Tod einer wichtigen Beziehungsperson, Umgang mit Trauer

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

Vincent
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:23

Widow hat geschrieben:Niemand weiß, wie das ist mit dem Tod.
Nur eines steht fest: Während ihr hier über ihn streitet, sind wir ihm alle wieder ein Stück näher gekommen...
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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montagne
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:24

Es muss dich nicht interessieren viciente. Dein Desinteresse berührt mich zumindest nicht. Deine unverschämte Art hier schon.
Deine abschätzigen Beurteilungen hier trotz bekundetem Desinteresse sagen letzlich mehr über dich aus, als die, über die du sprichst.
amor fati

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stern
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:31

viciente hat geschrieben:.. speziell widow hat ja leider persönlich äusserst schmerzhafte erfahrungen mit verlust, aber candle, montagne und stern? ich weiss es nicht .. und mittlerweile interessiert es mich auch nicht (mehr).
Hallo...??? Glaubst du, meine schmerzhaften Erfahrung mit Verlusten und Trauer waren für dich von Interesse? Was interessierte dich denn daran genau ... sofern es dich überhaupt mal interessiert hat. Nur mal so aus Interesse heraus gefragt.

Natürlich weißt du das nicht (woher auch) .

Oder geht es darum, dass man sich erst beteiligen darf, wenn Erfahrungen nachgewiesen hat, so dass die informelle Forenpolizei dann eine Schreiberlaubnis erteilt... aber eigentlich interessiert's ja eh nicht.

Mitunter kann ich meine Grenzen wahren... und erzähle nicht etwas, das im selben Atemzug als unteressant deklariert wird .
Zuletzt geändert von stern am Fr., 19.09.2014, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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viciente
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:32

stern hat geschrieben:Oder geht es darum, dass man sich erst beteiligen darf, wenn Erfahrungen nachgewiesen hat, so dass die informelle Forenpolizei dann eine Schreiberlaubnis erteilt... aber eigentlich interessiert's ja eh nicht.
.. vielen dank dafür, dass du mich da bestätigst!

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Widow
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:32

viciente hat geschrieben:trauer ist doch ein notwendiger prozess um zu heilen, [...]. wie jeder andere prozess auch, hat er aber auch ein ende zu finden; sollte dieses - nach (individuell unterschiedlicher) zeit nicht eintreten, verläuft er nicht mehr in einem "gesunden" rahmen
viciente - WER spricht hier?

"notwendiger Prozess" - "um zu" - "heilen" - "wie jeder andere prozess auch" - "ein ende zu finden" - "nicht mehr in einem >gesunden< rahmen".
Wer spricht diese Worte?
Wer legt fest, was notwendig ist, was um zu zu tun ist, was heilen ist, was alle Prozesse verbindet, was endigen muss, was nicht mehr in einem Rahmen, gar einem gesunden ist?

Wer spricht?
- Fühlst Du Dich gerade inspiriert, von einem göttlichen Pneuma aufgeblasen (nichts anderes ist In-spiration, tut mir leid)?

Wer spricht, wer legt fest, was Du gesprochen hast, und an das die TE und ihre ParteigängerInnen so gern glauben wollen auf all ihren Um-Gängen um den Tod herum?

- Und: Welch irrsinnige Angst spricht aus Dir und ihnen ... (ja: Kein Fragezeichen mehr)

Weißt', ich hab's da mehr mit dem Mittendurch - drum gilt jetzt für mich: Raus aus diesen Pergulen! Erst recht solchen Sprachgittern wie Deinen.


Nachtrag @ Vincent: Tja, so ist das Leben, immer; egal, ob man schläft, lacht, schreibt, denkt, ... (Banale Gedanken sind halt banal, merkste was?)
Zuletzt geändert von Widow am Fr., 19.09.2014, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

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viciente
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:35

Widow hat geschrieben:Wer spricht diese Worte?
.. ja ganz einfach, ICH hab sie geSCHRIEBEN; was ich oder andere darüber denken hat exakt dasselbe gewicht wie das, was du darüber denkst. solltest du das bezweifeln, dann erhöbest du anspruch darauf, diesbezüglich objektive autorität zu sein .. also genau das, was mir hier - unberechtigter weise und nebst anderen unterstellungen - wiederholt vorgeworfen wird.
(parteigänger - so ein schmarrn!)

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viciente
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:44

Wandelröschen hat geschrieben:Kennt jemand von euch so etwas?
.. kenne ich persönlich - aus eigener erfahrung - so nicht, ist aber durchaus verständlich und nachvollziehbar.


Vincent
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:49

Widow hat geschrieben:Nachtrag @ Vincent: Tja, so ist das Leben, immer; egal, ob man schläft, lacht, schreibt, denkt, ... (Banale Gedanken sind halt banal, merkste was?)
Tja, der Tod ist für mich nunmal kein großes Drama. Fast hätte ich gesagt, ich finde ihn irgendwie banal.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


ziegenkind
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:51

manche menschen sprechen von sich, andere sprechen meist darüber, wie die dinge im allgemeinen und grundsätzlichen sind, sie humpeln also mit der krücke der beruhigend verlogenen "moral" des "das ist eben so", die nie eine moral war. das ist ein unterschied. ein kleiner tip: es zeigt sich an dem übermaß an nominalisierungen, daran, das nicht menschen dinge tun, sondern prozesse sich vollziehen und das auch noch alternativlos, weil notwendig ... und über allem waltet ein gutes geschick. und wenn schon menschen auftauchen, in diesen sätzen, dann sind das in der regel keine aus fleisch und blut, sondern "der mensch" an und für sich. wenn weniger gewusst worden wäre, wie "der mensch" ist, dann wär weniger unglück in der welt, das glaube ich ganz fest.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


montagne
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:55

Ich denke mir halt, klar Hypothese, jemand, der durch existentielle Trauer erfolgreich durch ist, jemand, der es wirklich gespürt hat und dennoch drüber hinweg kam, der wird im Umgang mit Trauer und Trauernden sanftmütig, großzügig und sein-lassend.
Jedenfalls nicht normativ, rat-schlagend oder gar abschätzig.
amor fati

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viciente
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:56

ziegenkind hat geschrieben:wenn weniger gewusst worden wäre, wie "der mensch" ist, dann wär weniger unglück in der welt, das glaube ich ganz fest.
.. da stimme ich dir zu, denn das denk ich u.a. auch; was jedoch lebenszyklen anbelangt, "tut" der mensch meines erachtens eher weniger, sondern er "ist" eher. als "moralisch" seh ich das eher nicht.

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viciente
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 21:59

montagne hat geschrieben:jemand, der durch existentielle Trauer erfolgreich durch ist, jemand, der es wirklich gespürt hat und dennoch drüber hinweg kam, der wird im Umgang mit Trauer und Trauernden sanftmütig, großzügig und sein-lassend.
.. ja klar, und wo genau ist jetzt dein problem? genau das scheint mir doch der existentielle grund für diesen thread gewesen zu sein - bevor hier gift versprüht wurde.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 22:14

viciente, jetzt wirfst du aber alles durcheinander. wir reden ja nicht über lebenszyklen, sondern darüber, was ich, du, er, sie fühlen/denken/ersehnen/machen/schreien/verstummen, wenn ein naher mensch stirbt.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


Widow
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 22:23

Wandelröschen,

nach Deinem letzten posting hier habe ich das Visier offen, hochgeklappt und zeige Dir meine Augen, meine Stirn.

Mir geht es hier nicht um Dein Diskussionsbegehr nach 'Umgangsformen mit Trauer', mir geht es jetzt und heut und hier darum, dass ich langsam begreife, warum eine wie ich Dich so dermaßen zur Weißglut treibe, wieder und wieder.
Und es geht mir darum, dass ich heute erstmalig dachte, dass das vielleicht nicht sein muss.
Wandelröschen hat geschrieben: Zum einen gibt es und kenne ich die Trauer um eine geliebte Bezugsperson, von dieser Trauer ist hier im Forum idR zu lesen.
Ich würde nie auf den Gedanken kommen, meinen Liebsten eine "geliebte Bezugsperson" zu nennen, also schließe ich mal tollkühn, dass Du damit Großeltern, ErzeugerInnen, Geschwister, FreundInnen, TherapeutInnen und ähnliche Menschen meinst. - Und ich lasse die mal als "Um-Gang"-Objekte außen vor. Denn, und darum geht es mir nun, Du schreibst weiter:
Wandelröschen hat geschrieben: Und dann gibt es noch zwei andere Extreme bei mir.
a. Es starb eine Bezugsperson und ich empfand keinerlei Trauer, eher Erleichterung. Aber für alle anderen war diese Person eine geliebte Bezugsperson und trauerten entsprechend – und ich hatte in ihren Augen auch entsprechend zu trauern – wehe, wenn nicht. Da war aber nichts in dieser Richtung. Druck lastete auf mir, extremer Druck. Schauspielern? Trauer vorgaukeln? Sich an gesellschaftliche Spielregeln anpassen?
b. Ich wollte eine wichtige Bezugsperson in der Zukunft kennen lernen. Dann starb sie vorher, Kennenlernen nicht mehr möglich. Ich versank in einer Trauer, die ich gar nicht haben durfte. Niemand wusste von meinen Zukunftsplänen, diese Person durfte sowieso nicht für mich existieren, war tabu, sie selber wusste nichts von mir, ich kannte sie noch nicht einmal persönlich. Der Tod zog mir den Boden unter den Füßen weg. Und ich durfte diese Trauer nicht zeigen, musst sie verheimlichen/verstecken.
Im einen Falle "musstest" Du nach Fahrplan und Knigge (die Du andern so gern vor die Nase hälst) trauern - und wolltest nicht.
Im andern Falle durftest Du nicht Deine eigene Trauer finden (konntest sie also auch nicht zeigen, denn was man nicht gefunden hat, steht einem nicht zu).

- Kein Wunder, dass Du da auf eine wie mich so extrem übellaunig reagierst.

Mich hat niemand in die Benimm-Regeln eines Trauerns gezwungen (Du hast das immer wieder versucht. - Sollte ich Deine Stellvertreterin sein?)
und
mich hat niemand bezwungen und wird niemand bezwingen, wenn es um meine Trauer um den Liebsten geht, ich bin die, bin meine Trauer um den Liebsten, im Leben, meinem, meinem Rest davon.

Kein Wunder, dass Du da so extrem bös auf mich reagierst. Eine, die die Trauer annimmt und offenlegt - die muss ja für Dich ein rotes Tuch sein, doppelt.


Mich hat sehr traurig gemacht, was Du von der Dir abverlangten Trauer und von Deiner von Dir (und vor Dir selbst) verheimlichten Trauer geschrieben hast.
Ich glaub, ich versteh jetzt ein wenig mehr von Dir. Und ich empfinde Dir gegenüber endlich mal etwas anderes als nur Aversion und Ratlosigkeit.
Ich empfinde Dir gegenüber Respekt und eine stille Traurigkeit.

(Aber ich werde es dennoch nicht erdulden, wenn Du mir wieder mit Deinem Trauer-Knigge oder Deiner sonstigen "Funktionabilitätsharschheit" kommst.)


- Nein, ich frage Dich jetzt nicht, ob Du das in Deiner Therapie "bearbeiten" konntest oder noch zu "bearbeiten" gedenkst: Ich glaub da nicht dran, glaub nicht, dass das da geht. Entweder allein mitten durch oder Um-Gang oder gar nichts.

Sei gegrüßt, mit offenem Visier (aber in voller Rüstung)
Widow

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Thread-EröffnerIn
Wandelröschen
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Forums-Gruftie
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 22:35

Hallo Widow,
Widow hat geschrieben: Einen Umgang finden zu wollen, heißt für mich, etwas um-gehen zu wollen: Nicht mitten rein, mitten durch, sondern den Um-Gang um es herum.
Hm, findest du ein passenderes Word in der deutschen Sprache als „Umgang“ mit Trauer?
Widow hat geschrieben: Es gibt da aus meiner Sicht nichts zu "diskutieren". Man kann sich nicht "wappnen".
Natürlich kann man sich aus meiner Sicht nicht „wappnen“ in Bezug auf Trauer, denn jeder Todesfall den man erlebt, wird anders betrauert. Aber deswegen kann man doch trotzdem darüber reden/ „diskutieren“. Oder hältst du es angebrachter, über Trauer zu schweigen, die Trauer „tot“ zu schweigen? Das würde doch dann eher wieder Angst vor der Trauer, Angst vor dem Tod fördern, denn dann ist das alles noch ungewisser, noch unbegreifbarer als ohnehin schon.
Wenn Trauer viel öfter auf dem Gesprächstisch läge, wäre doch Trauer und Tod viel mehr zum Leben gehörend, verlöre seinen „Schrecken“.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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