ja, sehe ich auch so. Zumal auch der Text bereits Interpretationen ENTHÄLT (und ist nicht nur ausschließlich neutrale Zahlenwiedergabe und Statistikerläuterung).Natürlich kann man jeden Text auf verschiedene Weisen interpretieren und sollte dies auch, insbesondere in Text-Diskussionen. Das jeder dann zu einer Interpretation Position bezieht ist ebenso natürlich.
DAS hat ja nie eine bezweifelt, warum sollte man auch ...
Wenn man dann als user daraufhin einen Einwand oder Meinungsäußerung bringt, finde ich es nicht sinnvoll zu sagen, dass ist aber nicht die Interpretation des Textes oder um xy geht es gar nicht. Denn na klar: Ich will ja auch nicht exakt die Interpretation/Inhalt eines Textes wiederkauen (dazu langt es wahrlich zu lesen, was der Autor geschrieben hat, wenn man es denn kann... so dass ich das nicht wiederholen muss), sondern eine Meinungsäußerung bzw. Ergänzung zur Sicht des Autor abgeben, die auch eine Zustimmung oder Abweichung beeinhalten kann. Reines Nachplappern wäre ja keine Diskussion.
Textauschnitt:
Neutral ist z.B. folgende Aussage:Die Analyse der Abrechnungsdaten zeigt, wie dynamisch, individualisiert und indikationsbezogen das Therapiegeschehen in der ambulanten Versorgung ist. Kurzzeittherapien scheinen dazu genutzt zu werden, Patienten mit psychischen Problemen kurzfristige Therapiemöglichkeiten anbieten zu können.
Quelle: vgl. Eingangsposting
und sonstige Zahlendarstellungen.Die Mehrzahl der untersuchten Patienten schloss die Therapie vor der 25. Sitzung ab.
Quelle: vgl. Eingangsposting
Wenn man darauf aufbauend sagt, das ist "dynamisch, individualisiert und indikationsbezogen", so ist das bereits eine Interpretation des Autors... denn wenn jemand vor 25 Sitzungen seine Therapie beendet, so muss das nicht zwingend indikationsbezogen sein (und wo wurde denn untersucht, ob die Patienten wirklich indikationsgerecht behandelt wurde, hmmm... usw.). Darauf aufbauende Empfehlungen, sind dann eben auch nicht mehr 100% neutral.
Da das aber gar nicht genauer aufgedröselt wurde, sagt man wohl auch nicht, dass es so IST. Sondern es scheint so = Interpretation.Die Therapiedauer scheint sich insgesamt eher an dem individuell indizierten Behandlungsbedarf des Patienten zu orientieren
Quelle: vgl. Eingangsposting
Dass es scheint (sic!), dass Kurzzeittherapie genutzt werden, um kurzfristige Therapiemöglichkeiten anzubieten grenzt (für mich) an Leeraussage, aber sei's drum.
Ich fände es sogar toll, wenn der Spitzenverband der KK den Text (von Mitgliedern einer kassenärztlichen Interessensvertretung) im eigenen Namen auf seiner HP veröffentlich hätte und sich manchem anschließen würde... sic! Und obwohl ich es so sehe, komme ich eben nicht umhin zu befinden, dass es dünnes Eis ist, wenn man nur Therapiedauern nach Therapieverfahren auf Basis von Abrechnungsdaten berücksichtigt (womit nur Leute berücksichtigt werden, die einen Platz erhalten haben). Ist halt nur ein Miniausschnitt. Sagt nicht nichts aus, aber...