Sicherlich... nur die Frage ist, ob der Therapeut privat andere Fähigkeiten hat als auf seinem Therapeutensessel.Jenny Doe hat geschrieben:Wichtig (für den Klienten) ist nicht, dass ein Therapeut privat mit seinen eigenen Gefühlen umgehen kann, sondern dass er in der Therapie Professionalität an den Tag legt.
Meiner Meinung nach hat man Trauerkompetenz oder man hat sie nicht. Aber an solche Konstellationen glaube ich nicht "normal kann ich nicht mit Trauergefühlen umgehen, im Therapieraum aber schon so, dass ich dem Patienten helfen kann". Es geht auch nicht nur um Distanz, sondern auch darum, dass sich der Thera auf bestimmte Gefühle (die auch bei ihm entstehen können) einlassen kann.
Oder wenn ein Thera hochgradig angespitzt ist und nur unzureichend mit Ärger umgehen kann, wie schafft er es dann, Distanz zu wahren, so dass er dem Patienten seinen Frust nicht um den Latz knallt? Um Distanz zu wahren zu können oder etwas kritisch reflektieren zu können, braucht es bereits eine gewisse Ärgerkompetenz.
Oder ein Therapeut, der akut selbst im einem depressiven Sumpf hängt, dürfte einem Patienten schwer Lebensfreude nahe bringen zu können.
Und das gilt für viele Gefühle, dass Professionalität massiv erschwert bis unmöglich ist, wenn eine Therapeut nicht hinreichend gut mit seinen Gefühlen umgehen kann.
Sicherlich mögen diese Aspekte bei manchen Patienten wichtiger und bei anderen unwichtiger sein.
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