das ist etwas, was ich auch begrüßenswert fände. Zum Wohle des Patienten. Es wundert mich auch, dass das keine "Pflicht" ist. (Meine Thera macht das nach eigener Aussage regelmässig - was ich wohl auch schon im Umgang bemerkt habe - und vielleicht wäre das ein gutes Kriterium um festzustellen, wie professionell jemand arbeitet.) Ebenso wie ein gewisses Mass an Fortbildung Pflicht sein sollte, meiner Meinung nach. Damit wäre zumindest schon mal ein wenig "Qualitätssicherung" gewährleistet. Wie sich dies anders realisieren liese, wüsste ich nicht. Es gibt ja bereits Möglichkeiten sich zu beschweren und Missstände zu melden und ich denke auch, dass Therapeuten, über die sich mehrfach beschwert wurde, geprüft werden.CrazyChild hat geschrieben: Natürlich sollten die Theras von Zeit zu Zeit Supervision machen, aber das machen eben auch nicht so viele, wie ich aus Erfahrung weiß.
Nur leider ist es eben auch eine Tatsache, dass es Menschen mit völlig falschen Vorstellungen/überzogenen Erwartungen/extrem schräger Wahrnehmung gibt. Und um das zu wissen, muss ich kein Therapeut sein, da reichen mir meine "privaten" Erfahrungen. Das auseinander zu dividieren ist wohl schwer in einem Bereich in dem die "Intimsphäre der therapeutischen Beziehung" mit zum wertvollsten Gut und Werkzeug gehört.
Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Mensch auch bereit sein muss sich selbst helfen zu wollen, damit ihm überhaupt geholfen werden kann. Und wenn ich mir wirklich selbst helfen will (und weiss, dass DAS meine Verantwortung ist), dann suche ich mir auch (im Zweifel halt andere, so die eine nichts bewirkt) passende(re) Hilfe. Wenn ich allerdings darauf hoffe und warte, dass jemand von außen "das schon für mich machen wird", die Hilfe bitte möglichst immer "perfekt" funktionieren soll für mich, dann wird es für meine Begriffe schwierig. Eine Therapie ist nun mal kein Sonntagsspaziergang sondern harte eigene Arbeit.
In diesem Zusammenhang hier finde ich es schade, dass Du Sheldons aufkommende Zweifel schürst, anstatt nachzufragen oder ihr Mut zu machen. Damit packst Du Deine negativen Erfahrungen/Deine negative Haltung Therapie gegenüber auf ihre erst einmal "normal ungewisse" Situation, so wie ich die Eingangsbeiträge gelesen habe. Und ich weiss einfach echt nicht, was das jemandem bringen soll, der eh schon nicht so recht weiss...
Alles, was ich gelesen habe in Bezug auf Sheldons Erleben in der/den Therapien würde ich nicht als einen Hinweis auf eine schädigende oder von Therapeutenseite missbräuchliche Therapie werten sondern als Teil eines ganz normalen therapeutischen Prozesses.
Von daher auch von mir ein: Sheldon, lass Dich nicht entmutigen. Innere Zweifel sind normal, gehören quasi dazu. Du musst auch nicht alles machen, was ein Therapeut/einen Therapeutin Dir sagt und so Du Dich mit etwas nicht wohl fühlst, solltest Du das in der Therapie aus-/ansprechen dürfen/lernen. Kann eine gute Übung sein . Falls DAS allerdings nicht der Fall sein sollte (also dass Du das aus-/ansprechen darfst), dann kannst Du immer noch anfangen zu zweifeln, denn dann würde eventuell tatsächlich was schief laufen. Probiers doch einfach mal aus, so Dir das möglich ist.
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Du über traumatische Erlebnisse "unbeteiligt" sprechen kannst, sondern es spricht eher dafür, dass Du die dazu gehörigen Gefühle abgespalten hast. Eine Chance in der Therapie für Dich wäre vielleicht, an diese Gefühle ranzukommen/sie zuzulassen zu lernen. Aber sowas kann leider echt dauern und braucht meist Geduld.
Vielleicht könnte es Dir helfen die Frage, ob und wie Dir das "Gequatsche" überhaupt helfen kann mal in der Therapie zum Thema zu machen? Damit hättest Du doch einen ganz guten Einstieg und könntest Dich gemeinsam eventuell ein wenig annähern "an Dich".
Lieben Gruss,
mio