Sucht und Beziehung

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Chimera
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Beitrag Sa., 15.12.2007, 15:43

maybe hat geschrieben:...

Es ist immer ganz extrem und dermaßen typisch, wie sich der THC-Gehalt in meinem Kopf auf meine Sichtweise unsrer Beziehung und ihn betreffend auswirkt! Im Prinzip ganz einfach so: Je mehr THC, desto mehr hab ich Verständnis für ihn und seine Bedürfnisse, seine Fehler, Zurückweisungen etc. ...
Hey Maybe!

Mein Freund kifft auch - mal mehr mal weniger - und er hat mir auch die selben Dinge geschildert!

Er hat ja immer gesagt, dass er sich nicht verändert wenn er kifft und darauf hab ich gesagt - es widert mich schon an, wenn er dann so übermäßig nett zu mir ist, weil ich einfach nicht will, dass er nur so nett ist weil er gekifft hat!

das versteht er natürlich gar nicht - wieso ich mich darüber aufrege, dass er nett zu mir ist! er hat dann halt auch gemeint, dass es halt so ist, weil er dann einfach mehr verständnis für mich hat und nicht gleich wegen jedem schei* beleidigt ist.

es ist ja nicht so, dass ich nicht möchte dass er nett ist - aber ich hätte einfach gern, dass er sooo lieb auch zu mir sein kann wenn er nüchtern ist!

+seufz+ und eine "sucht" streitet er natürlich noch immer voll ab ... klar ist es jetzt nichts super schlimmes, aber es ist halt auch so, dass er vermehrt kifft wenns ihm nicht gut geht - um alles eben zu verdrängen und vergessen oder so ... aber ich glaub das kann auf dauer doch nicht gehen ...

hast du denn schonmal über eine psychotherapie nachgedacht, wegen deinen problemen? es hilft ja wirklich nichts sie einfach wegzukiffen!

Lg chi
I understand the fascination
The dream that comes alive at night
But if you don't change your situation
Then you'll die
Please don't die!

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Elektra
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Beitrag Sa., 15.12.2007, 21:47

Hi Schokokuchen,

ich glaube, Du hast da etwas falsch verstanden. Ich teste meinen Freund nicht und ich lasse nicht absichtlich Tütchen herumliegen, sondern versehentlich und nur ein Mal. Und er hat dann mehr genommen, nicht, weil er es brauchte, sondern weil es einfach da war. Was ich übrigens als stark süchtiges Verhalten betrachte, keine Frage. Das ist auch der Grund, warum er wieder seine Therapie aufnehmen soll, begleitend zum Abbau, denn ansonsten ist er definitiv so weit abzubauen, er hat Null Beikonsum und will auch endlich weg von dem Zeug. Das mit dem zu viel nehmen betrachte ich als einen Ausrutscher, der aber noch vertretbar ist, da er trotzdem mit seiner Ration, die er in der Apotheke bekommt, hinkam, er ist NICHT losgerannt und hat versucht, sich irgendwo mehr zu besorgen. Neulich ist ihm sogar mal eine in eine Pfütze gefallen und er hat 8 mg weniger genommen, als er normalerweise bekommt. Ich denke, er hat alles recht gut im Griff und ich bin ehrlich gesagt verdammt stolz auf ihn.

LG
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Schockokuchen
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Beitrag Sa., 15.12.2007, 22:48

hallo elektra,..

drum meinte ich ja ich willl dir nicht zu nahe treten und ich hab halt nur meine meinugn gesagt und was ich aus deinen psot rausglesen habe,...

drum sagte ich ja du kannst stolz auf ihn sein wenn er das so durchzieht,...ich wünscht enur ich und mein mann wären schon soweit,...ich halte mich dan das programm kein beknsum gar nichts und er konsumiert dauernd dazu und das macht mir sorgen,..

schreib gleich noch mal weiter muss schnell weg

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maybe
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Beitrag So., 16.12.2007, 22:04

Hallo chi!

Ja, das Problem ist dieser Weichspüleffekt des Kiffens… Und dass du damit unzufrieden bist, dass dein Freund dir soviel Verständnis und Nettigkeit nur mithilfe von THC entgegenbringt, ist nur allzu verständlich… Er meint es natürlich nicht bös, im gegenteil wahrscheinlich, er genießt es halt einfach, dass es ihm selbst besser geht in dem Moment. Aber bei dir läuten die Alarmglocken und das ist gut so!

Zu einer Beziehung gehören Konflikte und Unstimmigkeiten (leider) und die müssen irgendwie ausgetragne oder ausgestanden werden. Man muss sich den Konflikten stellen und sie irgendwie angehen. Sich das Gemüt mit THC weichspülen und auf einmal alles wieder "locker" sehen, ist leider nur Selbstbetrug … Kannst du deinem Freund von einer 38-jährigen Dauerkifferin, die jetzt ihre 2. Beziehung unter THC-Einfluss führt, ruhig ausrichten …aber mal im ernst, dein Freund hat anscheinend irgendwelche echten Probleme und die Veranlagung, dem mit der Flucht in Drogen zu begegnen…. Er macht das nicht, um bös zu dir zu sein. Er weiß sich anscheinend nur nicht anders zu helfen und hat dazu auch noch ein großes Problem, sich das einzugestehen… Vorwürfe und Vorhaltungen erzeugen da meist nur noch mehr Widerstand…. Du müsstest echt viel Verständnis für ihn haben und ihm dabei sozusagen "auf Umwegen" vor Augen führen, wie es eigentlich um ihn steht…. Dir muss klar sein, dass er sich gegen diese Einsicht noch eine ganze Zeit wehren wird…. Aber dann darfst du evtl. nicht zu schnell resignieren, sondern musst durch halten…. Natürlich nur solange du glaubst, dass es überhaupt einen Sinn hat.

liebe Grüße
maybe

P.S: Ja, Psychotherapie hab ich schon probiert, hat aber nicht wirklich viel gebracht. Momentan meint mein Therapeut, ich müsste für eine erfolgreiche Therapie auch mit dem Kiffen aufhören. Und damit, mit dem Schritt, kämpf ich im Moment….

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Schockokuchen
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Beitrag So., 16.12.2007, 22:19

hy elektra da bin ich wieder hat etwas länger gedauert,....

ja du kannst stol auf ihn sein und ich wollte dich auf keinen fall angreifen wegen dem austesten und tütchen herum liegen lassen,....
aber wenn er wie du schreibst eh selber weg will von dem zeug und selber den willen zeigt dann wird bestimmt alles gut,..na ja was heisst gut,....mir macht eine heroinsucht ( meine und die meines mannes ) schon sehr sorgen,..hab mal gelsesn das nur 2 Prozent es schaffen danach wirklich clean zu bleiben und da muss man schon einen sehr starken willen haben,..ich wünsche dir von ganzen herzen das dein freund diesen willen den nur wenige haben auch hat und ihr das gemeinsam durchzieht,...konsumierst du denn selber auch oder warst oder bist du abhängig??? musst nicht antworten wenn es dir zu persönlich ist ausser du hast schon geschreiben und ich habs überlesen,....

wünsch euch weiterhin alles alles gute !!!!

Schockokuchen

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Schockokuchen
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Beitrag So., 16.12.2007, 22:30

und noch mal hallo birbante,..

also wie es bei crystal mit den gefühlen und lieben ist weis ich nicht,...mein mann und ich sind beide clean zusammengekommen,..danach fammilie undkinder und alles,.wir waren sehr lglücklich mit einander,.heirat und alles drum und dran,..dann kam dieses scheiss heroin in unser leben,...am anfang wars ja noch lustig doch dann fing es so an das wir uns wenn wir keinen stoff hatten und krachten nur mer in den haaren hatten und üebrhaupt nicht mer zurrecht kamen ohne diese scheisse,....das ging jahre so dahin ,....nun sind wir beide am clean werden sagen wir so im meta programm,..ich halt mich dran und fühle mich scohn wieder normal,...mein mann hatte viel beikonsum in der letzten zeit aber das hat sich jetzt auch wieder gelegt ( zumindest für ein paar tage) aber wir müssen uns jetzt wiede neu kennen lernen,...es ist so für uns als wären wir uns völlig fremd,..ich spüre er liebt mich und ich liebe ihn genau so nur das heroin hat uns so viele gefühle vergessen lassen das wir jetzt alles an eineander wie neu endecken müssen,..und das ist ohne heroin veredammt schwer,...wir brauchen und das versteh ich jetzt sehr viel zeit um wieder richtig zu ein ander finden und das ist für uns beide so schwirig,...es ist nun so das es uns beiden so vor kommmt als wären wir frisch verliebt und lernen uns wieder von neuen kennen,.....

lass deinen freund zeit er wird diese zeit brauchen und muss lernen mit seinen gefühlen um zu gehen und das cleane leben un die wahren gefühle die er wahr nimmt wieder einzuordnen,....crystal ist eine sehr sehr schwere und starke droge( wenn nicht sogar gefährlicher für körper und psyche als heroin ),....

es kann einfach dauern bis er wieder alles versteht und dann wird er auch wissen ob er dich wirklich liebt !!!! aber sei nicht ungeduldig das ist keine sache von ein paar tagen oder wochen das kann monate oder über jahre dauern,..wenn du ihn liebst und er dich auch dann werdet ihr wieder zu eineander finden da bin ich mir sicher !!

allllllles allllllles liebe

Schockokuchen

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Elektra
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Beitrag Do., 20.12.2007, 12:00

Hi Schokokuchen,

ich antworte gerne auf Deine Fragen!

Nein, ich konsumiere nicht. Wie gesagt, bevor ich meinen Freund kennen lernte, kiffte ich verdammt viel und das täglich. Wenn ich arbeiten musste immer direkt nach Feierabend und am Wochenende auch tagsüber. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, ohne Kiffen zu leben - ich wollte auch immer nur einen Freund, der auch kifft etc. und dachte, ich würde mir das mein Leben lang "gönnen", habe es mir schön geredet etc. (Ich brauche das zum Runterkommen, es schadet mir ja auch nicht etc.) - aber als ich plötzlich einen Opiatabhängigen an meiner Seite hatte, hat es plötzlich klick gemacht. Ich hatte erstens überhaupt keine Lust mehr, sondern wollte meinen Freund erLEBEN, anstatt geistig vernebelt neben ihm abzugammeln. Und natürlich wollte ich ihn ermutigen, seinen "Verzicht" auch durchzuziehen, sein Umfeld so drogenfrei wie möglich halten. Also habe ich an dem Tag, als wir "zusammenkamen" meinen letzten Joint geraucht und seitdem gar nicht mehr. Und ich vermisse gar nichts!

Andere Drogen habe ich nicht mal versucht.

Ich glaube, dass es für Abhängige, die mit einem sauberen Partner zusammen sind, es etwas leichter haben, clean zu werden. (Das betrifft natürlich auch das restliche Umfeld, Freunde etc. - mein Freund hat zu niemandem mehr Kontakt aus seiner Drogenzeit - auch ein Faktor, der seinen Therapieerfolg begünstigt) Sicherlich ist es nicht das Geheimrezept, aber ein drogenfreies Umfeld ist sicher hilfreich. Erstens ist man nicht der emotionalen Belastung ausgesetzt, wenn man erleben muss, wie der Partner konsumiert und die man dann mit seinem eigenen Konsum - wenn auch nur kurzzeitig - zu kompensieren versucht. Und es ist auch keine Droge im Haus. Ich stelle es mir verdammt schwierig vor, clean zu werden, wenn der Partner Stoff mit nach Hause bringt und konsumiert. Mein Exfreund, der sehr schwer süchtig war nach Cannabis (mit ihm habe ich quasi "richtig" angefangen, selbst zu kiffen) hat immer gesagt "Drogen verbinden und Drogen trennen" - ich denke mal, wenn man eine Verbindung in Drogen gefunden hat und sauber werden will, müssen das entweder beide machen oder man muss seinen eigenen Weg gehen.

Das lässt Du ja auch immer wieder anklingen - die Überlegung, ob Du ohne Deinen Partner vielleicht besser dran wärst. Ich denke, Du steckst in einer verdammt schwierigen Situation. Nun schaukelst Du seit vielen Monaten ständig hin- und her, erlebst die Ups and Downs, die Zeit der Hoffnung und die Momente der Enttäuschung. So etwas kostet richtig viel Kraft und die brauchst Du eigentlich, um Deinen eigenen Entzug bzw. die Therapie durchzuziehen. Aber es ist natürlich schwer, sich nach einer langen Beziehung, vor allem mit Kindern, zu trennen. Man klammert sich immer an die Hoffnung, an seine Wunschträume... glaub' mir, mich von meinem Ex zu "befreien" war auch ein verdammt schwerer Prozeß, aber ich habe mich sehr lange darauf vorbereitet. Irgendwann habe ich kapiert, dass es nichts bringt und wusste es ist nur noch eine Frage der Zeit. Jetzt, zwei Jahre später, bin ich froh, dass ich es durchgezogen habe - ich wäre jetzt psychisch wahrscheinlich ein totales Wrack.

Jetzt komme ich aber vom Hundertsten ins Tausendste... ich hatte eigentlich nicht vor, Dich vollzunölen mit meiner Weisheit . Aber irgendwie denkt man halt immer, man kann jemandem helfen. Ich weiß, dass ein Süchtiger sich von einem Sauberen nicht gerne Ratschläge geben lässt, weil er es nicht nachvollziehen kann. Aber manche Mechanismen funktionieren bei allen Menschen gleich. Wir sehen die Dinge halt nur irgendwie nüchtern.

Jedenfalls möchte ich Dir für Deine guten Wünsche danken - ich denke, mein Freund kann es wirklich schaffen. Und Dir wünsche ich einfach viel Kraft, denn die wirst Du brauchen, egal, ob Du dein Programm alleine durchziehst oder nicht. Du bist glaube ich im Kopf schon ganz schön weit gekommen, jetzt darfst Du nur keine Angst haben, was die Zukunft bringt und was mit Dir passiert, wenn Du es durchziehst. Deine Rechnung sollte einfach unterm Strich immer "sauber werden" ergeben. Ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße
Elektra
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Otherwise
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 07:05

Hallo Leute,

ich muss mir was von der Seele schreiben - wo wenn nicht hier...

Die aktuelle Situation:
Mein Freund: ca. 4 mg Subutex oral, 1/2 bis 1 Anxiolit (Oxazepam) am Tag, Kokain nasal oder iv.
Ich: 1 mg Subutex jeden zweiten bis dritten Tag, Kokain nasal oder iv.

Ich bin in letzter Zeit so richtig arg da reingerutscht, hab eine Zeitlang Morphium gespritzt, täglich Benzos geschmissen, war richtig heftig beinander. Im Dezember hat mein Freund mir dann quasi ein Ultimatum gestellt - wenn ich weiterhin Morph junke geht er. Er hatte panische Angst um mich - zumal er dachte er hätte unter Kontrolle was ich tue. Denkt wohl jeder Partner - er kannte die Situation in dieser Form ja nicht.
Nunja, ich weiß gar nicht wann es das letzte mal war - aber irgendwann im Dezember hatte ich das ein halbes Substi auf ner versifften Toilette. Ich glaub, das war der Tiefpunkt - bis dahin.

Ab da haben wir dann ständig gekokst. Die letzten Tage i.v.. Das ging von mir aus - er wollte das nicht, hats auch teilweise sein lassen, während ich wie eine irre einen Schuss nach dem anderen setzte. Ich hab mich echt nicht mehr unter Kontrolle gehabt - völlig verloren irgendwie.

Nun, mittlerweile ist uns klar - wenn das jetzt nicht baldigst - um nicht zu sagen sofort aufhört - geht unsere Beziehung kaputt. Zwei Giftler ist wohl einer zuviel für eine Beziehung.
Jetzt zum eigentlichen Problem, das mich momentan so plagt. Wir lagen heute die ganze Nacht wach - ständig kurz vorm Totalkrach. Er nimmt seit 3 Tagen "nur" mehr ein halbes Anxiolit - vorher war es ein Stück. Er ist 1 mg vom Subutex runter. Gestern hatten wir seit langem nix zu Hause - wollten uns mal wieder nen Tag gönnen, andem wir auch was mitbekommen. Er war total heftig drauf - die Dosisreduktion macht ihm total zu schaffen - die weiße Gier kommt noch dazu. Er ist total aggresiv, jammert ständig rum, nix passt ihm.
Ich sitz daneben, komme mit meinem Leben nicht klar und muss mir seine Laune gefallen lassen. Er meint, ich solle ihn doch eine Woche ausspinnen lassen, ich "müsse doch mittlerweile wissen wie er zu handlen ist". Sicher weiß ichs - aber ich brauch selbst wen. Ich weiß nicht was ich machen soll - auf der einen Seite find ichs toll, dass er weg will von den Sch* Benzos und reduziert, auf der anderen Seite ertrag ich das zur Zeit nicht. Ich weiß echt ned was ich machen soll, ich brauche ihn eigentlich, brauch seine Hilfe - bzw. seinen Beistand.
Wir hatten ausgemacht gemeinsam zur Beratungsstelle zu gehen - 3 Tage hab ich gefragt ob das eh steht - "ja ja, sicher - machen wir". Gestern frag ich dann wann wir uns treffen - Antwort: Mag nicht raus, zu kalt.
Er lässt mich so alleine mit dieser Situation und verlangt auch noch, dass ich ihn "richtig handhabe". Halloooo???

Ich hab überlegt - weil ich jetzt ein wenig Geld bekomme - ihm oder mir eine Auszeit zu gönnen - irgendwo auf ner Almhütte. Ich denke jeder sollte sich selbst runterkrachen, denn gemeinsam verleiten wir uns oder wir bringen uns um. Aber er will/kann nicht allein sein - ich eigentlich auch nicht, aber ich hab das Gefühl es MUSS sein ...

Was meint ihr?

Musste mir das mal alles "weg"schreiben. Wenn das mal niedergeschrieben ist, muss ich wenigstens nicht bei jedem traurigem Song im Radion anfangen zu heulen ...

lg
sensi

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helpless71
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 10:36

hallo sensi,

sei mir nicht böse, aber ich würde an eurer stelle mal endlich profesionelle hilfe in anspruch nehmen. wie wärs dennwenn ihr beide mal in eine entgiftung geht? da muss man dann auch nicht krachen und ihr hättet andere ansprechpartner.

das dein freund nicht für dich da sein kann ist ja nicht neu. soweit ich mich erinnern kann ist das von anfang an so und nur weil du nun inzwischen auch drauf bist, hat er ja nicht mehr kraft für dich.

es gibt jedenfalls hier bei uns in deutschland, die möglichkeit auch als paar eine therapie zu machen. vielleicht wäre das ja was, aber so wirds ja nicht weiter gehen können.

entgiften und langzeittherapie - getrennt oder gemeinsam. ich denke das sind die einzigen wege die ihr mit eurem bischen kraft schaffen könnt. dieses alleine zuhause und die verlockung immer in der nähe .... ne ich denke das packt kaum einer!!!

und wenn er nicht mit geht zur beratung - dann geh alleine für DICH!!!!

lg helpless
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 11:13

Hi helpless,

es gibt für mich nach wie vor keinen Grund zu entgiften. Ich bin zwar sicherlich körperlich schon abhängig, aber noch nicht so weit, dass ich dorthin gehen würde - und schon gar nicht mit ihm. Wie gesagt, mein Hauptproblem ist das Koka - und davon gibts nunmal keine körperliche Abhängigkeit wie beim Morph.

Das er nicht für mich da ist, ist mir nicht neu - stimmt. Ich kann mein Problem auch so schlecht in Worte fassen. Soll ich mich auf ihn einstellen und ihn loben - das erwartet er, weil er eben von alleine reduziert hat oder soll ich Grenzen setzen ... oder oder oder - ich find den Mittelweg einfach nicht.

Ich denk mal ich schaffs mein Ziel zu erreichen und bis 1. Februar völlig Morphinfrei - also auch kein Subutex - zu sein - das wird kein Problem sein. Mein Problem ist eher das zwischenmenschliche, das was sich halt gerade abspielt zwischen uns. Kampf, Terror, Kraftverlust, ...

Naja,
vielleicht kann ja irgendwer ansatzweise nachvollziehen was ich eigentlich meine.

Apropo "endlich mal Beratungsstelle" - ich war beim Dialog, über Monate hinweg, hab das aber fallen gelassen, weil es für mich keinen Sinn machte.
Ich habe bei etlichen Psychologen angerufen, die laut Internet Kassenplätze frei haben, keiner bestätigte das - sprich: Niemand hat wirklich einen Kassenplatz frei. Ich meine die Plätze wo man volle Kostenrückerstattung bekommt.
Ich habe mich mit dem API in Verbindung gesetzt, weil ich mit meinem Freund hinwollte - die haben allerdings nur Di u. Do bis 16:00 Uhr offen. Super - das heißt auf gut Deutsch - man muss völlig unten sein um dort Beratung zu bekommen, denn die meisten Menschen die nicht völlig unten sind, arbeiten um 16:00 Uhr noch. So wie ich und mein Freund beispielsweise...
Ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die rumjammert und in Wirklichkeit nur rumsitzt und wartet bis ihr das Glück - in diesem Falle psychische Gesundheit - zufliegt. Aber irgendwie wirds einem nicht einfach gemacht, denn eine Beratungsstelle die an zwei Tagen der Woche geöffnet hat und das nur bis 16:00 Uhr macht für mich persönlich keinen Sinn.
Da wäre jetzt noch die letzte Anlaufstelle für mich, die auch aufsuchen werde - das SFI. Ob er nun mitgeht oder nicht - ich geh auf jeden Fall hin. Ich habe diese Thematik einfach erwähnt, weil es mich enttäuscht hat, dass er mir versprochen hat mit mir hinzugehen und mich dann so abblitzen hat lassen - ich hab aber nicht gesagt, dass ich deswegen nicht hinge.

Falls ich jetzt böse klinge oder so - ich bin schlicht frustriert über die Steine die mir im Weg rumliegen wenn ich endlich mal meinen Arsch hochkriege...

sensi

lg
sensi

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M-Baby
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 12:02

Hey sensi!
Ach, mensch...das hört sich alles soooo traurig an!
Du kennst meine Geschichte. In meiner Beziehung hat sich bloß einer vergiftet und das war nicht ich! Deswegen kann ich dir bloß aus meiner Sicht erzählen. Ich habe meine beziehung schon mit einem Süchtigen als sehr verzweifelnd angesehen und letztenendes kam ja auch das Aus, wie du weißt...
Noch wesentlich schwieriger stell ich mir das vor, wenn beide tief drin hengen! Kann mir denken, dass es bei euch bestimmt gewisse Rituale gibt, bestimmte Anlässe oder Situationen, wann und wie ihr konsumiert. Und stelle es mir schwer vor, da gemeinsam raus zu kommen. Auch wenn man sagt: geteiltes Leid ist halbes Leid. Vielleicht animiert ihr euch gegenseitig zum Konsum...ich weiß es nicht. Kann mir aber ehrlich gut vorstellen, dass jeder separat besser für sich kämpfen kann. Ich denke, eine Beratung wäre nicht verkehrt... Vielleicht kannst du ja mit deinem Schatz absprechen, dass ihr das beide in Angriff nehmt, jedoch jeder für sich und jeder dann, wenn er bereit dazu ist. Streicht den gemeinsamen Konsum aus eurer Beziehung und haltet den Mist komplett aus eurem Miteinander raus! Es wär so schade, wenn der Scheiß auch noch das kaputt macht!!!
Kommt Zeit-kommt Rat

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Otherwise
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 13:11

Hey Magda,

das ist allerdings wahr, dass es schade wäre, wenn der mist alles kaputt macht. Wobei es schon viel kaputt gemacht hat - wenn ich so meine Gefühlswelt betrachte und vergleiche mit dem, was ich noch vor drei Monaten für ihn Gefühlt habe ...
Das war die große Liebe, das Nonplusultra für mich - und jetzt kotzt er mich richtig an ... ich will ihn gar nicht mehr um mich haben und weiß nicht wieso.
Wahrscheinlich ein Zeichen meiner eigenen Psyche, dass ich mich mal wieder um mich kümmern muss, wenn ich wieder fühlen möchte - anders kann ich mir diesen Wandel nicht erklären.
Wobei er ja auch seinen Teil beiträgt - er hat ja niemanden außer mir. Niemand kennt seine Geschichte; Familie hat er keine und Freunde hat er gott sei Dank stehen lassen - waren nur Giftler. Also wohin mit allem was einem so durch den Kopf geht? Ganz klar - bei mir abladen - und zwar ALLES - AUSNAHMSLOS. Sein Ärger, sein Kummer, seine Freuden, sein Seelenmüll,... unvorstellbar, was da zusammenkommt.
Mir wurde erst in letzter Zeit klar, wie sehr er sich eigentlich an mir festgehalten hat - ich hab das nie so arg gefühlt wie jetzt, wo ich selbst neu tanken muss.

Ich werd am Freitag nach der Arbeit zum SFI schauen, das ist eben auch eine Beratungsstelle. Die bieten auch Paartherapie an. Ich werde ihm anbieten mitzukommen - werde aber nicht böse oder enttäuscht sein, wenn er nicht mitkommt. Denn wie du sagst - jeder muss für sich bereit sein und ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass man einem Menschen seine Wünsche nicht aufzwingen kann.
Wenn wir es beide wirklich wollen, dann werden wir es auch beide schaffen. Die nächsten Wochen werden ganz klar beweisen ob wir am gleichen Strang ziehen oder er wieder nur an mir zieht.

Das jetzt so zu schreiben ist irgendwie arg - weil klar ist, was ich tun muss, wenn er nicht am selben Strang zieht und mich wieder nur aussaugt. Aber ich muss sagen, dass diese Ausgebranntheit, dieses absolut miese Feeling im Moment auch sein Gutes hat - nämlich weckt es das erste Mal seit langer Zeit einen gewissen Selbstschutz und Überlebenskampf in mir. Ich hab das schon lange nicht mehr gefühlt...

sensi

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M-Baby
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 14:27

Tja, was soll ich sagen? Alles hat auch seine guten Seiten?!
Die Klugscheißerei erspar ich uns Obwohl was dran ist!
Ich denk, ihr beiden müßt was ädern und zwar massiv! Allerdings jeder für sich. Jeder hat da sein eigenes Timing. Und wie du schon sagst, man kann niemandem etwas auf zwingen. Schlimm ist die Tatsache, dass er niemanden hat. Denn dadurch bist du alles für ihn. Letztenendes jedoch nicht seine Mama!!! Also versuch diesen undankbaren Job abzuschütteln. Auch wenn es schwer fällt ( Co Abhängigkeit) Und auch wenn es zunächst fies aussieht. Aber trotz inniger Liebe muß jeder im Stande sein für sich selbst ein zu stehen. Das ist niemals deine Verantwortung. Sprich mit ihm darüber. Er muß sich auch wieder eigene Kreise schaffen. Damit fällt auch dir eine riesen Last von den Schultern. Und weiter streicht den gemeinsamen Konsum!!! Da kann ich mich bloß wiederholen.
Kommt Zeit-kommt Rat

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amira
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 15:16

Hallo Sensi !!!

Du sprichst mir aus der Seele. Bei uns hat sich genau das selbe abgespielt und jetzt noch immer, ....
Ich bin jetzt zwar Drogenfrei, aber er nicht. Und ich weiss nicht wielange ich dem ganzen noch zu schauen kann. Entweder ich muss es endlich schaffen mich zu lösen oder ich stürzt wieder ab. Ich kenne dieses Gefühl wie Du es beschreibst, sich zu denken für was soll ich denn mit dem Seheiss aufhören. Ich bemühe mich so irgendwie wieder ein normales Leben zu beginnen(verdammt schwer wegen schulden und und und) aber er macht mich von früh bis spät echt fertig. Für ihn bin ich im Moment die Person welche schuld daran ist das es ihm so geht, er meint ich mache ihn fertig. Dabei versuche ich ihn echt in Ruhe zu lassen das er runter kommt. Aber er bekommt Anfälle wenn er irgendwann um 5 in der Früh nach hause kommt und ich frage wo er war. Ich kann seine Geschichten schon nicht mehr hören, wo er angeblich Stunden verbracht hat.Dann sollte ich am Besten den ganzen Tag durch die Wohnung schleichen damit er ja nicht aufwacht, Es gibt überhaupt keine Wärme mehr zwischen uns. Und es fallen nur böse Worte seinerseits, nichts geht mich was an.... Egal was ich auch sage er interpretiert es negativ und geht dann auf mich los.
Ich bin echt schon so müde der Situation und will da nur mehr raus, weil ich mehr als kraftlos bin. ich habe ihn noch so gerne, und habe eben die Hoffnung das wenn er beide wieder frei von Drogen sind alles wieder normal läuft. Er wieder dieser liebevolle Mensch wird der er war.
So musste mir das jetzt auch einmal von der Seele schreiben
Alles liebe Amira

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Tante Käthe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 09.01.2008, 20:30

Hi Sensi,

sicher bin ich nun nicht ganz richtig, da ich eigentlich von den Drogen nicht wirklich Ahnung habe.

Aber sagen nicht immer die Fachleute, körperliche Abhängigkeit ist er besiegt als die psychische. Die psychische, die ist das Schlimmste an der ganzen Sache.

Ich maße mich nicht an, bei Euch rein zu reden, aber Deine Aussage stimmt mich daher eher nachdenklich...

Liebe Grüße

Tante Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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