Ich stecke immer noch in Bulimie & Depression

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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sonnenschein1511
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Beitrag Do., 01.01.2015, 20:51

Hallo Vero,

ich weiß, dass ein jeder Weg unterschiedlich ist und dennoch interessiert es mich, wie es Menschen, die mir in gewisser Hinsicht ähnlich sind, ergangen ist, wie sie sich entwickelt haben. Dieses Interesse für Menschen an sich, warum sie wie ticken, find ich einfach spannend. Studiere ja net umsonst Psychologie

Was treibt dich oder die anderen, die hier so lesen eigentlich an? Warum und wofür lebt ihr und was sind noch so eure Ziele oder auch Werte?

Ich denke drüber nach, weil ich mich mal wieder rein kognitiv damit beschäftigt habe, woher Motivation kommt, auch die Motivation zur Veränderung usw. Tja, und da stecke ich fest: Ich kann nicht aus voller Überzeugung sagen, dass ich gesund werden will. Weil ich das mit einem Bild von Kontrolle verbinde - komisch, denn gesund sein heißt ja nicht kontrolllieren, aber dennoch habe ich die Vorstellung, dass ich erst mal nur noch Kontrolle und Disziplin haben muss...kann nicht loslassen...wäre gesund sein, essen wann ich Hunger habe und was ich will und aufhören,w enn ich satt bin...das wäre ein Traum, aber dahin zu kommen..den Weg möchte ich nicht gehen, denn ihn stelle ich mir schrecklich anstrengend vor, ja nicth machbar, auch nicht machbar alleine...zumindest auch nicht machbar, wenn ich immer noch so sehr an diesem Gewicht und dem 'perfekten' und festen Körper hänge. Auch jetzt die letzten zwei Wochen null Bock zum Sport und null motviert zu irgendwas...nur überleben, aber ich weiß doch, dass es ohne kämpfen und Anstrengung bei mir wohl nicht geht...ich will aber nicht immer kämpfen, das tu ich schon, indem ich einfach die Tage überstehen muss...Leben ist anstrengend

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Verocasa
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Beitrag Do., 01.01.2015, 23:57

Hallo Sonnenschein,
da stecke ich fest: Ich kann nicht aus voller Überzeugung sagen, dass ich gesund werden will.

Darin sehe ich den Casus Knaxus. Wenn Du gar nicht wirklich hin willst, wie kannst Du dort ankommen?
Weil ich das mit einem Bild von Kontrolle verbinde - komisch, denn gesund sein heißt ja nicht kontrolllieren, aber dennoch habe ich die Vorstellung, dass ich erst mal nur noch Kontrolle und Disziplin haben muss.
Nö. Genau das Gegenteil ist der Fall. Bulimie / Magersucht ist Kontrollversuch pur.
Sicher ist auch in der Veränderung eine gewisse Disziplin dabei, aber sie macht Spaß, wenn das Ziel zwangloser und dennoch klar ist.
… kann nicht loslassen… wäre gesund sein, essen wann ich Hunger habe und was ich will und aufhören,w enn ich satt bin...das wäre ein Traum, aber dahin zu kommen..den Weg möchte ich nicht gehen, denn ihn stelle ich mir schrecklich anstrengend vor,
Ich lebe heute so. Es ist wahrhaft ein Traum, der wahr geworden ist; mit einer schönen Sicherheit und dem Genießen, wie auch andere genießen, und ohne Schuldgefühle. Es geht. Aber ich habe auch den Preis bezahlt, ich war bereit dazu. Das ist meiner Ansicht und Erfahrung nach der Schlüssel.
ja nicth machbar, auch nicht machbar alleine...zumindest auch nicht machbar, wenn ich immer noch so sehr an diesem Gewicht und dem 'perfekten' und festen Körper hänge.

Hier stimme ich Dir zu. Wenn Du nicht von diesem Bild ablassen kannst, wird es noch mal schwer.

Was ist denn, wenn Du alt wirst? Wenn die Falten kommen und die Haut und das Fleisch locker werden? … Müssten sich Älterwerdende wie ich nicht das Leben nehmen, weil sie ja niemals mehr perfekt sind? - Sorry, das war zynisch, aber dieses verflixte Ideal - es geht mir langsam aber sicher so auf den Keks!
Auch jetzt die letzten zwei Wochen null Bock zum Sport und null motviert zu irgendwas...nur überleben, aber ich weiß doch, dass es ohne kämpfen und Anstrengung bei mir wohl nicht geht...ich will aber nicht immer kämpfen, das tu ich schon, indem ich einfach die Tage überstehen muss...Leben ist anstrengend
Nein, ganz klares NEIN! Es ist nur solange anstrengend, wie wir es durch unser Denken selbst dazu machen. Es geht auch anders, das zeigen alle, die eine ES überwunden haben.

Aber der Preis ...

Den Preis bezahlen, das heißt, nicht sowohl das eine als auch das andere anzustreben. Diese zwei gegenläufigen Dinge gleichermaßen ins Visier zu nehmen, bedeutet, auf der Stelle zu treten - also genau das, was Du wohl bei Dir selbst erlebst.

Den Preis bezahlen, das heißt weiter, das falsche Ideal von "Nur die Perfektion ist lohnend und das einzige, das für mich infrage kommt" aufzugeben.

Den Preis bezahlen, das heißt, Besonderheit nicht im Äußeren zu suchen, nicht in der (scheinbaren) Überlegenheit über andere. Jeder von uns IST auf seine Art schon besonders.

Du, Sonnenschein, bestehst aus so viel mehr als aus Deiner Außenhaut. Wollen wir wirklich wahrgenommen werden als über Knochen gespannte Haut? Oder nicht doch lieber in unserer warmherzigen Menschlichkeit MIT Schwächen, Macken und Kanten?

Liebe Grüße,
Vero

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lemon
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Beitrag Fr., 02.01.2015, 07:02

Ich denke drüber nach, weil ich mich mal wieder rein kognitiv damit beschäftigt habe, woher Motivation kommt, auch die Motivation zur Veränderung usw.
Ich motiviere mich am besten, wenn ich mir eine Freude auf was mache sozusagen ein Ziel mir setze und mir das dann bildlich vorstelle. Dann motivierts mich, wenn ich mich gesund und fit und frisch und leistungsfähig fühle, weil sich das gut und angehm anfühlt. Ich lass mich motivieren durch die Liebesgefühle, die ich für meinen Partner hege und dass ich ihm eine gute Freundin sein mag und meinen Kindern eine gute Mutter. Mir gibts auch viel jemandem zu helfen, zu unterstützen und gute Worte für einen Menschen zu finden, die ihm helfen....

So viele Dinge sind das, die mich antreiben und mir Freude machen, da ich mich wohl fühle, wie ich mir mein Leben gestalte. Nicht alles ist in Ordnung und einiges liegt im Argen, aber daran will ich schrittweise arbeiten und weiß, irgendwie kommt schon immer wieder alles in Ordnung...
Auch jetzt die letzten zwei Wochen null Bock zum Sport und null motviert zu irgendwas...nur überleben, aber ich weiß doch, dass es ohne kämpfen und Anstrengung bei mir wohl nicht geht..
Für mich persönlich ist Sport die allerbeste Möglichkeit meine Stimmung anzuheben. Wenn du es schaffst regelmäßig Ausdauersport zu treiben wird es dir auf jeden Fall um einiges besser gehen. Aber da gehört halt anfangs ein bisschen Überwindung dazu, bis dann die Zeit kommt, wo es Spaß macht.

Dann klappt das auch besser mit dem Essen und dem Wahrnehmen des Hungers und des Sättigungsgefühls - das ist ebenfalls Training, nach 1 - 2 Wochen wird es besser. Natürlich muss der Tag kommen, wo du dich auf diesen Weg machen magst.

lemon
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ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
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sonnenschein1511
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Beitrag So., 04.01.2015, 13:43

Hallo Vero, hallo Lemmon,

erst mal zu dir Vero:

Wenn gesund sein, heißt, dass ich frei bin und keine Kontrolle mehr ausüben muss, mich nicht disziplinieren muss, sondern einfach natülich nach Körpergefühl esse, dann will ich gerne gesund sein. Ich liebe essen. Vielleicht ist das auch bei mir tatsächlich möglich.

Aber den Preis zahlen, wie du so nett formuliert hast. Hast du nicht mal von dir erzählt, dass du auf Kohlenhydrate verzichtest und nur zu bestimmten Gelegenheiten isst? Ist das nicht auch Kontrolle und Verzicht? Oder warst du nicht auch die, die so extrem viel Sport macht? Dann ist doch der Preis nicht wirklich hoch auf der Seite 'Aussehen, Straffheit, SChönheit'? Hast du dir vllt nicht nur gerade wegen des örpers dir angewöhnt so zu leben? Ich weiß natürlich nicht, wie ich wäre, also wie Ess- und Bewegungsverhalten aussähe, aber wenn es so wäre, dass ich sehr gerne esse und auch mal was mehr, aber im Gegenzug dazu nicht unbedingt 3 mal die Woche Sport machen möchte und daher eher eine weibliche Figur mit auch Dellen bekomme!!?? Den Preis müsste ich dann zahlen und da bin ich nicht bereit zu. Ich bin bereit, mehr zu wiegen, aber ich will immer noch schön und straff sein und ich denke, dass das nur mit Disziplin geht und Verzicht/Kontrolle.

Ich habe einige andere Stärken und meine Mitmenschen mögen mich bestimmt nicht wegen meines Körpers, der eh zu dünn ist. Aber ich! Ich mag mich vielleicht auch mit mehr, sicher, aber eben nicht aufgrund meiner Stärken. gut, ich bin intelligent und einfühlsam..toll, sportlich auch und kreativ manchmal auch, humorvoll auch ab und zu, aber naja, jeder hat doch so seine Stärken und klar ist was besonderes...aber hach ja...für mich ist es eher, dass ich mich mögen will, auch wenn ich keinen straffen wohlgeformten Körper im unteren NG Bereich habe und wenn ich mal mehr esse, weil es gut tut...

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sonnenschein1511
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Beitrag So., 04.01.2015, 13:49

Jetzt zu dir lemon,


das mit dem Sport kann ich nachvollziehen, glaube ich dir auch, aber gerade geht zu viel Kraft für irgendwelche doofen sozialen Treffen drauf, die ich irgendwie wahrnehmen muss, aber naja, ist keine Ausrede, aber wenn ich mich schon zu einer Sache überwinden muss und kämpfen muss, kann ich nicht noch mit Sport anfangen. Aber gestern war ich mal wieder und ja, es tut gut, kenne ich ja auch von früher....hatte mal so eine Art Sportsucht...


Naja, Motivation aus der Liebe zu meinem Partner zu ziehen, dann könnte ich gerade nur rotzig lachen...ich bin für ihn hierher gezogen und kämpfe mit mir...Liebe spüre ich wenig und schon gar nciht möchte ich mich für ihn nochmal motivieren, oder mich durch ihn antreiben lassen. Das tat ich bereits und kann noch lange nicht sagen, dass es gut war. Vielleicht in einem Jahr, aber jetzt bähh, mag ich an den gar ncith denken...ich versuch das Beste draus zu machen, dass wir nett mitienander umgehen und ab und zu mal Sex haben, aber mehr geht nicht. Zumal er mich eh nicht versteht. Er umarmte mich gestern z.B., weil ich geweint hatte (mir fehlen Leute zum reden, wo ich mich aufgehoben, geborgen und verstanden fühle), aber ich spüre null, es fühlt sich nicht nach Trost an, weil eben keine Empathie da ist...

Lieben Gruß an euch beiden!

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Verocasa
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Beitrag So., 04.01.2015, 14:16

Hallo Sonnenschein,
Aber den Preis zahlen, wie du so nett formuliert hast. Hast du nicht mal von dir erzählt, dass du auf Kohlenhydrate verzichtest und nur zu bestimmten Gelegenheiten isst? Ist das nicht auch Kontrolle und Verzicht? Oder warst du nicht auch die, die so extrem viel Sport macht? Dann ist doch der Preis nicht wirklich hoch auf der Seite 'Aussehen, Straffheit, SChönheit'? Hast du dir vllt nicht nur gerade wegen des örpers dir angewöhnt so zu leben? Ich weiß natürlich nicht, wie ich wäre, also wie Ess- und Bewegungsverhalten aussähe, aber wenn es so wäre, dass ich sehr gerne esse und auch mal was mehr, aber im Gegenzug dazu nicht unbedingt 3 mal die Woche Sport machen möchte und daher eher eine weibliche Figur mit auch Dellen bekomme!!?? Den Preis müsste ich dann zahlen und da bin ich nicht bereit zu. Ich bin bereit, mehr zu wiegen, aber ich will immer noch schön und straff sein und ich denke, dass das nur mit Disziplin geht und Verzicht/Kontrolle.
Weniger Kohlenhydrate heute, das ist richtig, aber mit Verzicht hatte es nur anfänglich zu tun. Ich fühle mich mit der veränderten Ernährung so viel besser, dass es mir nicht nur nichts mehr ausmacht, sondern ich es um keinen Preis mehr anders wollen würde. Ich esse aber trotzdem wirklich noch alles, nur statt 10 x die Woche heute vielleicht 10 x im Monat oder Jahr, je nachdem.

Sport - nein, ich war das nicht, die extrem viel Sport betreibt. Ich bewege mich täglich, aber moderat, und zwar vor allem der Gesundheit wegen, weil ich es zum Wohlfühlen brauche, nicht zur Gewichtskontrolle.

Habe ich mir wegen des Körpers angewöhnt, anders zu leben? Ja und nein. Ich will vor allem gesund sein und möglichst lange bleiben. Dazu gehört eine gewisse Disziplin - daran ist nichts verkehrt - aber eben auch der Lebens-Genuss. Zudem bin ich schon lange nicht mehr 30 und "weiblich" zu sein - mit Dellen - ist ohnehin längst mein Alltag. Ich denke, ob jemand früh Dellen bekommt oder nicht, liegt mehr in den Genen, und wenn Du so isst, was allgemein mit "vernünftig" bezeichnet wird, besteht die Gefahr bei Dir erst einmal nicht. Irgendwann wird sich auch Dein - wirklich durch die rigide Kontrolle konservierter? - Körper verändern, das ist unser aller Schicksal.

Eine Garantie dafür, dass Du Dir das Essen gönnen kannst und sich nichts verändert, gibts nicht, die "Gefahr" musst Du eingehen, wenn Du aus Deiner gesundheitschädigenden Schleife herauskommen willst. Bist Du denn andererseits bereit, den Preis für die Bulimie zu zahlen? Was wird SIE auf die Dauer mit Deinem Körper, Deinem Aussehen machen?

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lemon
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Beitrag So., 04.01.2015, 14:48

Sonnenschein,

ich frag mich, wieso du mit einem Mann zusammen bist bei dem du dich nicht wohl und geborgen fühlst, der keine Empathie für dich hat und dich nicht versteht?

Ich denke, das ist doch genau die Lebenssitution, die einen buchstäblich zum Kotzen auffordert.

Das wichtigste bei einer Essstörung ist doch, die äußeren Umstände so zu gestalten, dass man sich einigermaßend wohl fühlt in seinem Umfeld. Da wäre ich persönlich lieber Single und alleine als mich zu zweit einsam fühlen zu müssen.

Denkst du überhaupt drüber nach oder belässt du es lieber so, weils unbequem wäre, was zu verändern?

Das mit dem Sport habe ich deshalb angeregt, das AUSDAUERsport sehr förderlich ist für den allgemeinen Gemütszustand und man sich seelisch stabiler fühlt auf Dauer - es hilft wirklich sehr,

lemon
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sonnenschein1511
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Beitrag So., 04.01.2015, 16:07

Hallo Vero,

Hmm weiß ich erstmal nichts zu zu schreiben,irgendwie.ich merk,ich trete auf der Stelle,wie du auch gesagt hattest...bin jetzt auch gerade nicht richtig da,bin bei nem Waffelessen mit Freunden u ich bin nur ihm zu liebe dabei und damit ich nicht der Außenseiter bin...es ist aber so ätzend ...laut und dummes Geschwätz...wenn ich besser drauf bin,kann ich es auch besser ertragen...

tja,Auswirkungen der Bulimie..ist mir gerade egal,auch weil ich durch die Situation gerade nur alles zum kotzen finde u nicht mehr sein will...

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sonnenschein1511
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Beitrag So., 04.01.2015, 16:13

Hallo lemon,

weiß nicht,ob ich jetzt nicht nur so fühle,weil mir alles gegen den Strich geht und alles so anstrengend ist...vllt ist es auch nur d Sucht,die so laut schreit...ich hoff,dass ich mich zumindest mit der Eingewöhnung geborgener fühle...Verständnis für e depressive,die alles soziale hart u anstrengend findet,hab ich außer von weisen Frauen (älter) noch nie bekommen...er hat heute auch nur gestöhnt,als ich sagte,er solle es schätzen,dass ich dabei bin.waren vllt nicht die richtigen Worte,aber generell nervt es ihn oder er versteht es nicht bzw. sagt,dann komm doch nicht mit.dann ist es auch für mich entspannender.stimmt ja auch...bin halt schwierig

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lemon
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Beitrag So., 04.01.2015, 16:28

bin halt schwierig
Das wäre ich an deiner Stelle auch, wenn ich mich zuhaus und mit meinem Freund nicht richtig wohl fühle.

Das liegt nicht "nur" an der Bulimie, wie du vermutest, deinen Gefühlen darfst solltest du trauen und dir deine Umstände gemütlich gestalten - das liegt nämlich in deiner Hand. Das wäre der erste Schritt zur Besserung.

Mich würde ein Waffelessen mit Doofgelabere auch aufregen,

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Else
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Beitrag So., 04.01.2015, 17:01

lemon hat geschrieben:
bin halt schwierig
Das wäre ich an deiner Stelle auch, wenn ich mich zuhaus und mit meinem Freund nicht richtig wohl fühle.
Lemon, Du hast schon nicht Unrecht, aber die ES besteht ja schon seit 10 Jahren und mit ihrem Freund wohnt Sonnenschein erst ein paar Wochen zusammen. Das ist also sicher mom. nicht eine Situation, um sich besser zu fühlen, aber sicher nicht die Ursache.

Sicher ist es aber wichtig, sich erstmal Umstände zu schaffen, in denen man sich wohl fühlt. Stress treibt einen noch weiter rein.

@ Sonnenschein, ohne es böse oder abwertend zu meinen, aber wenn ich Dich lese, glaube ich schlicht, Du bist einfach noch nicht an dem Punkt, wo das Leid über Deine ES dem für Dich Positivem überwiegt. Ich finde das selbst immer schrecklich, aber ich glaube, Mensch muss irgendwann an einen Punkt kommen, wo es ihm wirklich so schlecht geht, dass es nur noch den Ausweg nach oben gibt.

Und klar ist eine Lebensumstellung auch eine Zeitlang in irgendeiner Form ein Verzicht. Aber für mich war der Verzicht es absolut wert, weil ich immer ein "normales" Leben mit Genuss, keinem Gekotze mehr, keinen ständigen Gedanken mehr an irgendwelchen FAs, keiner Isolation und Genervtheit von Gesellschaft (ja, oft ein deutliches Zeichen!) und auch die Gesundung meines Körpers als Motivation hatte.

Und mal zu Deiner Beruhigung. Ich verzichte heute auf gar nichts. Klar, ich ernähre mich einigermaßen ausgewogen, aber das sehe ich nicht als Verzicht, sondern als Selbstverständlichkeit und auch Gutes für mein Wohlbefinden und meinen Körper. Ich habe aber auch "Ausreißer", wenns irgendwo was tolles gibt oder ich einfach Appetit auf irgendwas habe, was "nicht so toll" ist. Gehört für mich alles zum Genuss und Lebensqualität dazu. Und genau DAS war u.a. immer auch eine große Motivation!

Und, by the way: Ich bin jetzt 46, natürlich ist die Haut nicht mehr, wie bei einer 20-jährigen und auch die Schwerkraft macht sich bemerkbar, aber ich habe immer noch einen sehr schlanken und für mich gesunden und schönen Körper; ohne Qualen und sogar von innen und nicht nur im Außen als straffe Hülle.
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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sonnenschein1511
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Beitrag So., 04.01.2015, 19:38

Hallo Else,

Else hat geschrieben: Lemon, Du hast schon nicht Unrecht, aber die ES besteht ja schon seit 10 Jahren und mit ihrem Freund wohnt Sonnenschein erst ein paar Wochen zusammen. Das ist also sicher mom. nicht eine Situation, um sich besser zu fühlen, aber sicher nicht die Ursache.
Ursache meinte Lemon wohl auch nicht, denke ich. Aber es ist manchmal echt erschwerend, dass wir eben gerade erst zusammen gezogen sind und er eben null versteht und genervt ist von mir, was ich aber auch verstehe. Ich weiß dann nicht, wer falsch ist - übertrieben gesagt - bin ich wirklich so schlimm oder ist er es? Also, klar jeder ist, wie er ist und vllt passt es nicht unbedingt, was das emotionale Miteinander angeht bzw. es ist auch sehr schwierig, mit einer kranken umzugehen bzw. mit einer, die nicht unbedingt an den Dingen Spass hat, die er locker und toll findet. Und das sehe ich nicht nur als Folge der ES.

Naja, jetzt habe ich den Nachmittag - für mich anstrengende lange 3,5 h - mit vielen Menschen verbracht und freute mich auf Ruhe. Kann ich nur in meinem Zimmer haben. Er guckt immer fern und das ist null entspannend für mich, aber er ist von meinem Zimmer, wo ich immer mal zurückziehe, regelrecht angenervt und sagt dann immer, dass ich eher seine Nachbarin sei, denn seine Freundin...brauch ich aber so. Und jetzt will er auch noch unsere Nachbarn Freunde zum Billiard spielen einladen, was laut wird und lange dauert. Wo ich zwar nicht dran teilnehmen muss, aber es ist direkt neben meinem Zimmer und naja...erst sagte ich nein, dann gabs Stress und angemotze und Beleidigungen und auch so Sachen, wie dass man sich ja nach 4 Jahren Beziehung aneinander gewöhnt haben müsste und es nicht als 'schlimm' oder krasse für mich harte Veränderung ansehen dürfe, nun zusammen zu wohnen. Ja, er ist auch gestresst, aber es tut schon weh. Also habe ich ihm gesagt, lad sie ein, kein Problem...


Else hat geschrieben:@ Sonnenschein, ohne es böse oder abwertend zu meinen, aber wenn ich Dich lese, glaube ich schlicht, Du bist einfach noch nicht an dem Punkt, wo das Leid über Deine ES dem für Dich Positivem überwiegt. Ich finde das selbst immer schrecklich, aber ich glaube, Mensch muss irgendwann an einen Punkt kommen, wo es ihm wirklich so schlecht geht, dass es nur noch den Ausweg nach oben gibt.
weiß ich nicht, glaube ich nicht...aber keine Ahnung...

LG

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lemon
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Beitrag So., 04.01.2015, 20:00

Also für mich liest sich das hier so, als ob Sonnenschein hauptsächlich mit ihrem Freund zusammen gezogen ist um sich zu erhoffen, dass es dann mit der ES für sie geregelt ist, weil sie sich hier anpassen muss im kontrollierten Alltag.

Lieg ich da richtig?

Weiß dein Freund überhaupt von der Bulimie und wie du dich fühlst und wie es dir ergeht, ne, du hast es zwar erwähnt, aber er hat es nicht kapiert, stimmts?!

Dass du ein eigenes Zimmer für dich hast finde ich gut, so kannst du ab und an zur Ruhe kommen.

Ich wollte an deiner Stelle keine oberflächliche Person um mich, ich würd alsbald zusehen mir mein eigenes Leben aufzubauen und auf mich selbst zu schauen. Wieso solltest du dich hier aufhalten. Auch wenn du von jetzt auf gleich geheilt wärst, dein Freund bleibt immer derselbe, der sich nicht wirklich für dich und dein Inneres interessiert,

lemon
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Verocasa
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Beitrag So., 04.01.2015, 20:57

Sonnenschein,

meinem Eindruck nach verdichtet sich im Laufe der Diskussion, worum es geht; nämlich darum, dass Du Dich noch nicht für das Aufgeben der Bulimie entscheiden kannst, weil Du es bis jetzt höchstens halbherzig willst. Du kennst zur Genüge die Fakten, und während Du weiterhin verstandesmäßig zwischen Vor- und Nachteilen abwägst, hat die Bulimie ja, ganz sachlich gesehen, offenbar für Dich noch ihre Berechtigung. Es wurde hier deutlich, wie sehr sie Dir zur Kontrolle dient = der absolute Vorteil in Deinen Augen.

Kein Wunder also, dass Du schon so lange auf der Stelle trittst. Du findest durch das Abwägen nicht die Motivation fürs Aufhören, solange für Dich die Vorteile zu überwiegen scheinen. Es müsste so sein, dass Du die Entscheidung aus der klaren Einsicht heraus triffst, dass Du über diese Sache hinauswachsen und jetzt etwas Neues willst. Dann bist Du auch bereit, den Preis zu zahlen, denn Du realisierst, Du bekommst etwas Wertvolles dafür. Und dann kann von jetzt auf gleich wirklich ein Wunder geschehen.

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 00:10

wenn es so ist,wie ihr sagt,dass ich einfach nur nicht den Willen habe u die Bulimie behalten will,dann hab ich auch kein Recht mehr,zu jammern u zu meckern.

ein Mensch,der in seiner ES bleiben will...das darf nicht sein und ist abgrundtief verachtenswert.ich weiß gar nicht,was ich jetzt noch schreiben soll...ich hab immer gehofft,ich will gesund werden und es fehlt noch was dazu...diese Einstellung kann ich einigermaßen annehmen,aber so?

eigentlich kann ich doch dann alles sein lassen...nicht,dass ich mich umbringen will,aber wozu weitermachen???mein Leben hatte immer so das ziel,irgendwann frei zu sein...

es tut mir leid,dass ich euch so zugetextet habe...was soll man bloß von mir denken?!die will doch gar nicht...selbst schuld..dann soll sie auch nicht meckern...und überhaupt,weiß sie was sie eigentlich da macht mit ihrem Leben...so denken wahrscheinlich viele..

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