag, den ein Individuum oder Kollektiv gerade noch bereit ist zu zahlen, um ein Gut oder einen bestimmten Vorteil (z. B. eine Gesundheitsleistung) zu erlangen bzw. um den Verlust eines solchen zu vermeiden. Je größer die Zahlungsbereitschaft ist, desto höher ist der Wert, der dem entsprechenden Gut beigemessen wird. Der Ansatz der Zahlungsbereitschaft ist ein volkswirtschaftliches Konzept, das auf einer subjektiven Nutzenkonzeption basiert. In der Gesundheitsökonomie wird die Methodik u. a. eingesetzt, um – vor allen Dingen schwer messbare indirekte und intangible – Kosten- und Nutzeneffekte von Gesundheitsleistungen, -programmen etc. monetär zu bewerten. Diesbezüglich findet das Verfahren insbesondere bei ▶Kosten-Nutzen-Analysen ihre Anwendung, da bei dieser Form der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung alle Effekte in Geldeinheiten dargestellt werden.
Liebe Grüße
stern
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Das kommt darauf an von welcher Seite her ich es betrachte. Nehme ich zB. mal ein Honorar, dann werde ich als "Honorarsteller" erst mal "meinen Preis" festlegen müssen. Dieser Preis sollte mein Leben möglichst gut finanzieren, er sollte aber auch realistisch (im Sinne der Nachfrage) sein. Klafft da nun eine zu große "Lücke" dann habe ich ein Problem. Ich muss also entweder meine Fixkosten senken oder aber es schaffen einen höheren Preis zu erzielen. Wir leben in einer "Fixkostensenken"-Welt was zu immer mehr "Schund" führt. Und dazu, dass die Kluft zwischen den Menschen immer größer wird.stern hat geschrieben:Und woran machst du den eigentlichen Wert eines immateriellen Gutes fest?
Aus diesem Grund stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass man sich mehr am Wert orientieren sollte als am reinen "Verkauf" - zumindest in Bezug auf die innere Haltung. Würden das mehr Menschen tun, dann würde auch wieder ein "wertorientiertes" Denken entstehen im Gegensatz zu diesem "Absatz- und Konsumdenken".
Na ja... im Link ohne Quellenangabe wird der Preis für eine PT-Sitzung, der das Leben möglichst gut finanziert mit 180 Euronen angesetzt, vgl: "Für eine betriebswirtschaftlich gesunde und zukunftssicher aufgestellte Praxis wären 180 EU Bruttoumsatz... das angemessene Honorar"
Wenn jetzt zu viele Patienten draußen sind, weil sie nicht mehr bereit sind das zu zahlen (oder sich das schlicht nicht leisten können) verdienst du auch nicht zwingend mehr (vielleicht machst du sogar Verluste, wenn dann die Kundschaft ausbleibt)... und jepp, daher kommst du nicht drumherum zu schauen, welche Nachfrage bzw. Zahlungsbereitschaft realistisch ist. Freie Verhandelbarkeit vorausgesetzt. Das Angebot und der Preis von Gesundheitsleistungen ist faktisch stark reglementiert.
Ein PT ist sicherlich nicht besonders fixkostenintensiv... im Gegenteil. Hier steht die Dienstleistung im Vordergrund. Ein Radiologe hat sicher nochmals andere Anforderungen, was Gerätschaften und Räumlichkeiten angeht.
Wenn jetzt zu viele Patienten draußen sind, weil sie nicht mehr bereit sind das zu zahlen (oder sich das schlicht nicht leisten können) verdienst du auch nicht zwingend mehr (vielleicht machst du sogar Verluste, wenn dann die Kundschaft ausbleibt)... und jepp, daher kommst du nicht drumherum zu schauen, welche Nachfrage bzw. Zahlungsbereitschaft realistisch ist. Freie Verhandelbarkeit vorausgesetzt. Das Angebot und der Preis von Gesundheitsleistungen ist faktisch stark reglementiert.
Ein PT ist sicherlich nicht besonders fixkostenintensiv... im Gegenteil. Hier steht die Dienstleistung im Vordergrund. Ein Radiologe hat sicher nochmals andere Anforderungen, was Gerätschaften und Räumlichkeiten angeht.
Liebe Grüße
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PS an stern: Und dennoch sind Radiologen die Ärztegruppe mit dem mit Abstand höchstem Einkommen...
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