Bin momentan nicht zu Hause und hab hier nicht immer I-Net-Empfang (gestern den ganzen Tag nicht, momentan geht´s so gerade mal). Daher mal schnell zwischendurch gemeldet.
@Stern und Pandas,
danke, dass ihr den Dialog mit Leberblümchen aufrecht gehalten habt, das meiste, was ihr so schriebt, hätte auch aus meiner Feder sein können.
Jetzt aber @Lebeblümchen.
Du schriebst:
leberblümchen hat geschrieben:Ich hab mir jetzt extra noch mal den Eingangsbeitrag angesehen: Da wurde ja explizit die Analyse angesprochen.
Du kannst doch viel schneller schreiben (wahrscheinlich auch lesen) als ich. Dann les bitte auch meine anderen Postings und nicht nur den Eingangsthread und reite nicht nur auf die „explizit angesprochene Analyse“ herum, denn es kann ja durchaus sein (und in meinem Fall/Thread war es so), dass im ersten Post nicht alles so klar von mir rübergebracht werden kannte, was micht bewegte. Das habe ich durch die kommenden Antworten gemerkt und deswegen durchaus nochmal nachgelegt/es verdeutlicht.
Wenn ich deine Beiträge lese, kommt bei mir folgendes an:
Irgendwo ist Stichwort „Analyse“, ich hab mich durchaus schon kritisch demgegenüber geäußert, für dich steht Analyse über alles (ich weiß, wohl übertrieben), also muss jetzt mal wieder nur darüber geschrieben werden, dass es ja in der Analyse nicht so ist, wie ich angeblich denke, weil du da ganz andere Erfahrungen gemacht hast, und alles andere nur Vorurteile sind oder längst überholte Vorgehensweisen, die heute nicht mehr angewandt werden.
Ich hätte mir gewünscht, zu meinem eigentlichen Anliegen etwas mehr auch von dir zu erfahren, aber was bislang nicht war, kann ja noch werden.
Jetzt extra ein OT für dich.
Als ich vor ca. 14 Jahren zum ersten Mal mit Therapie anfing, ging ich da noch ganz unbedarft heran. Ich wusste weder, was ich hatte, noch kannte ich mich mit irgendwelchen Therapierichtungen/Formen aus, ich wusste nur, dass ich Baustellen habe (wo überall, war mir auch nicht bewusst) und dass ich DRINGEND Hilfe brauchte, ehe ich mir doch einen Strick kaufen würde, um mich damit hinter den nächsten Zug zu werfen. Und ich war in einem Zustand, in dem ich auch gar nicht in der Lage gewesen wäre, mich da erst mal mit klarem Verstand selbstständig bis ins kleinste Detail zu informieren und dann ganz bewusst den optimalsten Thera herauszusuchen (der dann im Idealfall auch noch einen Platz frei hätte). So habe ich ein paar ausprobiert (bei einer war mir gleich zum Ende der Stunde klar, da gehe ich nie wieder hin, war mir viel zu nüchtern, zu kalt, glatte, weiße Wand) und bin bei einer geblieben, mit der ich schon konnte und die in nicht allzuweiter Zukunft einen Platz hatte und die meinte, mit mir arbeiten zu können. Sie hat auch einiges zum Positiven bewirkt, (ich war 80 Std + 60 Std bei ihr), obwohl es auch da immer mal wieder Sachen gab, die nicht so ideal waren. Bloß dachte ich halt auch, dass müsse wohl so sein, Therapie ist halt kein Zuckerlecken. Und hatte dann auch nicht alles hinterfragt. Außerdem gab es auch noch nicht so viel Austausch unter Patienten/Klienten (I-Net) wie jetzt, im RL schon gar nicht. Sonst hätte ich vielleicht viel früher erkannt, was nicht so gut war.
Dann fing ich wieder vor ca. 3 Jahren eine Therapie an, weil meine Baustellen immer noch nicht alle ausreichend bearbeitet waren, die hinderlich waren. Sie hatte mir ja durchaus schon geholfen und auch recht zeitnah eine Platz, aber immerhin meldete sich da schon mein Bauchgefühl ganz leise, dass sie eventuell für das anstehende Problem nicht die richtige sein könnte. Stellte sich dann ja auch später heraus und ich wechselte den Thera. Da war ich dann aber schon informierter, klarer und konnte besser schauen, was mir dienlich ist. Und ein bisschen Glück hatte ich dann auch, muss ich gestehen. Inzwischen bin ich auf einem ganz anderen Level, informierter und auf Augenhöhe mit meinem Thera, so dass ich mich jetzt frage, wieso es bei ihm möglich war, etwas in wirklich "nur" ca 70 Std hin zu bekommen, was meine Ex in insgesamt über 160 Std nicht hinbekommen hat. Also was meiner Problematik dienlich war zum Genesen versus was nicht dienlich war, eher hinderlich.… .
Und da spielen auch die Therapierichtungen mit rein. Denn hätte nicht jede seine eigenen Schwerpunkte, gäbe es ja nur eine und nicht verschieden. Und ja, meine erste Thera war auch VT´ler, und sie war mir rückblickend betrachtet nicht so sehr dienlich, teilweise auch wirklich schädlich. VT sehe ich auch bei einigem kritisch, auch wenn es für dich wohl nicht so ersichtlich rüberkommt. Bloß da weiß ich halt schon mehr und frag deshalb nicht so viel hier. Und kritisch hinterfragen werde ich schon dürfen.
Ende OT für Leberblümchen
stern hat geschrieben:leberblümchen hat geschrieben: Es liegt also nicht am Putzfrauen- bzw. Analytikerdasein, wenn Grenzen missachtet werden.
Ich möchte, wie gesagt, das nicht zu sehr an einer Form aufhängen... wie geschrieben kann das bei entsprechender Präsdispostion auch mMn in jeder Therapieform passieren. Aber wenn man entsprechende Problematiken hat (selbstredend hat die nicht jeder!) ist meiner Meinung sehr wohl fraglich, ob bestimmte Vorgehensweisen dafür anfälliger sind. Das lässt sich doch nicht wegreden, dass es auch Kontraindikationen für bestimmte Vorgehensweisen gibt.
Und bei der Betrachtung, was war dienlich/was war nicht dienlich, was kann helfen, was eher nicht, werde ich halt wohl auch Fragen in allen Richtungen stellen dürfen (Tellerrand).
stern hat geschrieben: Eine Grenzüberschreitung geschieht btw. ja nicht immer in böswilliger Absicht, sondern es kann auch im Hinblick einer guten Absicht geschehen oder eben schlichtweg, weil es unerkannt bleibt. Eigene Grenzen (ich fasse das nur etwas weiter als wandelröschen) kann man sogar ganz allein übertreten. Und wenn man lapidar sagt "Ich halte das für eine falsche Vorstellung, dass da irgendwer den Voyeur spielt", so geht das wohl etwas an der Realität vorbei... denn natürlich gibt es das auch, als selbstredend unprofessionelles Verhalten (ich meine z.B. Huber hat dazu etwas geschrieben. Andere Autoren aber auch).
Und sooo selten (also Voyeurismus, eigener Narzissmus des Theras), wie du, Leberblümchen, dass hier sehen möchtest (siehe deinen Vergleich mit der Putzfrau) ist es nicht. Sonst würde es auch nicht so oft in der Literatur stehen.
Lies jetzt ruhig nochmal (aufmerksam) meine verschiedenen Postings, vielleicht fällt dir das ja auch noch mal in Bezug zu eigene persönliche Grenzen (meinem eigentlichen Thema) etwas Konstruktives zu ein, tät mich freuen.