Gewalttätiger Vater - Mutter schaute immer weg

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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ubeda
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Beitrag Do., 01.01.2015, 12:26

Christine_Walter hat geschrieben:also einem kind den nackten hintern zu versohlen und/oder einen gegenstand zu benutzen, einfach aus dem grund, damit es mehr weh tut, ist ja wohl mehr als sadistisch. mal ganz ehrlich.
ja - mein Vater ist ein Sadist.
Ich selber habe aber eher durch seinen verbalen Sadismus gelitten. Er hat mich verhöhnt, verpottet und damit zum heulen gebracht. Wenn ich weinte, wurde ich ausgelacht.
Manchmal hat er auch bei mir zugeschlagen... und meine Mutter kann sich (angeblich) an kaum etwas erinnern.

Nachde,mm selbst mein Bruder sich an die Prügelattacken kaum erinnern kann, weiß ich, wie tief die verdrängung in der ganzen Familie wirkt.
Ich bin die einzige die Therapien gemacht hat & die versucht hat das aufzuarbeiten.
Mein Bruder sagt Dinge wie : "Was wühlst du in der alten scheiße? Lass die Vergangenheit ruhen!"

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ubeda
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Beitrag Do., 01.01.2015, 12:33

peppermint patty hat geschrieben:
Nun zu dir ubeda. Mir fällt auf, dass du (fast) allen usern gedankt hast, die Mitgefühl oder annähernd Verständnis mit deiner Mutter gezeigt haben. Bei denen, die das nicht taten und für dein Wohl plädierten, blieb der Dank aus. Warum?
ich war mehrere Tage nicht online und habe in dieser Zeit niemandem gedankt... habe noch nicht einmal alles gelesen.
ich bin JEDEM hier dankbar, der sich äußert und ich kann auch aus jedem Kommentar was rausziehen!

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Rezna
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Beitrag Do., 01.01.2015, 13:07

ubeda hat geschrieben:Ohne ihn kann ich gut leben, ohne sie - weiß ich nicht wie.
Was genau brauchst du von ihr so dringend, das sie dir auch wirklich gibt?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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blade
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Beitrag Do., 01.01.2015, 13:18

Hallo Frau Ubeda,

ich weiß nicht ob der folgende Aspekt schon aufgegriffen wurde:
Bei mir entsteht bei solchen Themen (Unrechts- Gewalterfahrungen als Opfer in der Kindheit) oft der Eindruck
man würde vielleicht unbewusst unter der Prämisse diskutieren:

Jetzt wo ich erwachsen bin ist diese schlimme Situation Gott sei Dank zumindest vorbei.
Es ist Vergangenheit.
Damit kriegt man zwar eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen, aber ich denke man gewinnt diese Distanz nicht ohne einen Preis dafür
zu bezahlen.
Man bezahlt dafür mit trügerischer Sicherheit und dem Glauben man wäre außer Gefahr.
Jetzt da man erwachsen ist.
Familiensystem mit Dysfunktionalität brauchen Opfer und Sündenböcke damit die Dysfunktionalen ihre Fehler nicht sehen müssen.

Die Opfer erfüllen für das Dysfunktionale System sehr wohle eine tragende Rolle.
wenn das Opfer aber aufhören will Opfer zu sein, dann wird ein solches System meist Gegenmaßnahmen einleiten.
diese Gegenmaßnahmen können locker noch viel übler als alles sein, was vom System sonst so bisher aufgeboten wurde.

mit so einer Steigerung haben derartige Systeme gar kein Problem, denn ignorieren und verleugnen werden sie sowieso immer was sie tun und verschulden (vom Prinzip her macht es da keinen Unterschied ob eine einzelne Affekthandlung geleugnet wird oder der Holocaust..)

ich würde so einer Mutter jedenfalls in höchstem Maße mißtrauen (weil sie ihre Kinder opfert und sich dabei selbst als Opfer darstellt, was sie meines Erachtens nicht ist. für mich sind solche Mütter Täterinnen, nichts anderes).

Komme selbst aus ähnlichen Verhältnissen.
War nicht leicht, allen Kontakt abzubrechen.
Meine Familie hat zum Abschluss noch versucht mich zu zerstören und zwar alle auf einmal, da war ich schon erwachsen und dachte bis dahin ebenfalls mir könne nichts mehr passieren.

Es wäre ihnen beinahe gelungen (aber das habe ich mir sowieso alles eingebildet, nicht war?)

seit ich keinen Kontakt mehr zu irgendeinem Teil meiner Familie habe geht es mir trotz der damit verbundenen Einsamkeit und zeitweiligen Isolation viel besser. (das allein spricht ja schon Bände)
Ich merke, dass ich in Wirklichkeit ziemlich stark gescheit und gut bin.
Früher hätte ich so etwas nicht einmal zu denken gewagt´.
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ubeda
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Beitrag Do., 01.01.2015, 13:27

Rezna hat geschrieben:
ubeda hat geschrieben:Ohne ihn kann ich gut leben, ohne sie - weiß ich nicht wie.
Was genau brauchst du von ihr so dringend, das sie dir auch wirklich gibt?
Sie war bis zum letzten Vorfall meine Vertraute, wir haben sehr oft telefoniert & fast alles besprochen.
Um so mehr verletzt mich ihr Verhalten.
Wir waren uns eigentlich immer sehr nah... aber wenn ER ausrastet, dann ist sie nicht da für mich. Das war immer so.
Sie hat dann immer wochenlang auf mich eingeredet, dass ich ihm doch verzeihen soll (weil er ja so ne schwere Kindheit hatte etc.)
Aber ich hatte auch ne beschissene Kindheit!

Wahrscheinlich ist es MEIN Fehler, dass ich immer wieder verziehen habe.... und dass ich ihr viel zu nah war, das muss ich jetzt bezahlen...

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ubeda
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Beitrag Do., 01.01.2015, 13:34

blade hat geschrieben:Hallo Frau Ubeda,

Familiensystem mit Dysfunktionalität brauchen Opfer und Sündenböcke damit die Dysfunktionalen ihre Fehler nicht sehen müssen.

Die Opfer erfüllen für das Dysfunktionale System sehr wohle eine tragende Rolle.
wenn das Opfer aber aufhören will Opfer zu sein, dann wird ein solches System meist Gegenmaßnahmen einleiten.
diese Gegenmaßnahmen können locker noch viel übler als alles sein, was vom System sonst so bisher aufgeboten wurde.

mit so einer Steigerung haben derartige Systeme gar kein Problem, denn ignorieren und verleugnen werden sie sowieso immer was sie tun und verschulden (vom Prinzip her macht es da keinen Unterschied ob eine einzelne Affekthandlung geleugnet wird oder der Holocaust..)

ich würde so einer Mutter jedenfalls in höchstem Maße mißtrauen (weil sie ihre Kinder opfert und sich dabei selbst als Opfer darstellt, was sie meines Erachtens nicht ist. für mich sind solche Mütter Täterinnen, nichts anderes).
Danke Blade, ja ich befürchte, Sie haben 100% Recht... es ist sehr schmerzhaft sich einzugestehen, dass die eigene Mutter eine große Rolle gespielt hat in dem ganzen Missbrauchsgeschehen, das ganze habe ich selbst zu lange verleugnet und ausgeblendet. Jetzt trifft es mich um so härter.

Ich will & werde nicht mehr Opfer sein. Das geht nur durch Rückzug & Kontaktabbruch. Nur so komme ich raus aus der Opferrolle... momentan fühlt sich aber jede Entscheidung schrecklich an. Das ist das Dilemma.

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blade
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Beitrag Do., 01.01.2015, 14:11

ich für meinen Teil
sehe immer öfter, daß mein Schicksal kein ungewöhnlicher Einzelfall war.

ich sehe auch, weil Sie sagen, es wäre Ihr Fehler gewesen Ihrer Mutter vertraut zu haben (was ich weniger als Fehler werten möchte, denn als
etwas, daß eigentlich richtig und normal sein sollte, nur wird es zu einem "Fehler" wenn die Umstände nicht richtig, und normal sind. Normal im Sinne von Sollzustand. Der Istzustand in solchen Familiensystemen ist jedoch abnormal. Über Begriffsdefinitionen lässt sich natürlich streiten, ich hoffe ich konnte verständlich zum Ausdruck bringen, was ich damit meine)

Ich glaube:

Man ist es gewohnt, wenn man aus solchen Verhältnissen stammt, übermäßig viel Verantwortung übernehmen zu wollen (gar nicht mal bewusst oder gar mit Absicht).
Diesen Zustand könnte man als "Opferrolle" bezeichnen.
Ich finde diesen Begriff jedoch zu sehr in die Richtung abzielend, daß man Opfern wieder die Schuld an den Vergehen aufbürdet, die ihnen angetan wurden - unter dem Motto: Selber schuld wenn man es mit sich machen lässt.

Nur: Hallo Kind! (Tabula rasa)
ich weiss nicht wer den Begriff Opferrolle geprägt hat, ich finde diesen Begriff jedoch zu tendenziös.

ich glaube auch, daß ein Großteil der von Ihnen für sich selbst empfundenen Defizite in Wahrheit Defizite aus dem System sind, welche auf Sie übertragen wurden.

Es geht um Selbstwirksamkeit.
Der Ausweg aus einem Dilemma ist immer der Weg, den man gerade nicht sieht (der dritte Weg).
Das Selbstwirksamkeit aber in dem Begriff "Opferrolle" sofort wieder mit Schuld verknüpft wird (auf der Ebene der Konotation, nicht auf der artikulierten Ebene) stört mich persönlich sehr und ist in meinem Empfinden einer echten Lösung (Loslösung) eher ein Hemmschuh, denn eine Hilfe.

ich kenne aus meiner eigenen Erfahrung die Schmerzen und die Hoffnungslosigkeit, welche entstehen kann, wenn man anfängt die Dinge schonungslos und klarer zu sehen.

ich wünschte ich könnte Ihnen etwas sagen, daß diese Schmerzen für Sie weniger schlimm macht.
mir fällt leider nichts ein.

ich musste da durch, hat etwas gedauert, aber ich konnte die Trauer und Wut erst zu Ende erleben, nachdem sie nicht immer wieder durch mein Familiensystem neu aufgeladen wurden (was vor dem Kontaktabbruch regelmäßig und ich meine durchaus mit einer Art Absicht immer wieder passierte; so als würde man eine Wunde immer wieder aufreissen, damit sie ja niemals heilt. An sich kann diese "Wunde" aber verheilen, möglicherweise schneller als man denkt).

ich meine nicht, daß Sie da unbedingt auf dieselbe Weise durchmüssen. (nehme nicht für mich in Anspruch alles zu wissen)
nur ich kenne keinen anderen Weg
zumindest weiss ich aber, daß das ein gangbarer Weg ist, auf dem man auch ankommen kann.

Der Schmerz wird eines Tages weniger und weniger werden, bis er fast verschwunden ist.
Ob er jemals ganz weggeht?
So weit bin ich selbst noch nicht.
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peppermint patty
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Beitrag Do., 01.01.2015, 14:50

ubeda hat geschrieben: Wahrscheinlich ist es MEIN Fehler, dass ich immer wieder verziehen habe.... und dass ich ihr viel zu nah war, das muss ich jetzt bezahlen...
Ich glaube gar nicht so sehr, dass es um gemachte Fehler oder verzeihen geht, sondern darum wirklich hinzuschauen. Der Realität ins Auge schauen. Das ist schmerzhaft, bedeutet es doch zu sehen, dass nicht nur dein Vater ein Schläger war, sondern dass deine Mutter dich für ihr eigenes Wohl geopfert hat. Somit sind beide Eltern Täter und keiner ist seiner elterlichen Verantwortung für dich nachgekommen. Zudem bedeutet es, dass die Nähe, die du jahrelang zu deiner Mutter hattest auf dem Ausblenden der Wahrheit (versuche mich sehr diplomatisch auszudrücken) basierte.

Ich finde es schockierend zu lesen, dass deine Mutter so tut als sei sie einst nicht in der Lage gewesen dir zu helfen. Sie tut dabei so als sei auch sie ein hilf- und schutzloses Kind gewesen wie du. War sie aber nicht. Sie war erwachsen und hätte dir helfen können, nein, eigentlich müssen. Und das tut weh zu erkennen. Sehr weh.
Dennoch glaube ich, dass es für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und zur Verarbeitung einer solchen Kindheit unabdingbar ist das zu realisieren. Alleine schon deshalb, weil es wichtig ist sich nicht selbst zu belügen und damit seine eigene Wahrnehmung ad absurdum zu führen wenn schon das Umfeld dies tut.
Wenn du all das mit deiner Mutter besprechen könntest hätte euer Kontakt eine Chance - sonst sehe ich eher schwarz.

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Christine_Walter
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Beitrag Do., 01.01.2015, 14:53

ich glaube, besprechen ist da essig. meine mutter ist doch auch nicht anders, aber heute hat sie sich als liebe und fürsorgliche mum in erinnerung und stellt immer die anderen als die "bösen" hin...


Raziel
Forums-Gruftie
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Beiträge: 860

Beitrag Fr., 02.01.2015, 23:49

ubeda hat geschrieben:Ich will & werde nicht mehr Opfer sein. Das geht nur durch Rückzug & Kontaktabbruch. Nur so komme ich raus aus der Opferrolle... momentan fühlt sich aber jede Entscheidung schrecklich an. Das ist das Dilemma.
Fragen wir doch mal so rum: Wenn du deine Eltern und ihre Taten mal völlig ausklammerst und du einfach nur dich selbst mit deinen Stärken und Schwächen betrachtest, was würdest du dir FÜR DICH wünschen? Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Was willst du erreichen und/oder hast du schon erreicht?
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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ubeda
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Beitrag Do., 08.01.2015, 11:05

peppermint patty hat geschrieben:
ubeda hat geschrieben: Wenn du all das mit deiner Mutter besprechen könntest hätte euer Kontakt eine Chance - sonst sehe ich eher schwarz.
ja das sehe ich genauso - deshalb ist jetzt seit Weihnachten absolute Funkstille (von meiner Seite). Sie hat auf meine Fragen nicht geantwortet. In diese Richtung geht's nicht weiter, ich muss jetzt tatsächlich FÜR MICH gucken, wie es weitergeht..

Danke auch an RAZIEL für deine Fragen - die ich nicht so schnell beantworten kann... momentan würde ich am liebsten schnell weit weg umziehen, aber man sollte sowas nicht überstürzen, zumal mein Job etc. dranhängt...

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troll
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Beiträge: 17

Beitrag Sa., 31.01.2015, 12:30

Liebe ubeda,
ich weiss nicht,
ob du das hier überhaupt noch lesen wirst,
da das thema ja doch schon länger "steht".

es hat mich persönlich betroffen gemacht,
da der papa meiner jüngsten - wäre er so mutig -
fast den gleichen text verfassen hätte können!

Ich erlebe nun seit Jahren mit,
wie sehr ihn seine unaufgearbeitete kindheit mitnimmt,
wie ihn wut blockiert,wie er hin- u hergerissen ist,
zwischen zuneigung zu seinen eltern ("sie haben ja so viel für mich getan")
und der wut, dass er eine kindheit mit alkohol- u tablettenabhängigen vater verbringen musste,
auch gezeichnet durch physische u psychische gewalt.

und die wut auf seine mutter,
die ihn nicht davor bewahrt hat -
bzw von der er eher zu hören bekam,
dass er ja schuld daran ist,dass sein vater "so beinander ist".

ich will jetzt gar nicht genauer auf all das eingehen,
was er so erleben musste.......
für mich einfach nur unverständlich.

er ist so gefangen darin,
dass ihm seine mutter endlich sagt :"ja,das war nicht richtig!es tut mir leid!".......

und das wird er niemals hören.

Ich habe ihm oft ähnliches geraten,versucht zu erklären,
wie du hier im forum gehört hast...
"du kannst deine mutter nicht ändern, nur deinen umgang mit ihr od der situation"

aber so ist er selber in alkohol u drogensucht geschlittert,
hängt sein ganzes leben an seiner kindheit auf und wartet noch immer auf die erlösung durch seine mutter!

andererseits verteidigt er das verhalten seiner eltern wieder damit,
dass sie "es so schwer hatten"
und erlaubt ihnen damit auch weiterhin -
vorallem seiner übermächtigen mutter -
dass sein leben durch sie bestimmt wird.

so bleibt er weiterhin in der rolle des kindes,
in der statur eines 2m grossen,erwachsenen mannes.

wie sich das auf unsere beziehung aus(ge)wirkt (hat)...
dazu braucht man wahrscheinlich nicht viel phantasie,um sich das vorzustellen.

ich will auch hier sein verhalten nicht entschuldigen od rechtfertigen,
ich denke,
irgendwann ist man alt genug,
lösungen für sich zu suchen u etwas zu ändern.
soweit ist er nicht.

ich wünsche dir viel glück,
dass du den richtigen weg für dich findest!
solche beziehungsgeflechte beeinflussen das leben oft so viel weitreichender,
als man möchte!
Meine bewunderung,
dass du anscheinend trotzdem deinen weg gegangen bist und "nur mehr" ein "kleines stückchen weg" vor dir hast!
glg

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Thread-EröffnerIn
ubeda
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Beiträge: 86

Beitrag Sa., 31.01.2015, 13:14

troll hat geschrieben:
............

andererseits verteidigt er das verhalten seiner eltern wieder damit,
dass sie "es so schwer hatten"
und erlaubt ihnen damit auch weiterhin -
vorallem seiner übermächtigen mutter -
dass sein leben durch sie bestimmt wird.

so bleibt er weiterhin in der rolle des kindes,
in der statur eines 2m grossen,erwachsenen mannes.

wie sich das auf unsere beziehung aus(ge)wirkt (hat)...
dazu braucht man wahrscheinlich nicht viel phantasie,um sich das vorzustellen.

................
glg
Hallo Troll, danke für deine lieben Worte!

Ich habe auch viele Jahre Ausreden & Entschuldigungen gesucht für das Verhalten meiner Eltern - natürlich ist da was Wahres dran, dass sie auch eine schwere Kindheit hatten - ABER: das ist trotzdem keine Entschuldigung für ihr Verhalten UNS Kindern gegenüber!

Und oft sind diese Ausreden einfach nur bequem, weil man Angst hat vor dem Kontaktabbruch.
Ich selber merke, wie gut mir der Abstand tut.

ich habe den Kontakt zu beiden jetzt seit ein paar Monaten abgebrochen. Für meinen Vater gibt es keine Chance mehr - egal was er sagen könnte (er wird sowieso niemals etwas sagen oder sich entschuldigen, das weiß ich).
Für meine Mutter ist die Tür nicht komplett zu, aber solange sie zu ihm hält und Ausreden für ihn sucht, gibts keine Chance mehr für einen Kontakt zwischen uns. Da müßte schon sehr viel passieren, alleine wird sie das nicht schaffen, aber evtl. sucht sie sich professionelle Hilfe... ich kann mir aber gerade garnicht vorstellen, wie das dann gehen soll, bin sehr zufrieden mit dem Abstand, mir gehts richtig GUT, hätte ich nie gedacht, denn es war wirklich schwer am ANfang...

Dir Troll wünsche ich auch viel Kraft, du musst wohl auch entscheiden wie lange du das mitmachen willst, oftmals bewirkt man mehr durch Rückzug als durch "hinreden" an den anderen

LG!

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Rapunzel90
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Beiträge: 6

Beitrag Sa., 31.01.2015, 20:45

Liebe Ubeda,

ich habe das gleiche Problem mit meinem leiblichen Vater gehabt.
Bei mir war es jedoch nicht meine Mutter die nichts getan hat. Sie hat versucht sich zwischen uns und unseren Vater zu stellen, doch dann hat Er erst Sie und dann uns verprügelt.
Sie fand dann irgendwann den Mut ihn zu verlassen, doch erst nachdem sie heraus fand das Er meine Schwester missbrauchte.

Die Person die bei uns nicht geholfen hat, obwohl Sie es gekonnt hätte (und auf die Ich dadurch unbändige Wut habe), ist meine Großmutter.
Wir lebten die ersten Jahre im Haus direkt neben meinen Großeltern, mein Großvater war immer auf Montage, doch meine Großmutter hat immer wieder mitbekommen wie Er uns geschlagen hat. Sie hat es GEHÖRT!! Doch Sie hat mir gegenüber zugegeben, dass es nicht Ihre Angelegenheit war & sie deshalb nichts gemacht hat.

Ich kann es gut verstehen das du dich zurückgezogen hast. Gib nicht nach, es ist nicht wichtig ob deine Mutter ihre "heile Welt" wieder haben will. Nur DU bist wichtig!! Lass dir nichts anderes einreden!!
Ich finde es gut das Du den Mut hattest zu gehen! Du kannst stolz auf dich sein.
Und was deine Mutter angeht, ich denke sie ist Co- Abhängig, so wie manche Menschen ihre Partner oder andere Familienmitglieder oder Freunde unterstützen die Alkohol- oder Drogenabhängig sind. Du kannst sie nicht dazu bringen es dir gleich zu tun.
Meine Mutter hatte sehr viel Angst vor meinem leiblichen Vater, weshalb sie sich auch erst traute zu gehen, nachdem sie das mit meiner Schwester herausfand. Und ich denke deine Mutter hat auch zu viel Angst vor deinem Vater.

LG

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HarleyQuinn
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weiblich/female, 25
Beiträge: 43

Beitrag So., 01.02.2015, 12:04

"Bei mir war es jedoch nicht meine Mutter die nichts getan hat. Sie hat versucht sich zwischen uns und unseren Vater zu stellen, doch dann hat Er erst Sie und dann uns verprügelt. " Also ist verprügelt werden nichts? Zumindest ist es nichts gutes. Doch deine Mutter hat immer an dich geglaubt und davor etwas zu lange auch an deinen Vater. Aber wer liebt opfert nicht sich, sie schützt nur die die sie liebt.

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