Keine Freunde nur Bekannte wenn überhaupt?!
Grüß euch!
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich vielen anderen Leuten in meinem Alter auch so geht. Wenn ich z.B. mit dem Rad auf der Donauinsel unterwegs bin oder auf der Mariahilfer Straße shoppe, sehe ich immer wieder Leute in meinem Alter, die etwas Gemeinschaftliches unternehmen. Und ich habe leider nicht die Leute, mit denen ich solche Sachen machen kann.
Natürlich brauche ich nicht hunderttausend "FreundInnen", die ich alle nur flüchtig kenne. Mir würden 2-3 gute FreundInnen reichen, aber nicht einmal die habe ich so wirklich.
Zu einer guten Freundschaft zählt für mich, dass man immer füreinander da ist, über alles miteinander reden und sich aufeinander verlassen kann und sich auch regelmäßig sieht. Man muss sich natürlich nicht jede Woche treffen, denn ich weiß genau, wie schwierig das ist, wenn man einen Vollzeitjob und vielleicht auch noch eine Beziehung führt oder gar eine Familie hat. Aber es kann doch nicht so viel verlangt sein, in Zeiten von WhatsApp, Messenger und Co einem angeblich guten(!) Freund zumindest einmal in der Woche eine Nachricht zu schreiben und ihn zu fragen, wie es ihm geht. Oder sind meine Vorstellungen etwa so realitätsfremd?
Wenn sich jemand wochenlang nicht bei mir meldet, dann frage ich natürlich irgendwann nach, was los ist, und dann höre ich sehr oft die Ausrede: "Tut mir leid, aber ich wollte mich eh melden, aber ich war so im Stress". Aber um Statusmeldungen auf WhatsApp, Facebook & Co zu posten oder 5x in der Woche ins Fitnesscenter zu gehen, mangelt es natürlich nie an Zeit.
Das ist aus meiner Sicht kein Zeitmangel, sondern viel eher ein "Priotätenmangel". Ich habe den Eindruck, dass es niemanden gibt, dem ich als Freund wirklich wichtig bin.
Wenn ich z.B. ich mal ein Problem habe und/oder mit jemandem reden möchte, dann gibt es keine/n Freund/in, an den/die ich mich wenden kann. Und wenn ich es mal doch mache, dann habe ich das Gefühl, dass sich das sowieso niemand anhören will, denn ich kriege maximal wenig hilfreiche "Ratschläge" wie z.B. "Oje, das tut mir leid für dich!" oder "Das wird schon wieder!"
Und auch wenn das wirklich sehr traurig klingt, aber meistens wende ich mich an meine Mutter, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin wirklich kein Mutter-Söhnchen und bin schon vor 10 Jahren ausgezogen. Aber ich wüsste echt nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte.
Oder das beste Beispiel ist mein 30. Geburtstag, den ich vor ein paar Monaten hatte. Obwohl ich so um die 20 Leute eingeladen habe, sind genau drei Leute zu meiner Feier erschienen. Viele haben kurzfristig abgesagt und jeder hatte irgendeine faule Ausrede.
Und sogar von meiner besten Freundin, die ich seit über 20 Jahren kenne, kam eine Absage mit der Begründung: "Tut mir leid, aber mein Freund und ich wollen uns einen gemütlichen Abend zu zweit machen!"
Und meine beste Freundin meldet sich auch nur bei mir, wenn sie gerade Lust hat oder etwas von mir braucht, und dann muss ich natürlich immer auf Abruf für sie da sein. Aber wenn ich mal etwas mit ihr unternehmen oder einfach nur mit ihr telefonieren möchte, geht sie oft gar nicht ans Telefon und beantwortet auch nicht meine WhatsApp-Nachrichten. Und dann kommt natürlich immer die klassische Ausrede: "Tut mir leid, ich war so im Stress!"
Und was das Studium betrifft: Dass ich mit 30 nicht mehr der Jüngste dafür bin, weiß ich selber, aber ich habe ein Ziel vor Augen, das ich auch erreichen möchte. Den Bachelor habe ich schon abgeschlossen, jetzt bin ich gerade im Masterstudium, welches ich voraussichtlich im Sommer/Herbst 2019 abschließen werde. Aber auch das bereitet mir große Sorgen, denn obwohl ich 10 Jahre Berufserfahrung (von 2007 bis 2017) habe, bin ich jetzt seit einem Jahr beim AMS. Ich habe schon unzählige Bewerbungen geschrieben und auch meine Bewerbungsunterlagen durchchecken lassen, bekomme aber nur Absagen. Mittlerweile belastet mich das Ganze auch schon psychisch sehr... Aber ich denke, das richtige Alter gibt es sowieso nicht, denn mit 20 ist man noch zu jung und unerfahren und mit 30 schon zu alt...
Aber vielleicht ist auch das der Grund, warum mir viele FreundInnen den Rücken gekehrt haben.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich vielen anderen Leuten in meinem Alter auch so geht. Wenn ich z.B. mit dem Rad auf der Donauinsel unterwegs bin oder auf der Mariahilfer Straße shoppe, sehe ich immer wieder Leute in meinem Alter, die etwas Gemeinschaftliches unternehmen. Und ich habe leider nicht die Leute, mit denen ich solche Sachen machen kann.
Natürlich brauche ich nicht hunderttausend "FreundInnen", die ich alle nur flüchtig kenne. Mir würden 2-3 gute FreundInnen reichen, aber nicht einmal die habe ich so wirklich.
Zu einer guten Freundschaft zählt für mich, dass man immer füreinander da ist, über alles miteinander reden und sich aufeinander verlassen kann und sich auch regelmäßig sieht. Man muss sich natürlich nicht jede Woche treffen, denn ich weiß genau, wie schwierig das ist, wenn man einen Vollzeitjob und vielleicht auch noch eine Beziehung führt oder gar eine Familie hat. Aber es kann doch nicht so viel verlangt sein, in Zeiten von WhatsApp, Messenger und Co einem angeblich guten(!) Freund zumindest einmal in der Woche eine Nachricht zu schreiben und ihn zu fragen, wie es ihm geht. Oder sind meine Vorstellungen etwa so realitätsfremd?
Wenn sich jemand wochenlang nicht bei mir meldet, dann frage ich natürlich irgendwann nach, was los ist, und dann höre ich sehr oft die Ausrede: "Tut mir leid, aber ich wollte mich eh melden, aber ich war so im Stress". Aber um Statusmeldungen auf WhatsApp, Facebook & Co zu posten oder 5x in der Woche ins Fitnesscenter zu gehen, mangelt es natürlich nie an Zeit.
Das ist aus meiner Sicht kein Zeitmangel, sondern viel eher ein "Priotätenmangel". Ich habe den Eindruck, dass es niemanden gibt, dem ich als Freund wirklich wichtig bin.
Wenn ich z.B. ich mal ein Problem habe und/oder mit jemandem reden möchte, dann gibt es keine/n Freund/in, an den/die ich mich wenden kann. Und wenn ich es mal doch mache, dann habe ich das Gefühl, dass sich das sowieso niemand anhören will, denn ich kriege maximal wenig hilfreiche "Ratschläge" wie z.B. "Oje, das tut mir leid für dich!" oder "Das wird schon wieder!"
Und auch wenn das wirklich sehr traurig klingt, aber meistens wende ich mich an meine Mutter, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin wirklich kein Mutter-Söhnchen und bin schon vor 10 Jahren ausgezogen. Aber ich wüsste echt nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte.
Oder das beste Beispiel ist mein 30. Geburtstag, den ich vor ein paar Monaten hatte. Obwohl ich so um die 20 Leute eingeladen habe, sind genau drei Leute zu meiner Feier erschienen. Viele haben kurzfristig abgesagt und jeder hatte irgendeine faule Ausrede.
Und sogar von meiner besten Freundin, die ich seit über 20 Jahren kenne, kam eine Absage mit der Begründung: "Tut mir leid, aber mein Freund und ich wollen uns einen gemütlichen Abend zu zweit machen!"
Und meine beste Freundin meldet sich auch nur bei mir, wenn sie gerade Lust hat oder etwas von mir braucht, und dann muss ich natürlich immer auf Abruf für sie da sein. Aber wenn ich mal etwas mit ihr unternehmen oder einfach nur mit ihr telefonieren möchte, geht sie oft gar nicht ans Telefon und beantwortet auch nicht meine WhatsApp-Nachrichten. Und dann kommt natürlich immer die klassische Ausrede: "Tut mir leid, ich war so im Stress!"
Und was das Studium betrifft: Dass ich mit 30 nicht mehr der Jüngste dafür bin, weiß ich selber, aber ich habe ein Ziel vor Augen, das ich auch erreichen möchte. Den Bachelor habe ich schon abgeschlossen, jetzt bin ich gerade im Masterstudium, welches ich voraussichtlich im Sommer/Herbst 2019 abschließen werde. Aber auch das bereitet mir große Sorgen, denn obwohl ich 10 Jahre Berufserfahrung (von 2007 bis 2017) habe, bin ich jetzt seit einem Jahr beim AMS. Ich habe schon unzählige Bewerbungen geschrieben und auch meine Bewerbungsunterlagen durchchecken lassen, bekomme aber nur Absagen. Mittlerweile belastet mich das Ganze auch schon psychisch sehr... Aber ich denke, das richtige Alter gibt es sowieso nicht, denn mit 20 ist man noch zu jung und unerfahren und mit 30 schon zu alt...
Aber vielleicht ist auch das der Grund, warum mir viele FreundInnen den Rücken gekehrt haben.
Zuletzt geändert von Nerd1988 am Sa., 27.10.2018, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Das mit endlos Bewerbungen kenne ich nur gut. Ich finde das unfair da gerade ich immer sehr engagiert war, und dann bekomme ich keine Chance. Vielleicht sind es meine sozialen Kompetenzen die nicht ausreichen, vielleicht wirke ich so auf andere, ich weiß es nicht. Wüsste jetzt auch nicht was ich schreiben sollte außer durchzuhalten. Sofern man es schaffen sollte, dann sicher nicht indem man aufgibt.
Was deinen Freundeskreis angeht, mehr als 2-3 gute Freunde brauchst du nicht. Ich wüsste auch nicht, ob man mehr als 2-3 gute Freunde haben kann, auch deswegen weil wir in Beziehungen investieren müssen, Zeit und Geduld und so einiges mehr. Wie wir jünger waren war vieles einfacher, damals hat es genügt gemeinsam Spaß zu haben. Mit dem älter werden möchte man sich mitteilen, anvertrauen, beraten, helfen lassen. Aber hierfür müssen wir ebenso etwas geben. Und vielleicht bist du auch in dieser Quarterlife- oder Midlife-Crisis und spürst dass die Zeit der unbeschwerten 18 langsam vergeht.
Was deinen Freundeskreis angeht, mehr als 2-3 gute Freunde brauchst du nicht. Ich wüsste auch nicht, ob man mehr als 2-3 gute Freunde haben kann, auch deswegen weil wir in Beziehungen investieren müssen, Zeit und Geduld und so einiges mehr. Wie wir jünger waren war vieles einfacher, damals hat es genügt gemeinsam Spaß zu haben. Mit dem älter werden möchte man sich mitteilen, anvertrauen, beraten, helfen lassen. Aber hierfür müssen wir ebenso etwas geben. Und vielleicht bist du auch in dieser Quarterlife- oder Midlife-Crisis und spürst dass die Zeit der unbeschwerten 18 langsam vergeht.
Ganz genau, so ist es. Und wenn du dann noch von deinen Freunden/Bekannten hörst, dass alle super Jobs haben, gut verdienen, sich alles Mögliche (Luxus-Urlaube, Autos, Eigentumswohnungen, Häuser usw.) leisten können, ein glückliches Privatleben bzw. glückliche Beziehungen führen und viele gerade dabei sind, eine Familie zu gründen usw., während du selbst seit einem Jahr beim AMS bist, mit 30 noch auf der Uni hockst und ständig hoffst, dass dich das AMS nicht in einen sinnlosen Kurs reinsteckt (wodurch sich das Studium verzögern könnte), dann fragst du dich langsam irgendwann, was in deinem Leben schief gelaufen ist. Und als ob das alleine nicht schon belastend genug wäre, hast du dann nicht einmal ein paar Freunde, die dir den Rücken stärken. Und meine Mutter (derzeit meine einzige Ansprechperson) kann mich auch nicht immer gut aufbauen, denn sie macht mir oft Vorwürfe, warum ich nicht schon früher studiert habe und vor 5 oder 10 Jahren nicht dies und jenes gemacht habe.
Dass in den 30ern Einiges anders ist als in den 20ern, ist mir vollkommen klar. Und auch ich gehe jetzt mit 30 nicht mehr fort und mache das Bermudadreieck oder die Stadtbahnbögen unsicher , diese Zeiten sind längst vorbei. Ich nehme mein Leben sehr ernst und weiß auch ganz genau, wo ich beruflich hin möchte. Allerdings machen mir meine Zukunftsängste sehr zu schaffen (keine Freunde, keine Partnerin, kein Job usw.) und ich weiß nicht, ob ich meine Ziele jemals erreichen werde. Das gilt insbesondere für meine beruflichen Ziele, besonders nach den vielen Absagen, die ich in den letzten 12 Monaten kassiert habe.
Ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht dort angekommen bin, wo alle anderen jetzt sind und mich deswegen viele (bewusst oder unbewusst) aus ihrem Freundeskreis ausschließen...
Und natürlich verstehe ich, dass jemand, der in einer Beziehung ist, nicht mehr so viel Zeit hat wie zu Single-Zeiten. Aber warum werde ich für viele immer komplett unwichtig? Ich könnte sooo viele FreundInnen aufzählen, die ich in den letzten Jahren aufgrund von Beziehungen verloren habe.
Dass in den 30ern Einiges anders ist als in den 20ern, ist mir vollkommen klar. Und auch ich gehe jetzt mit 30 nicht mehr fort und mache das Bermudadreieck oder die Stadtbahnbögen unsicher , diese Zeiten sind längst vorbei. Ich nehme mein Leben sehr ernst und weiß auch ganz genau, wo ich beruflich hin möchte. Allerdings machen mir meine Zukunftsängste sehr zu schaffen (keine Freunde, keine Partnerin, kein Job usw.) und ich weiß nicht, ob ich meine Ziele jemals erreichen werde. Das gilt insbesondere für meine beruflichen Ziele, besonders nach den vielen Absagen, die ich in den letzten 12 Monaten kassiert habe.
Ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht dort angekommen bin, wo alle anderen jetzt sind und mich deswegen viele (bewusst oder unbewusst) aus ihrem Freundeskreis ausschließen...
Und natürlich verstehe ich, dass jemand, der in einer Beziehung ist, nicht mehr so viel Zeit hat wie zu Single-Zeiten. Aber warum werde ich für viele immer komplett unwichtig? Ich könnte sooo viele FreundInnen aufzählen, die ich in den letzten Jahren aufgrund von Beziehungen verloren habe.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Kann ich nicht bestätigen, bin jetzt 40 und seit 20 Jahren dieselben Freunde und seit paar Jahren sogar noch mehr
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Zu bedenken ist aber auch, dass es sich dabei auch nur um temporäre "Situations-Freundschaften" handelt. Da ist man schnell abgemeldet, wenn man einmal nichts beisteuern kann. Die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen sind parasitärer Natur.Nerd1988 hat geschrieben:Wenn ich z.B. mit dem Rad auf der Donauinsel unterwegs bin oder auf der Mariahilfer Straße shoppe, sehe ich immer wieder Leute in meinem Alter, die etwas Gemeinschaftliches unternehmen.
Nerd1988 hat geschrieben:Zu einer guten Freundschaft zählt für mich, dass man immer füreinander da ist, über alles miteinander reden und sich aufeinander verlassen kann und sich auch regelmäßig sieht.
In dieser Hinsicht schon, auch von Dir selbst. Immer füreinander da zu sein ist schon allein unmöglich, über alles miteinander reden können ebenso. Und zum aufeinander verlassen gibt es ein treffendes Sprichwort: Wer sich verlässt, der ist verlassen.Nerd1988 hat geschrieben:Oder sind meine Vorstellungen etwa so realitätsfremd?
Ist es denn nicht so, dass Du Dich verlassen hast? Und nun verlassen bist?
Dafür gibt es heutzutage Therapeuten und Sozialarbeiter.Nerd1988 hat geschrieben:Wenn ich z.B. ich mal ein Problem habe und/oder mit jemandem reden möchte, dann gibt es keine/n Freund/in, an den/die ich mich wenden kann.
Dann stelle den Kontakt zu ihr ein.Nerd1988 hat geschrieben:Und meine beste Freundin meldet sich auch nur bei mir, wenn sie gerade Lust hat oder etwas von mir braucht, und dann muss ich natürlich immer auf Abruf für sie da sein.
Finde ich gut. Solltest Du so beibehalten.Nerd1988 hat geschrieben:Und was das Studium betrifft: Dass ich mit 30 nicht mehr der Jüngste dafür bin, weiß ich selber, aber ich habe ein Ziel vor Augen, das ich auch erreichen möchte.
Selbstständig machen. Etwas anderes wird Dir gar nicht übrig bleiben. Das alte System mit Festanstellungen gehört bereits heute größtenteils der Vergangenheit an. Auch wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mal das eine, mal das andere zu machen – wenn Du keine Koryphäe in Deinem Fachbereich bist. Dazu empfehlenswert: Die Vorträge von Gunter Dueck auf YouTube.Nerd1988 hat geschrieben:Ich habe schon unzählige Bewerbungen geschrieben und auch meine Bewerbungsunterlagen durchchecken lassen, bekomme aber nur Absagen.
Ist alles nur auf Pump und Illusion. Die werden (fast) alle noch blöd schauen, wenn das erste große Problem auf sie zukommt und sie auf einmal die Kredite (die sie in Wahrheit alle laufen haben) nicht mehr zurückzahlen können, dann ist alles ganz schnell weg – inklusive Beziehung.Nerd1988 hat geschrieben:Und wenn du dann noch von deinen Freunden/Bekannten hörst, dass alle super Jobs haben, gut verdienen, sich alles Mögliche (Luxus-Urlaube, Autos, Eigentumswohnungen, Häuser usw.) leisten können (…)
Dann stelle den Kontakt zur Mutter ein und konzentriere Dich auf Dein persönliches Vorankommen. Vorwürfe sind ja immer dazu da, das Gegenüber klein zu halten und zu kontrollieren.Nerd1988 hat geschrieben:Und meine Mutter (derzeit meine einzige Ansprechperson) kann mich auch nicht immer gut aufbauen, denn sie macht mir oft Vorwürfe, warum ich nicht schon früher studiert habe und vor 5 oder 10 Jahren nicht dies und jenes gemacht habe.
Dort, wo diese Anderen sind, willst Du in Wahrheit gar nicht hin. Denn diese Anderen werden aufgrund ihres Lebensstils noch ordentlich einfahren.Nerd1988 hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht dort angekommen bin, wo alle anderen jetzt sind und mich deswegen viele (bewusst oder unbewusst) aus ihrem Freundeskreis ausschließen...
Finanziell wirst Du nicht gut aufgestellt sein, nehme ich mal an. Das allein reicht schon aus, um mindestens drei Viertel aller zwischenmenschlichen Beziehungen vollkommen unmöglich zu machen.Nerd1988 hat geschrieben:Aber warum werde ich für viele immer komplett unwichtig? Ich könnte sooo viele FreundInnen aufzählen, die ich in den letzten Jahren aufgrund von Beziehungen verloren habe.
Oh, wieso wurde denn mein Thread mit einem anderen (aus dem Jahr 2015) zusammengelegt? Ich dachte schon, man hätte meinen Thread gelöscht…
@Eremit: Vielen Dank für deine zahlreichen Tipps!
Im Prinzip geht es mir einfach nur darum, dass ich ganz gerne vielleicht 2-3 Leute hätte, mit denen ich regelmäßig etwas unternehme und an die ich mich jederzeit wenden kann, wenn ich mal das Bedürfnis habe, mit jemandem über etwas zu sprechen – dazu brauche ich doch keinen Psychologen oder Sozialarbeiter. Und natürlich würde ich umgekehrt genauso für meine Leute jederzeit Verfügung stehen. Früher in den 20ern hat das doch auch ganz gut funktioniert.
Natürlich muss man sich nicht jeden Tag hören oder schreiben bzw. sich jede Woche treffen. Aber was habe ich von „Freunden“, mit denen ich vielleicht alle drei Wochen mal per WhatsApp schreibe und die ich alle zwei Monate treffe? Das fällt für mich nicht mehr unter Freundschaft, sondern eher unter Bekanntschaft.
Ich habe das Gefühl, dass ich meinen jetzigen „Freunden“ (oder viel eher Bekannten) einfach nicht wichtig genug oder sogar egal bin. Keiner fragt mich wenigstens ab und zu mal, wie es mir geht oder maximal in sehr unregelmäßigen zeitlichen Abständen. Und in den allermeisten Fällen bin immer ich derjenige, der sich bei den anderen Leuten melden muss, von selbst melden sie sich wirklich nur sehr selten.
Wisst ihr, ich hätte gerne einfach nur ein paar Leute, bei denen ich nicht das Gefühl haben muss, dass ich ihnen auf die Nerven gehe, wenn ich sie anrufe oder anschreibe. Und ich will auch nicht den Leuten ständig nachlaufen müssen, sondern ich will das Gefühl haben, dass auch den anderen die Freundschaft etwas bedeutet...
Und würde ich den Kontakt zu meiner Mutter und meiner „besten“ Freundin einstellen, dann hätte ich ja bald gar niemanden mehr.
Finanziell schaut’s bei mir so aus, dass ich mir aufgrund meiner jahrelangen Berufstätigkeit Einiges zusammengespart habe, allerdings schwimme ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit jetzt nicht unbedingt im Geld. Sagen wir’s mal so, bis zum Ende meines Studiums sollten meine Rücklagen ausreichen, sofern ich mein Geld nicht für Blödsinn verschwende. Ab und zu gönne ich mir schon mal einen Restaurant-, Kino- oder Konzertbesuch, aber z. B. für Luxusurlaube oder ein eigenes Auto reicht das Geld jetzt nicht.
Ich habe vielmehr das Gefühl, dass sich viele keine enge Freundschaft mit mir wünschen, da ich eben schon so lang arbeitslos bin und so etwas in unserer Gesellschaft sehr verpönt ist.
@Eremit: Vielen Dank für deine zahlreichen Tipps!
Im Prinzip geht es mir einfach nur darum, dass ich ganz gerne vielleicht 2-3 Leute hätte, mit denen ich regelmäßig etwas unternehme und an die ich mich jederzeit wenden kann, wenn ich mal das Bedürfnis habe, mit jemandem über etwas zu sprechen – dazu brauche ich doch keinen Psychologen oder Sozialarbeiter. Und natürlich würde ich umgekehrt genauso für meine Leute jederzeit Verfügung stehen. Früher in den 20ern hat das doch auch ganz gut funktioniert.
Natürlich muss man sich nicht jeden Tag hören oder schreiben bzw. sich jede Woche treffen. Aber was habe ich von „Freunden“, mit denen ich vielleicht alle drei Wochen mal per WhatsApp schreibe und die ich alle zwei Monate treffe? Das fällt für mich nicht mehr unter Freundschaft, sondern eher unter Bekanntschaft.
Ich habe das Gefühl, dass ich meinen jetzigen „Freunden“ (oder viel eher Bekannten) einfach nicht wichtig genug oder sogar egal bin. Keiner fragt mich wenigstens ab und zu mal, wie es mir geht oder maximal in sehr unregelmäßigen zeitlichen Abständen. Und in den allermeisten Fällen bin immer ich derjenige, der sich bei den anderen Leuten melden muss, von selbst melden sie sich wirklich nur sehr selten.
Wisst ihr, ich hätte gerne einfach nur ein paar Leute, bei denen ich nicht das Gefühl haben muss, dass ich ihnen auf die Nerven gehe, wenn ich sie anrufe oder anschreibe. Und ich will auch nicht den Leuten ständig nachlaufen müssen, sondern ich will das Gefühl haben, dass auch den anderen die Freundschaft etwas bedeutet...
Und würde ich den Kontakt zu meiner Mutter und meiner „besten“ Freundin einstellen, dann hätte ich ja bald gar niemanden mehr.
Finanziell schaut’s bei mir so aus, dass ich mir aufgrund meiner jahrelangen Berufstätigkeit Einiges zusammengespart habe, allerdings schwimme ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit jetzt nicht unbedingt im Geld. Sagen wir’s mal so, bis zum Ende meines Studiums sollten meine Rücklagen ausreichen, sofern ich mein Geld nicht für Blödsinn verschwende. Ab und zu gönne ich mir schon mal einen Restaurant-, Kino- oder Konzertbesuch, aber z. B. für Luxusurlaube oder ein eigenes Auto reicht das Geld jetzt nicht.
Ich habe vielmehr das Gefühl, dass sich viele keine enge Freundschaft mit mir wünschen, da ich eben schon so lang arbeitslos bin und so etwas in unserer Gesellschaft sehr verpönt ist.
Interessensgemeinschaften ("Hobby-Freunde") zu bilden ist relativ leicht – wenn die Interessen nicht zu ausgefallen sind und die Beziehungsform nicht überstrapaziert wird …Nerd1988 hat geschrieben:Im Prinzip geht es mir einfach nur darum, dass ich ganz gerne vielleicht 2-3 Leute hätte, mit denen ich regelmäßig etwas unternehme (…)
Das wiederum kannst Du vergessen. Es gibt, ja, kann gar keine Person jemals auf diesem Planeten geben, an die Du Dich immer wenden kannst.Nerd1988 hat geschrieben:(…) und an die ich mich jederzeit wenden kann, wenn ich mal das Bedürfnis habe, mit jemandem über etwas zu sprechen (…)
Sich so zu verhalten ist ein ausgezeichneter Weg in die totale Erschöpfungsdepression.Nerd1988 hat geschrieben:Und natürlich würde ich umgekehrt genauso für meine Leute jederzeit Verfügung stehen.
Vielleicht ist Dein damaliges Verhalten (unter anderem) auch für Deine jetzige Situation verantwortlich. Würde mich nicht überraschen.Nerd1988 hat geschrieben:Früher in den 20ern hat das doch auch ganz gut funktioniert.
Wenn Du genug Bekanntschaften hast, wovon jede ein anderes Bedürfnis abdeckt, kannst Du theoretisch jeden Tag etwas unternehmen, weil immer eine gerade zufällig Zeit hat. Kommt letzten Endes aufs Gleiche raus – mit dem Unterschied, dass das wesentlich effektiver und effizienter ist als die Suche nach dem Super-Freund, der sehr viele Bereiche abdeckt. Genausogut könntest Du nach der eierlegenden Wollmilchsau suchen.Nerd1988 hat geschrieben:Das fällt für mich nicht mehr unter Freundschaft, sondern eher unter Bekanntschaft.
Wenn sich diese Bekanntschaften für Dich nicht auszahlen, dann ist es wohl an der Zeit, den Kontakt einzustellen. Es wird reichen, wenn Du Dich einfach nicht mehr meldest.Nerd1988 hat geschrieben:Und in den allermeisten Fällen bin immer ich derjenige, der sich bei den anderen Leuten melden muss, von selbst melden sie sich wirklich nur sehr selten.
Du musst gar niemandem hinterherlaufen. Auch sollst Du das gar nicht, denn damit vertreibt man Menschen erst recht. Bedürftigkeit kommt nie gut an bzw. nur bei schwer gestörten Menschen, und solche wirst Du eher weniger in Deinem Bekanntenkreis haben wollen …Nerd1988 hat geschrieben:Und ich will auch nicht den Leuten ständig nachlaufen müssen, sondern ich will das Gefühl haben, dass auch den anderen die Freundschaft etwas bedeutet...
Da könnte etwas dran sein. Die meisten Menschen lehnen tatsächlich Arbeitslose kategorisch ab. Ist dem menschlichen Instinkt geschuldet, insofern bringt es auch nichts, den Menschen das vorzuwerfen.Nerd1988 hat geschrieben:Ich habe vielmehr das Gefühl, dass sich viele keine enge Freundschaft mit mir wünschen, da ich eben schon so lang arbeitslos bin und so etwas in unserer Gesellschaft sehr verpönt ist.
Danke für deine Antwort, Eremit.
Natürlich ist es wichtig, nicht nur Freunde, sondern auch Bekannte zu haben, und außerdem kann man einfach nicht mit allen Leuten, die man kennt, regelmäßigen Kontakt haben. Und ganz ehrlich, es gibt sogar einige Leute, bei denen ich gar nicht so wirklich das Bedürfnis habe, sie öfter als alle 2-3 Monate zu sehen.
Für mich ist aber nicht die Quantität, sondern die Qualität der Freundschaften wichtig. Und so nett es auch ist, sich mit einem/einer Bekannten hin und wieder mal auf einen Kaffee zu treffen, muss ich ehrlich sagen, dass mir ein/e richtig gute/r Freund/in viel mehr bedeutet als fünf Bekannte zusammen.
Auch wenn du offenbar anderer Meinung bist, aber ich glaube schon, dass es prinzipiell möglich ist, richtig gute Freundschaften zu führen, man muss einfach nur die richtigen Leute dafür finden (und ich bin mir sicher, es gibt sie irgendwo hier in Wien) und beide Seiten müssen es wollen. Und natürlich bin ich nicht auf der Suche nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“. Mir ist vollkommen klar, dass es niemanden gibt, der zu 100% die gleichen Interessen oder zu 100% die gleiche Meinung hat wie ich.
Das Problem ist bei mir, dass ich zwar immer wieder Leute finde, mit denen ich eine Zeit lang richtig gut befreundet bin, die Freundschaften aber nie lange halten.
Beispielsweise habe ich so gegen 2012/2013 herum einen Freund gefunden, mit dem ich jahrelang sehr gut befreundet war. Doch Anfang 2017 fand er eine Freundin und meldete sich immer seltener bei mir, aber angeblich nicht wegen seiner Beziehung, sondern natürlich mit der Begründung, dass er immer "soooo im Stress" ist und "wenig Zeit" hat.
Im Jahr 2017 musste ich ihm ständig nachlaufen, da von ihm selbst nichts mehr kam (außer wenn es mal in der Beziehung kriselte). Irgendwann wurde mir das aber zu blöd und ich beschloss, mich nicht mehr bei ihm zu melden. Von ihm kam natürlich auch nichts mehr und unser letzter WhatsApp-Chat war im Februar 2018. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und ich denke, dass nach fast einem Jahr auch nichts mehr von ihm kommen wird. Und mittlerweile ist es mir ehrlich gesagt auch schon egal...
Oder ein anderes Beispiel: Ich hatte erst bis vor Kurzem einen sehr guten Freund, mit dem ich eine Zeit lang jeden zweiten Tag telefoniert oder geschrieben und mindestens einmal wöchentlich etwas unternommen habe (und das obwohl wir z.B. komplett unterschiedliche Kleidungsstile, Musikgeschmäcker oder politische Ansichten haben – ich SPÖ, er FPÖ). Zeitweise war der Kontakt wirklich schon so intensiv, dass es mir manchmal sogar ein bisschen zu viel wurde.
Doch seit Juni/Juli 2018 ist er irgendwie total distanziert. Mittlerweile sehen wir uns auch nicht viel öfter als alle 1-2 Monate und schreiben uns vielleicht alle 2-3 Wochen über WhatsApp, aber meistens auch nur dann, wenn ich ihm schreibe.
Deshalb habe ich heuer im September beschlossen, ihm nicht mehr hinterherzulaufen, sondern mal abzuwarten, ob und wann von ihm etwas kommt, so wie ich es in den vergangenen Jahren auch bei vielen anderen Leuten schon gemacht habe. (Viele "Freundschaften" haben sich daraufhin mehr oder weniger von selbst aufgelöst.) Tja, er hat sich zwar gemeldet, aber es hat mehr als 4 Wochen gedauert. Aber trotzdem frage ich mich, ob ihm unsere Freundschaft wirklich noch etwas bedeutet, und wie lange unser Kontakt noch halten wird.
Wir hatten nie einen Streit oder Meinungsverschiedenheiten. Doch noch bevor ich arbeitslos wurde, sagte er mir mal, dass er mit Menschen, die auf Kosten der Allgemeinheit leben nichts zu tun haben will, weil seiner Meinung nach jeder, der in Wien ernsthaft einen Job sucht, auch einen findet.
Ich würde ja wirklich sehr gerne arbeiten, aber was soll ich denn machen, wenn mich keiner nimmt? Und ich bewerbe mich nicht nur für Akademikerjobs, sondern auch für Praktika und sogar als Callcenter-Agent, als Verkäufer oder auch in der Gastronomie (wo ich schon überall Erfahrung habe). Egal, wo ich mich bewerbe, ich bekomme überall nur Absagen, und das schon seit einem Jahr. Niemand kann sich vorstellen, wie sehr mich das belastet - man sagt ja immer, man soll Absagen nicht persönlich nehmen, sondern als Chance sehen. Doch nach einem Jahr ist für mich mittlerweile jede Absage nichts anderes als eine Bestätigung, dass ich ein wertloser Versager bin, den sowieso niemand will.
Aber gut, das ist jetzt ein anderes Thema. Um wieder auf das Thema Freundschaften/Bekanntschaften zurückzukommen: Erst gestern Abend, als ich viele junge oder gleichaltrige Leute Halloween feiern sah, wurde mir wieder mal so richtig bewusst, dass ich keine richtigen Freunde mehr habe (obwohl Halloween mir persönlich nicht viel bedeutet).
Und ich fürchte, ich werde auch heuer wieder zu Weihnachten und Silvester (was mir viel mehr bedeutet als Halloween) alleine zu Hause herumsitzen und niemanden haben, mit dem ich feiern kann - war in den letzten paar Jahren auch schon so.
Natürlich ist es wichtig, nicht nur Freunde, sondern auch Bekannte zu haben, und außerdem kann man einfach nicht mit allen Leuten, die man kennt, regelmäßigen Kontakt haben. Und ganz ehrlich, es gibt sogar einige Leute, bei denen ich gar nicht so wirklich das Bedürfnis habe, sie öfter als alle 2-3 Monate zu sehen.
Für mich ist aber nicht die Quantität, sondern die Qualität der Freundschaften wichtig. Und so nett es auch ist, sich mit einem/einer Bekannten hin und wieder mal auf einen Kaffee zu treffen, muss ich ehrlich sagen, dass mir ein/e richtig gute/r Freund/in viel mehr bedeutet als fünf Bekannte zusammen.
Auch wenn du offenbar anderer Meinung bist, aber ich glaube schon, dass es prinzipiell möglich ist, richtig gute Freundschaften zu führen, man muss einfach nur die richtigen Leute dafür finden (und ich bin mir sicher, es gibt sie irgendwo hier in Wien) und beide Seiten müssen es wollen. Und natürlich bin ich nicht auf der Suche nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“. Mir ist vollkommen klar, dass es niemanden gibt, der zu 100% die gleichen Interessen oder zu 100% die gleiche Meinung hat wie ich.
Das Problem ist bei mir, dass ich zwar immer wieder Leute finde, mit denen ich eine Zeit lang richtig gut befreundet bin, die Freundschaften aber nie lange halten.
Beispielsweise habe ich so gegen 2012/2013 herum einen Freund gefunden, mit dem ich jahrelang sehr gut befreundet war. Doch Anfang 2017 fand er eine Freundin und meldete sich immer seltener bei mir, aber angeblich nicht wegen seiner Beziehung, sondern natürlich mit der Begründung, dass er immer "soooo im Stress" ist und "wenig Zeit" hat.
Im Jahr 2017 musste ich ihm ständig nachlaufen, da von ihm selbst nichts mehr kam (außer wenn es mal in der Beziehung kriselte). Irgendwann wurde mir das aber zu blöd und ich beschloss, mich nicht mehr bei ihm zu melden. Von ihm kam natürlich auch nichts mehr und unser letzter WhatsApp-Chat war im Februar 2018. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und ich denke, dass nach fast einem Jahr auch nichts mehr von ihm kommen wird. Und mittlerweile ist es mir ehrlich gesagt auch schon egal...
Oder ein anderes Beispiel: Ich hatte erst bis vor Kurzem einen sehr guten Freund, mit dem ich eine Zeit lang jeden zweiten Tag telefoniert oder geschrieben und mindestens einmal wöchentlich etwas unternommen habe (und das obwohl wir z.B. komplett unterschiedliche Kleidungsstile, Musikgeschmäcker oder politische Ansichten haben – ich SPÖ, er FPÖ). Zeitweise war der Kontakt wirklich schon so intensiv, dass es mir manchmal sogar ein bisschen zu viel wurde.
Doch seit Juni/Juli 2018 ist er irgendwie total distanziert. Mittlerweile sehen wir uns auch nicht viel öfter als alle 1-2 Monate und schreiben uns vielleicht alle 2-3 Wochen über WhatsApp, aber meistens auch nur dann, wenn ich ihm schreibe.
Deshalb habe ich heuer im September beschlossen, ihm nicht mehr hinterherzulaufen, sondern mal abzuwarten, ob und wann von ihm etwas kommt, so wie ich es in den vergangenen Jahren auch bei vielen anderen Leuten schon gemacht habe. (Viele "Freundschaften" haben sich daraufhin mehr oder weniger von selbst aufgelöst.) Tja, er hat sich zwar gemeldet, aber es hat mehr als 4 Wochen gedauert. Aber trotzdem frage ich mich, ob ihm unsere Freundschaft wirklich noch etwas bedeutet, und wie lange unser Kontakt noch halten wird.
Wir hatten nie einen Streit oder Meinungsverschiedenheiten. Doch noch bevor ich arbeitslos wurde, sagte er mir mal, dass er mit Menschen, die auf Kosten der Allgemeinheit leben nichts zu tun haben will, weil seiner Meinung nach jeder, der in Wien ernsthaft einen Job sucht, auch einen findet.
Ich würde ja wirklich sehr gerne arbeiten, aber was soll ich denn machen, wenn mich keiner nimmt? Und ich bewerbe mich nicht nur für Akademikerjobs, sondern auch für Praktika und sogar als Callcenter-Agent, als Verkäufer oder auch in der Gastronomie (wo ich schon überall Erfahrung habe). Egal, wo ich mich bewerbe, ich bekomme überall nur Absagen, und das schon seit einem Jahr. Niemand kann sich vorstellen, wie sehr mich das belastet - man sagt ja immer, man soll Absagen nicht persönlich nehmen, sondern als Chance sehen. Doch nach einem Jahr ist für mich mittlerweile jede Absage nichts anderes als eine Bestätigung, dass ich ein wertloser Versager bin, den sowieso niemand will.
Aber gut, das ist jetzt ein anderes Thema. Um wieder auf das Thema Freundschaften/Bekanntschaften zurückzukommen: Erst gestern Abend, als ich viele junge oder gleichaltrige Leute Halloween feiern sah, wurde mir wieder mal so richtig bewusst, dass ich keine richtigen Freunde mehr habe (obwohl Halloween mir persönlich nicht viel bedeutet).
Und ich fürchte, ich werde auch heuer wieder zu Weihnachten und Silvester (was mir viel mehr bedeutet als Halloween) alleine zu Hause herumsitzen und niemanden haben, mit dem ich feiern kann - war in den letzten paar Jahren auch schon so.
Du suchst, wenn ich Dich richtig verstanden habe, nach Intimität.Nerd1988 hat geschrieben:Für mich ist aber nicht die Quantität, sondern die Qualität der Freundschaften wichtig.
Die Sache ist aber eben die, dass jeder Mensch nur einen, um es so auszudrücken, sehr begrenzten Intimitäts-Pool verfügt. Deswegen muss jeder die Wahl treffen zwischen intimer (sexueller) Paarbeziehung und intimer "platonischer" Freundschaft. Beides zusammen, noch dazu mit mehr als zwei Personen, geht sich schon allein zeitlich schlichtweg nicht aus.
Hattest Du eigentlich schon mal eine (sexuelle) Paarbeziehung?
Das ist aber ganz normal. Menschen und deren Umstände verändern sich. Wie es so treffend heißt: Menschen kommen, Menschen gehen. Klingt lapidar, ist aber nunmal so.Nerd1988 hat geschrieben:Das Problem ist bei mir, dass ich zwar immer wieder Leute finde, mit denen ich eine Zeit lang richtig gut befreundet bin, die Freundschaften aber nie lange halten.
Sexuelle Paarbeziehungen sind prinzipiell zeitraubend und stessig.Nerd1988 hat geschrieben:Doch Anfang 2017 fand er eine Freundin und meldete sich immer seltener bei mir, aber angeblich nicht wegen seiner Beziehung, sondern natürlich mit der Begründung, dass er immer "soooo im Stress" ist und "wenig Zeit" hat.
Dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als Dich selbstständig zu machen.Nerd1988 hat geschrieben:Ich würde ja wirklich sehr gerne arbeiten, aber was soll ich denn machen, wenn mich keiner nimmt?
Glaubst Du etwa wirklich, das, was Du da gesehen hättest, wären intime, verbindliche Freundschaften? Das sind auch alles nur oberflächliche Bekanntschaften. Du malst Dir da weit, weit mehr aus, als real vorzufinden ist.Nerd1988 hat geschrieben:Erst gestern Abend, als ich viele junge oder gleichaltrige Leute Halloween feiern sah, wurde mir wieder mal so richtig bewusst, dass ich keine richtigen Freunde mehr habe (obwohl Halloween mir persönlich nicht viel bedeutet).
Meine Empfehlung: Gemeinnützige Tätigkeiten ausüben. Die Obdachlosen- und Seniorenheime sind voll von einsamen Menschen, die sich über die kleinste Zuwendung freuen. So ist man selbst weniger allein und kann sich auch noch nützlich machen, man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Man sollte aber auch eine dicke Haut haben, weil man dann regelmäßig mit Lebensgeschichten konfrontiert wird, die schwer zu verdauen sind.Nerd1988 hat geschrieben:Und ich fürchte, ich werde auch heuer wieder zu Weihnachten und Silvester (was mir viel mehr bedeutet als Halloween) alleine zu Hause herumsitzen und niemanden haben, mit dem ich feiern kann - war in den letzten paar Jahren auch schon so.
Es kommt drauf an, was du unter dem Begriff Intimität genau verstehst.Eremit hat geschrieben: Du suchst, wenn ich Dich richtig verstanden habe, nach Intimität.
[...]
Hattest Du eigentlich schon mal eine (sexuelle) Paarbeziehung?
Um deine Frage zu beantworten: Ja, hatte ich. Aber meine letzte Beziehung ist jetzt auch schon wieder drei Jahre her - meine damalige Freundin hat mich damals einfach ohne Grund verlassen, mich auf WhatsApp, Facebook und Co blockiert und den Grund weiß ich bis heute nicht. Damals (2015) war in meinem Leben noch alles in Ordnung. Ab 2016 ging es langsam bergab und nun bin ich an einem Tiefpunkt angelangt.
Aber momentan möchte ich auch keine Beziehung, da ich zuerst mal mit mir selbst glücklich werden muss (also Studium fertigmachen, Job finden, Freunde finden) bevor ich eine Frau glücklich machen kann. Außerdem habe ich bei den Frauen derzeit sowieso keine Chance, da wohl kaum eine normale Frau einen 30-jährigen Arbeitslosen, der noch studiert, als Partner will... noch dazu habe ich im letzten Jahr aufgrund meiner Frustesserei stark zugenommen, was mich auch optisch nicht gerade attraktiver macht.
Also um es mal zusammenzufassen: Ich bin (derzeit) weder auf der Suche nach einer (sexuellen) Paarbeziehung noch nach oberflächlichen Bekanntschaften. Was ist gerne hätte, sind ganz normale, gute Freundschaften, die über eine Bekanntschaft hinausgehen, nicht aber das Niveau einer Paarbeziehung erreichen.
Da gebe ich dir grundsätzlich recht, aber ich verstehe einfach nicht, warum viele gute Freundschaften nur für ein paar Monate halten. immer wieder glaube ich: "Jetzt habe ich endlich eine/n wahre/n Freund/in gefunden!", doch es ist so gut wie immer so, dass man eine Zeit lang intensiven Kontakt hat bis der Kontakt irgendwann immer seltener wird und schließlich ganz abbricht. Liegt das an mir?Eremit hat geschrieben:Das ist aber ganz normal. Menschen und deren Umstände verändern sich. Wie es so treffend heißt: Menschen kommen, Menschen gehen. Klingt lapidar, ist aber nunmal so.
Danach kann ich mir wieder neue Leute suchen, was mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird.
Mir ist vollkommen klar, dass man nicht mehr ganz so viel Zeit für seine Freunde hat, wenn man in einer Beziehung ist. Und deswegen mache auch niemandem einen Vorwurf, wenn man sich danach etwas seltener sieht. Aber ich verstehe einfach nicht, warum viele auf eine (langjährige) Freundschaft einfach komplett sch...., sobald sie in einer Beziehung sind.Eremit hat geschrieben:Sexuelle Paarbeziehungen sind prinzipiell zeitraubend und stessig.
Siehst du es also auch so, dass mit 30 der Zug schon abgefahren ist?Eremit hat geschrieben: Dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als Dich selbstständig zu machen.
Ich frage mich langsam wirklich, ob es sich überhaupt noch auszahlt, den Master fertigzumachen, da ich immer mehr das Gefühl habe, dass mir der Master sowieso nichts mehr bringt, weil der Zug für mich schon abgefahren ist. Und mit jeder Absage verstärkt sich dieses Gefühl.
Nicht nur meine Freunde/Bekannten, sondern auch meine Studienkollegen (die mit dem Master auch nicht viel weiter sind als ich) haben alle einen Job. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich so ziemlich der Einzige bin, der dieses Problem hat.
Eh nicht, aber trotzdem irgendwie traurig, dass ich nicht einmal von einer einzigen Person aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis gefragt wurde, ob ich vielleicht Lust habe, zu einer Halloween-Feier mitzukommen.Eremit hat geschrieben: Glaubst Du etwa wirklich, das, was Du da gesehen hättest, wären intime, verbindliche Freundschaften? Das sind auch alles nur oberflächliche Bekanntschaften. Du malst Dir da weit, weit mehr aus, als real vorzufinden ist.
Danke für den Tipp, werde ich mir mal überlegen.Eremit hat geschrieben: Meine Empfehlung: Gemeinnützige Tätigkeiten ausüben. Die Obdachlosen- und Seniorenheime sind voll von einsamen Menschen, die sich über die kleinste Zuwendung freuen. So ist man selbst weniger allein und kann sich auch noch nützlich machen, man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Man sollte aber auch eine dicke Haut haben, weil man dann regelmäßig mit Lebensgeschichten konfrontiert wird, die schwer zu verdauen sind.
Und das mit den schwierigen Lebensgeschichten kenne ich, ich war jahrelang im Callcenter und Verkauf tätig und musste mir dort oft schlimme Geschichten von älteren Menschen anhören, die mich teilweise zwar sehr mitgenommen, aber mich auch zum Nachdenken angeregt haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Intimit%C3%A4tNerd1988 hat geschrieben:Es kommt drauf an, was du unter dem Begriff Intimität genau verstehst.
In diesem Fall: Emotionale Intimität.
Das wäre die richtige Einstellung …Nerd1988 hat geschrieben:Aber momentan möchte ich auch keine Beziehung, da ich zuerst mal mit mir selbst glücklich werden muss (…)
… das wäre dann wiederum die falsche. Das kannst Du gleich wieder vergessen. Man kann andere Menschen nicht glücklich machen, das ist eine Illusion, ein Mythos.Nerd1988 hat geschrieben:(…) bevor ich eine Frau glücklich machen kann.
Kommt darauf an, es gibt schon Frauen, die damit weniger ein Problem haben, auch mit dem Übergewicht. Aber dann müsstest Du wiederum gewisse Abstriche machen.Nerd1988 hat geschrieben:Außerdem habe ich bei den Frauen derzeit sowieso keine Chance, da wohl kaum eine normale Frau einen 30-jährigen Arbeitslosen, der noch studiert, als Partner will...
Gute Freundschaften sind allerdings nicht normal, das ist eine ziemlich seltene Ausnahme.Nerd1988 hat geschrieben:Was ist gerne hätte, sind ganz normale, gute Freundschaften, die über eine Bekanntschaft hinausgehen, nicht aber das Niveau einer Paarbeziehung erreichen.
Dafür kann es nicht nur, sondern wird es diverse Gründe geben. Vielleicht ist es z.B. mit Dir nicht abwechslungsreich genug. Ich kann mir auch vorstellen, dass Deine schlechte finanzielle Situation abschreckend wirkt, Du bist dann quasi ein Spiegelbild der Abstiegsängste des Betrachters. Auch kann man mit Dir, wenn Du nicht flüssig bist, so gut wie nichts unternehmen, schließlich kostet ja alles Geld.Nerd1988 hat geschrieben:(…) aber ich verstehe einfach nicht, warum viele gute Freundschaften nur für ein paar Monate halten.
Es liegt immer an allen teilnehmenden Personen (und deren Umständen), jeder hat da seinen Anteil.Nerd1988 hat geschrieben:Liegt das an mir?
Das stimmt. Das liegt aber auch daran, dass Menschen mit fortschreitendem Alter immer harmoniebedürftiger und anspruchsvoller werden.Nerd1988 hat geschrieben:Danach kann ich mir wieder neue Leute suchen, was mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird.
Weil sie die Freundschaft einfach nicht mehr brauchen. Die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen basieren ja darauf, etwas oder jemanden zu brauchen und gebraucht zu werden. Wenn solche Menschen dann Beziehungen haben, haben sie alles in einer Person vereint, was sie brauchen (bzw. glauben es zumindest).Nerd1988 hat geschrieben:Aber ich verstehe einfach nicht, warum viele auf eine (langjährige) Freundschaft einfach komplett sch...., sobald sie in einer Beziehung sind.
Es liegt nicht primär am Alter, sondern vor allem daran, ob man eine Koryphäe auf dem jeweiligen Fachgebiet ist oder nicht. Als Koryphäe ist man unersetzlich und hat auch im gehobenen Alter wenig Probleme auf dem Arbeitsmarkt – alle anderen sind immer öfter und auch immer leichter ersetzbar.Nerd1988 hat geschrieben:Siehst du es also auch so, dass mit 30 der Zug schon abgefahren ist?
Titel sind vollkommen unbedeutend. Was zählt, ist die reine Leistung.Nerd1988 hat geschrieben:Ich frage mich langsam wirklich, ob es sich überhaupt noch auszahlt, den Master fertigzumachen, da ich immer mehr das Gefühl habe, dass mir der Master sowieso nichts mehr bringt, weil der Zug für mich schon abgefahren ist.
Halloween ist etwas für Kinder und Jugendliche, aber doch nicht für Erwachsene …Nerd1988 hat geschrieben:(…) aber trotzdem irgendwie traurig, dass ich nicht einmal von einer einzigen Person aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis gefragt wurde, ob ich vielleicht Lust habe, zu einer Halloween-Feier mitzukommen.
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