DIS: Ich verstehe das nicht

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Broken Wing
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 19:28

@ Waldschratin: Schon. Aber wenn eh alles OK wäre, also wenn sie nicht weiter auffielen, Ausbildungs- und Arbeitsmäßig alles im grünen Bereich etc., warum ließe sich so jemand behandeln? Die Family wird's wohl nicht sein, wie du schreibst, hat man sich gespalten, um seine Ruhe zu haben. Und offensichtlich funktionierte es.

@ JennyDoe: Meinst du das Konzept des inneren Kindes? Da brauchts keine Amnesien.

Durch Hopeless81s Blog kam ich auf die Idee, dass DIS-Betroffene ihre Therapeuten mal fragen sollten, ob es auch noch andere Pat. mit DIS bei ihnen gibt. Vielleicht kommt da so eine Antwort wie: Ja, sehr viele sogar. Wäre gut möglich, es ist, wenn überhaupt, eine sehr seltene Störung. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Therapeuten (un)absichtlich ihre Patienten in diese Rolle drängen. Hopeless81 hat es ja schön dargestellt (ich hoffe, das ist die Ausnahme, weil grob unprofessionell).
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hope_81
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 19:50

Broken Wing hat geschrieben:@ Waldschratin: Schon. Aber wenn eh alles OK wäre, also wenn sie nicht weiter auffielen, Ausbildungs- und Arbeitsmäßig alles im grünen Bereich etc., warum ließe sich so jemand behandeln? Die Family wird's wohl nicht sein, wie du schreibst, hat man sich gespalten, um seine Ruhe zu haben. Und offensichtlich funktionierte es.
Also bei besagter Frau die ich dort kennenlernte, waren Flashbacks und die typischen Symptome einer ptbs der Grund, in diese Klinik zu gehen. Zudem war sie stark alkoholabhängig.
Nach dem Entzug begriff sie dann zusätzlich, dass ihre Blackouts nicht auf den Alkholmissbrauch zurückzuführen waren, was sie anfänglich glaubte, denn die Amnesien bestanden nach Abstinenz weiterhin.


Das System sorge 40 Jahre lang dafür, dass sie ihr Leben perfekt meistern konnte, sie hatte keinerlei Erinnerungen an den Missbrauch. Studierte, machte Karriere usw. usf. so wie Waldschratin schon schrieb. Erst mit beginn der Flashbacks wurde das Ausmaß immer deutlicher.

Auch erklärte dies endlich den Umstand, dass sie einen Abschluss an einer anderen Uni in einem ihr völlig fremden Fach hatte, an deren erwerb sie sich partout nicht erinnern konnte.
Mysteriös, aber das gibt es.
Zuletzt geändert von hope_81 am Sa., 02.08.2014, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 19:51

@ Broken Wing

Hopeless hat richtig "geraten", ich meine DDNOS. Finde aber im Moment die Quelle nicht, aus der ich das Wissen habe, dass der Hauptunterschied zwischen DIS und DDNOS die Amnesie zwischen den Persönlichkeiten ist. Wenn man mitbekommt, was die anderen tun, dann liegt eine DDNOS vor und keine DIS, ... soviel ich weiß. Vielleicht weiß hier jemand mehr oder genaueres.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 19:52

candle. hat geschrieben:Ja, das habe ich auch gerade hier unter den Selbsttests entdeckt. Langsam frage ich mich warum es noch Diagnosekataloge gibt, wenn alles so ineinander fließt. Mir ist das gerade im Moment so als wären alle Diagnosen fast irgendwie gleich.
Na ja, manche Diagnose halte ich für eindeutiger, bei anderen gibt es hingegen mehr Überschneidungen. Halte ich aber persönlich weniger für "Insuffizienz" des Diagnosekatalogs (wobei es stellenweise sicherlich Verbesserungsbedarf gibt). Sondern dass sich Störungen sehr unterschiedlich ausprägen können.

Schon allein: Was ist ein Innenanteil/Teilpersönlichkeit o.ä.: Ist ja per se erstmal ein Konstrukt, das es SO nicht gibt, denn niemand ist verschiedene Personen, sondern erstmal ein Mensch. Und das, was sich ausbildet, kann wohl unterschiedliche Gestalt annehmen (je nach Mensch, die auch nicht alle gleich sind). Unterschiedliche Bewusstseinsgrade, Wahrnehmungsfähigkeit oder unterschiedliche Arten, wie jemand dissoziieren kann. Oder wie du, Jenny oder hopeless auch meinten: Übergänge/Unterscheidung Rolle, Stimmungsänderung, Persönlichkeit, usw...: Auch da gibt es fließende Übergänge zwischen normal und pathologisch. Unterscheidungskriterien gibt es vermutlich schon, aber nicht jeder Patient ist einheitlich, so dass er exakt in eineSchablone passt. Und auch den gesunden Menschen sieht man normal nicht als nur eindimensionales Wesen. Und vorausgesetzt Wiki stimmt, so ist totale Amnesie nicht zwingend notwendig bei der DIS... sondern das klingt ebenfalls bereits etwas schwammig (aber ich kenne mich da nicht so aus... das sei dazu gesagt):
Sie gilt als die schwerste Form der Dissoziation. Die Patienten bilden zahlreiche unterschiedliche Persönlichkeiten, die abwechselnd die Kontrolle über ihr Verhalten übernehmen. An das Handeln der jeweils „anderen“ Personen kann sich der Betroffene entweder nicht oder nur schemenhaft erinnern, oder er erlebt es als das Handeln einer fremden Person.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziati ... %C3%B6rung
Ich vermute, dass sich auch Behandler mit der Diagnostik schwer tun... und dass vermutlich öfters die Schublade Borderline aufmacht wird als eine dissoziative Störung anzunehmen, insbes. wenn es eh Überschneidungen geben sollte... ist aber reine Vermutung. Denn Borderline gilt ja dzt. etwas als Sammelbecken/Modediagnose für alles mögliche.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 02.08.2014, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:00

Jenny Doe hat geschrieben:Vielleicht weiß hier jemand mehr oder genaueres.
Das Problem dürfte sein, dass es Genauigkeit hier nicht gibt, mit der jemand dienen könnte .
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hope_81
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:02

Jenny Doe hat geschrieben:@ Broken Wing

Hopeless hat richtig "geraten", ich meine DDNOS. Finde aber im Moment die Quelle nicht, aus der ich das Wissen habe, dass der Hauptunterschied zwischen DIS und DDNOS die Amnesie zwischen den Persönlichkeiten ist. Wenn man mitbekommt, was die anderen tun, dann liegt eine DDNOS vor und keine DIS, ... soviel ich weiß. Vielleicht weiß hier jemand mehr oder genaueres.
Nun, ich selber würde mal behaupten, dass ich eine DDNOS habe, denn ich sehe mir von außen beim Handeln zu. In stresssituationen übernimmt was auch immer mein Handeln und mein Verhalten, ich habe das Gefühl zur Seite zurücken, kann in die Handlungsabläufe nicht mehr eingreifen, frage mich innerlich was da jetzt abgeht und schäme mich mitunter für das, was ich dann zu sehen bekomme.

Auch erschrecke ich mich oft über meine Körperteile, die irgendwie nicht zu mir zu gehören scheinen und beim Blick in den Spiegel, wenn ich mal wieder mein Gesicht nicht erkenne.

Es ist schon extrem abgefahren diese Wahrnehmung und auch beängstigend, vor allem dann, wenn ich ein Verhalten zeige, was ich nie und nimmer zeigen würde, hätte ich Kontrolle.

Es ist ein verselbstständigen. An der Uni war es einmal komplett peinlich und ab und an hatte ich das auch in der Psychotherapie, da plappert etwas aus mir, was ich niemals sagen würde unter normalen Umständen.

Und das bilde ich mir nicht ein, das hatte ich schon vor der Therapie nur schlicht keine Erklärung dafür. Mein Exfreund hat mich damals mal vor den Spiegel gezogen, als ich mich fremd verhielt und da erschrak ich, weil ich das, was ich sah nicht kannte.

Auch kenne ich es an der Decke zu schweben, auf was auch immer zu sitzen und von außen quasi mich selbst zu beobachten. Das passiert eben, wenn ein Wesen qualen ausgesetzt ist, was es nicht erträgt.

Das kann dann chronifizieren und man hat den Salat.
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candle.
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:21

stern hat geschrieben:Ich vermute, dass sich auch Behandler mit der Diagnostik schwer tun... und dass vermutlich öfters die Schublade Borderline aufmacht wird als eine dissoziative Störung anzunehmen, insbes. wenn es eh Überschneidungen geben sollte... ist aber reine Vermutung. Denn Borderline gilt ja dzt. etwas als Sammelbecken/Modediagnose für alles mögliche.
Inzwischen habe ich den Eindruck, dass sich Borderline in die Schublade "komplexe PTBS" verschiebt wozu es ja auch schon Diskussionen gibt in der Literatur. Früher war Selbstverletzung DAS Kriterium für Borderline, heute machen das auch Leute mit Depressionen. Ich blicke da nicht durch.

Ich weiß jetzt nicht was das hier jetzt mit Amnesien auf sich hat, aber die wurden bei mir im Rahmen einer Depression als "Pseudo Demenz" bzw. "Pseudo Alzheimer" diagnostiziert.

Aber anders gesehen finde ich es auch fantastisch was unsere Gehirne so leisten, auch wenn es nicht wirklich schön ist.

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hope_81
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:26

Ja phantastisch finde ich das auch alles.
Borderline gilt mittlerweile übrigens als Traumafolgestörung. Und was die Pseudodemenz angeht.
Ich denke einfach, das je nach dem welche Hintergründe bestehen, die oder jene Vermutung ausgesprochen wird.
Diese Psychodiagnosen sind ja allesamt unglaublich schwammig.

Sie dienen ja schlicht dem Zweck mit den Krankenkassen abrechnen zu können. Deswegen sollte man sich auch schlicht
frei von diesem ganzen Diagnosegeschwafel machen.
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stern
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:27

@ hopeless: Jetzt muss ich nochmals blöd fragen: Das hast du erst seit dieser krassen Therapie und vorher gab es solche Dissoziationen nicht?
@ candle: ja, die beiden Diagnosen erscheinen auch nicht überschneidungsfrei. Selbstlverletzung ist, soweit ich weiß, auch kein zwingendes Kriterium für BL bzw. kommt auch nicht nur im Zuge dieser Störung vor. Gibt aber wohl Behandler, die öffnen dann recht schnell diese Schublade.
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stern
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:37

Weiß nicht, ob es sich jemand reinziehen will... aber zum Thema passt es:
Die dissoziative Identitätsstörung – häufig fehldiagnostiziert
http://www.aerzteblatt.de/pdf/PP/5/12/s555.pdf

In dem Artikel wird auch diskutiert, die DIS, Somatisierungsstörung und Borderline unter die komplexe PTBS zu subsumieren. Und so selten soll die DIS gar nicht sein (sondern sogar in etwas so häufig wie Borderline ). Nur diagnostiziert man es angeblich selten:
In der ICD-10 wird die DIS als seltene Er-
krankung angegeben (4), obwohl diese eine ähnliche
Häufigkeit aufweist wie die Borderline-Persönlichkeits-
störung. Studien gehen für die DIS von einer Prävalenz
von 0,5 bis 1 Prozent in der Gesamtbevölkerung und 5
Prozent in stationären psychiatrischen Patientenpopula-
tionen aus (...). Frauen sind mit einem Verhältnis
9 : 1 sehr viel häufiger betroffen als Männer (4). Obwohl
die Erkrankung keineswegs selten ist, werden die Patien-
tinnen und Patienten gar nicht oder häufig fehldiagnosti-
ziert (...).
Quelle: siehe oben
Liebe Grüße
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:42

stern hat geschrieben:@ hopeless: Jetzt muss ich nochmals blöd fragen: Das hast du erst seit dieser krassen Therapie und vorher gab es solche Dissoziationen nicht?
Blöde Fragen gibt es nicht
Nein, diese Symptome hab ich schon lange, mir aber nie Gedanken darüber gemacht. Ich habe das als völlig normal empfunden, dachte allen Menschen geht es so. In Therapie bin ich wegen Alkoholmissbrauch und Essstörungen.
Die missbräuchliche Therapie war ursächlich für meinen Zusammenbruch. Weil ich dort lernte von mir in Anteilen zu
sprechen, machte ich das auch in der Klinik, da waren die aber "sensibel" auf solche Formulierungen, was mir dann
das Genick brach. Und schwups wurden mir Dinge eingeredet, gegen die ich mich nicht wehren konnte, weil Teil meiner Störung halt ist Autoritäten nicht zu widersprechen.

Dieser Ex-Thera war und ist ja in so einer buddhistischen Sekte, die Dis sogar als "super" empfinden, was mir damals nicht bewusst war. Es ist eine soooo lange verrückte Geschichte.

Unwissend wie ich war erkannte ich den Wahnsinn nicht, erst jetzt, nachdem ich irrsinnig viel gelesen und ja sogar Psychologie studiert habe, raffe ich diesen Wahnsinn.

Glücklicherweise hatte ich kognitive Neurowissenschaften so dass ich nun weiß, wie unser Gehirn funzt. Das alles half mir nicht wahnsinnig zu werden, aber leider nicht dabei mich zu schrotten.

Es ist etwas kompliziert und ich müsste mir tagelang Zeit nehmen, dies einigermaßen nachvollziehbar aufzuschreiben.
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 20:49

@ hopeless81
Borderline gilt mittlerweile übrigens als Traumafolgestörung.
Das wird aber nur von einem kleinen Kreis Psychotherapeuten geglaubt. Der Rest glaubt das, was Studien gezeigt haben, nämlich, dass Trauma EINE Ursache sein kann, aber nicht muss.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Sa., 02.08.2014, 21:03

@Hopeless81: Mir scheint, du hattest in deinem therapeutischen Leben unwahrscheinlich viel Pech.

@ Beitrag: Trotz der zahlreichen Beiträge hier scheint das DIS eine mysteriöse und unfassbare Störung zu sein. Durch seine Schwere, aber zum Glück auch Seltenheit, lässt es sich, das wiederum leider, auch schwer erforschen.
Den Berichten aus dem Leben entnehme ich, dass das Kinderphänomen auch eher im Internet auftaucht oder bei induzierter DIS - natürlich auch beides zusammen. Das könnte daran liegen, dass man, durch die Seltenheit, DIS nicht so rasch begegnet. Das Internet überwindet Grenzen. Aber natürlich könnten sich die Leute auch eher trauen, im Netz auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erhaschen.
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 21:04

Also ich bin mittlerweile auf einem anderen Kenntnisstand auch in Hinblick auf die momentanen Metastudien. So klein ist der Kreis nicht mehr.
Aber scheinbar ist auch da wieder unterschiedliches im Umlauf.
Ich bin langsam nicht mehr gewillt diesen Wahnsinn weiter zu verfolgen.
Nee, ich will nen Sesselpupserjob, fern von allem was mit der Psyche zu tun hat, sonst werd ich noch vollkommen verrückt.

@broken Wing...Jaa das hatte ich wohl
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 21:06

@ Stern
Und so selten soll die DIS gar nicht sein (sondern sogar in etwas so häufig wie Borderline )
Weißte was interessant ist? Erst schreibt eine Autorin der MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER das, was du zitierst hast, nämlich dass DIS zu selten diagnostiziert wird. Dann verlässt diese Autorin die Hochschule und ihre Nachfolger schreiben das genaue Gegenteil, nämlich:
Andererseits kann die vermehrte Aufmerksamkeit auch ungewünschte Folgen haben. Eine dieser ungewünschten negativen Folgen von wachsender Aufmerksamkeit für das Störungsbild der DIS ist eine wachsende Zahl von falsch-positiven Diagnosen - d.h., bei der PatientIn wird eine DIS diagnostiziert, obwohl sie nicht vorliegt. Für die steigende Zahl falsch-positiver Diagnosen gibt es verschiedene Gründe (...)
http://www.infonetz-dissoziation.de/t-pseudo-dis.html
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