Supervision für Klienten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lockenkopf
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Beitrag Do., 18.02.2016, 21:39

zombie78 hat geschrieben: Leider hat er sich dann immer noch nicht abgegrenzt. Das empfinde ich im nachhinein als sehr demütigend und respektlos und natürlich auch als feige. Die "Bereicherung" kann ich mir eben darin vorstellen, dass ich ihm immer wieder Mails geschrieben habe, in denen ich meine Gefühle geschildert habe etc.. Vielleicht war ihm das ein wenig wie Seelenschmeichelei und er hat sich darin gebadet, so geliebt zu werden. Aber ich weiß es natürlich nicht!
Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich liebe, weil ich hoffe, weil ich sooo naiv bin und immer wieder Menschen an mich heran lasse, die mich dann doch nur verletzen, auf welche Art auch immer!
Dein Berater hat dich nicht verletzt. Du verletzt dich selber, in dem Du die Realität nicht anerkennst.
Du bist wie jemand der mit dem Kopf durch die Wand will, und dann auf die blutenden Wunden verweist, und der Wand die Schuld gibst.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 21:47

@Lockenkopf: Danke für die Blumen! Ich habe niemals gesagt, dass ich nur ihm die Schuld gebe. Ich sehe die Schuld schon auch bei mir und bin wütend auf mich selbst!

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Lichtspiel
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Beitrag Do., 18.02.2016, 22:18

Hallo Zombie,

ich stehe gerade am gleichen Punkt wie Du. Ich schaffe es ebenfalls nicht komplett damit abzuschließen und bin mittlerweile soweit, dass ich keinem Therapeuten mehr vertrauen kann.

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du irgendwann einen Haken dahinter setzen kannst und Dich nicht mehr damit quälst.

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zombie78
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Beitrag Do., 18.02.2016, 22:29

@Lichtspiel: danke für deine Worte!
Ich wünsche sowas wirklich keinem und kann dir auch nur einen guten Weg da raus und alles Gute wünschen!

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 18.02.2016, 23:47

Nach meiner Erfahrung, kann man so lange keine Haken an der Erfahrung machen, wie man sie nicht verarbeitet hat.

In sofern ist euer Therapieabbruch echt konterproduktiv.
Aber, möglicherweise seit Ihr noch nicht für eine Verarbeitung des ganzen bereit.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lichtspiel
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Beitrag Do., 18.02.2016, 23:58

Lockenkopf hat geschrieben:In sofern ist euer Therapieabbruch echt konterproduktiv.
Aber, möglicherweise seit Ihr noch nicht für eine Verarbeitung des ganzen bereit.
Ich habe nicht abgebrochen, aber das ist eine andere Geschichte... Je mehr Zeit vergeht und je mehr Ruhe einkehrt, desto besser geht es mir damit. Auch wenn ich noch nicht komplett abgeschlossen habe, denke ich dass es möglich ist, damit abzuschließen, wenn man Abstand hat und die Dinge mit anderen Augen betrachtet (ohne die quälenden Emotionen). Natürlich wäre es mit therapeutischer Hilfe besser, aber ich hatte leider keinen Therapeuten, der dafür bereit war. Und irgendwann war das Vertrauen soweit zerbrochen, dass ich auch zu keinem anderen mehr gehen wollte.
Zuletzt geändert von Lichtspiel am Fr., 19.02.2016, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Solage
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 00:05

Natürlich ist es möglich, damit abzuschließen! So etwas kann man auch entscheiden, ansonsten bleibt man in seiner eigenen Versklavung gefangen.

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Lichtspiel
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 00:13

Wie gesagt, ich denke ja auch, dass es möglich ist.... Nur ist das ein Prozess, den jeder in seinem eigenem Tempo durchläuft und mit verschiedenen Erkenntnissen.

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Schneerose
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 05:03

Lockenkopf hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung, kann man so lange keine Haken an der Erfahrung machen, wie man sie nicht verarbeitet hat.

In sofern ist euer Therapieabbruch echt konterproduktiv.
Aber, möglicherweise seit Ihr noch nicht für eine Verarbeitung des ganzen bereit.
JEDER geht sein eigenes Tempo im Leben! Und das kann niemand anderes beschleunigen oder bremsen! Es hätte auch niemand ein Recht dazu. Zumal Respekt vor der anderen Seele der erste Fortschritt einer guten Therapie ist. LG Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Schneerose
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 05:09

Alles Gute zombie78! Du tust das was du im Moment kannst. Also vertraue dir ES IST DEIN LEBENSWEG. Du bist niemanden eine Rechtfertigung schuldig. Viel Kraft. Eines Tages ist er ein Teil deiner Lebensgeschichte. Ich hab das was du erlebst auch durchgemacht. Du bist mit diesen unwirklichen Gefühlen nicht allein. LG Schneerose
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zombie78
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 07:43

Schneerose hat geschrieben:Alles Gute zombie78! Du tust das was du im Moment kannst. Also vertraue dir ES IST DEIN LEBENSWEG. Du bist niemanden eine Rechtfertigung schuldig. Viel Kraft. Eines Tages ist er ein Teil deiner Lebensgeschichte. Ich hab das was du erlebst auch durchgemacht. Du bist mit diesen unwirklichen Gefühlen nicht allein. LG Schneerose
Vielen Dank
Es tut gut zu hören, dass andere es auch schaffen oder geschafft haben. Ich hoffe das eines Tages auch und endgültig von mir sagen zu können!

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stern
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 07:48

Ich finde, die Verwehrung eines (gewünschten) Abschiedsgesprächs ist verletzend und kontraproduktiv... aber was will man in so einem Fall machen. Man kann es ja nicht einfordern. Und so hätte der Patient dann die Wahl, ob er das wahrnimmt und wie er die letzte Sitzung gestalten möchte. DEN Abschied gibt es ja darüber hinaus nicht.

Wenn der Patient abbricht, so sehen manche Therapeuten sogar vor, dass der Patient dann noch 1-2x zu erscheinen hat. Formal-rechlich kann sowas zwar nicht bindend sein, aber aus therapeutischen Gründen wird das mitunter vereinbart. Und selbst würden diese Therapeuten wohl hoffentlich ebenfalls einen Abschied gewähren.

Wenn man eine Therapie nicht nur als Dienstleistung sieht, ist evtl. eine Bindung entstanden... und dann so damit umzugehen, dass es keinerlei Abschied geben soll, fände ich untherapeutisch... wobei man hier die Einschränkung treffen muss, dass er eh "nur" Berater war. Als Patient darf man auch Zeichen falsch interpretieren... es ist dann Verantwortung des Therapeuten, am Rahmen festzuhalten bzw. diesen klar zu benennen. Nun, hier gab es dann besagtes Missverständnis...

Die Besprechung mit einem anderen Therapeuten kann auch einen Abschied nicht ersetzen - es ist etwas anderes. Meine Erfahrung (ich hatte jedoch Abschiedssitzungen).
Zuletzt geändert von stern am Fr., 19.02.2016, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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zombie78
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 07:53

@Lockenkopf: mein Beitrag muss wohl rausgelöscht worden sein.
Es war nicht einfach eine feinfühlige, offene Zuwendung.
Nonverbale Kommunikation beispielsweise beinhaltet ja sehr viel mehr als das. Zum Beispiel Reaktionen und Körpersprache in der Interaktion.
Es war natürlich niemand von euch dabei, somit kann ich das jetzt schwer erklären.

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stern
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 08:28

Ich möchte kein Öl ins Feuer gießen... vielleicht hast du das ja auch zutreffend wahrgenommen und interpretiert (beides halte ich wohlgemerkt nicht für das gleiche). Nur schätze ich, wirst du mit dieser Ungewissheit leben müssen. Dass so eine Gefühlsentblätterung (hätte er sich hinreißen lassen) in der Tat problematisch wäre, dazu hatte Broken Wing und ich schon etwas geschrieben... aber gut wäre gewesen, wenn er noch eindeutiger den Rahmen benannt hättte, so dass du das nicht missverstehen kannst. Ich fürchte, es führt kein Weg daran vorbei, es abzuhaken... spätestens, dass er selbst den Abschied verwehrt, ist eindeutig. Ich würde mich darauf konzentrieren, wo du im Moment Hilfebedarf hast? Vielleicht geht es um den Umgang mit Verletzungen? Du könntest dich daran orientieren, womit du auch in anderen Beziehungen Schwierigkeiten hast?
Liebe Grüße
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Broken Wing
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Beitrag Fr., 19.02.2016, 11:37

@ Zombie78: Im Zweifel ist es ein Nein. War es das erste Mal, dass du mit der Berater- und Therapeutenzunft zu schaffen hattest? Ansonsten hättest du, wenn er sich denn so verhalten hat, dich verabschieden müssen.

Aber mir kommt vor, dass du leider viel zu viel draus machst. Hätte er sich denn wirklich so an dir privat interessiert gezeigt, so wäre dies sehr eindeutig, du könntest es hier sehr glaubwürdig beschreiben. Mir ist klar, dass es hier viele gibt, die Missbrauch in allen seinen Ausformungen relativieren, aber auch andere, die das nicht tun, die sogar sehr empfindlich in diesen Dingen sind. Er hätte dir angebote gemacht, sich (nach dem Abbruch) zu treffen, dir die Tel oder Mail gegeben und gesagt, du solltest dich melden usw.
Zudem würde sich dieses Interesse nicht nur nonverbal äußern.

Hat der Berater nicht vor dem Abbruch erfahren, warum du abbrichst?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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