Suizid

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

pandas
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Beitrag Di., 02.12.2014, 16:57

Soweit ich weiß, wird bei PTBS tatsächlich auch etwas nach Traumatasituation unterschieden, eben auch, wer Kostenträger ist.

Da gibt es eben diese Vorränge: Wenn BG zahlen (muss), kann OEG nicht zahlen. BG muss in Anspruch genommen etc.

Wollten die Lokführer denn entlassen werden oder wollten sie weiter Behandlung in Anspruch nehmen?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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nordlichtglanz
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:04

Der eine ja, er hat ne Abfindung bekommen.
Der andere wollte wieder in seinem Beruf zurück und mit der Behandlung fortfahren, er musste trotzdem gehen, weil eben nur eine bestimmte Anzahl an Therapiestunden von der BG übernommen werden.


pandas
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:08

Ah hm. Aber vielleicht konnte er ambulant mit einer (Trauma-)Psychotherapie fortsetzen.
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leuchtturm
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:17

Nun, aber dafür gibt es Programme. Das passiert nicht selten. Da kommt die Opferentschädigung (Staat) für auf.
auch das empfinde ich als ausgesprochen zynisch:
"Traumatisierter Lokfahrer?
Wieso, es gibt doch Programme. Dafür kommt der Staat auf."

Dass so jemand für sein Leben gezeichnet ist, seelisch ein Wrack ist, ist also nicht so schlimm? Denn es gibt ja "Programme"?

Oh Mann.

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nordlichtglanz
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:21

Er hat es versucht, aber die Warteliste war voll. Er musste ein halbes Jahr warten. In der Zeit, kamen viele Abstürze, Alkohol usw. , er hat es nicht geschafft und hat eine Frau und zwei Kinder zurück gelassen.
Und genau das ist dieser verfluchte Teufelskreis.
Wenn man psychisch erkrankt ist, hat man kaum noch die Kraft gegen alles mögliche zu kämpfen, denn man hat im Alltag schon unglaubliche Schwierigkeiten, ihn zu meistern.


pandas
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:34

@ leuchtturm

Es gibt dafür Programme. Das ist so.

Folglich ist das nicht zynisch, sondern eine Tatsache.

An dieser Stelle ging es in der Diskussion hier.

Ich finde es hier als zynisch, einem potentiellen Suizidenten zu sagen, aber denk dran, dass Du Vermögen hinterlässt , damit der Lokführer damit eine Traumatherapie finanzieren kann. Und es ist genau auch deshalb zynisch, da dies als gesellschaftliches Problemfeld anerkannt wurde und es dafür Programme gibt.

Nun gehe ich zwar durchaus eher davon aus, dass Suizidenten kurz vorher nicht im Internet schreiben, d.h. der Rat an einen solchen, aber vorher Vermögen für den Lokführer zu hinterlassen, wird so nicht ankommen.
Dennoch empfinde ich das als zynisch.

Denn anstatt zu fragen, warum es diesem Menschen so schlecht geht, dass er sich endgültig zerstören will, wird hier gesagt, leg Vermögen für den Lokführer zurück.
Dabei ist diese Behauptung nunmal nicht sinnig, da hierfür durch Programme gesorgt ist.

Womöglich hat aber der Suizident aber eine Problematik, für die es keine Hilfen gibt?
Denk doch mal daran, dass zum Beispiel der fond für sexuellen Missbrauch gerade erst vor kurzem auf den Tisch gerufen wurde.
Noch immer ist es schwierig, das anerkannt zu bekommen, wird versucht, da vieles als nicht für glaubwürdig zu behandeln.
Ebenso vergewaltigte Frauen, wo der Täter frei kommt, da es zu wenig Beweise gibt und "in dubio rex" gilt.
Die haben dann folglich auch keinen Anspruch auf OEG.
Und so weiter, und so fort.
Aber da wird dann von ausgegangen, Suizidenten sind irgendwie alle selbst schuld, dass es ihnen so schlecht geht, könnten ja einfach resilienter sein etc.
Dabei gibt es 1001 Felder, wo Menschen Schaden an ihrer psychischen Gesundheit nehmen und es da keine speziellen Hilfen für gibt.
Aber ne, nochmal Vorwürfe drauf hauen, dass sie kein Vermögen zurücklegen.
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pandas
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Beitrag Di., 02.12.2014, 17:37

@ nordlichtglanz

Das ist heftig. Eindeutig ein Fehler von der Klinik, ihn so zu entlassen.
Nun kann es sein, dass gesagt wurde, es kämen noch andere psychische Sachen hinzu; eine solche Entwicklung entstehe nicht nur von dem Einmaltrauma. Aber dann hätte ein anderer Kostenträger einspringen müssen, wie Rente oder KK, oder hier wohl Beihilfe.
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Broken Wing
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Beitrag Di., 02.12.2014, 18:00

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Aufforderung, der Suizident möge Rücksicht nehmen, völlig sinnlos ist. Den einen ist es egal und die anderen können nicht anders. Mir ist es egal, wie sehr der Logführer leidet. Ebenso, wie es den andern Fahrgästen geht. Deren Arbeit kann warten.
Und ich würde auch nicht wollen, dass Erben zum Handkuss kommen. Gehört halt zum Berufsrisiko. Und, wie gesagt, hätte er halt bremsen sollen.
Da könnte man mit Naturgesetzen argumentieren. Geht nicht. Aber der Suizident ist automatisch Schuld. Da zieht das mit der eingeschränkten Willensfreiheit durch Krankheit etc. nicht.
Die Bahnfahrer sollen sich nicht so anstellen. Ein bisschen Resillienz kann man schon erwarten. Es ist nur ein Mensch gestorben. Der Assad schafft mehr und das ganz absichtlich.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Feenya
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Beitrag Di., 02.12.2014, 22:45

Broken Wing hat geschrieben:Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Aufforderung, der Suizident möge Rücksicht nehmen, völlig sinnlos ist.

[...]
Und, wie gesagt, hätte er halt bremsen sollen.
Da könnte man mit Naturgesetzen argumentieren. Geht nicht. Aber der Suizident ist automatisch Schuld. Da zieht das mit der eingeschränkten Willensfreiheit durch Krankheit etc. nicht.
Die Bahnfahrer sollen sich nicht so anstellen. Ein bisschen Resillienz kann man schon erwarten. Es ist nur ein Mensch gestorben. Der Assad schafft mehr und das ganz absichtlich.

Liebe Broken Wing

Ich habe Erfahrung mit Menschen, die sich keinen Ausweg mehr sehen. Manche planen den Suizid, und bei anderen ist es eine Kurzschlusshandlung. Und wenn du meine Beiträge verfolgst, wirst du lesen, dass ich sehr wohl Verständnis für diese Not habe.

Aber das, was ich meinte, hat gar nichts mit dem zu tun, was du nun in diesem Beitrag (dein Zitat) von dir gibst.
Ich verlange von einem suizidalen Menschen nicht, dass er Rücksicht auf Lokführer, oder den Lenker des Autos das der Geisterfahrer für seinen Suizid hernimmt, und auf die Familie des Lokführers/dieses Lenkers, etc. nehmen muss.
Auch wenn ich es nicht verstehen kann, dass man bei einem "geplanten" Suizid diese Möglichkeit wählt .... da gäbe es sicher andere Methoden.

Mir geht es einzig um diese, deine Aussage:
Brocken Wing hat geschrieben:Ich würde sogar zusehen, kein Vermögen zu hinterlassen
Das heißt, dass DU vor deinem Suizid noch EXTRA dein ganzes Vermögen verprasst, damit du dem Menschen (und seiner Familie) noch ganz BEWUSST schadest; ihn (+ seiner Familie) also noch dafür strafst, dass du nicht mehr leben möchtest.

Und da bleibe ich dabei. Das ist zynisch!


btw. ... Der Bremsweg eines Zuges ist dir aber schon bekannt!? Also unterlasse bitte auch dieses lächerliche: Hätte halt bremsen sollen!
Ebenso das mit der Resiienz. - Wo ist denn deine Resilienz!? Die hast du nicht, und willst du auch nicht erlange, weil es ja viel einfacher ist, Unschuldige (MZ) in deinen Suizid mit reinzuziehen!

Stell dich doch nicht so an! Stehe auf! Zeig Rückgrad! Beginne zu leben! Flieg - weil dein Flügel sollte schon wieder heile sein! Resilienz!!!!
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 00:46

@ Fenia: Weißt du, hat man auch nur den Hauch eines Suizidgedanken, wird man auf das Leid der Lockführer verwiesen. Damit meine ich nicht das Forum, geht bei Profis nicht anders zu. Und sie sind dann geschockt, oder tun zumindestens so, wenn ich damit keine gröberen Probleme habe.

Und nein, mein primäres Ziel wäre es nicht zu schaden. Dass ich kein Zugriff auf mein Vermögen wünsche, oder auf das der Erben, ist für mich normal. Wieso sollte ich wider besseren Wissens rechtlich unvernünftig handeln, zugunsten von Personen, die für mich Mittel zum Zweck sind? Man sollte sich mal ansehen, was größere Firmen alles tun, um Rückrufaktionen oder Schadenersatzklagen zu vermeiden. Das soll keineswegs meinen Standpunkt rechtfertigen, nur klarmachen, dass das keine Strategie von einzelnen Psychomonstern ist.

Der Rest ist Provokation. Natürlich weiß ich vom Bremsweg eines Zuges und mir ist klar, dass er nicht Bremsen wird können. Der Punkt ist aber der: Es handelt sich um Pech.

Ich steige nun aus der Diskussion aus. Sonst wird es ziemlich ungemütlich hier.
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viciente
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 01:04

Broken Wing hat geschrieben:Ich steige nun aus der Diskussion aus. Sonst wird es ziemlich ungemütlich hier.
.. ja, mensch wing .. steck deine viele überschüssige energie endlich in was g´scheites, bevor du sie endlos weiter an diese sinnlos morbiden ideen verschwendest; das ist doch alles überhaupt und gar nicht wirklich deins!


Feenya
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 01:12

Ich steige nun aus der Diskussion aus. Sonst wird es ziemlich ungemütlich hier.
Ist wahrscheinlich besser so. Trotzdem hätte ich eine Bitte an dich .....

Weißt, ich habe keinen Mann der Lokführer ist, und auch keinen Vater, Onkel, Bruder, Schwager, ....
Und zum Glück gibt es auch keinen Fall in meiner Familie, wo ein Geisterfahrer in das Auto eines lieben Angehörigen geknallt ist ....

Aber es gibt ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben, das mit zwei Lokführern zu tun hat. Ich kenne ihre Namen nicht, es sind für mich vollkommen unbekannte Menschen. Trotzdem sind sie mit meinem Schicksal verknüpft. Und ich denke oft an diese beiden Menschen.

Wenn MICH deine Worte schon so aufwühlen, wie mag es da erst Lesern deiner Beiträge gehen, die (durch Angehörige) direkt von einem "Personenschaden" im Bahnverkehr betroffen sind?

Du möchtest, dass man deine seelische Verletzung respektiert, und man deinen "gebrochenen Flügel" sieht.
Dann schau auch du bitte hin, wenn es darum geht, dass Lokführer traumatisiert aus solchen "Personenschäden" hervorgehen können, und zolle diesen traumatisierten Menschen ( und ihren Angehörigen ) etwas Respekt, indem du deine Postings etwas überdenkst, bevor du sie endgültig so stehen lässt.

Überlege bitte, was du schreibst. Auch ein seelisch verletzter Mensch muss sich nicht in dieser Weise äußern. Deine "coolen" Worte kann jeder lesen. Man muss dazu nicht einmal registriert sein.

Dein Zynismus ist sehr verletzend! Und er kann bei vielen Menschen (alte) Wunden aufreißen.

Aber .... ich weiß .... das ist dir ziemlich egal. Weil für dich sind andere Menschen nur Mittel zum Zweck.

Ich habe es trotzdem geschrieben.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 09:36

@ Fenia: Ich will den Nick sogar ändern. Die Möglichkeit wurde meines Wissens unterbunden, da das Forenurgestein von davon Gebrauch gemacht hat und ein paar damit überfordert waren.
Und vor den Zug werfen werde ich mich ohnehin nicht. Deine Bitte habe ich gelesen, ich werde mich bemühen. Ob es mir gelingt, mehr Mitgefühl für andere aufzubringen, kann ich noch nicht sagen. Aber es gibt einen rationalen Teil, sodass man sich auch ohne Mitgefühl rücksichtsvoll verhalten kann. Dazu gehört eigentlich auch, dass man zuerst das Hirn einschaltet und dann postet, ich weiß. Dafür entschuldige ich mich.
Andererseits wird es schwierig, verständlich zu machen, wie ich als Mensch mit suizidalen Tendenzen darüber denke. In dem Moment, in dem man zur Tat schreitet, handelt man auch nicht mehr verstandesmäßig.
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viciente
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 10:40

Broken Wing hat geschrieben:@ Fenia: Ich will den Nick sogar ändern.
.. dann schreib einfach dem admin mit der bitte um änderung!

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Tolya
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 11:39

Broken Wing hat geschrieben:In dem Moment, in dem man zur Tat schreitet, handelt man auch nicht mehr verstandesmäßig.
Ich glaube, hier irrt man sich gewaltig

es gibt eine Gruppe die impulsiv handelt, die andere Gruppe weiss aber genau was sie tun/wollen und sind bei vollem Verstand.

will ich tot muss ich mir überlegen wie ich das erreichen wil. hier MUSS ich verstandesmässig handeln um dieses Ziel zu erreichen.

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