Therapeutin möchte nicht, dass ich Antrag lese
Ich denke, bei diesem Thema geht es um beidseitiges Vertrauen. Der Therapeut sollte seinem Klienten genauso vertrauen, dass er verstanden wird wie umgekehrt. Und das ist eine Frage der Kommunikation.
In dem Arztbrief, den ich gelesen habe, standen auch Formulierungen wie " desolate Sozialpsychiatrische Situation". Klang für mich auch erstmal hart, aber ist eben therapeutisches blabla.
Für mich war es sogar ganz gut. So hab ich Erklärungen für gewisse Situationen von damals.
In dem Arztbrief, den ich gelesen habe, standen auch Formulierungen wie " desolate Sozialpsychiatrische Situation". Klang für mich auch erstmal hart, aber ist eben therapeutisches blabla.
Für mich war es sogar ganz gut. So hab ich Erklärungen für gewisse Situationen von damals.
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@ Leberblümchen: volle Zustimmung zum Absatz deines letzten Posts.
Vielleicht erkennt ein Therapeut aber genau daran wie weit jmd. ist. Wenn es nicht anders geht, würde ich aber denken, dass man dem Klienten das auch lassen kann.
Vielleicht erkennt ein Therapeut aber genau daran wie weit jmd. ist. Wenn es nicht anders geht, würde ich aber denken, dass man dem Klienten das auch lassen kann.
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Sorry KdesZ, ich hab diesen, deinen Beitrag irgendwie überlesen und erst jetzt gesehen....
Wenn dem so nicht ist, dann hört sich das "Abhaken" eher für mich an, als würdest du das so stehen lassen und evtl. denken "ok. so sehen die mich, dann ist das so"??? Kann ja auch daneben liegen, sind auch nur mal so Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen...
Was ich dann damit wieder im Zusammenhang bringe ist: wo schaust du denn da auf dich selbst, für dich ganz allein und/oder mit Hilfe der Therapeutin und zeigst deine Selbstbestimmtheit im Therapiegeschehen? Ich kann aus deinen Beiträgen ja entnehmen, dass bei dir ja ein gewisses Grundvertrauen vorhanden ist. Das ist doch schon eigentlich das allerwichtigste. Und der Rest, also das Hinterfragen, was dort drin steht, vielleicht basiert das auf was anderes???? Was "gestern" im Bericht stand kann sich durch den Therapieverlauf schon evtl. "morgen" fast wieder aufheben aufgrund von evtl. Entwicklungsschüben....
Das mancher die Diagnose wissen möchte, das steht außer Frage. Kennst du denn deine Diagnose?
Manch einem reicht das schon und kann dann im Therapiegeschehen ein Thema werden, um entweder selbst gegenhalten zu können "nee, also das geht gar nicht" oder gar zu sagen "ja, das geht mit mir konform, das passt".
Der Bericht basiert ja in erster Linie was du selbst erlebst, sagst, tust usw. und richtet sich ja nach dir. Was unter dieser Diagnose (die vielleicht für dich selbst passend ist) dann genau geschrieben steht, kann doch auch verbal im Hier und Jetzt sogar ERLEBT und dann besprochen werden: eben Therapie.
Ohne eventuellen Willen oder kleinen Zielen für die Therapie, braucht sich vermutlich kein Therapeut erst hinsetzen, um einen Bericht zu schreiben. Wo soll er da dann ansetzen?
Das führt dann wiederum darauf zurück: du hast dich in Therapie begeben und du merkst, mit dir stimmt etwas nicht und du benötigst Hilfe. Wenn es dir "nur" ums "Abhaken" geht, dann kannst du das doch auch in der Therapie tun???
Und letztlich: es ist doch gut, dass du das zum Thema in der Therapie machst. Du wirst sicherlich was finden, was für DICH richtig ist.
Liebe Grüße
Tränen-reich
Also, so wie ich dich verstehe, geht es dir hier nicht um die wirkliche Sorge, einen eventuellen "falschen" Stempel abzubekommen???KdesZ hat geschrieben:Das dauert noch ein wenig bis wir darüber reden und dann konkret was zu sagen bzw sie den schreiben wird. Ich hätte schon gerne eine konkrete Antwort. Dann wüsste ich, woran ich bin und könnte das abhaken. (...)
Wenn dem so nicht ist, dann hört sich das "Abhaken" eher für mich an, als würdest du das so stehen lassen und evtl. denken "ok. so sehen die mich, dann ist das so"??? Kann ja auch daneben liegen, sind auch nur mal so Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen...
Was ich dann damit wieder im Zusammenhang bringe ist: wo schaust du denn da auf dich selbst, für dich ganz allein und/oder mit Hilfe der Therapeutin und zeigst deine Selbstbestimmtheit im Therapiegeschehen? Ich kann aus deinen Beiträgen ja entnehmen, dass bei dir ja ein gewisses Grundvertrauen vorhanden ist. Das ist doch schon eigentlich das allerwichtigste. Und der Rest, also das Hinterfragen, was dort drin steht, vielleicht basiert das auf was anderes???? Was "gestern" im Bericht stand kann sich durch den Therapieverlauf schon evtl. "morgen" fast wieder aufheben aufgrund von evtl. Entwicklungsschüben....
Das mancher die Diagnose wissen möchte, das steht außer Frage. Kennst du denn deine Diagnose?
Manch einem reicht das schon und kann dann im Therapiegeschehen ein Thema werden, um entweder selbst gegenhalten zu können "nee, also das geht gar nicht" oder gar zu sagen "ja, das geht mit mir konform, das passt".
Der Bericht basiert ja in erster Linie was du selbst erlebst, sagst, tust usw. und richtet sich ja nach dir. Was unter dieser Diagnose (die vielleicht für dich selbst passend ist) dann genau geschrieben steht, kann doch auch verbal im Hier und Jetzt sogar ERLEBT und dann besprochen werden: eben Therapie.
Ohne eventuellen Willen oder kleinen Zielen für die Therapie, braucht sich vermutlich kein Therapeut erst hinsetzen, um einen Bericht zu schreiben. Wo soll er da dann ansetzen?
Das führt dann wiederum darauf zurück: du hast dich in Therapie begeben und du merkst, mit dir stimmt etwas nicht und du benötigst Hilfe. Wenn es dir "nur" ums "Abhaken" geht, dann kannst du das doch auch in der Therapie tun???
Und letztlich: es ist doch gut, dass du das zum Thema in der Therapie machst. Du wirst sicherlich was finden, was für DICH richtig ist.
Liebe Grüße
Tränen-reich
Den falschen Stempel hatte ich schon. Aber nicht von ihr. Diese ganze Sachlichkeit wie Diagnosen und Fachinesisch hast du ja in jedem Feld. Damit komme ich absolut zurecht.
Ich schaue sehr auf mich selbst. Die Themen sind ja da. Mir fehlt nur der Überbau und den erhoffe ich mir dadurch.
Diagnosen kenne ich alle. Wobei sie sich da schwer tut ( Analytikerin eben).
Ehrlich gesagt hab ich keine bewussten Ziele. Da haben wir kurz drüber geredet. Aber im Endeffekt sind wir uns einig, dass es noch Menge zu bearbeiten gibt.
Ich schaue sehr auf mich selbst. Die Themen sind ja da. Mir fehlt nur der Überbau und den erhoffe ich mir dadurch.
Diagnosen kenne ich alle. Wobei sie sich da schwer tut ( Analytikerin eben).
Ehrlich gesagt hab ich keine bewussten Ziele. Da haben wir kurz drüber geredet. Aber im Endeffekt sind wir uns einig, dass es noch Menge zu bearbeiten gibt.
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Nein, nicht unbedingt. Der Bericht ist ja pure Sichtweise des Therapeuten.Tränen-reich hat geschrieben: Der Bericht basiert ja in erster Linie was du selbst erlebst, sagst, tust usw. und richtet sich ja nach dir. Was unter dieser Diagnose (die vielleicht für dich selbst passend ist) dann genau geschrieben steht, kann doch auch verbal im Hier und Jetzt sogar ERLEBT und dann besprochen werden: eben Therapie.
Es gibt ja immer wieder Unstimmigkeiten während einer Therapie.
Wenn man den Bericht liest, kann man diese noch auf einer anderen Ebene reflektieren.
Manchmal stellt sich dann heraus, dass der Therapeut doch eine Sicht hat, die man nicht teilen kann, der Therapeut in der Therapie damit zu sehr hinter den Berg hält, zu ausweichend reagiert bei Nachfragen.
Und nach wie vor: Der Bericht kann auch für Dritte relevant sein.
Und ich fühle mich generell entmündigt, wenn ÜBER mich kommuniziert wird, ohne dass ich Einblick in dieses erhalte.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Mag teilweise ja auch sein, aber in erster Linie kommt der Input von einem selbst: dem Patienten. Und darauf basiert - ja die Sichtweise des Therapeuten.pandas hat geschrieben: Der Bericht ist ja pure Sichtweise des Therapeuten.
Unter diesem Aspekt ist es für mich nicht völlig verwerflich, dass du einen "Blick drauf werfen möchtest"...KdesZ hat geschrieben:Den falschen Stempel hatte ich schon. Aber nicht von ihr.
Von daher ist allgemein für mich zu sagen: es gibt zwei Parteien, die sich daran beteiligen und ein gewisses Grundvertrauen meinerseits auf mich wieder zurückführt. Heißt nicht, dass ich nicht auf mich achte, was mit mir "dort" passiert. Aber das geschieht (zumindest bei mir) in der Therapie. Viel habe ich mich auch schon selbst strikt verbal gegen Äußerungen/Sichtweisen seitens meiner Therapeutin "gewehrt", weil es nicht passte und der kurze Hintergedanke dabei war, ob sie das mal niederschreibt. Das liegt dann im individuellen Therapieprozess wie beide Seiten aufeinander wirken und was die eigene Geschichte mitbringt mit allen Defiziten. Und bis heute habe ich das Gefühl, dass sie sich sehr bemüht von ihren Sichtweisen auch mal abzutreten und mein Geäußertes stehen lässt und daraus (kann das nur vermuten) erschließt: die Patientin steht zu ihrem Gesagten. Kann für manche auch ein Therapieziel sein: zu sich selbst stehen.
DAS wiederum ist jetzt aber aus meiner Sicht auch wieder nur "vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen" (meinerseits) und stoße halt immer wieder nur auf: Individualität, weil viele Aspekte zu berücksichtigen sind, um selbst zu entscheiden: will ichs lesen oder lass ich es und vertraue ein Stück weit.
Es ist völlig d'accord, wenn andere schlimme Erfahrungen gemacht haben, gibt immer zwei Seiten der Medaille, sicher... möchte ich mit meinem Gesagten jedenfalls auch nicht absprechen, weil ich mich bei dem Thema schon in der Mitte sehe und auch fühle. Aber das ist nur meins und muss nicht zu KdesZ passen.
Nein, nicht unbedingt.Tränen-reich hat geschrieben:Mag teilweise ja auch sein, aber in erster Linie kommt der Input von einem selbst: dem Patienten. Und darauf basiert - ja die Sichtweise des Therapeuten.pandas hat geschrieben: Der Bericht ist ja pure Sichtweise des Therapeuten.
Es ist auch eindeutig so (da vorgekommen), dass zwei verschiedene Therapeuten zwei verschiedene Sichtweisen zu einem Patienten (zur selben Zeit) entwickeln können. Denn die Sichtweise des Therapeuten hat auch immer mit dessen Subjektivität zu tun.
So können im nachhinein sich manche Apekte der Therapie durch Berichteinsicht erklären, so wie der Therapeut sie nie direkt erklären würde (meist geht es hier auch um Dinge, in denen sich der Patient nicht verstanden gefühlt hat - und auch nicht wurde).
Und bei Berichteinsicht während der Therapie kann sich zeigen, dass der Therapeut Wege verfolgt, die man selbst nicht möchte, weil sie einem nunmal nicht entsprechen, der Therapeut sie aber aus seiner Subjektivität heraus für richtig hält.
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Ich meinte es jetzt nur darauf bezogen, dass der Patient sich in erster Linie einbringt, weil der Ursprung ja darin liegt, dass er sich zunächst erstmalig in Therapie begibt.pandas hat geschrieben:Mag teilweise ja auch sein, aber in erster Linie kommt der Input von einem selbst: dem Patienten. Und darauf basiert - ja die Sichtweise des Therapeuten.
Nein, nicht unbedingt.
Es ist auch eindeutig so (da vorgekommen), dass zwei verschiedene Therapeuten zwei verschiedene Sichtweisen zu einem Patienten (zur selben Zeit) entwickeln können.
Was es dann mit Folgeberichten auf sich hat, dass lass ich mal so dahingestellt. Und mag auch sein, dass der Therapeut auch selbst subjektiv betrachtet...keine Frage.
Und genau DAS (Therapeut Wege verfolgend, die man selbst nicht möchte) gehört (für mich jetzt persönlich, spreche nicht für andere) in die Therapie, denn ein 1. Eindruck (=1. Bericht) des Therapeuten liegt ja schon längst bei der KK - allein schon wegen der Übernahme der Stunden.pandas hat geschrieben:Und bei Berichteinsicht während der Therapie kann sich zeigen, dass der Therapeut Wege verfolgt, die man selbst nicht möchte, weil sie einem nunmal nicht entsprechen, der Therapeut sie aber aus seiner Subjektivität heraus für richtig hält.
Was dann daraus folgt, liegt für mich wieder im individuellen (Therapie)Geschehen und sollte jedem selbst überlassen werden, wer was braucht und sich sicher zu wägen, das hängt von der eigenen Betrachtung ab und wie derjenigee dann mit dem Therapeuten konform gehen kann oder mal sich auf was "Neues" einlässt und ich dann wieder auf das Wort Grundvertrauen stoße.
Und wenn ich EVENTUELL mit dem Gefühl dort hingehe, ob das alles wohl so richtig ist, dann lass ich es grundsätzlich mit der Therapie sein.
Das kenn ich so jetzt nicht - aus meiner Erfahrung. Und dahinter sehe ich auch einen möglichen therapeutischen Zweck: Nämlich auf sich zu besinnen, Wege selbst finden und nicht lesen "ach mal schauen, was der Therapeut denkt, sieht und hört. Wenn der Therapeut dieses Gefühl vermittelt und sein "Urteil" auf mein fundementales Gelaber aufbaut.... wo kommt denn das ursprünglich her: von mir.pandas hat geschrieben:So können im nachhinein sich manche Apekte der Therapie durch Berichteinsicht erklären, so wie der Therapeut sie nie direkt erklären würde
Ändert es was an der Störung - wie auch immer - wenn ich den Bericht gelesen habe?
Ein großer "Fehler" seitens des Therapeuten kann sich doch schon daraus erschließen, in dem ich ne Diagnose an den Kopp geknallt bekomme. Dann wäre es der Zeitpunkt (auch für mich), dass Alarmglocken angehen und mir sage: okay, jetzt guck ich mal hinter die Kulissen.
Aber wie gesagt: Es ist doch alles möglich und möchte mich nur aus meiner Erfahrung heraus geäußert haben.
Ja, aber ich meinte, dass es schon auch sein kann, dass ein Therapeut auf bestimmte Dinge verharrt, die er zu schnell, im Eindruck in den Erstgesprächen "analysiert" hat als auch dass er von Bios ausgeht, die er leicht falsch verstanden hat (kann vorkommen, ist ja alles sehr komplex und viel in den Erstgesprächen). Wenn es im Laufe der Therapie zu einer Verstrickung kommt, kann die Berichtseinsicht dies mitunter so auflösen wie es das Gespräch mit dem Therapeuten nicht mehr kann, der sich sozusagen an bestimmten Deutungen bereits festgebissen hat - nun, aber dies ist natürlich vor allem in Therapien der Fall, wo sich bereits deutlich abzeichnet, dass sie einen missglückten Verlauf nehmen. Aber dass es solche missglückten Therapien gibt, da wird in der Fachschaft kein Hehl mehr daraus gemacht.Tränen-reich hat geschrieben:Und genau DAS (Therapeut Wege verfolgend, die man selbst nicht möchte) gehört (für mich jetzt persönlich, spreche nicht für andere) in die Therapie, denn ein 1. Eindruck (=1. Bericht) des Therapeuten liegt ja schon längst bei der KK - allein schon wegen der Übernahme der Stunden.pandas hat geschrieben:Und bei Berichteinsicht während der Therapie kann sich zeigen, dass der Therapeut Wege verfolgt, die man selbst nicht möchte, weil sie einem nunmal nicht entsprechen, der Therapeut sie aber aus seiner Subjektivität heraus für richtig hält.
ME kann da dann in der Tat ein Einblick in den Bericht helfen, um über Dinge ins Gespräch zu kommen ("schwarz auf weiss"), die der Therapeut sonst abwehrt.
Ja, natürlich entscheidet jeder individuell wie er in seiner Therapie damit umgeht.Tränen-reich hat geschrieben:Was dann daraus folgt, liegt für mich wieder im individuellen (Therapie)Geschehen und sollte jedem selbst überlassen werden, wer was braucht und sich sicher zu wägen, das hängt von der eigenen Betrachtung ab und wie derjenigee dann mit dem Therapeuten konform gehen kann oder mal sich auf was "Neues" einlässt und ich dann wieder auf das Wort Grundvertrauen stoße.
Aber: es sollte klar sein, dass es das Recht für Berichtseinsicht für alle gibt. Und es gibt keine Argumente dafür, dass ein Therapeut dies verweigert, WENN der Patient sagt, er möchte jetzt von seinem Recht Gebrauch machen. Mögliche Gründe, warum ein Patient das so entscheidet, gibt es genug.
Ja, ich kenne es aber aus meiner Erfahrung und wollte diese darstellen ... es kann so sein, muss aber nicht, klar.Tränen-reich hat geschrieben:Das kenn ich so jetzt nicht - aus meiner Erfahrung.pandas hat geschrieben:So können im nachhinein sich manche Apekte der Therapie durch Berichteinsicht erklären, so wie der Therapeut sie nie direkt erklären würde
Es würde mich aber interessieren, ob Du mit Erfahrung meinst, dass Du Berichte gelesen hast und dies nicht vorkam oder dass Du nie Berichte angefordert hast (bei zweiteren ist es nicht sicher, was sich daraus ergeben hätte).
Nun, wie gesagt, das würde ich allgemein nicht so sagen. Der Therapeut ist der Therapeut und natürlich ist es seine Methodik, die er aus seinen Deutungen und Auffassungen über den Patient trifft. Und wenn diese nicht stimmt, dann verrückt die Therapie.Tränen-reich hat geschrieben:Und dahinter sehe ich auch einen möglichen therapeutischen Zweck: Nämlich auf sich zu besinnen, Wege selbst finden und nicht lesen "ach mal schauen, was der Therapeut denkt, sieht und hört. Wenn der Therapeut dieses Gefühl vermittelt und sein "Urteil" auf mein fundementales Gelaber aufbaut.... wo kommt denn das ursprünglich her: von mir.
Natürlich sollte man eine Therapie nicht gleich abbrechen, wenn man die eine oder andere Intervention als nicht stimmig erlebt.
Und da kann es eben ein Zwischenschritt sein, dass man die Sichtweise, Deutung, Methodenabsicht im Bericht nachliest und für sich entscheidet, ob es noch stimmt. U.a. da es in der Therapie die Vorstellung des Patientenwiderstandes gibt, wird ein Therapeut gerade bei einer verstrickten Therapie das alles im Therapiegespräch mitunter nicht offen legen ...
Ich finde schon, hier könntest Du etwas mehr einbeziehen, dass der Therapeut ein Subjekt ist, d.h. er reagiert eben nicht nur, sondern er kann gar nicht anders handeln, als auch aus seiner eigenen Subjektivität heraus, und da kann es auch ungünstige Dissonanzen zur Subjektivität des Patienten geben.
Ja, bei mir hat es das. Bei Dir weiss ich natürlich nicht.Tränen-reich hat geschrieben:Ändert es was an der Störung - wie auch immer - wenn ich den Bericht gelesen habe?
Deswegen sage ich ja: Es kann, es kann aber auch nicht. Mitunter, bei verstrickten Therapien, ist es den Versuch wert.
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Schau an, die Diagnose an sich beeindruckt mich nicht so, wobei ich da auch schon mal sage, ach, aber passt nicht so, das und das Symptom habe ich doch gar nicht, wie soll das dann sinnvoll sein.Tränen-reich hat geschrieben:Ein großer "Fehler" seitens des Therapeuten kann sich doch schon daraus erschließen, in dem ich ne Diagnose an den Kopp geknallt bekomme. Dann wäre es der Zeitpunkt (auch für mich), dass Alarmglocken angehen und mir sage: okay, jetzt guck ich mal hinter die Kulissen.
Aber wohin die Reise mit einer Diagnose therapeutisch gehen soll, damit mir das was sagt, dazu brauche ich den ganzen Kontext des Berichtes. Es gibt wohl Therapeuten, die einen, wenn man Berichteinsicht verlangt, die Diagnose nennen, was ich aber als nicht sinnreich empfinde - es sind zwei vollkommen unterschiedliche Anliegen.
Ja, ich finde (wenn es fair bleibt, was Du sehr bist) unterschiedliche Erfahrungen sehr spannend.Tränen-reich hat geschrieben:Aber wie gesagt: Es ist doch alles möglich und möchte mich nur aus meiner Erfahrung heraus geäußert haben.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
In meinem Gutachten war mindestens eine eindeutige, auch sachlich falsche Beleidigung.leberblümchen hat geschrieben:Ich halte das für eine Legende, anzunehmen, in den Gutachten würden seitenweise Beleidigungen stehen und die Patienten regelmäßig als widerliche Idioten dargestellt (ich übertreibe nicht wirklich drastisch).
Wobei es bei Beleidigung ja auch um den Ausdruck geht, d.h. auch wenn etwas "begangen" (ohne Vorsatz) wurde, ist eine beleidigende Wortwahl beleidigend (Polizisten dürfen das auch nicht). Wie gesagt, bei mir war aber auch der gemeinte Inhalt falsch interpretiert und insgesamt hat mir das etwas über eine bestimmte Einstellung des Therapeuten gesagt.
Mein neuer Therapeut findet die Wortwahlen (wenn man guter Absicht ist, könnte man sie als stark metaphorisch bezeichnen) meines Ex-Therapeuten auch fehlerhaft, wobei sich das jetzt auch auf Situationen in der Therapie bezieht.
Ich halte den Tonfall des Berichtes an einigen Stellen für letztlich abwertend, abgesehen davon, dass auch einige Zusammenhänge falsch dargestellt wurden. Hat mir mein immer wieder aufgetauchtes Misstrauen während des Therapieverlaufes bestätigt.
Zuletzt geändert von pandas am Sa., 27.09.2014, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja Fairness fand und finde ich sehr wichtig und Meinungsunterschiede hinzunehmen, die eigene Meinung zu vertreten, den Rest mal stehen lassen, dass musste ich auch erst lernen.pandas hat geschrieben:Ja, ich finde (wenn es fair bleibt, was Du sehr bist) unterschiedliche Erfahrungen sehr spannend.
Andere Ansichten können mitunter auch zu Einsichten führen mit dem bestehenden Effekt, zu sich selbst zu stehen.
Stress suche ich hier überhaupt nicht, hab dazu überhaupt gar keinen Bock. Den mach ich mir schon allein.
In diesem Sinne....
Ach, war Dein Bericht im nüchternen Stil geschrieben?leberblümchen hat geschrieben:- und dem nüchternen Stil, in dem so ein Bericht geschrieben wird.
Die Berichte (auch von anderen) die ich bisher las, empfand ich nicht als im nüchternen Stil geschrieben.
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Hm. Ich habe seitdem festgestellt, dass ich durch die Angelegenheit auch einen Schritt weitergekommen bin, in anderen formellen Angelegenheiten schlagfertiger und durchsetzungsfähiger zu sein.leberblümchen hat geschrieben:Es wird auch nicht wirklich selten vorkommen, dass ein Patient deshalb so fixiert ist darauf, die "Verantwortung und Kontrolle" zu behalten, weil es zu seinem Störungsbild gehört, nicht loslassen zu können, nicht zu vertrauen und sich an Formalitäten festzubeißen.
Nicht, dass ich das vorher gar nicht war, aber es hat es positiv verstärkt.
In Behördenangelegenheiten (und vielen anderen) ist Misstrauen vernünftig.
In der Tat meinte mein Ex-Therapeut gegen (da noch nicht absehbaren) Ende der Therapie, ich würde zu wenig auf Autoritäten hören.
Und das in Verbindung mit einer Angelegenheit, wo ich in den Konflikt gegangen bin und sich die Situation für mich positiv gelöst hat.
Ja, was ist für mich denn da besser gewesen?
Und bei der Therapie hat sich die Situation durch mein Misstrauen auch gebessert (Klärung, Berichteinsicht, Therapeutenwechsel in Übereinstimmung mit KK).
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Ganz einfach: Transparenz baut Misstrauen ab. Geheimsniskrämerei, Entmündigung fördern es.
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