Vorsicht der Stuhl

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Schneerose
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 08:29

"WESHALB" werden Therapeuten/innen nicht besser geschult darin,
Patienten RICHTIG ÜBER PSYCHOTHERAPIE aufzuklären???
Was Therapie tatsächlich ist, WAS sie bezweckt, WIE sie helfen kann,
und WIE nicht...

Meine Erfahrung ist,
ALLES wird "einem" erklärt, NUR SO WAHNSINNIG KOMPLIZIERT UMSCHRIEBEN,
dass es viele Patienten einfach nicht nachvollziehen können,
was gemeint ist.
Ich finde, es würde viel Leid ersparen beim Patienten, VIEL KOSTEN DER GKK,
viel Nerven der Theras...
und es wäre menschlicher.

Ich bin erst jetzt soweit,
ALLES ZU ERKENNEN UND ZU VERSTEHEN,
nur leider,
habe ich jetzt verbaut,
dass mir durch das Bundessozialamt eine Therapie weiterfinanziert würde.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht ganz fair,
dieses System.

Bevor, jetzt wieder voll Angriff auf mich kommt,
sollte man einfach auch bedenken,
dass Menschen aus den verschiedensten Gründen in Therapie gehen,
und manche aufgrund ihrer "Störung",
das nicht erkennen können...

ich verstehe nicht,
warum Therapie so unmenschlich ablaufen muss?

Ich für mich bekomme jetzt hoffentlich die Kurve,
aber die vielen anderen, die darunter leiden, unnötig, nur weil sie die Sprache der Therapie nicht verstehen...

Ich wünsche allen viel Glück
mit ihren persönlichen Erfahrungen.

Gruß Schneerose

Hinweis Admin: Zusatzfragen oder -Diskussionsanstöße zum eigentlich gleichen Thema - hier: Ihrer Betroffenheit angesichts auftretender Probleme in "Psychotherapien" (i.d.R., so wie auch im obigen Beitrag, verallgemeinernd) bzw. Ihrer eigenen Therapie - bitte im Originalthread stellen, damit im Forum möglichst hohe Übersichtlichkeit gewahrt bleibt (und andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können). Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Hiob
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 09:57

Hai Schneerose.

Warum die Therapeuten dir die Therapie in ihren Grundsätzen nicht besser erklären. Aus dem selben Grunde, warum Ärzte lateinische Begriffe verwenden. Aus dem selben Grunde, warum die Bibel erst so spät übersetzt wurde. Jahrhunderte haben Menschen an ein Buch geglaubt, daraus zitiert und danach gemordet, was sie nichtmal verstanden haben. Der Mittler, also der Pfarrer oder der Therapeut, macht sich dadurch unabdingbar.

Jeder Berufszweig redet Fachchinesisch, selbst ein Klemptner redet mit dir, wenn er deinen Spülkasten wechselt, als wärst du ein Idiot; er verwendet absichtlich Begriffe, die du nicht verstehen kannst. Das steigert automatisch sein Ansehen in deinen Augen...und du wirst davon abgehalten, dich selber mit seinem Gewerke zu beschäftigen. Viiiiiel zu schwierig. Das selbe bei Gerichten, Finanzbehörden...usw. Du erkennst den für dich richtigen „Onkel“ daran, dass er dir deine Fragen in einfachen Worten erklären kann. Es muss eine Art Verbindung zwischen euch entstehen können, die mehr transportieren kann, als Wörter... und die dich nicht abhängiger von ihm, sondern unabhängiger von ihm machen.
Eine Variante wäre, wenn du so viel wie möglich Gewerke und Wissenschaften selber bearbeitest, um deine Abhängigkeit zu verringern. Körperliche und seelische Gesundheit sind dabei die wichtigsten. Es ist wie mit einer Droge. Wenn du nur fröhlich sein kannst, mit der Tablette, ist das blöd. Wenn du fröhlich sein kannst, ohne Therablette...besser. Aber die Therablette hat, weil sie lebendiger als ein Joint ist, nunmal eigene Interessen. Wenn du die nicht ernst nimmst, wirst du dich immer wieder wundern, wieso „die so seltsam sind“. Dass all diese Helfer, Politiker oder Chiropraktiker den Eindruck erwecken, Nachfolger unserer Eltern zu sein und es automatisch mit dir gut meinen würden...ist ihre Geschäftsgrundlage.

Liebe Grüße
Hiob


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 10:35

@ Schneerose
"WESHALB" werden Therapeuten/innen nicht besser geschult darin,
Patienten RICHTIG ÜBER PSYCHOTHERAPIE aufzuklären???
Was Therapie tatsächlich ist, WAS sie bezweckt, WIE sie helfen kann,
und WIE nicht...
Weil Therapeuten erst jetzt anfangen sich mit den Themen "Risiken und Nebenwirkungen von PT" und "Therapieschäden" zu beschäftigen. Lange Zeit war man nur damit beschäftigt zu beweisen, dass Therapie hilft. Es ging um Anerkennung und Finanzierung der Therapie. Jetzt, wo dieser Nachweis erbracht wurde, wendet man sich den Themen "Risiken und Nebenwirkungen von PT" und "Therapieschäden" zu. Diese Themen sind nach wie vor nahezu unerforscht. Es steckt alles noch in den Kinderschuhen.

'Wenn Du magst, dann schau mal hier im Forum (und über Google). Das findest Du einige Texte zu den Themen "Risiken und Nebenwirkungen von PT" und "Therapieschäden". In diesen wird auch erläutert, warum man sich diesen Themen erst jetzt zuwendet.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


montagne
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 10:49

Abgesehen davon, dass ich denke, das es zutiefst menschlich ist und unmöglich ohne dem zu leben, ohne andere Helfer, hat das ganze ja zwei Seiten. Da sind diese Helfer, die bei uns Arzt, Psychotherapeutin, Steuerberater heißen. Woanders auf dieser Erde heißen sie eben Mönch, Patron, Priester, Heilerin, Seherin.
Aber das ganze System wurde nicht nur durch sie erschaffen, sondern auch durch die, die in der Rolle des Hilfebedürftigen, des Kindes sein WOLLEN. Auch die Helfer und bei uns gerade die, gehen ja zu anderen Helfern. Diese Helfer treten als Eltern-Imago auf, weil die Klienten, Kunden, Patienten es zulassen. Weil sie aus der Rolle des Kindes nicht raus können oder nicht wollen oder es eben garnicht erst merken.

Und so sehe ich auch dieses Problem hier. Von Therapeuten eine Aufklärung, eine Erklärung zu fordern, ändert nichts an der Kind-Rolle. Dieses Fordern ist eine Kind-Rolle. "Du musst aber... warum hast du nicht..." Hinter dem "Ich verstehe nicht warum du so bist", steckt ein "Ich verstehe nicht, warum du nicht so bist, wie ich es brauche".
Wer das so handhaben will, okay. Allerdings ist es ja doch mit Leid verbunden, wenn der andere nicht ganz genau so ist, wie man es braucht und das ist er nunmal meist nicht, weil er ja keine Marionette ist.

Ich denke auch, man solte sich ein gutes Stück Unabhängigkeit aufbauen und bewahren. Und dazu gehört dann wohl tatsächlich sich Informationen und Fähigkeiten zu dem jeweiligen Thema anzueignen. Dazu gehört aber vor allem oder erstmal die eigene Rolle zu hinterfragen und ggf. sich eeetwas von der Kind-Rolle trennen. Das widerspricht nicht dem, sich in Therapiesitzungen in eine regressive Rolle oder Kind-Rolle zu begeben. Ich halts aber für besser daneben oder zwischen den Stunden eine gesunde und teils kritische Distanz dazu einzunehmen, was da in der Therapie, zwischen Klientin und Therapeutin passiert.
Und dann kann man ja auch sagen: "Ich habe das nicht verstanden, was sie meinen, weil ich die Sprache der Therape nicht verstehe. Erklären sie mir das nochmal anders."
Ich sag das nicht so daher, ich habe das so mehrfach zu meiner Therapeutin gesagt. Und ja, ich habe gemerkt, das sie nicht damit gerechnet hat, dass ich es nicht verstehe, aber sie hat es problemlos akzeptiert, dann wirklich Dinge nochmal anders zu formulieren und konnte sich dnan auch auch mehr auf meine Sprache, meine Symbolik und Bilder einschwingen, sodass wir jetzt eine Schnittmenge an Vokabular und Handlungen haben, mit dem wir uns gut verständigen können.
amor fati

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Tannenbaum
Helferlein
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 10:53

Man kann doch nicht alle Therapeuten einfach in dieselbe Schublade stecken!
Nur weil man schlechte Therapieerfahrungen gemacht hat (was schlimm ist und natürlich nicht passieren sollte), heisst das nicht, dass alle TherapeutInnen so und so sind.
Therapie kann schief gehen und unmenschlich ablaufen, sie kann aber auch gut gehen, helfend, stützend, heilend sein. Und ich bin absolut nicht der Meinung, dass ersteres häufiger geschieht.
Was montagne sagt, finde ich auch sehr wichtig! Und einfach dieses "Die bösen Therapeuten/Ärzte/Eltern/Ämter/Krankenkassen" Das ist zu simpel, man kann auch selber mitreden, sich wehren, Fragen stellen, emanzipiert sein.


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 12:39

Zumal, selbst wenn ich eine Aufklärung einfordern würde wollen, würde ich als Neuling gar nicht wissen, WAS ich überhaupt an Aufklärung "einfordern" sollte.
Als ich mit 23 das erste Mal zu einem Therapeuten ging hatte ich null Ahnung was da abgeht. Ich bekam die Info "die Therapie kann sehr anstrengend werden". "Ach was, nur weil ich rede?" waren meine Gedanken "wird schon" dachte ich. Hätte mir der Therapeut gesagt, dass es sein kann, dass ich voll abhängig werde, dass ich in eine Übertragungsliebe rutschen könnte, dass es mir zeitweise schlecht gehen würde, dass ich Kämpfe durchleben würde, dann hätte ich so da gesessen: und wäre vermutlich weggerannt, aber ich dachte "wird schon nicht anstrengend werden" und ich meine auch, dass Therapeuten nicht in den ersten Stunden vorher wissen können, was auf den Patienten zukommt, all die Möglichkeiten würden mich zunächst abschrecken und ich könnte nicht mehr auf ein ungeschriebenes Blatt blicken, dass von mir gefüllt werden möchte.

Als ich mich dann ein Jahr später in der Übertragungsliebe befand, fing ich an zu recherchieren. Da wäre dann mein erwachsener Teil, der da mitreden will und im Geschehen sich aufklären lässt und für mein verlorenes Kind sagen kann: "Stop". Ich hatte Input-Bedarf, sprach es an und wir sprachen auch darüber, klärte mich auf: Mutter-bla-bla war das für mich. Ich dachte, wat will der denn. Ich war mit dem Mutter-bla-bla überfordert. Aber der Input kam, als ich es erlebte und je mehr ich auch persönlich las, Jahr um Jahr, um so mehr begriff ich. Da war aber die Therapie bereits von mir abgebrochen worden, weil ich das nicht mehr aushielt. Und selbst mit größter Aufklärung zehn Jahre später, rutschte ich in der neuen Therapie in das gleiche Dilemma. Ob ohne Aufklärung oder mit.

Es ist für mich persönlich nicht gleichzusetzen vorher einen "Beipackzettel zu lesen". Ich könnte mit dem "Beipackzettel" einfach nix anfangen, zumindest als Therapie-Neuling, ich könnte das nicht einfach nachfühlen, was dieser für Nebenwirkungen auflistet. Das kann ich erst, wenn ich im Prozess bin.
Voraussetzung hierfür ist: dass "man" vor einem professionellen Therapeuten sitzt. Und das dürfte aus meiner Sicht die Mehrheit sein.

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stern
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 12:54

Schneerose hat geschrieben:"WESHALB" werden Therapeuten/innen nicht besser geschult darin,
Patienten RICHTIG ÜBER PSYCHOTHERAPIE aufzuklären???
Was Therapie tatsächlich ist, WAS sie bezweckt, WIE sie helfen kann,
und WIE nicht...
Ich denke auch, man kann nicht alle Therapeuten in eine Pott werfen... ich durfte (Probetherapeuten) solche und solche kennenlernen.

In D gibt es eine AufklärungsPFLICHT über manche Dinge... praktisch wird dem wohl nicht immer nachgekommen, hängt aber wohl auch etwas davon ab, ob jemand schon Therapieerfahrung hat.

Ich fände eher wichtig, dass Erläuterungen bzw. Erklärungen an den Stand des Patienten angepasst sind... ebenso die Therapie an sich.

Ich weiß, dass für mich nicht alles passt... ich kann versuchen, das zu kommunizieren, aber letztlich muss ich es darauf ankommen lassen. Und so kann auch manche Sitzungen in einem Fiasko enden, woran kein Aufklärungsbogen etwas ändern wird... sondern ich eher auf die Erfahrung eines Therapeuten angewiesen bin, wie er mit dem, was ich mitbringe, umgeht. Ich erkenne, wenn etwas nicht passt... und ich merke, dass bei mir schon viel von der Arbeitsweise abhängt... und ich muss sagen, wenn ich an unpassende Therapeuten geraten wäre und selbst noch unerfahren gewesen wäre, hätte ich vermutlich gedacht, das muss so sein... und hätte evtl. einen Therapieschaden davongetragen.

Wenn ich einem Therapeuten nicht folgen kann, wie er etwas meint, frage ich normal nach (was allerdings i.d.R. nicht direkt sprachliche Gründe sind).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Hope°
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:04

Schneerose hat geschrieben:"WESHALB" werden Therapeuten/innen nicht besser geschult darin,
Patienten RICHTIG ÜBER PSYCHOTHERAPIE aufzuklären???
Was Therapie tatsächlich ist, WAS sie bezweckt, WIE sie helfen kann,
und WIE nicht...
Sie werden darin geschult. Der eine spricht darüber, der andere eben nicht. Warum einer aufklärt und der andere nicht hat genauso viele unterschiedliche Motivationen wie die Tatsache, dass einige Patienten Fragen stellen und andere nicht. Es geht um Verantwortung, wenn ich meine Seele in Behandlung gebe, dann habe ich die Verantwortung mich genauestens zu informieren, zu fragen. Das tue ich auch, vor einer Operation oder Ähnlichem.

Therapeuten differenzieren sicherlich auch noch einmal anders. Wenn ich einen Patienten vor mir habe, der akut depressiv, suizidal, ängstlich oder was auch immer ist, dann fange ich bestimmt nicht an erst einmal alle Nebenwirkungen, Gefahren und Risiken aufzulisten. Das wäre wie den Beipackzettel von Medikamenten zu lesen, um dann festzustellen, dass jede Nebenwirkung bei mir spürbar ist...

Für den Umgang mit Menschen gibt es einfach kein Pauschalrezept.
Die Nebenwirkungen werden in der Therapie spürbar und genau da können sie dann auch besprochen werden. Wenn man das Pech hat, an einen Scharlatan zu geraten, dann wird das wohl so nicht funktionieren, aber das ist eben ein Risiko was jeder tragen muss, was ihm gewahr sein muss, denn in allen Sparten gibt es schwarze Schafe... Das ist ganz großer Mist, aber nicht zu ändern.

Genauso ist es auch bei jedem Menschen anders, wie sie wirkt. Auch das ist unmöglich zu erläutern, weil jeder Mensch noch einmal anders ist. Trete ich die 1. fünf Male mit einem mir unbekannten menschlichen Wesen in Kontakt ist es mir unmöglich ihm zu sagen, wie und ob seine Therapie wirken wird. Welche Prognose ich stelle, welche Probleme dieser Mensch bekommen könnte etc. Das ist eben das, was wir Menschen so schwer verstehen können. Nicht alles ist kontrollierbar, prognosefähig ist auch niemand usw. Damit sollte sich ein jeder vielleicht auch einmal auseinandersetzen... Der Mensch ist halt keine Maschine mit Bedienungsanleitung, Warungsempfehlungen, Garantieschein und co....
ALLES wird "einem" erklärt, NUR SO WAHNSINNIG KOMPLIZIERT UMSCHRIEBEN,
dass es viele Patienten einfach nicht nachvollziehen können,
was gemeint ist.
Dann gilt es so lange nachzufragen und alles herunter zu brechen, bis es verstanden worden ist. Viele Menschen trauen sich aber gar nicht zu fragen, was wohl mit den Problemen im Zusammenhang stehen könnte, weswegen sie in Therapie sind. Jene Menschen fangen dann an sich ein Fachbuch nach dem anderen reinzuziehen, bis sie meinen verstanden zu haben. Nicht unbedingt förderlich aber gut, auch dies ist dann eine Möglichkeit.
Ich finde, es würde viel Leid ersparen beim Patienten, VIEL KOSTEN DER GKK,
viel Nerven der Theras...
und es wäre menschlicher.
Das sehe ich ganz und gar anders. Was hat Aufklärung mit dem Therapieerfolg zu tun? Ich persönlich sehe da keinen Zusammenhang.
Wenn ich weiß dies und das könnte geschehen, würde es mich zu dem Zeitpunkt wohl gar nicht tangieren, weil es bei mir natürlich gaaaaanz anders wäre


ich verstehe nicht,
warum Therapie so unmenschlich ablaufen muss?
Wie meinst du das konkret?


pandas
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:21

Ich stimme zu, dass die Aufklärungspflicht von den Therapeuten zu Beginn ernst genommen werden sollte, was wohl momentan desöfteren nicht so ist.

Ich habe ja innnerhalb des 300Stdn-Kontigent der PA den Therapeuten gewechselt und mein "neuer" Therapeut hat bestätigt und auch angemahnt, dass mein voriger Analytiker zu Beginn, in den Vorgesprächen, viel zu wenig über Verfahren, Methode, Bedingungen aufgeklärt hat.
Auch während der Therapie kam es immer wieder zu aggressiven Abwehrversuchen, wenn ich über Details der Methodik nachgefragt habe.

Zuletzt hat er mich über die Möglichkeiten eines Therapeutenwechsels innerhalb eines bewilligten Kontigentes belogen.

"Sie werden keinen Kollegen finden, der dazu bereit ist."

Dabei gibt es einige Analytiker_innen die Therapeutenwechseln nicht pauschal voreingenommen gegenüberstehen.

Es wird sehr unterschiedlich gehandhabt mit der Aufklärung.
Vielleicht wäre es sinnreich, wenn am Ende der Vorgespräche vor der schriftlichen Bewilligung ein Aufklärungsgespräch mit der Patientin durchgeführt wird - von einem von der KK extra hierfür beauftragten Experten.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:32

@montagne und Tannenbaum

das ist aber genau das was ich meine,
es gibt Menschen, die aufgrund ihrer Störung "vorerst" nicht unabhängig handeln können, dies erst lernen müssen deshalb gehen sie in Therapie...
und genau da sehe ich die Verantwortung und absolute Wichtigeit einer GUTEN Aufklärung,
DAMIT THERAPIE SINNVOLL FRUCHTEN KANN !
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:40

Was ist denn GUTE Aufklärung für dich, Schneerose?

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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:44

@Tränen-reich,

unter der Aufklärung die ich meine,
verstehe ich, darüber aufgeklärt zu werden,

dass Therapie eben KEIN NACHBEELTERN IST, die Ehe nicht ersetzt,
keine Freundschaft ist...
ICH WEISS NICHT OB ICH DAS SO ERKLÄREN KANN WIE ICH DAS MEINE,
natürlich klären die Therapeuten dies oberflächlich auf,
UND TROTZDEM FALLEN HÄUFIG PATIENTN REIHENWEISE AUF

D I E S E F A L S C H E N Gefühlsdusseleien rein...
weil daran wild "herumtherapiert" wird,

anstatt vorweg so ehrlich zu sein, als Therapeut und
GANZ KLAR ZU FORMULIEREN

"sehen Sie Frau/Hr. xy, Sie haben Probleme um an der Gesellschaft teilzunehmen und in dem Gefüge auch ihre eigenen Bedürfnisse unterzubringen...
UND DARAN WOLLEN WIR ZUSMMEN ARBEITEN"

wenn Sie damit einverstanden sind,
und IHR ZEUG DAZU MITBRINGEN, dass wir zusammen diese Veränderung anstreben,
dann haben wir gute Chancen diese Kurve zu kratzen...

sind Sie jedoch hautpsächlich daran interessiert Flirt zu erleben, etwas besonderes zu sein, Freundschaft mit mir anzufangen, mit mir anderweitig in Kontakt zu kommen, dann ist das sehr wahrscheinlich absolut nicht zielführend, hindert den Therapieverlauf, und kann erfolglos enden...

so in der Art verstehe ich
eine ehrliche Aufklärung!

Anstatt dessen
NICHT ALLE NATÜRLICH
aber sehr viele
führen den Patienten genau in diese Sackgasse,
und wundern sich dann wenn der Patient abbricht, WEIL NICHTS WEITERGEHT...

und damit "der Fachmann" gut dasteht,
bezeichnet man das dann als "störungsbedingt"...
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:46

Tränen-reich hat geschrieben:Was ist denn GUTE Aufklärung für dich, Schneerose?
habe ich soeben einen Beitrag weiter beschrieben!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:49

@stern,

ja so meinte ich das eh,
vielleicht ist AUFKLÄRUNG auch das falsche Wort,
sondern es soll dem Patienten so erklärt werden,
dass er/sie es mit seinem Verstand begreifen kann,
und sich
DANN wirklich freiwillg für den Therapieweg entscheiden kann...

jetzt ist es so,
man entscheidet sich vorab für etwas das Neuland ist,
und wird als Versager hingestellt,
wenn man abbricht.
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 13:57

Also, noch so eine Zusammenfassung von mir,
ich bin ja nun in einer GUTEN NEUEN THERPAIE,
und möchte diese jetzt auch nicht mehr abbrechen oder was auch immer...

mein ERFAHRUNGS HAKEN
daran ist nur der,

ich bekam die erste Therapie völlig finanziert aufgrund von Missbrauch - es war ein harter Kampf für mich das zu erreichen...
dann eben das Therapiescheitern...

WAS ICH ERST JETZT ALLES EIN JAHR DANACH BEGREIFE

die Therapieerfahrungen waren für mich so schmerzhaft,
dass ich VOR EINER WEITEREN THERAPIE RICHTIG ANGST HATTE
DAHER hab ich mich auch auf keine weitere Therapie mehr eingelassen, die den
herkömmlichen gleicht - die von der Kasse mitfinanziert werden
(ich war zwischendurch bei drei andern ,alle das selbe Schema F) - ich hatte davon die Nase voll...

ich suchte mir daher eine Alternative, die in Österreich so und so nicht anerkannt ist,
also finanzier ich mir das alles selbst.

das enttäuschende für mich ist,
dass ich jetzt erst die rosarote Brille verliere,
alles viel nüchterner betrachten kann,
und unter diesem Aspekt (1 JAHR nach Abbruch)
sehe,
dass ich es MIT GUTER AUFKLÄRUNG IN EINER NEUEN THERAPIE GESCHAFFT HÄTTE,
und die wäre mir weiterfinanziert worden...

nur der Zug ist jetzt abgefahren...
WEIL ICH ZU LANGE BRAUCHTE UM DRAUF ZU KOMMEN, um aus dem Dilemma raus zu finden...

für mich ist es einfach eine große Enttäuschung,
weil dieses Finanzieren, für mich eine Art Entschädigung war für den Missbrauch,
und diese Entschädigung habe ich aufgrund der Angst vor der Therapie nun wieder verloren...

also nochmal,
es ist eh nicht mehr relevant, denn meine neue Thera ist das was ich brauche,
und die GKK zahtl da so und so nichts....

es geht mir einfach um diese schlechte Erfahrung...

DIE MICH NOCH AN DIE ALTE THERAPIE BINDET...
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