Therapeutische Beziehung thematisieren?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lamedia
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 11:30

Vielleicht kannst du wirklich von einem anderen Psychotherapeuten und auch einer höheren Sitzungs-Frequenz mehr profitieren? Irgendwie habe ich bei dir auch den Eindruck, dass dir schematherapeutische Elemente innerhalb einer VT guttun könnten. Da hast du beides: fokussierte Arbeit an konkreten Problemen, Veränderungen - aber auch einen Blick auf Beziehung, Beziehungsgeschehen und Muster, die diese bestimmen. Nur eine Idee, die ich bei dir habe...

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mio
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 11:33

Lockenkopf hat geschrieben:Ich bin so verärgert, über das Desinteresse den Psychotherapeuten, der mir stattdessen sein Ansicht aufdrücken wollte.

So wie er sich gestern verhalten hat, das geht garnicht.
Vielleicht wollte er genau das: Dich ärgerlich machen? Die "Vaterübertragung" steht ja thematisch im Raum...

Wann habt ihr denn den nächsten Termin? Ich denke mal Sinn macht das mit ihm nur, wenn ihr zeitnah besprechen könntet, wie es Dir mit seinem Verhalten in der Stunde ging und sich darüber unter Umständen was löst. Da dann erst wieder in ein paar Wochen oder Monaten dran zu "kratzen" halte ich für wenig zielführend. Da wäre es dann vielleicht wirklich sinnvoller Du suchst Dir wen anders mit dem Du da besser und intensiver dran arbeiten kannst, weil die "Basis" eine andere ist.

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Beitrag Mi., 13.04.2016, 11:56

Diese ständigen Terminverschiebungen die letzten Monate gingen auf seine Kappe.

Ich hatte den Eindruck, mein Psychotherapeut war am Montagabend überfordert und daher nicht mehr in der Lage sich auf das von mir gesagte einzulassen.
Aber, das Gefühl von Fehleinschätzung meiner Person habe ich bei ihm ständig, in jeder Sitzung.
Ich kenne diese Gefühl auch von anderen Menschen und habe über kurz oder lang die (meist professionellen) Beziehungen zu diesen Menschen beendet, weil diese ständigen Fehleinschätzungen für mich sehr nervenaufreibend sind.
Bei meinem Psychotherapeuten bin ich eigentlich deshalb, weil die Alterativen hier nahezu nicht vorhanden sind, es mehrjährige Wartelisten auf kassenzugelassenen Psychotherapeuten gibt.

Privatpraxen gibt es 3 im Umkreis von 50 km. Einer ist mein Psychotherapeut. Den 2. habe ich mir schon angeschaut, er war unmöglich. Den 3. kenne ich noch nicht.
Das könnte ich aber ändern.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lamedia
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 12:02

Das ist natürlich doof, wenn man in einer eher unterversorgten Umgebung lebt, was Kassenpsychotherapeuten angeht. Das mit den mehrjährigen Wartezeiten: Da würde ich mich trotzdem draufsetzen lassen - und bis es so weit ist, nach anderen Lösungen suchen, so wie du es schon tust. Dann wäre auch die Frage, was dein Therapieziel ist - wenn es Probleme außerhalb von Übertragungs-Beziehungen im Berufs- und Privatleben sind und du dir private Leistungen leisten kannst, reicht für den Übergang vielleicht auch ein gut ausgebildeter Coach? Würdest du dich denn derzeit als "psychisch krank" bezeichnen? (Musst nicht antworten.)

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Beitrag Mi., 13.04.2016, 12:10

Mir geht es eigentlich sehr gut.
Bis auf das mich der Tod eben dieses Pat. sehr mitgenommen hat, ende letzten Jahres. Und das Gefühl hat sich bisher mit jedem verstorbenen Pat. verstärkt.
Im Grunde wäre die Aufgabe meines Psychotherapeuten Coaching gewesen, da es sich ja um ein berufliches Problem handelt.
Ich habe beschlossen, eine Fortbildung zum Thema zu besuchen, das wird aber wohl erst im Herbst möglich sein.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lamedia
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 12:13

Ist er sich denn über diesen Coaching-Behandlungsauftrag klar gewesen? Kann er Coaching denn überhaupt? Symbolisch gesprochen: Wenn er ein Fleischer ist, verkauft er keine Milch...

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Beitrag Mi., 13.04.2016, 12:20

Gute Frage. Ich weis es nicht.

Hätte mein Psychotherapeut jedenfalls Interesse an dem gezeigt, was ich zum Thema Verlust am Montag mitzuteilen gehabt hätte
und hätte er mit mir daran weiter gearbeitet, hätte das die Sitzung sicherlich zum Erfolg geführt.

Aber, hätte, hätte, Fahrradkette.
Es war nicht so.
Er hat es einfach nicht gemacht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Mi., 13.04.2016, 12:54

Auch ja, ich stehe seit 2005 auf sämtlichen Wartelisten aller kassenzugelassen Psychotherapeuten hier in der Umgebung und habe von den meisten nie was gehört, trotz mehrmaliger telefonischer Anrufe.
Mitlerweile hätte diese Kassenzugelassen Psychotherapeuten aber auch größte Probleme einen Kassenantrag zu begründen. Da könnte nur noch freie Phantasie helfen.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mi., 13.04.2016, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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lamedia
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 13:11

Lockenkopf hat geschrieben: Hätte mein Psychotherapeut jedenfalls Interesse an dem gezeigt, was ich zum Thema Verlust am Montag mitzuteilen gehabt hätte und hätte er mit mir daran weiter gearbeitet, hätte das die Sitzung sicherlich zum Erfolg geführt.
Mir scheint, dass du jetzt zwei Probleme hast: Einerseits das, was dich konkret hinführte (Umgang mit Tod der Patienten) - andererseits eine Dynamik in der Beziehung mit dem Analytiker (?), die dich sehr aufreibt. Und die irgendwie offenbar nicht zu klären ist, erst recht nicht in diesem Setting mit einer Sitzung alle paar Wochen.

Ich habe den Eindruck, dass du auf dieser eher negativen Beziehungserfahrung sitzenbleibst - und dass sie schon länger anhält und sich öfter wiederholt. Irgendwie scheinst du von dem Psychotherapeuten etwas zu wollen, was er dir nicht geben kann. Und trotzdem hängst du scheinbar an ihm.

Die Lösung bisher, dass du hingehst, um fokussiert und selbstbestimmt und ohne große Erwartungen an ihn als Person an einzelnen Problemen zu arbeiten, scheint nicht recht zu funktionieren, du wirst offenbar trotzdem immer wieder von ihm enttäuscht.

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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 13:41

Jepp, das ist so richtig.

Das ich an ihm hänge, ist wohl die Vaterübertragung.

Aber Vater Übertragung hin oder her, wenn ich mein jeweiligen Thema in seiner Gegenwart nicht bearbeiten kann, weil er davon ablenkt statt mich zu unterstützen, dann kann ich ihn als Psychotherapeut nicht mehr gebrauchen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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zombie78
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 14:27

Lockenkopf hat geschrieben:Jepp, das ist so richtig.

Das ich an ihm hänge, ist wohl die Vaterübertragung.

Aber Vater Übertragung hin oder her, wenn ich mein jeweiligen Thema in seiner Gegenwart nicht bearbeiten kann, weil er davon ablenkt statt mich zu unterstützen, dann kann ich ihn als Psychotherapeut nicht mehr gebrauchen.
Ich habe jetzt nicht alles verfolgt, aber hast du dich auch einmal gefragt, ob du vielleicht dadurch selber vom eigentlichen Problem ablenkst? Das war nur so eine Idee, kann ich nicht beurteilen, aber gibt es ja auch...

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Beitrag Mi., 13.04.2016, 14:30

Von welchem Thema lenke ich ab?
Die Frage ist ernst gemeint.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lasmiranda
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Beitrag Mi., 13.04.2016, 17:54

Lockenkopf hat geschrieben: Aber, das Gefühl von Fehleinschätzung meiner Person habe ich bei ihm ständig, in jeder Sitzung.
Ich kenne diese Gefühl auch von anderen Menschen
und habe über kurz oder lang die (meist professionellen) Beziehungen zu diesen Menschen beendet, weil diese ständigen Fehleinschätzungen für mich sehr nervenaufreibend sind.
Bei diesen Worten kommt mir die Situation des Falschfahrers mit der Radiomeldung auf der Autobahn in den Sinn. "Ein Falschfahrer? Hunderte!!" Was ist denn an einer vermeintlichen Fehleinschätzung so schlimm? Hast du da konkrete Beispiele?

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zombie78
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Beitrag Do., 14.04.2016, 08:01

Lockenkopf hat geschrieben:Von welchem Thema lenke ich ab?
Die Frage ist ernst gemeint.
Hallo Lockenkopf,

auf welches Thema hat er dich denn immer gelenkt, wenn er dir ausgewichen ist? Und was hat dieses Thema mit dir zu tun? Frag dich das mal ganz ehrlich, vielleicht findest du eine Antwort.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 15.04.2016, 22:50

Lasmiranda hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben: Aber, das Gefühl von Fehleinschätzung meiner Person habe ich bei ihm ständig, in jeder Sitzung.
Ich kenne diese Gefühl auch von anderen Menschen
und habe über kurz oder lang die (meist professionellen) Beziehungen zu diesen Menschen beendet, weil diese ständigen Fehleinschätzungen für mich sehr nervenaufreibend sind.
Bei diesen Worten kommt mir die Situation des Falschfahrers mit der Radiomeldung auf der Autobahn in den Sinn. "Ein Falschfahrer? Hunderte!!" Was ist denn an einer vermeintlichen Fehleinschätzung so schlimm? Hast du da konkrete Beispiele?
Beispiele gibt es in jeder Sitzung. Er hat mir schon risikoreiches Autofahren, fremd gehen, Medikamentenabhängigkeit, Lügen bezüglich Studienabschluss und Arbeitgebers meines Sohnes und Angst vor Menschen unterstellt, nur um so einiges auf zu zählen. Nichts davon ist zutreffend.
Zudem hat er mir vor sehr vielen Jahren von meiner Ausbildung abgeraten, er hat regelrecht versucht sie mir auszureden. Ich könnte scheitern, waren seine Worte. Ich bin nicht gescheitert, arbeite seit einigen Jahren mehr als Vollzeit in dem Beruf und habe noch weitere Zertifikate erworben.

Mein Psychotherapeut ist der Falschfahrer.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Fr., 15.04.2016, 23:31, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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