unglaublich trauriges und verstörendes Therapieende

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(V)
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Beitrag Do., 03.04.2014, 21:09

Ich bin der Meinung, auch Freundschaften sind kleine Liebschaften, nur eben weniger intensiv. Man stelle sich nun mal vor, man wolle auf diese Weise... - ewig lang in die Länge ziehen -... mit einem Partner Schluss machen. Welch Grauen! Und noch mehr in die Länge ziehen und noch mehr, obwohl das Ergebnis absolut eindeutig ist, es an sich nichts mehr zu klären gibt. Der Moment, wo einer der beiden jetzt eben nicht nur in der Tür steht, sondern auch wirklich GEHEN muss. Es ist schön, wenn man sich in Frieden trennen kann und für beide Seiten klar ist, warum. Wenn man sich (schriftlich) auch ausgesprochen hat. Alle Unklarheiten beseitigt. Was möchtest du denn noch? Welche Art von Abschied? Du stehst in der Tür, betonst immer wieder, dass du jetzt gleich... jetzt aber wirklich, so ganz in echt, ehrlich... gehen wirst, und sie lässt dich ziehen. Was ist daran verstörend (s. Threadtitel)? Nochmals, stell dir vor, du würdest so mit einem Freund Schluss machen... dass der irgendwann die Lust daran verliert und sich irgendwann dann bei aller Traurigkeit und Liebe nur noch denkt: "Ganz wie du meinst, aber bitte...- BITTE! - ... jetzt tu es auch endlich und quatsch nicht noch ewig rum!", das finde ich sehr nachvollziehbar.

Was die sog. Professionalität angeht, ich finde, sie greift hier nicht, denn du verabschiedest dich ja wie du sehr, sehr oft hier betonst hast, nicht von (d)einer Therapeutin, sondern von jemanden, der dir Schwester/Freundin ist. Und ich bilde mir beim Lesen ein, dass du eben NICHT gehen willst. Insgeheim wünschst du dir, dass sie dich aufhält. Du bist wie ein Lover, der in der Tür steht und 3 h lang betont, dass er jetzt gehen wird weil man den anderen ZU SEHR liebt (*theatralisch die Hand zur Stirn führ*), insgeheim hofft, dass man ihn aufhält und dann völlig entsetzt, dass der andere einen in Frieden ziehen lässt. Eigentlich wollte man doch was anderes, nicht wahr? Oder wie hast du dir den perfekten Abschied vorgestellt? Was fehlt dir noch zum Loslassen? Sucht du möglicherweise nach einem Weg, damit es NICHT so wehtut? Den wird es nicht geben. Abschiede tun immer weh. Da muss man durch. Je länger du es noch in die Länge ziehst, um so mehr wird es nach hinten losgehen. Um so länger wird es dich quälen und sie sich innerlich von dir abwenden und die guten Erinnerungen zerstören...

(EDIT)

Ich glaube, es ist Wunschdenken, dass ihr Verhalten daran läge, dass es ihr selbst zu weh tue. Was sie gerade lebt, ist wohl eher die höfliche Variante von dem Spruch: "Reisende soll man nicht aufhalten.", und du bist von dieser vermeintlichen Kälte entsetzt. Ich halte sie für sehr professionell, dass sie auf das Muster "Bitte halt mich doch endlich auf!" bzw. "Biete mir die Freundschaft STATT Therapie an!" nicht eingeht, sondern dich exakt so behandelt, wie du behandelt werden willst: loslässt. Wie du VORGIBST, behandelt werden zu wollen. In Wahrheit willst du ja was anderes. Mir scheinst eher Du iejenige zu sein, deren Handlungen und Worte nicht zusammenpassen, die nicht weiß, was sie will, und das jetzt projiziert.

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panta
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Beitrag Do., 03.04.2014, 21:43

(V) hat geschrieben:Ich bin der Meinung, auch Freundschaften sind kleine Liebschaften, nur eben weniger intensiv. Man stelle sich nun mal vor, man wolle auf diese Weise... - ewig lang in die Länge ziehen -... mit einem Partner Schluss machen. Welch Grauen! Und noch mehr in die Länge ziehen und noch mehr, obwohl das Ergebnis absolut eindeutig ist, es an sich nichts mehr zu klären gibt. Der Moment, wo einer der beiden jetzt eben nicht nur in der Tür steht, sondern auch wirklich GEHEN muss. Es ist schön, wenn man sich in Frieden trennen kann und für beide Seiten klar ist, warum. Wenn man sich (schriftlich) auch ausgesprochen hat. Alle Unklarheiten beseitigt. Was möchtest du denn noch? Welche Art von Abschied? Du stehst in der Tür, betonst immer wieder, dass du jetzt gleich... jetzt aber wirklich, so ganz in echt, ehrlich... gehen wirst, und sie lässt dich ziehen. Was ist daran verstörend (s. Threadtitel)? Nochmals, stell dir vor, du würdest so mit einem Freund Schluss machen... dass der irgendwann die Lust daran verliert und sich irgendwann dann bei aller Traurigkeit und Liebe nur noch denkt: "Ganz wie du meinst, aber bitte...- BITTE! - ... jetzt tu es auch endlich und quatsch nicht noch ewig rum!", das finde ich sehr nachvollziehbar.
Schade, dass manche User echt ihre Themen mit meinen vermischen oder sich null in meine Problematik einfühlen können.
Überhaupt ein Abschiesdgespräch zu führen, nachdem ich die Therapie beendet habe war ihr Wunsch und nicht meiner. Sie meinte damals es würde sie treffen, wenn wir ohne Gespräch auseinander gingen. Ich bat sie um Zeit, und während dieser Zeit hatten wir Mailaustausch. Ich sagte dann einen Termin ab und nun glaubt sie wahrscheinlich nicht mehr daran, dass es jemals zu diesem Gespräch kommen wird und zieht ihre Bremse oder resigniert. Ich schrieb ihr bereits, dass wohl jeder selbst auf seine Art mit dem Abschied fertig werden muss und ja, das denke ich auch immer noch, aber ich denke neuerdings eben auch, dass es Dinge bei diesem Abschied gibt die man zusammen bewältigen kann, sogar zusammen bewältigen muss(!)....., bspw. möchte ich ihr sagen, was es mir so schwer macht, von meinen Gefühlen und meiner Zerrissenheit berichten, ich denke sie hat das verdient! doch nun spüre ich, dass etwas zwischen uns steht und sie sich seltsam verhält. Ich habe sie verletzt, doch leider können wir es nicht klären, weil sie auf meine direkte Frage danach bisher noch nicht geantwortet hat. Und das macht mich traurig und wütend zugleich.
Und nach 10 Jahren kenne ich sie schon "so gut", dass ich einschätzen kann ob ich sie verletzt habe oder nicht, und ich habe sie verletzt, da bin ich sicher, ich weiß nur nicht wodurch.

Und an dieses Projektionzeugs glaubt im Übrigen nicht einmal sie, und ich auch nicht....das ist wirklich absurdes Zeugs von Menschen die sich nicht einfühlen können....


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 22:11

panta, was ist jetzt eigentlich sache? ich lese hier widersprüchliches, bzw. ich verstehe nicht alles.

1. du wolltest aufhören, richtig?

2. sie bestand auf einem abschlussgespräch, richtig? (kann ich verstehen, finde ich nach 10 jahren therapie nachvollziehbar)

3. du wolltest KEIN sbschlussgespräch. (kann ich irgendwo auch verstehen, obwohl du die gründe - glaube ich - nicht genannt hast)

4. sie bietet dir einen termin an. du kannst nicht und sagst ab. (kommt vor. alles im grünen bereich)

5. du bittest um einen neuen termin. sie sagt, ist okay, aber wegen osterferien geht das erst in 4 wochen. (ist aus meiner sicht auch ziemlich normal)

und dann kann ich dir nicht mehr folgen.

6. ihre absage ist für dich ein verhalten wie "die axt im walde". warum eigentlich?

7. du bist wütend, weil sie nicht sofort und jetzt auf deinen terminwunsch eingeht. warum ist das eigentlich so schlimm? warum fühlst du dich nicht gesehen, wenn sie auf ihre bedürfnisse - z.B. nach einem osterurlaub achtet? außerdem: ihr hattet euch - schreibst du hier - ein halbes jahr nicht gesehen. das war okay. und jetzt ist das ganz schlimm? sorry, verstehe ich wirklich nicht.

8. wenn ich das richtig verstanden habe, hast du ihr etwas wütendes geschrieben wegen der 4 wochen warten und darauf hat sie gesagt - sinngemäß - nee, so nicht, das klappt nicht mit einem einvernehmlichen abschied mit uns.

warum ist das jetzt auf einmal so schlimm? ursprünglich wolltest du doch keinen abschied.

zwischendrin sagst du auch, sie hätte das verdient, dass du ihr von deiner zerrissenheit erzählst. wie verstehst du das? denkst du, du würdest das für sie tun? deine zerrissenheit ist doch erst einmal dein problem, oder? sie kann dir helfen, dein problem in den griff zu kriegen oder damit besser umzugehen. aber es bleibt doch trotzdem dein problem.

ich glaub, es wäre FÜR DICH (und für niemanden sonst) gut, wenn du dir selber drüber klar würdest, was du gerne möchtest. irgendwie verschieben sich deine wünsche und deine sehnsüchte zwischen den postings. manchmal, so scheint mir und ich kann mich irren, schiebst du deine sehnsüchte auch deiner therapeutin unter - wie an der stelle, wo du davon sprichst, dass SIE verdient hätte, dass DU über DEINE zerrissenheit sprichts.

ich finde übrigens, dass DU es verdient hast, dass DU über deine zerrissenheit sprichst und dass DU DICH selber in dem punkt ernst nimmst. schön wäre, wenn sie dir die chance gebe, darüber zu sprechen. schön wäre es, wenn du ihr angebot annehmen könntest und dich nicht wütend abwendest, wenn es nicht sofort und gleich geht. aber noch einmal: dass du das nach 10 jahren mit ihr nicht hingekriegt hast, ist schon auch ein wenig bedenklich, oder? da hat irgendwas nicht so richtig geklappt in der therapie, oder?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


ziegenkind
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Beitrag Do., 03.04.2014, 22:16

ach so, dies vielleicht noch: bislang hast du noch nichts gesagt, was in meinen ohren und augen auf eine zerrissenheit deiner therapeutin hindeutet. dass sie einmal von arbeitsbeziehung statt freundschaft und das andere mal von tiefer beziehung zwischen euch spricht, das ist therapeutische normalität. ganz viele therapeuten sprechen ganz genau so. eine therapeutische arbeitsbeziehung IST eine tiefe beziehung. mit wem spricht man so oft und ungeschützt über sich? wie sollte da keine tiefe beziehung zustande kommen? und doch: es ist keine PRIVATE beziehung. für den einen beziehungspartner ist das seine arbeit. und: es ist eine ndlich gedachte beziehung. ich weiß: das ist alles nicht einfach. aber es ist kein zeichen für die zerrissenheit oder unklarheit deiner therapeutin.
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hopelife
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Beitrag Do., 03.04.2014, 23:34

Ja panta, so geht es mir auch gerade. Sie juckt es kaum... das macht so traurig nach der Zeit.
Das ist so schwer irgendwie, wenn dir ein Mensch ein Gefühl vermittelt hat, dass du ihm wichtig, und sogar sehr wichtig bist,
etwas ganz besonderes. Wie sagte meine Thera: Du bist so eine wertvolle Perle oder wie ein Geschenk, was immer Liebe verschenken möchte.
und von eigenen Gefühlen berichtet.
Wie sagte meine doch gleich im Oktober 12`
du hast so eine schwere Geschichte und wenn die Kasse nicht mehr zahlt, lasse ich mir etwas einfallen, du bist es WERT
das so eine Hilfe hast und du bist mir so ans Herz gewachsen, dass ich das so gerne mache.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Beitrag Fr., 04.04.2014, 00:12

(V) ich finde es und das ist nur meine Wahrnehmung völlig am Thema vorbei, was du der TE schreibst, sowas von gedeutet ohne sie zu kennen, sowas von interpretiert ohne etwas über sie und ihre Therapeutin zu wissen.

Unter anderem sogar sehr verletzend, aber ich weiss ja, Therapeuten, die handeln immer gerecht und fair
und der Pat, der hat immer Baustellen und eine sehr gestörte Wahrnehmung. Ist klar, die Therapeutin handelt nur gerecht.
Deine Einstellung verstehe ich gar nicht. Nicht mal im Ansatz kann ich deinen Post verstehen.
Ich wollte auch gehen, weil mich diese freundschaftlichen und Liebesgefühle gequält haben und ich nicht mehr wusste,
will sie jetzt meine Freundin oder meine Therapeutin sein, es ist durchaus sehr nachvollziehbar, dass panta da sehr durcheinander ist
und null ihre Schuld!!
es wäre heute nicht so wie es ist,
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 00:29

Ziegenkind, ich schätze u.a Beiträge von dir sehr, aber ist es dein Ernst, dass du fragst, was sie daran schlimm findet,
wenn sie in der Not alleine gelassen wird? Die Thera Urlaub hat? Sie hat ihr nicht nur Signale einer Therapeutin gesendet, einer klaren Beziehung.


Das ist eben das Problem, weisst du. Zwischen Therapie und einer Freundin.
Von einer Freundin, da wünscht man sich Kontakt zu jeder Zeit, ich spreche hier von Wünschen und nicht von Erwartungen.
Aber ich sag dir, vielleicht hast du das noch nicht so erlebt, es ist ganz doll grauenvoll, wenn die Thera sowas wie Freundschaft wörtlich transportiert und dann nicht mehr für dich da ist, wenn man eine Freundin braucht, man kommt wirklich in ganz arge Probleme.
Der Verstand sagt dir leise: Sie ist deine Thera, das ist nur Dienstleisung und das Gefühl, das versteht das nicht,
weil es schon vorher von ihrer Seite Wertschätzung gab, nicht in der Form: Als Pat. sind Sie mir wichtig, sondern als Mensch.
Es ist wirklich ein sehr grosser Unterschied.
Ich hätte mir seeeeeeehr gewünscht, meine Thera, die hätte das so vermittelt, so und nicht anders.
Ich kann die Aussage der TE sehr gut verstehen, es ist sowas von menschlich, wie sie das beschreibt.
Die Thera hat ihr das Gefühl vermittelt, wir arbeiten hier nicht, sondern wir schmusen und kuscheln hier als Freundinnen und
dann in der Not, wo sie die Freundin braucht, da grenzt diese sich wieder mit Methoden ab, sie wäre nur ihre Therapeutin,
das macht einen sehr verrückt, das versteht der Verstand, aber das Gefühl ist immer am hin und her schwanken...
es wäre heute nicht so wie es ist,
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hopelife
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 00:37

Ich möchte hier gar niemanden angreifen, ehrlich nicht, aber wahrscheinlich kann man das so richtig und erst spüren,
wenn man das am ganzen Körper spürt eine unpr. Therapeutin zu haben.
Ich denke, dann erst kann man das wirklich verstehen.
Ich habe das in meiner Therapie ständig erfahren müssen, entweder war ich die tolle hope, die tolle Frau und
im nächsten Moment die Patientin, sowas tut weh und das Gefühl versteht das gar nicht, sehr verständlich nicht.
Wenn ich mit meinem Partner zusammen bin und er sagt mir ständig, dass er mich liebt und im nächsten Augenblick wäre ich nur Mutter seines Kindes und mehr nicht, so fühlt es sich an, auch in therapeutischen Beziehungen, weil es eben Beziehungen ist, Einlassen, Vertrauen usw...
Fühlt sich dennoch nie wie eine Dienstleistung an.
es wäre heute nicht so wie es ist,
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panta
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 04:12

Hi Hope,
Ja, am meisten belastet mich jetzt im nachhinein, dass ich mich emotional auf so etwas eingelassen habe und es ist schon so wie du es beschrieben hast. Sie hat eine Menge Hoffnungen und Wünsche in mein Herz gepflanzt ohne mit mir offen über ihre Möglichkeiten, ihre Wünsche zu sprechen. Bei mir kam im Laufe der Jahre wirklich an: "Verlass mich nicht - das ist total besonders zwischen uns, du bist mir als Mensch von großer Bedeutung und nicht nur als Patient". (Zweiteres hat sie sogar mal wortwörtlich so gesagt) und ich glaube schon, dass sie wusste was das mit mir macht. Ich weiß nur nicht ob sie das gemacht hat, weil sie von Anfang an mit mir spielte oder ob sie wirklich etwas empfindet es aber nicht leben kann oder ob sie da alles tat im Glauben daran mir damit etwas gutes zu tun. Ihre Motivation würde mich wirklich interessieren. So oder so, stelle ich aber fest, auch durch ihr Verhalten jetzt in dieser Abschiedsphase, dass ich ihr nicht so wichtig bin wie sie es immer behauptet hat, zumindest kann ich es wirklich nicht fühlen, und klar wirke ich manchmal widersprüchlich, sind ja auch widersprüchliche Gefühle. Einerseits mein Herz, in das ich sie gelassen habe und andererseits mein Verstand der mir die Fakten, ihr unsensibles, unempathisches Verhalten immer wieder vor Augen führt. Gut, dass es neben dieser Erfahrung mit meiner Thera Menschen gibt bei denen ich mich "ausrotzen" kann und die jetzt da sind, ich glaube wäre ich jetzt allein würde ich mich umbringen, weil das so weh tut und das ist für ein Therapieende wirklich eine zu heftige Reaktion und liegt sicher nicht allein in der Verantwortung des Klienten und zeigt auch wie schräg das alles zwischen uns ist....

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Thread-EröffnerIn
panta
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 04:38

ziegenkind hat geschrieben:ach so, dies vielleicht noch: bislang hast du noch nichts gesagt, was in meinen ohren und augen auf eine zerrissenheit deiner therapeutin hindeutet. dass sie einmal von arbeitsbeziehung statt freundschaft und das andere mal von tiefer beziehung zwischen euch spricht, das ist therapeutische normalität. ganz viele therapeuten sprechen ganz genau so. eine therapeutische arbeitsbeziehung IST eine tiefe beziehung. mit wem spricht man so oft und ungeschützt über sich? wie sollte da keine tiefe beziehung zustande kommen? und doch: es ist keine PRIVATE beziehung. für den einen beziehungspartner ist das seine arbeit. und: es ist eine ndlich gedachte beziehung. ich weiß: das ist alles nicht einfach. aber es ist kein zeichen für die zerrissenheit oder unklarheit deiner therapeutin.
Sorry Ziegenkind wie anmaßend ist das denn? Du kannst doch für dich entscheiden was für dich geht aber ich behalte mir vor für mich zu entscheiden was in einer Therapie für mich geht. Wir zwei sind unterschiedliche Menschen mit einer unterschiedlichen Wahrnehmung da gibt es kein " richtig" oder " falsch", und kein " du hast kein recht dich verletzt zu fühlen", wir sind hier nicht beim jüngsten Gericht, und wenn es dir so schwer fällt mich zu verstehen, dich einzufühlen, dann lass es doch, andere können es hier in diesem Thread und das reicht mir. Ich habe nicht den Anspruch, dass mich die ganze Welt verstehen muss.

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weisserAdler
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 06:31

@panta,

das Thema Freundschaft zum Th. hat bei mir auch eine riesen Rolle gespielt -
und er hat mir große Hoffnungen gemacht,
"aber vielleicht war es ja auch nur meine verschobene Wahrnehmung"...
davor hatte ich dann immer am meisten Angst,
dass er mich "jahrelang" auf der Hoffnungsschiene fahren lässt,
und am Ende dann "therapeutisch" abserviert - so in etwa,
"im Streit auseinander gehen"...

genau aus dem Grund habe ich den persönlichen Abschied vermieden,
aber die Th. schaffen das trotzdem,
dass man an diesem Punkt hier ein schlechtes Gewissen hat, und es sich mies anfühlt...



Wobei ich mich derzeit sehr damit auseinandersetze, ob ich da mit meinen Gedanken nicht vieles andes steuern könnte...
die Gelassenheit zu allem lernen...
ich denke nicht, dass ich ihm egal bin,
aber er nimmt es sicher mit einer viel gelasseneren Art.

Aber das sind ja einfach unsere Lebensthemen.
Irgendwie denke ich, Psychotherapie ist von Anfang an in einem fixen Rahmen eingepackt - also "war man artig - dann schönes Ende", hat man sich nicht so verhalten wie die die Psychotherapienorm das vorsieht,
dann bekommt man noch eine Lernaufgabe mit nach dem Ende...
Ich habe für mich nun kapiert,
dass ich aufhören muss, nach Antworten zu suchen die ich nicht bekommen werde,
einfach DEM LEBEN VERTRAUEN, das ist das Einzige was ich für mich lernen kann.
Mein Thera wollte immer, dass ich ihm vertraue, aber oft fragte ich mich,
warum hat sich das Vertrauen nie ganz eingbestellt?
Das liegt nicht nur an mir, das ist das Miteinander - seine Themen, meine Themen...
ach irgendwie denkt man sich da doch in eine Spirale die nur abwärts führt.
Sie sitzen am längeren Hebel,
und wir müssen das einfach so aktzeptieren, wir haben nur die Möglichkeit
das zu kapieren, wenn wir selber Psychotherapie studieren

Was ich in meinem Leben und eben auch in der Therapie wieder erfahren habe,
das ist, wenn ich so auf Distanz gehalten werde,
dann verknall ich mich extrem, und es passiert was beide Seiten verhindern wollen,
und alles läuft dann schief...
es ist eben interessant was man nicht haben darf.

Und eines denke ich mir auch,
warum wird man Psychotherapeut(in) - da hat man selber Themen aufzuarbieten,
oder ist es nicht so, dass man beruflich immer in die Richtung drängt die einem selber bewegt?
(meine Meinung)

mir geht es derzeit so, dass ich mich hin und her bewege, zwischen
"der kann mich mal, so ein ..." und "er ist ein toller Mensch"...
ich denke ein wichtiger Werdegang im Ablöseprozess,
irgendwann ist es ok und gut.

Was mich so traurig macht,
ich hatte eine andere Vorstellung unter Psychotherapie, auch wenn es eh vielleicht ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben war,
ich glaube auch es bewegt einem vorwärts,
aber ich wollte mal was anderes lereben - was "schönes"...

und das mit dem "sie machen das freiwillig" - das nervt mich am allermeisten,
FREIWILLIG KANN ICH NUR WAS MANCHEN
WENN ICH DARÜBER VÖLLIG AUFGEKLÄRT BIN
WAS ALLES PASSIEREN KANN UND WIE WAS ABLÄUFT

ich habe letzte Woche DIE HEBAMME (TV Film) im fernsehen gesehen...
poooh,
abgesehen davon, dass ich ja Missbrauch"überlebende" bin - triggert sowas schon ordentlich, zumindest bei mir,
aber es kam da auch ein Gefühl hoch, das ich irgendwie auch in Therpaie empfand,

"man zieht sich nackt aus (in dem Fall die Seele), man vertraut sich Hilfe an,
weil man allein einfach hilflos ist,
und so wie im Film einfach zur unteren Mittelschicht gehört...
und dann bearbeiten einem die Menschen, sie beschämen einem,
und
Studenten machen sich lustig, über die Schmerzen"...
sorry
es ist einfach mein Thema.

An wen soll man sich mit seinen Erfahrungen wenden?
Wenn Ärzte Fehler machen ist man der Blöde,
und nach Psychotherapie???
das triggert extrem
denn damals beim Missbrauch half auch keiner...

da stellen sich mir große ? über Psychotherapie auf,
alles was ich mir hart erarbeitet habe,
ist das weg?
ich hoffe nicht, ich hoffe es ist nur ein momentaner Wehmut in meiner Seele.
Ich will ihn doch nur gut im Herzen behalten
mehr nicht.
Bin schon traurig muss ich sagen...
sorry das waren jetzt einfach meine tiefsten Gedanken,
für die ich mich nicht schäme,
auch wenn viele anonym hier lesen, auch Studenten,
vielleicht hilft es ja, dass Gedankengänge angeregt werden,
oder viellleicht liegt es wirklich an mir und meiner "Störung" -
keine Ahnung.
ich find es menschlich, und lernen tut jeder was, ich und er, und andere...

ein wichtiges Thema ist für mich geworden:
MENSCHENWÜRDE

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weisserAdler
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 06:50

ahm, hab noch was vergessen,
ich denke, (und wieder nur meine Meinung) Psychotherapie positiv erleben kann man nur,
wenn man
ausserhalb der Psychotherapie GUT GEBUNDEN IST - sei es im Heimatort,
Verein, Hobby, Beruf(ung), Familie, Partner, Freunde...ect. - eben das soziale Netz...

geht man aber aus dem Grund in Therapie WEIL DAS SOZIALE NETZ fehlt oder brüchig ist,
dann finde ich,
kann die "altbewährte" Psychotherapiepraktik grossen Schaden zufügen...

BINDUNGSTHEORIE nennen das die Fachi´s...
naja,
nun aber, wie das lernen diese Bindungstheorie, wenn nie gehabt?
sehr heikles Thema,
mittlerweile denke ich echt,
wenn man solche Bindungsgeschichten hat,
dann sollte man VOR EINER PSYCHOTHERAPIE
dies anders ins Leben bringen, durch Lebensberatung, schamanischer Hilfe,
Reiki...WAS WEISS ICH..

ich denke,
DAS WURZELCHAKRA und das Sonnenchakra müssen "geheilt" sein,
damit
PSYCHOTHERAPIE GUT FRUCHTEN KANN
dann hat FÜR MICH Psychotherapie einen guten Ansatz.

Ich denke Psychotherapie ist gut und wichtig und wertvoll und auch die Theras meinen es auf ihren Weg wohlwollend - "ohne Zweifel",
ABER
wenn man es wirklich gut für den Patienten meint,
dann sollte es ein Netz aus Hilfe sein...
nicht nur ein Thera ist Allheilmittel...

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Bergkristall
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Beiträge: 185

Beitrag Fr., 04.04.2014, 06:59

Hallo, ich würde auch gerne etwas zu diesem Thema sagen.

Ich hatte und habe das Gefühl, dass meine Therapeutin mich sehr gern hat. Hätte ich dieses Gefühl nicht gehabt, hätte ich niemals das erreicht, was ich mit ihr zusammen erreicht habe. Sie hatte und hat mich lieb, wirklich lieb.

Ich wünschte und wünsche mir, ich hätte sie zur Freundin/Partnerin, egal, eins von Beidem. Denn ich habe sie unglaublich lieb.

Ich respektiere, dass ich eine ihrer Patientinnen bin. Ich respektiere, dass sie keinen persönlichen Kontakt zu mir will. Auch wenn mir das weh tut. Ich respektiere sie. Absolut, rundrum. Egal, was sie macht, egal ob es mit meinen Wünschen/Sehnsüchten konform geht -oder nicht-. Sie hat meinen allergrößten Respekt.

Und nochmal:
Hätte ich NICHT das Gefühl gehabt, dass sie mich lieb hat, hätte mir die Therapie nicht so sehr geholfen, wie sie das hat.
Mich hat noch nie im Leben jemand selbstlos lieb gehabt.
Ich durfte zum ersten Mal spüren, wie das ist, lieb gehabt zu werden.
Ich könnte mich heute NICHT selbst lieb haben, hätte ich nicht von ihr gelernt, wie das geht, wie es sich anfühlt.

Ich vermute mal, dass das der Therapie-Idealfall ist. Sie schenken uns ihre "Liebe", so lange, bis wir uns selbst lieben können. Danach müssen wir loslassen, auch wenns noch so weh tut. Aber wir sind ja jetzt nie mehr "ungeliebt", denn wir lieben uns ja jetzt selbst.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 07:36

panta, natürlich spreche ich für mich. hab ich doch geschrieben, oder? ich sag auch nicht, was richtig oder falsch ist. ich geb dir die wahrnehmung von jemandem, der die ganze geschichte aus der distanz betrachtet. manchmal kann das helfen. und manchmal kann es auch helfen, nicht nur zu sagen: ich fühle so, dann ist das so, punkt. sondern sein gefühl in den augenschein zu nehmen: ist es angemessen so zu fühlen? kommen meine gefühle eigentlich von woanders und haben mit dieser situation nichts zu tun? natürlich musst du das nicht tun. du könntest es aber vielleicht auch deshalb tun, weil es dir mit deinen momentanen gefühlen nicht gut geht.

und hopelife: natürlich finde ich, dass es unheimlich schmerzhaft und traurig und problematisch ist, wenn eine so lange therapie so sang- und klanglos zu ende geht. für miich wäre das eine echte katastrophe. nur panta tut in meinen augen manchmal so als sei das v.a. die katastrophe der therapeutin. ich glaub, das tut ihr nicht gut. vielleicht dass sie leichter wieder in den kontakt mit ihrer therapeutin und raus aus der bockiigkeitfindet, wenn sie sieht und aussprechen kann : ja, das ist schlimm für mich. ich möchte meine therapeutin und meine therapie anders in erinnerung behalten und deshalb muss ich diese therapie abschließen. all das hat nichts mit kriechen, mit sich unterwerfen zu tun. das hat mich sich selber ernst nehmen zu tun. das hieße zu seinen bedürfnissen und wünschen zu stehen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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weisserAdler
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Beitrag Fr., 04.04.2014, 07:57

@Bergkristall,

das wünsche ich mir, dass ich eines Tages erfahren darf, egal wie...
sei es durch eine eigene Ausbildung,
durch ein neutrales Gespräch irgendwann mit dem "Ex-Thera",
durch eine "neue" Therapie - irgendwann (jetzt möcht keine, bin noch zu sehr befangen)...
egal wie,
aber ich wünsche mir, diese "wunde Erfahrung" eines Tages schließen zu können
(im Sinne von Gestalt).

Ich werde jetzt versuchen, MEINEN WEG ZU GEHEN
meine Erfarhungen weiter zu machen,
andere Erfarhungen machen,
MICH ZU ERDEN ZU FESTIGEN ZU PLATZIEREN eine Bindung herzustellen im Leben,
um dann
VON MEINER SEITE HER soweit zu sein,
das Therapie Angebot so annehmen und wahrnehmen zu könnnen,
wie es uns die Theras wohl schenken möchten,
nämlich einfach als
hilfestellende Erahrung, um dann im Leben ALLEIN wieder weitergehen zu können.

Danke für Deinen Beitrag,
er macht auch die Augen auf in Richtung,
MAN TRÄGT AUCH SELBER EINIGES DAZU BEI
WIE Therapie verläuft...
aber man muss eben selber soweit sein, es so dankbar annhemen zu können.

LG

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