Freundin geht Frauenarzt - Angst, Panik und Eifersucht

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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simonius
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Beitrag Do., 07.12.2017, 12:59

helene84 hat geschrieben:Ein Gynäkologe ist allerdings mein Mann ....
Ist das jetzt ein freudscher Verschreibser? :lol:
Er macht den ganzen Tag nichts anderes und ich bin mir sicher er denkt sich dabei auch nichts!
Ich denke auch, dass sein eigentlich größte Angst ist, dass es ihr gefallen könnte und dass es ihre Fantasien beflügelt.
Zuletzt geändert von simonius am Do., 07.12.2017, 13:03, insgesamt 3-mal geändert.

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Citalo
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Beitrag Do., 07.12.2017, 12:59

@ Sehr: wer entscheidet, was übertrieben ist? Das der Partner Probleme mit dem Geschlecht des Frauenarztes äußert oder das die Partnerin blöde Vorstellung bei der Urologin hat??! Menschen bestehen aus rationalen und irrationalen Gedanken/Gefühlen - besonders in der Liebe und Partnerschaft. Wenn man seine/ihre verletzlichen irrationalen Seiten ausblendet, oder tabuisiert, werden diese unterdrückten Gefühle aus meiner Erfahrung schlimmer. Drüber reden ohne zu stigmatisieren und sich nicht einfach auf das Selbstbestimmungsrecht zurückzuziehen. Darum geht es hier nämlich gar nicht! Ich hatte nicht den Eindruck, das der Beitragsschreiber seine Freundin zwingen wollte ... und im Zweifel könnte er es ja auch gar nicht.

Zur Nekromanie: da ich dieses Thema beruflich (aber fast nur in Einzelstunden - weil die Männer sich nicht trauen das auszusprechen) immer wieder höre, macht es doch den Anschein, dass es nicht tot sondern hochaktuell ist. Übrigens gerade durch das Internet und die Medien, die immer mal wieder über die (hoffentlich sehr kleine Zahl) von Übergriffen einzelner Frauenärzte berichten ... aber in der Mehrzahl glauben die betroffenen Männer ja gar nicht, dass der Frauenarzt oder die eigene Freundin sexuelle Gelüste verspüren. Es geht glaube ich eher um ein exklusives irrationales Zeichen für die Exklusivität und Einzigartigkeit die dadurch (scheinbar) in Gefahr gerät.

... und leider muss ich widersprechen, natürlich gibt es auch sehr empathische Partnerinnen. In der Mehrzahl erweist sich leider, dass die auch in Untersuchungen immer wieder gefundene Einseitigkeit in der Sicht der Gefühle bei den verschiedenen Geschlechtern vorherrscht
Während die Mehrzahl der Männer ihre Beziehung als erfolgreich sehen, wenn die Partnerin zufrieden ist, findet man bei weiblichen Populationen eben hier keinen signifikanten Wert. Frauen schauen auch in der Beziehung eher darauf ob es ihnen selbst gut geht (wie gesagt Mittelwertsstatistik, aber eben in der Praxis sehr oft zu beobachten).

Jeder von uns diskutiert dieses Thema auch ein wenig emotional und man hat auch reale Beziehungen als Beispiel zur Hand; aber es gibt leider auch eine mittlerweile hartnäckig vertretene political correctness, die diesen Umstand ignoriert. Übrigens zum Nachteil beider Partner in der Beziehung. Wenn es vornehmlich immer nur um die Gefühle des Einen geht und der andere seine Gefühle ausblenden/unterdrücken muss - sind am Ende beide isoliert.

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Sehr
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Beitrag Do., 07.12.2017, 13:07

Naja für gewöhnlich entscheidet jeder für sich selbst, was er/sie für übertrieben hält.
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Eremit
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Beitrag Do., 07.12.2017, 13:29

Citalo hat geschrieben:Es geht glaube ich eher um ein exklusives irrationales Zeichen für die Exklusivität und Einzigartigkeit die dadurch (scheinbar) in Gefahr gerät.
Das mit dem "exklusiv irrationalen Zeichen" verstehe ich nicht.
Citalo hat geschrieben:Während die Mehrzahl der Männer ihre Beziehung als erfolgreich sehen, wenn die Partnerin zufrieden ist (…)
… was noch lange nicht heißt, dass es sich bei der Zufriedenheit der Partnerin auch um eine Tatsache handelt … ;)
Citalo hat geschrieben:Wenn es vornehmlich immer nur um die Gefühle des Einen geht und der andere seine Gefühle ausblenden/unterdrücken muss - sind am Ende beide isoliert.
Das Unterdrücken von Gefühlen ist natürlich so eine Sache, aber Isolation muss nichts schlechtes sein. Viele Menschen finden ihr Glück überhaupt erst im Für-sich-sein, im All-ein-sein, wenn sie aufgehört haben, das Glück im Anderen zu suchen, ihr Glück vom Gegenüber abhängig zu machen. Glücklich kann man sich ja auch immer nur selbst machen, alles andere ist illusionär. Und Andere kann man sowieso nicht glücklich machen. Sollte es tatsächlich stimmen, dass Frauen sich mehr als Männer darum kümmern, dass es erstmal nur ihnen selbst gut geht, können Männer von Frauen noch eine ganze Menge lernen. Meiner Beobachtung nach tut sich da auch Einiges bei meinen Geschlechtsgenossen (MGTOW!) …

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Citalo
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Beitrag Do., 07.12.2017, 14:43

Lieber Eremit, da gebe ich Dir recht. Sachlich (und auch psychotherapeutisch richtig ist, dass Mann/Frau für sein Glück und Zufriedenheit selbst verantwortlich ist. Das die Partnerinnen nun erst einmal schauen, ob es ihnen selbst gut geht, heisst leider noch lange nicht, dass Sie auch die Verantwortung übernehmen! Ich höre dann so Sätze wie "der tut mir nicht gut", "der versteht mich einfach nicht ..", "der ist nicht für mich da", der vernachlässigt mich" und neuerdings immer häufiger, der macht, dass ich mich nicht begehrenswert finde ;-)
Das sich etwas bei Deiner Generation tut merke ich auch - Gott sei Dank. Die Männer werden da auch selbstführsorglicher.
Aber ob es erstrebenswert ist in der Beziehung wahrzunehmen, dass es dem Partner/Partnerin egal ist was ich fühle, ist sicher eine andere Isolation, als die Fähigkeit sich selbst auch isoliert und nicht abhängig wahrzunehmen.

P.S.: da war einmal exklusiv Zuviel ...


Eremit
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Beitrag Do., 07.12.2017, 15:20

Citalo hat geschrieben:Ich höre dann so Sätze wie "der tut mir nicht gut", "der versteht mich einfach nicht ..", "der ist nicht für mich da", der vernachlässigt mich" und neuerdings immer häufiger, der macht, dass ich mich nicht begehrenswert finde ;-)
Ist aber, genauer betrachtet, das genaue Gegenteil von "Erstmal auf sich selbst schauen", sondern nur das Fokussieren auf das Gegenüber.
Citalo hat geschrieben:Das sich etwas bei Deiner Generation tut merke ich auch - Gott sei Dank.
Also Gott hat damit am allerwenigsten zu tun, selbstfürsorgliches Verhalten kommt nur durch Vernunft zustande, und Vernunft und Religiosität schließen sich aus Prinzip gegenseitig aus … ;-)

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simonius
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Beitrag Do., 07.12.2017, 15:44

Eremit hat geschrieben:Sollte es tatsächlich stimmen, dass Frauen sich mehr als Männer darum kümmern, dass es erstmal nur ihnen selbst gut geht, können Männer von Frauen noch eine ganze Menge lernen

Das deckt sich aber nun wirklich nicht mit meinem Eindruck. Frauen sind tendenziell eher das Geschlecht, dass mehr danach schaut, dass es anderen gut geht, oft Bedürfnisse anderer vor die eigenen Bedürfnisse stellt. Wer kümmert sich hauptsächlich um die häusliche Pflege? Meistens die Frauen. Die Männer sind da viel egoistischer. Sie würden nie ihre Karriere deswegen vernachlässigen wollen. Auch sind Frauen mehr in helfenden, betreuenden Berufen vertreten. Kranken und Altenpflegerin, Kindergärtnerin etc. Erzieherinnen. Und sie scheinen mir auch, weit eher als Männer anfälliger für den sogenannten "Helfersyndrom * Komplex.
Also Egoismus müssen wir nun wirklich nicht von den Frauen lernen. :lol:


isabe
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Beitrag Do., 07.12.2017, 15:48

Frauen sind tendenziell eher das Geschlecht, dass mehr danach schaut, dass es anderen gut geht, oft Bedürfnisse anderer vor die eigenen Bedürfnisse stellen. Wer kümmert sich hauptsächlich um die häusliche Pflege? Meistens die Frauen. Die Männer sind da viel egoistischer.
Frauen sind vermutlich genauso egoistisch - sie gehen nur anders vor. Sie opfern sich auf, um hinterher anständig belohnt zu werden mit einem Mann, der so ist, wie sie ihn haben wollen (mit den Kindern machen sie es genauso).

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simonius
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Beitrag Do., 07.12.2017, 15:56

sie gehen nur anders vor. Sie opfern sich auf, um hinterher anständig belohnt zu werden mit einem Mann, der so ist, wie sie ihn haben wollen
Und wie machen sie das jetzt konkret? Erkläre mir das mal. Sie machen häusliche Pflege ihrer Verwandten und dann kriegen sie dafür den Mann den sie wollen????


isabe
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Beitrag Do., 07.12.2017, 15:59

Sie gründen eine Familie, geben dafür den Job oder die Karriere auf, "verzichten", weil sie so toll sind, auf alles - und wenn der Mann dann nicht spurt, jammern sie. Den Kindern erzählen sie jahrzehntelang: "Ich hab mich so aufgeopfert, und das ist der Dank". Und bei der Scheidung wollen sie die Kinder "behalten" (der Mann soll sich zwar um die Kinder kümmern, aber eigentlich trauen sie ihm die Erziehung nicht zu) und Geld kassieren. Und das alles ist gesellschaftlich abgesegnet, weil alle abgespeichert haben: "Die gute Mutter kümmert sich so".


Eremit
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Beitrag Do., 07.12.2017, 16:05

simonius hat geschrieben:Eindrücken. Frauen sind tendenziell eher das Geschlecht, dass mehr danach schaut, dass es anderen gut geht, oft Bedürfnisse andere vor die eigenen Bedürfnisse stellen.
Das kommt darauf an, was man wie wertet. Ein gutes Beispiel dafür: Hausarbeit. Putzen und Kochen gilt als Hausarbeit, technische Tätigkeiten aber nicht (Glühbirnen wechseln, Kabel verlegen, Möbel bauen/reparieren, sich um den PC kümmern, etc). Durch die Unterschiedliche Wertung kann sich das Bild schon sehr stark verzerren, da muss man genauer hinsehen.
simonius hat geschrieben:Wer kümmert sich hauptsächlich um die häusliche Pflege? Meistens die Frauen.
Möglich, wobei das ja auch noch lange kein Beweis für ein fürsorglicheres Verhalten ist. Meine Oma hat sich um meinen Opa auch nur gekümmert, weil sie seine Rente wollte, das hat sie auch ganz unverblühmt so zugebenen. :-> Vielleicht ist es am Land noch anders, hier in der Stadt sind es vor allem die Söhne, die sich um die Mütter kümmern (oft sind die Väter schon länger tot), die Töchter kümmern sich dafür mehr um ihre selbst gegründeten Familien. Summa summarum sind beide Geschlechter ziemlich gleichauf, was Fürsorge gegenüber anderen anbelangt. Nicht vergessen sollte man ja auch, wer das Sozialsystem mit Steuern aufrecht erhält, Männer zahlen mehr, als sie Transferleistungen empfangen, bei Frauen ist es wiederum umgekehrt. Und: Die meisten ehrenamtlichen Tätigkeiten werden von Männern ausgeübt.
simonius hat geschrieben:Sie würden nie ihre Karriere deswegen vernachlässigen wollen.
Na ja, wie viele Männer gibt es schon, die auch nur ansatzweise etwas haben, was man "Karriere" nennen könnte? Vielleicht fünf Prozent aller Männer? Also ähnlich viel wie Frauen. "Karriere" ist meistens nur ein Buzzword, um nicht blöd vor den Kumpels dazustehen. :lol:
simonius hat geschrieben:Auch sind Frauen mehr in helfenden, betreuenden Berufen vertreten. Kranken und Altenpflegerin, Kindergärtnerin etc. Erzieherinnen.
Davon lässt sich kausal kein höherer Hang zur Fürsorglichkeit ableiten, vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Missbrauch in diesen Bereichen stattfindet. Fürsorge ist die beste Maske für Missbrauch überhaupt.


Eremit
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Beitrag Do., 07.12.2017, 16:12

isabe hat geschrieben:Sie gründen eine Familie, geben dafür den Job oder die Karriere auf, "verzichten", weil sie so toll sind, auf alles - und wenn der Mann dann nicht spurt, jammern sie. Den Kindern erzählen sie jahrzehntelang: "Ich hab mich so aufgeopfert, und das ist der Dank". Und bei der Scheidung wollen sie die Kinder "behalten" (der Mann soll sich zwar um die Kinder kümmern, aber eigentlich trauen sie ihm die Erziehung nicht zu) und Geld kassieren. Und das alles ist gesellschaftlich abgesegnet, weil alle abgespeichert haben: "Die gute Mutter kümmert sich so".
Richtig. Um mich herum sehen fast alle Beziehungen genau so aus, gehen auf genau diese Art und Weise zugrunde, und Frauen wie Männer suhlen sich in Selbstmitleid, dabei haben sie sich all das selbst eingebrockt. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Die Frau bekommt für ihr selbst eingebrocktes Leid auch noch Streicheleinheiten als Belohnung, der Mann dafür einen Tritt in den Allerwertesten.

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Citalo
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Beitrag Do., 07.12.2017, 16:54

Auweia! Was habe ich da bei diesem toten Thread nur angerichtet ;-)

Aus dem Anteil der Frauen in Pflegeberufen auf das Einfühlungsvermögen der Partnerinnen auf den Partner zu schließen ist aus meiner Sicht etwas kurzgedacht. Die Berufswahl hängt ja sehr von der gesellschaftlichen Einordnung ab. So finden vielleicht viele einen Krankenpfleger oder Altenpfleger honorig, sexy hingegen finden Frauen eher Berufe wie Architekt oder Anwalt ;-).
Wie häufig erlebt Mann z.B. das die schlechte Laune ungefiltern an einem abgelassen wird; und ruft dann Mammi oder die beste Freundin an, wird plötzlich im süßesten Timbre parliert ... ;-)
Manche Patientinnen sagen sogar ziemlich unverblühmt, dass das der Partner eben aushalten müsse.
Damit mich hier niemand falsch versteht, ich mache seit 20 Jahren Sexual- und Paartherapien und werde erstaunlicherweise zumeist von den Partnerinnen weiterempfohlen. Ich vermute, dass es den meisten Frauen überhaupt nicht bewusst ist, wie sie ihre Männer behandeln. Bei den meisten Patientinnen führt dann schon das Aufdecken zu einer Veränderung UND zu einer Verbesserung! Genaugenommen bedeutet dieser gesellschaftliche Generalschutz für Frauen ja auch, dass sie in ihrer Selbstwahrnehmung sich eher als Opfer, passiv und ausgeliefert sehen. Das ist aus meiner Sicht die perfideste Art der weiblichen Unterdrückung! Weiß man doch, das die eigene Fähigkeit und Verantwortung weit eher zur Zufriedenheit führt; spricht man diese nun 50% der Erwachsenen ab, ist klar, warum Frauen oft so viel jammern - sie sind zurecht unzufrieden!

Leider hat sich das Vorurteil, dass Frauen per se beschützenswerter, empfindlicher und insgesamt sozialer sind als die triebhaften, aggressiven Männer gesellschaftlich durchgesetzt. Mit dem Resultat, dass das Verhalten von Frauen immer entschuldigt wird und sofort zur Hilfe aufruft und bei Männern Vorsatz unterstellt wird (so bekommen Frauen auch heute noch für das gleiche Vergehen durchschnittlich die Hälfte der Strafe).
Beispiel aus der Psychopathologie: bei Frauen mit ungebremster Sexualität spricht man von einem Zwang (heißt, das arme Hascherl nicht anders konnte) bei Männern hingegen spricht man von Sucht (was zumindest landläufig mit einem guten Teil mehr Eigenverantwortung assoziiert ist). Exibitionistisches Verhalten ist bei Männern strafbar, bei Frauen nicht (max. ordnungswidrig). ;-)


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Beitrag Do., 07.12.2017, 18:18

Citalo hat geschrieben:So finden vielleicht viele einen Krankenpfleger oder Altenpfleger honorig, sexy hingegen finden Frauen eher Berufe wie Architekt oder Anwalt ;-).
Bei Architekten oder Anwälten ist höchstens das Einkommen sexy (im inzestuösen Sinne). Geht es um den Beruf selbst, schlägt der Musiker alles andere mit Leichtigkeit (Da stört die Brotlosigkeit oft nicht nur nicht, sie gehört quasi dazu, wird romantisch verklärt :->).
Citalo hat geschrieben:Wie häufig erlebt Mann z.B. das die schlechte Laune ungefiltern an einem abgelassen wird; und ruft dann Mammi oder die beste Freundin an, wird plötzlich im süßesten Timbre parliert ... ;-)
Was können "die Frauen" als Kollektiv dafür, wenn solche Männer so deppert sind, es sich gefallen zu lassen, dass an ihnen ungefiltert die schlechte Laune ausgelassen wird?
Citalo hat geschrieben:Manche Patientinnen sagen sogar ziemlich unverblühmt, dass das der Partner eben aushalten müsse.
Wenn das so im (prinzipiell unausgesprochenen) "Vertrag" steht …
Citalo hat geschrieben:Ich vermute, dass es den meisten Frauen überhaupt nicht bewusst ist, wie sie ihre Männer behandeln.
Richtig. Und? Es ist den meisten Menschen nicht bewusst, wie sie ihre Mitmenschen behandeln.
Citalo hat geschrieben:Genaugenommen bedeutet dieser gesellschaftliche Generalschutz für Frauen ja auch, dass sie in ihrer Selbstwahrnehmung sich eher als Opfer, passiv und ausgeliefert sehen. Das ist aus meiner Sicht die perfideste Art der weiblichen Unterdrückung!
Meinst Du damit jetzt Unterdrückung von oder durch Frauen? Oder gar beides?
Citalo hat geschrieben:Leider hat sich das Vorurteil, dass Frauen per se beschützenswerter, empfindlicher und insgesamt sozialer sind als die triebhaften, aggressiven Männer gesellschaftlich durchgesetzt.
Und wer hat diesen Mythos konstruiert? Männer. Dazu empfehlenswert: Christoph Kucklick, "Das unmoralische Geschlecht: Zur Geburt der Negativen Andrologie".
Citalo hat geschrieben:(so bekommen Frauen auch heute noch für das gleiche Vergehen durchschnittlich die Hälfte der Strafe).
Kommt auf die Straftat an. Soviel ich weiß, ist z.B. das Strafmaß bei nachgewiesenem sexuellem Missbrauch von Kindern oder sonstigen Schutzbefohlenen signifikant gegenüber dem der Männer erhöht, mit der Begründung "Frauen machen so etwas nicht". Prinzipiell hast Du aber schon recht, meistens zahlt sich der "Frauen-Bonus" vor Gericht aus.

Ist alles schön und gut, Citalo, aber was genau hat das mit dem vorliegenden Thema zu tun? Beim vorliegenden Fall handelt es sich ja um etwas, was gleichermaßen beide Geschlechter betrifft.

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Citalo
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Beitrag Do., 07.12.2017, 18:25

Lieber Eremit,

anfangs hatte ich mich ein wenig darüber beklagt, dass es leider keine große Empathie für die verletzlichen, irrationalen Gedanken und Gefühle von Männergründen gibt und das man das leider auch in den Kommentaren hier im Thread erkennen konnte.

... die möglichen psychologischen Hintergründe hatte ich dann (offensichtlich mäßig erfolgreich ;-)) versucht darzulegen.

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