Psychotherapie heilt - Wunschdenken oder Realität?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 12:19

sandrin hat geschrieben: ich kenne wirklich nicht viele, die das von sich sagen kennen. Genauer gesagt keinen.
Das ist schon kein Abbild der Masse, hängt auch ein wenig mit den Diagnosen zusammen, denke ich. Meine Erfahrung ist so, dass es bei Depressionen schon einfacher war (gefühlt) als jetzt bzw. die vergangenen Jahre.

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sandrin
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 12:31

Kapier ich nicht.

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candle.
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 12:33

sandrin hat geschrieben:Kapier ich nicht.
Ist bei dir nichts besser geworden durch die Therapien?

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sandrin
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 12:38

Nein, zumindest nicht nachhaltig.

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candle.
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 12:47

sandrin hat geschrieben:Nein, zumindest nicht nachhaltig.
Das ist aber traurig. Naja, ich muß weg.

Tschö
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Tigerkind
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 15:10

Ach, ich denke schon das Psychotherapie heilt. Je aufgeschlossener man daran geht und auch an seiner Heilung aktiv mitarbeitet, desto besser heilt sie.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Solage
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 15:41

Ich glaube an die Selbstheilungskräfte und dass Psychotherapie die Selbstheilungskräfte unterstützen kann. Genauso wie Physiotherapie, medikamentöse, operative oder sonstige Maßnahmen die Heilung unterstützen können.
Gute therapeutische Begleitung in Verbindung mit dem Glauben an deren Wirksamkeit sowie aktive Mitarbeit gepaart mit einem Veränderungswillen sind für mich eine gute Voraussetzung.

Deshalb würde ich jetzt nicht behaupten, dass Psychotherapie heilt, sondern ich heile mich selbst mit deren Hilfe.
Deswegen mag ich auch nicht, wenn sich Therapeuten als Heiler bezeichnen, weil dann würde ich die Verantwortung vollkommen an den Therapeuten abgeben und darauf warten, dass er mich heilt. Glaube nicht, dass das funktioniert.

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Beebee
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Beitrag Sa., 01.02.2014, 18:54

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen aber ich finde die eingangsfrage sehr interessant.
Mir hilft es. An dieser "Hilfe zur Selbsthilfe" (ich mag dieses psychologisierte Gerede nicht so) ist wohl was dran.
Ich hab weiterhin schlechte Phasen aber die sind wesentlich kürzer geworden.
Und grad aktuell gehe ich Wege, an die ich vor der Therapie und auch vr kurzer Zeit noch nicht im Traum gedacht hätte. Und das nicht, weil meine Therapeutin sagt "Machen sie dies und machen sie das", sondern weil es in diesem Therapieprozess einfach aus mir heraus entstanden ist.
Manchmal gerate ich wieder ins Straucheln (gerade aktuell *seufz*).

Alles wird wohl nicht heilbar sein und weggehen. Aber es wird besser, nimmt weniger (Gedanken-)Raum ein und das ist es, was das Wohlbefinden steigert und was ich unter heilen (als Prozess) verstehe.

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Atara
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Beitrag So., 02.02.2014, 10:51

gutes thema,

erkennen, verstehen, verarbeiten, sagte mal meine therapeutin.
und danach ist man geheilt?...
geht es einem besser wenn man sich selbst erkennt?
dinge sieht die man vorher nicht wusste?
gehts mir besser nach 3 jahren analyse?
nein
erkentnisse kann man nicht rückgängig machen
hab ich mich verändert?
es heißt "Ja"
es ist grauer geworden, trostloser und einsamer, innen in mir
hilft mir dass?
ich weiß es nicht
in meiner letzen stunde gings mir dreckig, als die stunde fast vorbei war,
fragte ich meine analytikerin ob sie mir was mit auf den weg geben möchte,
so als etwas was mir halt gibt o.ä.
sie sagte: machen sie eine dankbarkeitsmeditation
ich hatte einige ????? in meinem kopf.
konnte damit nichts anfangen, ich frag mich aber was sie mir damit sagen will
ist das die lösung, meditieren um seine existenz erträglich zu machen?
ich sagte mal zu meiner thera, so ganz naiv: ich dachte durch die therapie werde ich glücklicher.
ihre antwort: die therapie ist nicht dazu da um glücklicher zu werden,
sondern um sich besser zu verstehen.

so, ich verstehe jetzt besser wie unfähig ich bin.
mir ist jetzt klar das ich nicht zu den menschen gehöre die ein normales leben hinbekommen.
hilft mir das?
der heilungsprozess, inwifern hat der da jetzt gewirkt?
was bringen einem die ganzen erkentnisse?

wunschdenken, ja das hilft so lange bis man auf den boden der realität fällt.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"


leberblümchen
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Beitrag So., 02.02.2014, 10:59

ich sagte mal zu meiner thera, so ganz naiv: ich dachte durch die therapie werde ich glücklicher.
ihre antwort: die therapie ist nicht dazu da um glücklicher zu werden,
sondern um sich besser zu verstehen.
Der Satz ist so brutal wie wahr!

Ich fühle mich im Moment vielleicht so ähnlich wie du. Und auf den ersten Blick mag man denken: "Wie furchtbar!" - aber mal ehrlich: Möchtest du, dass deine Therapeutin dich glücklich macht? Also, 'glücklicher werden', das ist bestimmt ein Therapieziel, das schon. Aber eben nur mittelbar. Nicht direkt durch die Therapeutin.

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Atara
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Beitrag So., 02.02.2014, 11:19

ich denke in der zeit der übertragung war ich mal glücklich mit meiner therapeutin.
aber das war eben nur temporär.
glücklicher werden durch die therapie? keine ahnung vielleicht klappt das ja bei einigen.
aber da stellt sich ja eh die frage, was glück ist.
anderes thema
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leberblümchen
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Beitrag So., 02.02.2014, 11:23

...ging mir auch so. Da war ich glücklich durch ihn. Durch die Illusion, wir teilten etwas. Dann ist halt die Frage, ob Illusionen glücklich machen (dürfen). Ich weiß es nicht. Es ist dieselbe Frage wie mit dem Glauben an Gott. Ich denke, kaum einer der Gläubigen fragt sich mal wirklich, ob es den lieben alten Opi im Himmel gibt, aber alle sagen wie aus der Pistole geschossen, dass sie an Gott glauben. Was das ist - darüber kann man ja dann schwafeln, à la: "Das ist etwas sehr Persönliches". Ich behaupte, der sogenannte Glaube ist oft nichts weiter als das Verdrängen der Angst, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass man alleine ist.

Und wenn Psychoanalyse den Sinn hat, sich dieser Angst und dieser Erkenntnis zu stellen - vielleicht (????) kann daraus etwas Neues, Eigenes entstehen? Etwas, das nicht an Illusionen gebunden ist und an die Hoffnung auf Erlösung. Ein Therapeut ist kein Messias. Sage ich. Und fühlen tue ich: verdammte Schei.ße, warum muss das so sein???!!!

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Atara
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Beitrag So., 02.02.2014, 11:33

man kann nicht nur in der nackten realität existieren,
ohne träume, phantasien und illusionen, hoffnung.
was soll das für ein leben sein?
wenn ich mich den ängsten gestellt habe und was dann?
dann bleibt nur noch "Dankbarkeitsmeditation"
um mit den erkentnissen das leben erträglich zu machen?
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leberblümchen
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Beitrag So., 02.02.2014, 11:40

Ich habe keine Ahnung von Dankbarkeitsmeditation, aber das ist halt die Frage, wie man existieren kann. Ich denke, Träume, Hoffnungen und Phantasien sind irgendwie nur denen erlaubt, die sie eigentlich gar nicht nötig haben...

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Atara
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Beitrag So., 02.02.2014, 12:04

Ich hab auch keine Ahnung von Dankbarkeitsmeditation!
Deswegen war ich ja auch etwas verwirrt als sie mir das vorschlug.

es geht wohl darum nur noch von dingen zu träumen/phantasieren/hoffen, die sich auch
realisieren lassen.
also in meiner thera war/ist das ein großes thema.
sie hat mir alles genommen an inneren welten um daraus eine realitätswelt zu basteln,
in der es trostlos und schei ße ist.
in der phase häng ich fest seit monaten.
sie meint das dauert...
ich meine sie hat was zerstört.
wenn man einem alles wegnimmt und in die graue welt setzt,
alleine und dann, einem als ausweg die kack meditation vorschlägt....
egal
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