Tilda hat geschrieben:Warum das Kind nicht beim Namen nennen??? Ich möchte mich ja nicht ewig daran aufhängen, aber es wäre doch interessant zu wissen.
Letztlich stehe ich nun alleine damit da und grüble immer noch.
(....)
Was mich dann besonders nervt sind diese typischen Gegenfragen eines Analytikers: "Mich würde interessieren, warum Sie das wissen möchten? Was macht es mit Ihnen?"
(...)
Und ich denke irgendwie auch, dass sie glaubt, dass mich ihre Diagnose verletzen könnte (selbst wenn es die ist, die ich vermute).
Hallo Tilda,
ich habe gerade den Thread durch (außer die letzten beiden Beiträge)...
Ist es denn nur reinweg Interesse, die Diagnose wissen zu wollen?
Oder ist's eher, weil du einen Namen für dein So-Sein brauchst?
Das ist für mich ein gewaltiger Unterschied.
Ich wollte lange Zeit nicht wissen, was ich für eine Diagnose haben. Hat mich nicht interessiert.
Es hat sich dann mit der Zeit aber ergeben, dass ich an einem Punkt kam, wo zwar viel besprochen war, aber ich sehr durcheinander war und das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten und ins Leere zu laufen. Ich wusste nicht, wo ich mich festhalten konnte. Bis ich darüber nachdachte, ob ich meine Diagnose wissen möchte. Ich habe wirklich sehr lange überlegt, weil: ich hatte auch Angst davor. Angst, dass das etwas Schlimmes sein könnte.
Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, aber in einem bestimmten Kontext sagte ich ihr genervt: "ich halte mich eh für eine Borderlinerin". Sie schaute mich zögernd an und versuchte die Kurve zu kriegen. "Ja," sagte sie "es ist auch eher besser, da fühlt man sich sonst sehr schnell in eine Schublade geschoben" ich hatte im Netz immer wieder recherchiert. Es passte so dermaßen, aber ich wollte mich nicht auf das Netz verlassen und das nur von einer Fachfrau wissen bestätigt wissen.
Ich sprach das dann an, dass ich nicht weiß, ob ich das wissen wolle.
Wir wägten dann ab. Dass es auch verletzen könnte, sagte sie.. usw. Und was das mit mir machen würde, wenn ich das wissen würde. Ich hätte einen Namen. Ich weiß nicht, wo ich gerade ansetzen soll, ja ich rede und rede hier... aber wohin gehe ich? Ich fühlte mich damit nicht wohl. Ich verstand mich null in dem Moment. Ich brauchte einen Anfang - die Diagnose. Und dann sagte sie mir die "sie hatten also mit Ihrer Vermutung recht". Und es war die richtige Entscheidung - für uns beide.
Es könnte also schon wichtig für dich sein, dass dir diese Fragen gestellt werden, auch wenn sie nerven
Zunächst war ich geschockt. Ja, erstmal fühlte sich das nach nem Stempel an. Ich brauchte lange bis das bei mir ankam und ich auch nicht mehr darüber nachdachte. Der Fokus war und ist bei mir reinweg die Beziehung zu meiner Therapeutin. Die Diagnose war ein Antrieb - hat mio ganz gut "gesagt" - ein Weg.