Kann mich nicht auf die Therapie einlassen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:33

Ich habe das Gefühl, dass es ihn selber überfordert und er nicht weiß was er tun soll. Laut seinen Aussagen hatte er noch nie eine Patientin, die sich verliebt hätte und er fand die Vorstellung lustig. Ich bin aber nicht verliebt in ihn, das habe ich gleich klar gestellt...

Er wirkt immer so fürsorglich und hilfsbereit. Wenn ich mir jetzt überlege, dass ihm das egal sein könnte, dann zweifel ich an meiner Wahrnehmung...

Ich danke Dir für Deine Ratschläge, du hast mir wirklich geholfen!

Alle Antworten waren sehr hilfreich für mich!

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Solage
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:39

Zum Abschluss: Es verlieben sich viele Patientinnen in ihre Therapeuten. Dass er das so ausdrücklich betont, empfinde ich persönlich als Manipulation ....da will er wohl, dass sich jemand in ihn verliebt. Und DAS passiert sicherlich nicht das erste Mal....der ist nicht blöde Dein Therapeut!!!! Belustigend finde ich das gar nicht!

Ach ja, mein Ex-Thera WIRKTE auch überfordert....wirkte charmant, aber.....

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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:47

Das Thema Verliebtheit hatte ich angesprochen. Er meinte ich soll alle Gefühle zulassen und das sei normal. Dann schrieb ich ihm, dass ich weiß, dass es normal ist und dass sich viele auch verlieben und ich das auch nicht als schlimm empfinden würde. Später sagte er mir dann, dass er lachen musste, als er das las und er das nicht kennt, nur aus Büchern usw... Ich denke nicht, dass er mich diesbezüglich manipuliert hat, oder?

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Solage
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:53

Wenn Dein Therapeut nicht ein absoluter Frischling ist, dann kennt er Verliebtheitsgefühle von Patienten sehr wohl. Ein Analytiker hat mal in einem Buch geschrieben: "Ich könnte jede haben, die wollen ALLE mit mir ins Bett".

Warum Dein Therapeut lachen musste, ist mir auch schleierhaft. Professionell wäre es darüber ernsthaft miteinander zu sprechen. Nach Deinen Schilderungen glaube ich, dass Dein Therapeut nicht ganz sauber ist.

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Solage
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:57

Ach ja, es gibt leider auch Therapeuten die "pflücken" einfach was sie kriegen können.

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Lichtspiel
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Beitrag Mi., 27.05.2015, 23:59

Deinen letzten Beitrag verstehe ich jetzt nicht ganz - also das mit dem "pflücken".

Über das "nicht ganz sauber" musste ich jetzt lachen

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Solage
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Beitrag Do., 28.05.2015, 00:05

Ich muss jetzt echt ins Bett. Es gibt Therapeuten, die mit mehreren Patientinnen auch sexuelle Kontakte eingehen. Weil es doch soooo einfach ist. Die machen das in der Regel nicht nur einmal, weil sie so wahnsinnig verliebt sind, sondern weil die selber einen Schaden haben und sich einfach bedienen und ihre Bedürfnisse befriedigen.

Es gibt aber auch "nur" narzisstischen und emotionalen Missbrauch in Therapien. Gar nicht so selten übrigens. Da ernähren sie die Therapeuten durch ihre abhängigen Patienten....und fühlen sich gut damit, egal was die damit anrichten.

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Schneerose
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Beitrag Do., 28.05.2015, 14:11

@Lichtspiel, ich habe erst nach 1 Jahr u. 4 Monaten. nach Abbruch so einer Therapie, mich getraut mich an die Ethikstelle zu wenden. Vertrau deinem Bauchgefuehl wenn dir das alles nicht gut tut, dann ist das auch so. Du bist dein Spezialist und keiner hat deine Erfahrungen erlebt.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Schneerose
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Beitrag Do., 28.05.2015, 14:14

Ah ja, nicht umsonst gibt es frauenspezifische Psychotherapie.
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Lichtspiel
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Beitrag Do., 28.05.2015, 19:19

Vielen Dank für Deine Antwort Schneerose.

Das Problem ist, dass ich meinen eigenen Gefühlen nicht traue momentan. Das kommt vielleicht auch dadurch, dass ich von allen Seiten immer wieder höre, dass ich vieles missverstehe und es ganz anders ist wie es scheint. Das sagt mein Freund genauso wie mein Therapeut.

Es gab letztes Jahr eine Situation, die mich ziemlich nach hinten geworfen hat. Ich erzählte meinem Therapeuten, dass ich mich einer Art Verein anschließen möchte, um mehr Kontakte zu anderen Menschen zu haben. Er fand das gut. Leider bin ich auf ein paar ziemlich komplizierte Menschen geraten und es tat mir nicht gut. Als ich ihm das erzählte, meinte er, dass das ja kein Wunder sei, ich könne einfach nicht mit Menschen umgehen. Das hat mich dann einige Zeit behindert auf Menschen überhaupt zuzugehen und mit ihnen zu sprechen. Irgendwann kam das Gespräch darauf und er meinte, dass er das so ja nie meinte, sondern, dass er damit sagen wollte ich wäre ungeübt im Umgang mit Menschen. Danach sagte er dann, dass er ja immer aufpassen muss bei mir, damit ich es nicht falsch verstehe. Das löst natürlich wieder die Frage in mir aus, was mit mir nicht stimmt, dass ich das nicht mal hinbekomme.

Bis zu diesem Thread bin ich nicht einmal auf die Idee gekommen, dass etwas nicht korrekt laufen könnte in der Therapie. Für mich war klar, dass ich das Vorankommen behindere, weil ich mich nicht darauf einlassen kann. Mein Freund meint, dass ich es zulassen soll, dass mein Therapeut für mich sorgt...

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candle.
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Beitrag Do., 28.05.2015, 20:05

Lichtspiel hat geschrieben: Bis zu diesem Thread bin ich nicht einmal auf die Idee gekommen, dass etwas nicht korrekt laufen könnte in der Therapie. Für mich war klar, dass ich das Vorankommen behindere, weil ich mich nicht darauf einlassen kann. Mein Freund meint, dass ich es zulassen soll, dass mein Therapeut für mich sorgt...
Und wenn es doch korrekt läuft? Immerhin beurteilt dein Freund die Situation mit, ist also involviert. Warum sollte er unrecht haben?

Was erwartest du dir hier aus dem Forum?

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Lichtspiel
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Beitrag Do., 28.05.2015, 20:14

Es geht hier ja um einen Erfahrungsaustausch - und genau das wollte ich.

Wie ich im ersten Beitrag geschrieben habe, fühle ich mich emotional total abhängig. Ich wollte einfach hören wie es anderen damit ging oder geht und wie diese damit umgehen. Eventuell hätte ich daraus etwas für mich mitnehmen können...

Ich wollte meinen Therapeut weder schlecht machen, noch wollte ich den Eindruck erwecken, dass ich alles falsch finde was er tut.

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candle.
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Beitrag Do., 28.05.2015, 20:19

Lichtspiel hat geschrieben: Wie ich im ersten Beitrag geschrieben habe, fühle ich mich emotional total abhängig.
Wie kommt denn das Abhängigkeitsgefühl bei dir, wenn du dich nicht auf die Therapie einlassen kannst? Und wovon denkst du, bist du abhängig?

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Lichtspiel
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Beitrag Do., 28.05.2015, 20:43

Ich hatte mich ja darauf eingelassen und dadurch entstand dieses Gefühl der Abhängigkeit ja erst. Seit ein paar Wochen ist eine Blockade da, die verhindert, dass ich es so weiterführen kann.

Die Jahre davor hätte ich es zwar schade gefunden, wenn die Therapie enden würde, aber es wäre kein Weltuntergang gewesen. Mittlerweile bin ich so stark auf ihn fixiert, dass mir das den Boden unter den Füßen wegziehen würde. Das ist in meinen Augen nicht der richtige Weg...

Und zu der Meinung meines Freundes: Es wechselt ständig zwischen "mach weiter und lass dich darauf ein" und "such Dir einen anderen Therapeuten, der macht es nur schlimmer". Momentan heißt es zwar mach weiter, aber das kann sich auch schnell ändern.

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candle.
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Beitrag Do., 28.05.2015, 20:50

Dann bleibt ja doch eher Klinik um wieder Abstand zu gewinnen. Aber auf was du fixiert bist, weißt du nicht?

candle
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