Hallo zusammen,
auch ich habe einen Missbrauch in der Therapie erlebt, erst vor kurzem und auch Strafanzeige erstattet. Ich habe große Probleme damit, Angstzustände, Schlafstörungen und grundsätzliche Probleme mit Männern.
Mein ehemaliger Therapeut hat mich so manipuliert, dass ich am Ende mit ihm geschlafen habe. Danach war direkt der völlige Abbruch der Therapie und er meinte, dass ich ihn verführt hätte und er so nicht mehr mit mir arbeiten kann und ich eine Person wäre, welche nur auf sexueller Basis kommunizieren kann. Er hat den Geschlechtsverkehr sogar bereits zugegeben, aber behauptet, dass die Therapie zu dem Zeitpunkt bereits beendet war, was nicht stimmt. Vier Wochen vor dem Vorfall wurde die Langzeittherapie beantragt und auch genehmigt.
Viele Dinge habe ich verdrängt, schäme mich und bin immer noch oft davon überzeugt, dass ich ihn verführt habe. Aber ich habe mich auch nicht gewehrt, ich habe ihm vertraut, empfand eine Art Übertragungsliebe, was er auch wusste...
Ich habe jetzt eine Opferanwältin, welche eine psychologische Zusatzausbildung hat, die mich vollumfänglich unterstützt. Trotzdem hat es mich aus dem Leben gerissen. Oft vermisse ihn sogar und seit gestern wurden mir Medikamente verordnet, wegen der Angstzustände.
Ich hoffe, hier einfach während der Dauer des Verfahrens ein wenig Austausch zu haben. Bei Zweifeln Mut zu finden und meine Scham zu verlieren. Ich bin bereits wieder in Therapie, bei einer Frau. Männer in meiner Nähe ertrage ich nur schwer. Abgesehen von meinem Partner.
Kann man irgendwann annehmen, dass man keine Schuld hat? Oder wird man immer denken, dass man sich hätte wehren können und vor allem, wann höre ich auf zu glauben, dass ich ihn verführt habe?
Viele liebe Grüße an Euch!
be happy