Kann ein Thread über 'Erfolgsberichte' funktionieren?
@ mio: Tja, genau das ist ja fraglich bzw. die Frage des Threads hier: Hat man dann dieses "sichere standing" - oder ist es eine Selbsttäuschung?
@ Nico: Ich fordere Dich auf, Dein posting zu löschen: Du breitest hier "Informationen" aus, die Du aus dem internen Bereich hast (noch dazu solche, die falsch sind: Ich schreibe dort nicht über dieses Thema, ich schreibe manchmal über vergangenes Geschehen, und ich schreibe dort vor allem über das, was mich aktuell bewegt - doch das gehört alles nicht hier her).
Übrigens, Nico, habe doch mal die Charakterstärke zuzugeben, dass Du Dich diesbezüglich schon lange zum "Detektiv" ernannt hast - nur leider hat es allenfalls zum Watson gereicht ...
@ Nico: Ich fordere Dich auf, Dein posting zu löschen: Du breitest hier "Informationen" aus, die Du aus dem internen Bereich hast (noch dazu solche, die falsch sind: Ich schreibe dort nicht über dieses Thema, ich schreibe manchmal über vergangenes Geschehen, und ich schreibe dort vor allem über das, was mich aktuell bewegt - doch das gehört alles nicht hier her).
Übrigens, Nico, habe doch mal die Charakterstärke zuzugeben, dass Du Dich diesbezüglich schon lange zum "Detektiv" ernannt hast - nur leider hat es allenfalls zum Watson gereicht ...
Zuletzt geändert von Widow am Fr., 15.05.2015, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Widow,
Dass Du Dich dies fragst, sagt in erster Linie etwas darüber aus, dass Du die Möglichkeit eines "eigenen" Standings für Dich für sehr "zweifelhaft" zu halten scheinst.
Ist ok, sollte aber da bleiben, wo es hingehört.
Lieben Gruss,
mio
ich denke, dass wird sich jeder für sich selbst beantworten müssen und auch nur für sich selbst beantworten können.Widow hat geschrieben:@ mio: Tja, genau das ist ja fraglich bzw. die Frage des Threads hier: Hat man dann dieses "sichere standing" - oder ist es eine Selbsttäuschung?
Dass Du Dich dies fragst, sagt in erster Linie etwas darüber aus, dass Du die Möglichkeit eines "eigenen" Standings für Dich für sehr "zweifelhaft" zu halten scheinst.
Ist ok, sollte aber da bleiben, wo es hingehört.
Lieben Gruss,
mio
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Ich denke ehrlich gesagt, auch wenn es hart ist, dass Nico das recht treffend formuliert hat. Das betrifft ja auch diesen Thread jetzt hier.
Mir ist nachwievor schleierhaft warum überhaupt das Bedürfnis bestand Wandelröschen (ihr Thread ist ja der Ausgang zu diesem Thread) nachweisen zu müssen, dass sie gar nicht so gelassen ist, wie sie schreibt.
Dieses Bedürfnis lässt sich meiner Meinung nach eigentlich nur dadurch erklären, dass die eigenen nicht akzeptierten Sehnsüchte, Ängste, Bedürfnisse abgespalten und eben in diesem Fall in Wandelröschen hineingelegt und bekämpft werden.
Mir ist nachwievor schleierhaft warum überhaupt das Bedürfnis bestand Wandelröschen (ihr Thread ist ja der Ausgang zu diesem Thread) nachweisen zu müssen, dass sie gar nicht so gelassen ist, wie sie schreibt.
Dieses Bedürfnis lässt sich meiner Meinung nach eigentlich nur dadurch erklären, dass die eigenen nicht akzeptierten Sehnsüchte, Ängste, Bedürfnisse abgespalten und eben in diesem Fall in Wandelröschen hineingelegt und bekämpft werden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
@widow
Was ist aus dem internen Bereich ?
Ich schreibe hier nur von meinen ganz persönlichen Erfahrungen.
Kenne einige bei denen es nur Schatzi hin und Schatzi her heisst und in Wirklichkeit wird systematisch Fremdgegangen.
Was ist aus dem internen Bereich ?
Ich schreibe hier nur von meinen ganz persönlichen Erfahrungen.
Kenne einige bei denen es nur Schatzi hin und Schatzi her heisst und in Wirklichkeit wird systematisch Fremdgegangen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Das, mio, glaube ich gerade nicht, weil Texte - gerade wenn sie von Laien geschrieben werden - sehr viel von dem verraten, was ihren AutorInnen im Kopf ist, aber oft nicht bewusst.mio hat geschrieben:ich denke, dass wird sich jeder für sich selbst beantworten müssen und auch nur für sich selbst beantworten können. [Herv. v. Widow]
(Als Literaturwissenschaftlerin lernt man, die Texte von Profis darauf zu befragen, und es gibt in der Zunft ziemlich rasch einen Grund-Konsens darüber; kontrovers diskutiert werden meist die Leerstellen, die gute Texte in großer Zahl enthalten, oder Details - dass jemand eine völlig neue Interpretation liefert, ist eher selten.)
Hallo Widow,
Mag ja sein, dass Du da ganz klasse drin bist, fachlich, nur: Gehört das hier hin?
Lieben Gruss,
mio
vielleicht solltest Du ein wenig Abstand gewinnen, zwischen Deiner beruflichen Profession und dem privaten Schreiben in einem Forum, bei dem es eher um einen gegenseitigen Austausch geht, als um eine "Textinterpretation"?Widow hat geschrieben:(Als Literaturwissenschaftlerin lernt man, die Texte von Profis darauf zu befragen, und es gibt in der Zunft ziemlich rasch einen Grund-Konsens darüber; kontrovers diskutiert werden meist die Leerstellen, die gute Texte in großer Zahl enthalten, oder Details - dass jemand eine völlig neue Interpretation liefert, ist eher selten.)
Mag ja sein, dass Du da ganz klasse drin bist, fachlich, nur: Gehört das hier hin?
Lieben Gruss,
mio
@ Widow
Mal vorsichtig nachfrag: Beziehst Du auch Dich selbst damit ein? Ich bin ehrlich gesagt etwas irritiert über Deinen Thread und Deine Fragestellung. Ich denke dabei an unsere zahlreichen Diskussionen über das Thema Psychoanalyse und Deine zum Teil radikale Verteitigung dieses Therapieverfahrens und Betonung, wie richtig und hilfreich die PA für dich ist. Ich habe Dir stets geglaubt, dass sie dir hilft und habe nie die Frage aufgeworfen, ob Deine ausdrücklichen Betonungen ein Hinweis darauf sein könnten, dass Du eigentlich was anderes denkst und fühlst. Versteh mich nicht falsch. Ich will dich weder angreifen noch will ich eine PA-Diskussion neu entfachen. Ich frage mich einfach, warum Du möchtest, dass man Dir glaubt, dass Dir Deine PA hilft, während Du selber an Erfolgsberichten anderer zweifelst und ein "das hat mir geholfen" so interpretierst, dass hinter dieser Betonung etwas anderes stecken müsste, sonst müsste man das ja nicht so betonen. Steckt auch hinter Deinen Betonungen etwas anderes? Pfeifst auch Du um zu überspielen oder ist Dein Pfeifen ein Pfeifen aus Freude über deine gelungene Therapie? Möchtest Du, dass andere hier Deine Erfolgsberichte in Frage stellen und in Deine Berichte etwas reininterpretieren? Diskussionen mit Dir in der Vergangenheit haben mir gezeigt, dass Du möchtest, dass man dir glaubt, dass Dir Deine PA hilft. Warum kannst Du im Gegenzug nicht auch anderen glauben, die sagen "mir hat meine Therapie geholfen?".Mir kommt ein ausdrücklicher Erfolgsbericht, der über eine Psychotherapie abgeliefert wird, ähnlich vor wie das berühmte Pfeifen im Walde: Das Pfeifen demonstriert "ich hab gar keine Angst", dabei ist es doch ausschließlich der Angst geschuldet.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
@ Jenny: Verzeihung, aber ich habe hier noch nie einen expliziten "Erfolgsbericht" über meine Therapie abgeliefert (und werde das auch nicht tun).
leberblümchen wies schon auf den Unterschied der Textsorten hin: Zwischen Erfahungsaustausch und Erfolgsbericht besteht ein gewaltiger.
(Dass der Anlass meiner Frage unter "Erfahrungsaustausch" gepostet wurde, weiß ich. Doch war dieser Thread, der von einem Detail-Erfolg nach Abschluss einer Therapie erzählte, eben nur der Anlass , nicht aber der Grund für meine Frage, ob die hier im Forum existierende Erfolgsbericht-Rubrik eigentlich einen Sinn haben kann - der Grund ist diese Rubrik selbst.)
leberblümchen wies schon auf den Unterschied der Textsorten hin: Zwischen Erfahungsaustausch und Erfolgsbericht besteht ein gewaltiger.
(Dass der Anlass meiner Frage unter "Erfahrungsaustausch" gepostet wurde, weiß ich. Doch war dieser Thread, der von einem Detail-Erfolg nach Abschluss einer Therapie erzählte, eben nur der Anlass , nicht aber der Grund für meine Frage, ob die hier im Forum existierende Erfolgsbericht-Rubrik eigentlich einen Sinn haben kann - der Grund ist diese Rubrik selbst.)
Zuletzt geändert von Widow am Fr., 15.05.2015, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
Hm - ich war vor wirklich etlichen Jahren mal in den den Wäldern Nordamerikas und Kanadas unterwegs.
Dort wurde einem von den Rangern geradezu ans Herz gelegt, zu pfeifen, zu singen, Krach zu schlagen - einfach um die dort herumstromernden Bären zu vertreiben.
Vielleicht ist das also ein ganz instinktives Ur-Gefühl, im Wald zu pfeifen. Das auch den Zweck hatte und hat, tatsächlich Gefahr abzuwenden.
Aber eher Raubtiere als Monster...
Und das was (Erfolgs-) Berichte bei den unterschiedlichen Usern auslösen, hat was mit den Usern zu tun, nicht mit den Urhebern.
Da reagiert nun mal jeder anders drauf.
Oft lese ich die Erfolgsberichte übrigens auch nicht. Und abgesehen von meiner eigenen Geschichte, die mich ursprünglich in dieses Forum brachte, habe ich viel mehr die doch sehr traurigen und harten Geschichten hier in mir präsent, und auch eher da mal etwas zu geschrieben, wenn es sich anbot.
Da wurde dann wohl auch etwas in mir angeregt, was mich dazu trieb, dazu etwas zu posten.
Um so schöner dann, eine positive Geschichte zu lesen, die mir Mut macht.
Und auch ich kann misstrauisch sein, hinterfrage vieles, mag keine Lebensratgeber-Bücher oder "groß aufgemachten" Erfolgs-Biografien.
Und auch den Worten meiner Freundin gegenüber hegte ich oft Zweifel, weil diese ganz anders "gesettled" im Leben dasteht.
"Die hat gut reden aus ihrer Position heraus" schoss mir da durchaus auch mal durch den Kopf.
Aber so langsam kamen ihre Worte immer mehr bei mir an.
Ich weiß nicht, ob noch jemand das Wort "absurd" benutzt hatte, wirklich auf die Eingangsfrage bezogen, mag es jetzt auch nicht recherchieren.
Absurd war oder ist für mich nur der Gedanke, dass die Intention des Postens einer positiven Erfahrung nach erfolgreich beendeter Therapie sein könne, narzisstische Zufuhr zu erhalten.
Ich finde es schön, auch noch etwas von jemanden zu lesen, der schon weiter ist.
Dessen Geschichte weiterverfolgen zu können, und dass diese nicht ab dem Punkt, wo das Schlimmste überstanden zu sein scheint, abrupt endet.
Davon ab, dass meiner Meinung nach durch eine Therapie eine Entwicklung angestoßen wird. Diese nicht mit Beendigung der Therapie endet, sondern auch dann noch weiter geht.
Ich glaube nicht, dass man dann "fertig" ist, komplett geheilt, was auch immer...
(zumindest nicht bei vorher schwerwiegenden Themen)
Aber die Therapie dann erfolgreich war, wenn man lernen konnte, einen eigenen Weg zu gehen, Weiterentwicklung dadurch ermöglicht wurde, schwere belastende Symptome aus dem Weg geräumt oder zum. abgemildert werden konnten.
Und wenn man vielleicht begreifen lernen konnte, dass man auch Wahlmöglichkeiten hat.
Nicht naiv gedacht, denn das Leben IST ungerecht. Daran zweifle ich nicht.
Als Kind hat man nicht die Wahl, sondern ist ausgeliefert. In armen Ländern, frauenfeindlichen Kulturen, sind die Walmöglichkeiten ganz andere als in Mitteleuropa oder anderen Gegenden und Kulturen...
Ich meine damit die Wahl, aus dem eigenen jetzigen Standpunkt aus zu handeln.
Auch wenn die Bedingungen und Ressourcen dazu wieder unterschiedlich vorhanden sind. Das Maß der Verletzungen, der Umgang damit individuell verschieden sind.
Die Wahl, Hilfe zu suchen, anzunehmen, neue Wege auszuprobieren, Erfahrungen zuzulassen... oder abzulehnen, aufzugeben, misstrauisch zu sein - die bleibt einem.
So, ich muss los.
Allen anderen erstmal ein hoffnungsvoller weiterer Austausch,
LG Ambi
P.S. nicht mehr alles gelesen...
Dort wurde einem von den Rangern geradezu ans Herz gelegt, zu pfeifen, zu singen, Krach zu schlagen - einfach um die dort herumstromernden Bären zu vertreiben.
Vielleicht ist das also ein ganz instinktives Ur-Gefühl, im Wald zu pfeifen. Das auch den Zweck hatte und hat, tatsächlich Gefahr abzuwenden.
Aber eher Raubtiere als Monster...
Und das was (Erfolgs-) Berichte bei den unterschiedlichen Usern auslösen, hat was mit den Usern zu tun, nicht mit den Urhebern.
Da reagiert nun mal jeder anders drauf.
Oft lese ich die Erfolgsberichte übrigens auch nicht. Und abgesehen von meiner eigenen Geschichte, die mich ursprünglich in dieses Forum brachte, habe ich viel mehr die doch sehr traurigen und harten Geschichten hier in mir präsent, und auch eher da mal etwas zu geschrieben, wenn es sich anbot.
Da wurde dann wohl auch etwas in mir angeregt, was mich dazu trieb, dazu etwas zu posten.
Um so schöner dann, eine positive Geschichte zu lesen, die mir Mut macht.
Und auch ich kann misstrauisch sein, hinterfrage vieles, mag keine Lebensratgeber-Bücher oder "groß aufgemachten" Erfolgs-Biografien.
Und auch den Worten meiner Freundin gegenüber hegte ich oft Zweifel, weil diese ganz anders "gesettled" im Leben dasteht.
"Die hat gut reden aus ihrer Position heraus" schoss mir da durchaus auch mal durch den Kopf.
Aber so langsam kamen ihre Worte immer mehr bei mir an.
Ich weiß nicht, ob noch jemand das Wort "absurd" benutzt hatte, wirklich auf die Eingangsfrage bezogen, mag es jetzt auch nicht recherchieren.
Absurd war oder ist für mich nur der Gedanke, dass die Intention des Postens einer positiven Erfahrung nach erfolgreich beendeter Therapie sein könne, narzisstische Zufuhr zu erhalten.
Ich finde es schön, auch noch etwas von jemanden zu lesen, der schon weiter ist.
Dessen Geschichte weiterverfolgen zu können, und dass diese nicht ab dem Punkt, wo das Schlimmste überstanden zu sein scheint, abrupt endet.
Davon ab, dass meiner Meinung nach durch eine Therapie eine Entwicklung angestoßen wird. Diese nicht mit Beendigung der Therapie endet, sondern auch dann noch weiter geht.
Ich glaube nicht, dass man dann "fertig" ist, komplett geheilt, was auch immer...
(zumindest nicht bei vorher schwerwiegenden Themen)
Aber die Therapie dann erfolgreich war, wenn man lernen konnte, einen eigenen Weg zu gehen, Weiterentwicklung dadurch ermöglicht wurde, schwere belastende Symptome aus dem Weg geräumt oder zum. abgemildert werden konnten.
Und wenn man vielleicht begreifen lernen konnte, dass man auch Wahlmöglichkeiten hat.
Nicht naiv gedacht, denn das Leben IST ungerecht. Daran zweifle ich nicht.
Als Kind hat man nicht die Wahl, sondern ist ausgeliefert. In armen Ländern, frauenfeindlichen Kulturen, sind die Walmöglichkeiten ganz andere als in Mitteleuropa oder anderen Gegenden und Kulturen...
Ich meine damit die Wahl, aus dem eigenen jetzigen Standpunkt aus zu handeln.
Auch wenn die Bedingungen und Ressourcen dazu wieder unterschiedlich vorhanden sind. Das Maß der Verletzungen, der Umgang damit individuell verschieden sind.
Die Wahl, Hilfe zu suchen, anzunehmen, neue Wege auszuprobieren, Erfahrungen zuzulassen... oder abzulehnen, aufzugeben, misstrauisch zu sein - die bleibt einem.
So, ich muss los.
Allen anderen erstmal ein hoffnungsvoller weiterer Austausch,
LG Ambi
P.S. nicht mehr alles gelesen...
@widow:
Was ich sagen wollte, auch wenn es hier schon teils angesprochen wurde, so will ich es in meinen Worten nochmal sagen.
Ich denke auch, so habe ich dich verstanden, dass "Erfolgsberichte", die triumphale Auftritte sind, die den Verfasser implizit aufwerten und die Leser, die dann mal staunen sollen oder neidisch sein sollen implizit abwerten, sich selbst widerlegen. Und davon gibt es hier so einiges.
Aber nicht jeder Erfolgsbericht ist so, meiner Meinung nach. Es gibt so viele Motive. Eins davon ist, wirklicher Austausch auf dem Weg, Mut machen, persönliche Entwicklung zusammen reflektieren, etwas wirklich geben zu wollen und sicher viele andere Gründe.
Kommt sicher drauf an, wie man Psychotherapie und ein entsprechendes Forum sieht. Ist es etwas für kranke Menschen, ja dann sollte man hier nach Beendigung und "Erfolg" nicht mehr herkommen. Sich ewig als krank wahrnehmen tut wohl nicht so gut. Sieht man es aber als eine Möglichkeit an sich zu arbeiten, Lebensqualität zu verbessern, bestimmte Erlebnissqualitäten kennen zu lernen, unabhängig vom Grad der Störung, dann schließt sich Therapie, Therapieforum und Fortschritt nicht aus. Den Begriff Erfolg finde ich in dem Zusammenhang tatsächlich nicht passend, da er ja ein dichotomes Kriterium ist, während ich denke die Angelegenheit Psychotherapie und persönliche Entwicklung bedarf eines differenzierten Kriteriums.
Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass hier zunehmend eine Diskussionskultur Einzug gehalten hat, in der es mehr und mehr um Selbstdarstellung geht. "Seht her, wie toll ich bin, was ich kann, leiste, schaffe." Auch vermeintlich hilfreiche Beiträge sind teils deutlich von dieser Attitüde gefärbt, mal immer noch wohlwollend, mal auch ziemlich aggressiv.
Ich finde es dann nicht verwunderlich, dass dies dann user auf den Plan ruft, die dagegen argumentieren, mal noch wohlwollend, mal aggressiv und mal entgleist es eben auch.
Was ich sagen wollte, auch wenn es hier schon teils angesprochen wurde, so will ich es in meinen Worten nochmal sagen.
Ich denke auch, so habe ich dich verstanden, dass "Erfolgsberichte", die triumphale Auftritte sind, die den Verfasser implizit aufwerten und die Leser, die dann mal staunen sollen oder neidisch sein sollen implizit abwerten, sich selbst widerlegen. Und davon gibt es hier so einiges.
Aber nicht jeder Erfolgsbericht ist so, meiner Meinung nach. Es gibt so viele Motive. Eins davon ist, wirklicher Austausch auf dem Weg, Mut machen, persönliche Entwicklung zusammen reflektieren, etwas wirklich geben zu wollen und sicher viele andere Gründe.
Kommt sicher drauf an, wie man Psychotherapie und ein entsprechendes Forum sieht. Ist es etwas für kranke Menschen, ja dann sollte man hier nach Beendigung und "Erfolg" nicht mehr herkommen. Sich ewig als krank wahrnehmen tut wohl nicht so gut. Sieht man es aber als eine Möglichkeit an sich zu arbeiten, Lebensqualität zu verbessern, bestimmte Erlebnissqualitäten kennen zu lernen, unabhängig vom Grad der Störung, dann schließt sich Therapie, Therapieforum und Fortschritt nicht aus. Den Begriff Erfolg finde ich in dem Zusammenhang tatsächlich nicht passend, da er ja ein dichotomes Kriterium ist, während ich denke die Angelegenheit Psychotherapie und persönliche Entwicklung bedarf eines differenzierten Kriteriums.
Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass hier zunehmend eine Diskussionskultur Einzug gehalten hat, in der es mehr und mehr um Selbstdarstellung geht. "Seht her, wie toll ich bin, was ich kann, leiste, schaffe." Auch vermeintlich hilfreiche Beiträge sind teils deutlich von dieser Attitüde gefärbt, mal immer noch wohlwollend, mal auch ziemlich aggressiv.
Ich finde es dann nicht verwunderlich, dass dies dann user auf den Plan ruft, die dagegen argumentieren, mal noch wohlwollend, mal aggressiv und mal entgleist es eben auch.
amor fati
Wenn hier also Erfolgsberichten unterstellt wird, dass diese nur zur Selbstdarstellung inszeniert werden, müsste es aber auch legitim sein hinter den diversen Jammerthreads und -blogs die selben Motive zu vermuten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Hallo Nico,
1. Ist alles immer eigene Interpretation
2. Ist alles immer irgendwie "Selbstdarstellung".
Was ich mich frage: Warum ist das so "kritikwürdig" und erregt ein solches "Aufsehen"?
Warum wird sich am "bösen" anderen festgebissen, der "böse" andere tut doch nichts, als einfach anders zu sein, im Zweifel. Oder aber eben genauso wie ich .
Um noch mal auf die Ausgangsfrage dieses Themas zurückzukommen, so frage ich mich mittlerweile:
Muss ein Thread überhaupt "funktionieren"?
Das setzt doch schon den Gedanken einer "Zielsetzung" (und damit den Gedanken an eine mehr oder minder unbewusste Manipulation) voraus. Nun manipulieren wir aber alle ständig und irgendwie...nur dass wir damit in der Regel niemandem was "wegnehmen" oder "schaden" wollen sondern einfach nur "aus uns heraus" Einfluss nehmen.
So what? Wir sind ja schließlich "wirksame" Wesen. Das kann man bewerten wie man will, positiv oder negativ.
Mich persönlich spricht die positive Einstellung mehr an.
Lieben Gruss,
mio
damir triffst Du meiner Meinung nach ziemlich gut "den Punkt".Nico hat geschrieben:Wenn hier also Erfolgsberichten unterstellt wird, dass diese nur zur Selbstdarstellung inszeniert werden, müsste es aber auch legitim sein hinter den diversen Jammerthreads und -blogs die selben Motive zu vermuten.
1. Ist alles immer eigene Interpretation
2. Ist alles immer irgendwie "Selbstdarstellung".
Was ich mich frage: Warum ist das so "kritikwürdig" und erregt ein solches "Aufsehen"?
Warum wird sich am "bösen" anderen festgebissen, der "böse" andere tut doch nichts, als einfach anders zu sein, im Zweifel. Oder aber eben genauso wie ich .
Um noch mal auf die Ausgangsfrage dieses Themas zurückzukommen, so frage ich mich mittlerweile:
Muss ein Thread überhaupt "funktionieren"?
Das setzt doch schon den Gedanken einer "Zielsetzung" (und damit den Gedanken an eine mehr oder minder unbewusste Manipulation) voraus. Nun manipulieren wir aber alle ständig und irgendwie...nur dass wir damit in der Regel niemandem was "wegnehmen" oder "schaden" wollen sondern einfach nur "aus uns heraus" Einfluss nehmen.
So what? Wir sind ja schließlich "wirksame" Wesen. Das kann man bewerten wie man will, positiv oder negativ.
Mich persönlich spricht die positive Einstellung mehr an.
Lieben Gruss,
mio
@ montagne,
ich musste beim Lesen Deines Postings an den letzten Tag in der Schwindelklinik denken. Wir (die Gruppe) bekam die Aufgabe aufzuschreiben, was wir alles können, was wir an uns mögen, was wir erreicht haben, ... Alle saßen da und starrten auf eine leeres Blatt. Sich selbst und anderen zu sagen, was man alles kann, was man an sich selbst mag, was man alles erreicht hat, ... ist ein Tabuthema. Sowas wirkt anmaßend und ist gesellschaftlich nicht erwünscht. Als wir jedoch zu Beginn der Therapie erzählen sollten, wie uns der Schwindel und die Angst beeinträchtigt, wie schlecht es uns geht, was wir alles nicht mehr können, ... da sprudelten wir vor Erzählungen.
Gewiss dient einiges auch der Selbstdarstellung. Aber was ist dagegen einzuwenden, wenn jemand stolz ist auf das, was er erreicht hat? Was ist dagegen einzuwenden, wenn sich jemand mit seinem Erfolg identifiziert, anstatt mit seinem Leid und Opferdasein?
Was viele vergessen ist, dass auch hinter Selbstdarstellungen harte jahrelange Arbeit an sich selbst steckt und viel Leid. Warum darf derjenige nicht stolz darauf sein, dass er es geschafft hat? Warum dieser Neid beim Leser?
Ist es vielleicht für den Leser einfacher zu lesen, dass es dem anderen auch dreckig geht, möglichst noch dreckiger als einem selbst als zu lesen, was der andere alles geschafft hat, während man selbst noch im Brutkasten liegt?
Ich denke, dass jeder, der es schafft aus dem Mist rauszukommen, auch ein Recht hat stolz auf sich und seine Leistung zu sein. Ich möchte allen, die das geschafft haben, an dieser Stelle gratulieren.
ich musste beim Lesen Deines Postings an den letzten Tag in der Schwindelklinik denken. Wir (die Gruppe) bekam die Aufgabe aufzuschreiben, was wir alles können, was wir an uns mögen, was wir erreicht haben, ... Alle saßen da und starrten auf eine leeres Blatt. Sich selbst und anderen zu sagen, was man alles kann, was man an sich selbst mag, was man alles erreicht hat, ... ist ein Tabuthema. Sowas wirkt anmaßend und ist gesellschaftlich nicht erwünscht. Als wir jedoch zu Beginn der Therapie erzählen sollten, wie uns der Schwindel und die Angst beeinträchtigt, wie schlecht es uns geht, was wir alles nicht mehr können, ... da sprudelten wir vor Erzählungen.
Gewiss dient einiges auch der Selbstdarstellung. Aber was ist dagegen einzuwenden, wenn jemand stolz ist auf das, was er erreicht hat? Was ist dagegen einzuwenden, wenn sich jemand mit seinem Erfolg identifiziert, anstatt mit seinem Leid und Opferdasein?
Was viele vergessen ist, dass auch hinter Selbstdarstellungen harte jahrelange Arbeit an sich selbst steckt und viel Leid. Warum darf derjenige nicht stolz darauf sein, dass er es geschafft hat? Warum dieser Neid beim Leser?
Ist es vielleicht für den Leser einfacher zu lesen, dass es dem anderen auch dreckig geht, möglichst noch dreckiger als einem selbst als zu lesen, was der andere alles geschafft hat, während man selbst noch im Brutkasten liegt?
Ich denke, dass jeder, der es schafft aus dem Mist rauszukommen, auch ein Recht hat stolz auf sich und seine Leistung zu sein. Ich möchte allen, die das geschafft haben, an dieser Stelle gratulieren.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ja, so ist es leider immer noch.Jenny Doe hat geschrieben: Wir (die Gruppe) bekam die Aufgabe aufzuschreiben, was wir alles können, was wir an uns mögen, was wir erreicht haben, ... Alle saßen da und starrten auf eine leeres Blatt. Sich selbst und anderen zu sagen, was man alles kann, was man an sich selbst mag, was man alles erreicht hat, ... ist ein Tabuthema. Sowas wirkt anmaßend und ist gesellschaftlich nicht erwünscht. Als wir jedoch zu Beginn der Therapie erzählen sollten, wie uns der Schwindel und die Angst beeinträchtigt, wie schlecht es uns geht, was wir alles nicht mehr können, ... da sprudelten wir vor Erzählungen.
Ich schließe mich deiner Gratulation gerne an!
@Jenny Doe
Super geschrieben !
Super geschrieben !
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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