Meine Tochter 18 Jahre wird immer dicker

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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stern
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:22

Nico hat geschrieben:Sorry Schnuckmuck, aber wenn Eltern zusehen wie sich ein Kind zwischen 13 und 18 Jahren 100 Kilo rauffuttert, ist das für mich genausowenig zu tolerieren wie jeder andere Mißbrauch Minderjähriger.
ja, und... das war einmal. Jetzt geht es um das jetzt. Bringt doch nichts, dauernd darauf herumzuhacken.

Auch im Alter von 13 enzieht sich manches der Überwachung der Eltern, wenn ich z.B. an eine frühere Bekannte denke, die von Eltern auf Kur, etc. geschickt wurde. Auf dem Weg zum Sport (wir liefen als gemeinsam dorthin) machte sie halt einen Stopp vor der Pommesbude für Pommes mit Majo oder bei einem Burger-Lokal. Ach, vermutlich wusste ich mehr als die Eltern, die nur das Ergebnis sahen. Sie hat, soweit ich das mitbekommen habe, auch im Erwachsenalter nicht abgenommen, sondern weiter zugelegt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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leuchtturm
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:24

mal ganz ehrlich:
seit wann haben Eltern versagt, wenn ihr Kind zu dick wird?
Zu dick für was? Für wen?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind zu dünn ist?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind raucht?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind Alkohol trinkt?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind kifft?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind politisch radikal denkt?
haben Eltern versagt, wenn ihr Kind keinen Bock auf Schule hat?

Es ist ja herrlich einfach, den Eltern die Schuld für alles aufzudrücken, wenn ein Kind nicht stromlinienförmig sein Leben in und nach der Pubertät angreift.

Auch Jugendliche treffen Entscheidungen. Oft solche, die sich gegen die Werte und Erwartungen der Eltern richten. So geht Pubertät. Auch.
haben deshalb die Eltern versagt?
warum wird einer Jugendlichen keine freie Entscheidung zugebilligt?
kein Jugendlicher raucht gezwungenermaßen. Trinkt gezwungenermaßen.

Dass Goldschatz' Tochter allmählich so dick geworden ist, sagt bestimmt etwas über die Tochter aus.
Allmählich, denn so viel Kilos Zunahme entwickeln sich ja nicht von heute auf morgen. Genau wie bei Magersüchtigen sind aber oft die Eltern die Letzten, die das bemerken. Weil sie es nicht bemerken sollen.
Also bitte die Mutter verurteilen, wenn sie nicht Gewehr bei Fuß die ganzen Jahre die Gewichtszunahme ihrer Tochter geahndet hat.

Dass Goldschatz ein Problem damit hat, dass ihre Tochter so dick geworden ist, sagt in meinen Augen etwas über die Mutter aus.
Aus der Ferne (und wirklich nur das, ich kenne dich, Goldschatz, ja nicht) wirken all diese Aktionen wie den Freund beiseite nehmen und einbinden in die eigenen Pläne für die Tochter, 10 Euro für jedes abgenommene Kilo, nicht nur hilflos, sondern auch stark kontrollierend.

Goldschatz, du schriebst eingangs, dass deine Tochter eine sehr gute Schülerin sei. Kann es sein, dass sie, die so gut als Tochter "funktioniert", mit dem Essen sich eine Art Gegengewicht (im wahrsten Sinne) schafft? Eine Nische gefunden hat, in der sie als Tochter nicht funktioniert?
Nur so eine Anregung.

Dass es eine Ursache gibt, denke ich auch.
Dass deine Tochter sie nicht benennen kann, halte ich für selbstverständlich, denn solche Mechanismen laufen unbewusst ab.
Dass deine Tochter nicht auf dein Geheiß zur Therapie gehen will, ist eigentlich auch verständlich. Sie hört oft genug von dir, dass sie abnhemen soll. Da würde ich als Jugendliche auch dichtmachen, egal wie die Spätfolgen sein mögen. Sie muss es selbst wollen, alles andere ist zum Scheitern verurteilt. Und das kann niemand erzwingen.

Wenn man auf die Spätfolgen achten würde, dürfte es auch keine Raucher geben.


kaja
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:28

Ich finde es sehr befremdlich zu behaupten es sei alle Schuld auf die TE geschoben worden. Mal abgesehen davon das diese junge Frau ja wohl auch noch einen Vater hat, ist es für mich keine Schuldzuweisung aufzuzeigen das die TE das Symptom nicht "wegmachen" kann. Ohne das Wissen um die Ursache funktioniert es nunmal nicht.
Die Tochter ist erwachsen und will sich derzeit nicht helfen lassen, da bleibt nur ihr zu vermitteln das sie trotz des Übergewichts geliebt wird. Das sich die Mutter Sorgen macht weiss sie ja schon und mit 18 sind ihr die gesundheitlichen Folgen durchaus klar.
After all this time ? Always.

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Schnuckmuck
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:30

Tränenreich, ich finde mich immernoch in deinem Text wieder.


Und wie gesagt, mich interessiert, wie die Tochter das sieht und was sie antworten würde.

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Nico
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:37

@ Leuchtturm

JA ich finde Eltern haben versagt wenn sich ein Kind mit 14 - 15 täglich betrinkt, kifft, vollfrisst oder regelmäßig die Schule schwänzt!
Ich weiß, dass ich mit dieser Meinung so ziemlich alleine dastehe, denn üblicherweise sind ja Eltern nur dafùr verantwortlich wenn etwas besonders gut läuft bei den Kids.

Jetzt zu sagen" sie ist 18 und erwachsen, daher ist es ihre Sache" ist eine blöde Ausrede wenn es, wie die TE schrieb, schon mit 13 anfing.

Wisst ihr welchen BMI 100 kg bei 1,65 Größe ergibt ?
Da ist nix mehr mit einem bissl Übergewicht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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stern
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:41

Witzig, dass derjenige (ja, ich meine Nico direkt), die Eltern am meisten direkt des Versagens beschuldigt, während er der erste ist, der darauf herumhackt, wenn ein TE etwas mit der Kindheit in Verbindung bringt.
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Nico
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:46

Ja stimmt stern urlustig das Ganze, wirklich und wenn die Tochter dann irgendwann aufgrund gewichtsbedingter psychischer Probleme hier landet ? Was sagt ihr ihr dann ???
Selbst Schuld du blöde Kuh was hast du trotz deiner liebenden Eltern so viel gefressen ?
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leberblümchen
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:47

leuchtturm, zwischen 'versagen' und 'alles richtig machen' liegen Welten! Ich glaube nicht, dass ein Kind in dem Alter (selbst später ist das noch sehr schwer) wirklich FREI darüber entscheidet, wie es sich verhält. Letztlich verhalten wir uns so, wie wir meinen, dass es unserer Seele damit am besten geht. Wenn es uns damit wirklich einigermaßen gut geht, ist alles O.K. Wenn es uns mit dem Verhalten, das wir für 'günstig' halten, aber letztlich schlechter geht - und bei Adipositas IST das so! -, dann müssten wir EIGENTLICH irgendwie an den Punkt kommen, an dem wir uns TATSÄCHLICH frei(er) entscheiden können. Manchmal geht das von selbst. Manchmal durch ein bestimmtes Erlebnis, das einem die Augen öffnet. Manchmal durch eine Therapie. Manchmal auch gar nicht. Oder erst Jahrzehnte später.

Die Eltern haben einen sehr großen Einfluss auf die Kinder, und der fängt schon im Mutterleib an. Es setzt sich über Jahre fort, u.U. noch über das 18. Lebensjahr hinaus. Die Kinder spüren jeden Tag, ob sie von den Eltern geschätzt und angenommen werden oder nicht. Ob die Eltern Sicherheit und Vertrauen vermitteln können oder nicht. Und so fort.

Nicht selten werden Kinder von den Eltern zu Symptomträgern gemacht oder emotional missbraucht, künstlich abhängig und klein gehalten, damit das Kind bloß nicht die Mutter mit dem Vater alleine lässt, z.B. So was merkt man aber nicht unbedingt; stattdessen legt man sich ein Symptom zu. Dann merken zwar alle, DASS etwas nicht in Ordnung ist, aber um wirklich herauszufinden, wo das Problem liegt, reichen drei Stunde in einem Forum nicht aus. Oft tut man etwas, was man sich nicht eingestehen kann.

Wenn die TE versteht, dass sie ihrem Kind mit dem kontrollierenden Verhalten und mit den Manipulationsversuchen letztlich nur schadet, ist ihm schon viel geholfen. Interessant wärre dann noch zu gucken, ob das in anderen Bereichen auch so ist. Aber das muss man auch sehen WOLLEN. DAS ist der Job der Eltern.

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Christine_Walter
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:50

mir stellt sich erst mal die frage, ob die tochter abnehmen WILL (und nur den anfang nicht findet oder kein durchhaltevermögen hat) oder ob ihr das alles egal ist, auch die gesundheitlichen folgen.

mein vater hat meine damals sehr dicke schwester (sie hatte bulimie) oft genervt mit verletzenden kommentagen. zb man saß friedlich vorm tv und plötzich fragte er: "wie fett willst du eigentlich noch werden?". er hat mich auch als erwachsene mit über 30 noch runtergemacht, als ich so tierisch zunahm. "du willst abnehmen? wurde aber mal zeit!" gefruchtet hat das natürlich bei keiner von uns. wie wäre es, wenn man mit der tochter zum fitnesstraining ginge oder versuchen würde rauszufinden, was ihr spass machen würde, zb aquajogging oder so? damit sie erst mal einen anfangserfolg hat?

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stern
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:51

Was lässt sich nicht mehr ändern... ich finde es völlig unnötig nun darauf herumzuhacken... es gilt jetzt, einen Weg zu finden, was man jetzt macht, da man die Uhr nicht mehr zurückdrehen kann. Finde es halt bemerkenswert, dass du der erste bist, der darauf losgeht, wenn jemand etwas mit der Kindheit in Verbindung bringt, dann aber selbst der erste bist, der einer Mutter Versagen in der Kindheit ihrer Tochter vorwirft.
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Schnuckmuck
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:57

Nico,
Und ich glaube, man kann als Eltern auch vieles gut machen und dennoch kann es sich anders entwickeln als man denkt oder hofft.

Beispiel zum Essen.
Ich gebe meinen Kindern jeden Tag eine gute Jause mit in die Schule. Was sie davon essen oder teilen oder wegschmeißen, kann ich nicht kontrollieren.

Ich ziehe ihnen gute wetterentsprechende Kleidung an. Was sie davon in der Schule anziehen oder nicht anziehen, ?
Ich zeigen ihnen gute Umgangsformen, WC Manieren, aber ob sie sich die Hände waschen, ob sie fluchen, ?
Ich lese seit der Schwangerschaft immer entsprechende Bücher, da ich einer Hölle entwachsen bin., aber ob sie zb die Spiegelneuronen die sie ausgebildet haben auch nutzen obliegt nicht in meiner Macht.
Ich schicke meine Kinder zur Selbstverteidigung, aber ob es was nützt,?
Und so könnte ich die Liste fortführen.

Auch wenn es sich um Kinder handelt, sind sie zum Glück für einem bestimmten Anteil selbstbestimmt. Manches verläuft gut, manches weniger gut. Aber das war bei uns nicht anders.
Und mit dem Wort Missbrauch tue ich mir in diesem Zusammenhang etwas schwer. Da spreche ich aus Erfahrung.

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Missy
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Beitrag So., 11.01.2015, 15:59

Denke zwar auch das vieles wie auch Essstörungen in der Kindheit begründet sind, nur hilft es jetzt niemanden zurückzublicken.... Wie schon mehrfach erwähnt kann sich die Tochter nur selbst raushelfen -insofern sie dies möchte- Jeder Druck, Zwang Manipulation uvm wird sie eher dazu treiben aus Frust noch mehr zu essen.

Es gibt durchaus Menschen die auch seit Jugend oder Kindheit an adipös sind bzw und es später aus eigenen Willen und Kraft geschafft haben abzunehmen als sie ihr Problem erkannten und die sehr stolz darauf sind dies alleine geschafft zu haben.

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Nico
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Beitrag So., 11.01.2015, 16:02

Stern das Mädel hat mit 13 begonnen zuzunehmen und ist jetzt mit 18 v o r l ä u f i g bei 100 kg angelangt. Das IST die Kindheit, da gibts nix in Verbindung zu bringen.

Und warum lässt sich da nix mehr ändern ?
Meiner Meinung nach muss damals mit 13 irgendetwas geschehen sein, irgendein Auslöser des Ganzen und der wurde übersehen oder es wurde ihm zuwenig Beachtung geschenkt.
Weiters ist der Zeitraum 13 bis 18 ja ein nicht gerade kurzer, warum wurde da nicht reagiert ?
Jetzt kann die TE nichts mehr machen, wenn der Wunsch nicht vom Mädel kommt und genau jetzt wird die TE aktiv ??
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Thread-EröffnerIn
Goldschatz
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Beitrag So., 11.01.2015, 16:04

ich habe schon seit einige zeit aufgehört, sie immer wieder darauf anzusprechen, meine Hoffnung ist, dass sie nach dem Abi studieren will und vielleicht in ein anderes Umfeld kommt, vielleicht in eine WG zieht und sich dadurch einiges bessert.
Ich schließe ja auch nicht aus, dass der Ursprung in unserer Familie zu suchen ist, ich weiss es nicht. Wenn sie es mir nicht sagt, kann ich nichts daran ändern.
Sie hat durch ihren Freund mit dem Rauchen aufgehört, was ist falsch daran mit ihm zu sprechen, dass er vielleicht mir ihr trainieren geht oder etwas weniger Süßigkeiten mitbringt, immerhin hat er ja schon etwas bei ihr erreicht.
Gerade weil ich meine Tochter liebe, kann ich doch nicht tatenlos zusehen, und das habe ich auch die ganzen Jahre nicht, wie sie sich krank isst.
Wir haben schon immer gesund gekocht, aber sie hat sich mit ihrem Taschengeld dann in der Schule die Fastfood Sachen gekauft.
Trotzdem möchte ich mich für die teilweise gut gemeinten Ratschläge herzlich bedanken

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Nico
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Beitrag So., 11.01.2015, 16:12

@ Schnuckmuck
Warum tust du das alles, wenn du doch der Meinung bist, es hat keinen Einfluss was Eltern mit ihren Kindern machen ?
Du könntest dich doch in aller Ruhe hinsetzen und abwarten was aus deinen Kindern wird, es hängt eh nur von ihnen selbst ab und wenn sie mißraten ist es halt ihre Entscheidung so zu werden, aus pasta.
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