Zyprexa Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 08:37

Hallo!

Ist an dem Gerücht etwas dran, dass ein Medikament mehr wirkt, je mehr Nebenwirkungen man hat, oder umgekehrt keine NW ist gleich keine Wirkung?

Oder kann man es einfach positiv Werten, wenn man keine NW hat?

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

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Eremit
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 13:29

Blume1973 hat geschrieben:Ist an dem Gerücht etwas dran, dass ein Medikament mehr wirkt, je mehr Nebenwirkungen man hat, oder umgekehrt keine NW ist gleich keine Wirkung?
Das ist nicht nur ein Gerücht, sondern darüber hinaus ein ziemlich blödes!

Das ideale Traum-Medikament macht das, was es soll, ohne irgendwelche Nebenwirkungen zu haben. Gilt ja nicht nur für Psychopharmaka. Was bringt schon ein Medikament gegen Bluthochdruck, wenn man davon Agranulozytose bekommt? Ist wohl ziemlich sinnlos, oder nicht?

Es gibt auch Sonderfälle, in denen Nebenwirkungen als gut erachtet werden. Ich z.B. nehme ein AD, welches hungrig macht, was für mich insofern sehr günstig ist, da ich mit mangelndem Appetit zu kämpfen habe. Für übergewichtige Patienten wäre diese Nebenwirkung negativ. Es kommt also immer auf den jeweiligen Fall an.

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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 13:54

Vielen Dank!

Jedoch hab ich mich doch ein bissi zu früh gefreut, weil ein bissi etwas dürfte schon zu Spülern sein. So wie Schwindel und Müdigkeit, ein bissi benebelt. Soll aber nach ein paar Tagen verschwinden.
Ich nehme eine ganz kleine Dosis jetzt vom Lyrica.

25mg - 0 - 0 - 25 mg.

Bei uns auf der Station sind mindestens 10 Patienten, die Lyrica mit Begeisterung nehmen. Die sind so zufrieden mit der Wirkung. Mal abwarten und Tee trinken.

Liebe Grüsse
Blume
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Eremit
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 14:24

Eines ist mir bis jetzt aufgefallen: Wenn die Nebenwirkungen nach allerspätestens zwei Monaten nicht weg sind, werden sie nie vergehen. Trifft auf alle Psychopharmaka zu. Man sollte allerdings auch nicht vergessen, daß es auch Langzeitwirkungen gibt, die sich erst nach und nach einstellen.

Die Einnahme von Psychopharmaka ist IMMER ein Experiment, da die Präparate bei jedem Patienten unterschiedlich wirken, auch das darf man nicht vergessen. Leider suggerieren die meisten Ärzte etwas anderes, wohl auch, um den Patienten nicht zu beunruhigen, sodaß dieser gar nichts nimmt, was in der Regel zu noch mehr Problemen führt. Nur, Fakt ist, der Arzt hat am Anfang nur eine durch Statistiken gestützte Vermutung in Bezug auf die Wirksamkeit, er weiß nicht genau, ob und wie es wirkt, das weiß nur der Patient, und das auch nur, nachdem er das Präparat eine zeitlang genommen hat.

Also mal abwarten und Tee trinken. Sollten die Nebenwirkungen zu stark sein und auch nach ein, zwei Monaten nicht vergehen, kann man das Präparat ausschleichen und etwas anderes probieren. Immerhin ist die Auswahl ja riesengroß, da ist für jeden etwas dabei.

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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 14:37

Ja, da hast du Recht, die Auswahl ist groß - zum Glück

Lg
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rafiki
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 17:57

Blume1973 hat geschrieben: Bei uns auf der Station sind mindestens 10 Patienten, die Lyrica mit Begeisterung nehmen. Die sind so zufrieden mit der Wirkung.
Klar, gibt ja auch einen ordentlichen Kick. Blöd nur, daß es abhängig macht....

Ansonsten gilt: es gibt kein wirksames Medikament ohne Nebenwirkungen. Jedoch besteht dabei keine Korrelation!
Auch sind Placebo- und Nocebo-Effekte zu beachten, die durchaus relevante Wirkungen und NW haben können (bei Scheinpräparaten wie Homöopathika ebenso wie bei hochgiftigen Chemotherapeutika).
Achtung! Feind liest mit!

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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 19:38

Abhängig in dem Sinn wie Benzo's machen sie nicht, aber sehr schwer abzusetzen.
Blöd nur, dass es manches Mal Situationen gibt, wo man nicht anders kann als zu sowas zu greifen.
Bei uns sagen die Ärtze aber, dass es besser ist Lyrica zu nehmen, als Neuroleptika gegen Angst. Aus irgendeinem Grund sollen sie verträglicher, besser, oder was auch immer sein.

Lg
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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 19:42

Das stimmt schon, dass es keine Medikamente ohne Nw gibt, aber nicht jeder spürt sie. Also es gilt nicht die Devise keine NW = keine Wirkung, sondern keine NW = gute Verträglichkeit. Wenn sich das Blutbild verändert, spüre ich die Nw nicht, aber sie ist versteckt doch da.
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rafiki
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 19:58

Blume1973 hat geschrieben:Abhängig in dem Sinn wie Benzo's machen sie nicht
Dann lies mal das:

http://www.aekno.de/page.asp?pageId=11225&noredir=True
Achtung! Feind liest mit!

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Blume1973
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 20:21

Ok, das wusste ich nicht. Es ist traurig, dass man im Krankenhaus damit behandelt wird. Heute erst habe ich die Oberärztin gefragt, ob sie süchtig machen und sie hat es mit nein beantwortet. Wem soll man denn Vertrauen, wenn nicht der behandelnden Oberärztin. Das macht mich sehr traurig. Jetzt nehm ich sie schon. Also ist es schon passiert und nicht mehr rückgängig zu machen.
Eins ist mir aufgefallen, seit ich Lyrica nehme, brauche ich mein Benzo nicht mehr. Das hat mich sehr gewundert. Naja, ich versuche mir zu denken, dass ein Herzkranker Medikamente nehmen muss sein Leben lang und ich/wir nehmen auch Medikamente.
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Eremit
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Beitrag Do., 23.10.2014, 13:31

Blume1973 hat geschrieben:Wem soll man denn Vertrauen, wenn nicht der behandelnden Oberärztin.
Wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Zudem gibt es ein branchenunabhängiges Prinzip:

Die meisten Menschen sind in ihrem jeweiligen Beruf schlichtweg inkompetent. Das gilft für Maler, Bäcker, Psychiater, Mathematiker und Pornodarsteller gleichermaßen.

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 30.12.2014, 20:00

Hallo Zusammen,

Vor zwei Jahren habe ich begonnen Zyprxa zu nehmen. Ich leide aber nicht unter den üblicherweise mit Zyprexa behandelten Beschwerden, bei mir nimmt es die Unruhe und hat vor zwei Jahren meine Angstzustände getilgt. Vor 9 Monaten habe ich dann von den Velotabs von 5 mg auf 2,5 mg reduziert.

So ganz ohne funktioniert es aber (noch) nicht, wobei Ängste eigentlich kein Thema mehr sind. Da Zyprexa ja ziemliche Begleiterscheinungen machen kann, bin ich hinund hergerissen, ob ich es nun wieder ohne versuchen soll, um nicht dick, oder zuckerkrank, etc zu werden. Durch die Reduktion habe ich mit harter diät die 5 kg plus wieder runter, muss aber schon arg aufpassen, was ich esse. Wiege wieder 60 kg bei 176 cm.

Wie sind eure Sorgen bezüglich der negativen Auswirkungen auf eure Gesundheit durch die Medikamente die euch dasnSeelenleben erleichtern sollen?

Würde mich über eine Diskussion sehr freuen.


Schnuckmuck

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Montana
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Beitrag Di., 30.12.2014, 22:00

Hallo Schnuckmuck,
ich nehme seit einem knappen Jahr Zyprexa 10mg. Und ich habe am Anfang innerhalb von 6 Wochen mehr als 10kg zugenommen. Was nicht so schlimm ist, weil ich sowieso Untergewicht hatte. Damit es nicht überhand nimmt, habe ich vor einiger Zeit versucht, Zyprexa abzusetzen. Weil mein Arzt nicht einverstanden war, hab ich es "einfach so" gemacht, ohne ausschleichen (man kann die Tabletten nicht so einfach teilen). Hat nicht funktioniert. Mir war so schlecht, dass ich nichts mehr essen konnte und schlafen konnte ich auch nicht mehr. Nach wenigen Tagen habe ich aufgegeben und nun nehme ich wieder brav die 10mg. Mir haben schon 6 verschiedene Ärzte gesagt, dass ich das eben nehmen muss, na ja. Ich frag halt jeden, ob ich es nicht absetzen kann, egal ob Klinik, Reha oder ambulant. Stoße immer nur auf Verständnislosigkeit.
LG, Montana

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 30.12.2014, 22:15

Hallo Montana,
ich danke dir für deine Antwort! Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, Zyprexa hilft mir nicht. Und ich sage ehrlich, wenn die Nebenwirkungen nicht wären, würde ich nie über ein Absetzen nachdenken.

Ich bin aufgrund meiner Kindheit ein sehr rastloser Mensch, Zyprexa hilft mir sehr zu entschleunigen und auch das Gedankenkreisen ist weg. Was das angeht ein tolles Medikamemt!

Was mich interessiert, machst du dir Gedanken über Spätfolgen und deine aktuelle Gesundheit? Ich muss alle sechs Monate Blutwerte und Ekg machen lassen für die Therapie, um Folgen auszuschließen. Und das Gewicht ist mein tägliches Thema.

Denkst du über gut und böse nach?

Liebe Grüsse
Schnuckmuck

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Zoé
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Beitrag Di., 30.12.2014, 22:58

Liebe Schnuckmuck,
Natürlich kennt man bei Neuroleptika das böse Wort: extrapyramidale Dyskinesien, bei hohen Dosierungen können sie direkt kommen (Sofort-Dyskinesien) oder halt erst später irgendwann... das ist auch das was so unberechenbar ist. Die einen bekommens irgendwann, die anderen nicht, wann, das kann man auch nicht sagen. Wenn du es nicht wegen einer Psychose verschrieben hast (wo es halt wirklich ein klarer Fall ist, es einnehmen zu müssen) sondern gegen deine innere Anspannung dann würde ich für mich einfach eine Güterabwägung machen, wie du das ja letztlich auch gerademachst. Letztlich war/bin ich immer der Meinung, wenn der Leidensdruck bei mir so gross ist dann meine Güte, wenn's hilft, muss ich's ja nicht für immer nehmen, ich kann zbsp auch nicht mit dem Gewicht umgehen, aber ich habe da trotz Vorbelastung (war essgestört hatte Anorexie und Bulimie) mir gesagt ich leide zu sehr und mein Gewicht ist nun erstmal zweitrangig für den kleinen Moment. Das geht für mich auch nicht für immer, aber es gab eine Zeit, da konnte ich nicht anders. Aber dennoch bleibt ein grosser Respekt davor wegen der unmittelbaren Nebenwirkungen (Gewicht) und den evtl. irgendwann auftretenden extrapyramidalen Dyskinesien gegen die leider noch kein Kraut gewachsen ist.
Ja, es ist wirklich ein Mist wenn es dir so gut hilft (obwohl das ja toll ist :rolleyes: , aber kannst du es nicht einfach nur noch bei Bedarf einnehmen bspw.? Oder auf ein trizyklisches AD umsteigen (welche aber uU auch dicker machen, aber nicht so fest...). Ansonsten würde ich das auf jeden Fall mit deinem Arzt besprechen, denn zuckerkrank zu werden, nein das lohnt sich auch nicht und einfach so viel zuzunehmen, geht auch an die Lebensqualität. Deswegen ach mensch, ich verstehe wirklich total in welchem Dilemma du bist, tut mir leid, dass ich dir da nichts besseres dazu schreiben kann, als dass ich es auch so schwierig erlebe. Wobei soo eine tolle Wirkung haben sie bei mir nicht nur, weswegen es mir nochmals etwas leichter fiel, sie nicht mehr zu nehmen. Hoffe, du findest einen anderen für dich ebenso gehbaren Weg, vielleicht mit einem anderen Medi-Versuch (wie oben geschrieben trizyklische AD). Das Problem wird ja durch die Einnahme nicht gelöst, heisst du bist genauso weit eigentlich wie du vor der Einnahme warst, es unterdrückt sie nur, ich verstehe schon, dass sie unangenehm sind, ich kenne es zu gut, aber sie wollen dir vielleicht auch etwas mitteilen, aber eben es geht ja drum das akut auszuhalten, das ist schon hart, da verstehe ich dich, dass du Hilfe willst
Herzlich, Zoé
Was ist das Siegel der erreichten Freiheit? — Sich nicht mehr vor sich selber schämen.

F. Nietzsche

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