Habe diesen Text noch mal eingestellt weil sich oben versäumt hatte ein Zitat kenntlich zu machen.
Der Dialog ist deshalb wenig strukturiert (im Sinne der Vorgabe konkreter Themen oder Fragen meinerseits) und entspricht nicht dem üblichen Alltags-Dialog wischen zwei Menschen.
Das trifft auch auf die Verhaltenstherapie zu. In dieser findet auch nicht der übliche Alltags-Dialog statt, sondern Psychotherapie in der Sprache der Verhaltenstherapeuten und mit methodischem Vorgehen, das für die Verhaltenstherapie üblich ist. In der Analyse hörst du Wörter wie "Übertragung", "Verdrängung", "Projektion", .... In der Verhaltenstherapie begegenen dir Wörter wie "Konditionierung", "Verstärkung", "Konfrontation", ...
Diese Art Psychotherapie fördert ganz bewust Übertragungen und Abhängigkeit des Pat., auch bei Menschen welche im Alltag nicht zu Abhängigkeit neigen.
Ich kenne beide Therapiemethode aus eigener Erfahrung.
Ein klassisch arbeitender Tiefenpsychologe antwortet nicht auf Fragen.
Ein Verhaltenstherapeut antwortet auf Fragen.
Ein klassisch arbeitender Tiefenpsychologe erklärt rein garnichts. Der Pat. darf alles selber klären.
Ein Verhaltenstherapeut erklärt Zusammenhänge.
Ein klassisch arbeitender Tiefgenpsychologe spricht oftmals nicht mal in vollständigen Sätzen. Mit einem klassisch arbeitenden Tiefenpsychologen ist kein Dialog möglich.
Verhaltenstherapeuten unterhalten sich ganz normal mit ihren Pat.
Ein Verhaltenstherapeut benutzt Worte wie Konditionierung , Verstärkung , Konfrontation.
Die Worte Übertragung, Verdrängung, Projektion werden in einer klassischen tiefenpsychologischen Psychotherapie vom Therapeuten nicht in den Mund genommen. Der Pat. erfährt/erlebt ihre Bedeutung in der Psychotherapie und darf die Zusammenhänge für sich klären.
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Das schließt jedoch nicht aus, dass es auch in der Verhaltenstherapie durch Methoden wie z.B. "Loben, um Verhaltensweisen aufzubauen und zu verstärken" oder Empathiebekundungen, ... zu Abhängigkeiten kommen kann. Auch ein "Stadtbummel" mit dem Verhaltenstherapeuten im Sinne einer Angstkonfrontationstherapie kann zu einem Abhängkeitsgefühl führen, da man einem Verhaltenstherapeuten bei einem "Stadtbummel" anders nah kommt als wenn man ihm im Sessel gegenübersitzt. Jedes Therapieverfahren und therapeutische Methode birgt die Gefahr der Abhängigkeit. Deshalb wird geraten, den Klienten vor Therapiebeginn und vor Anwendung von Methoden aufzuklären über Risken und Nebenwirkung. .
Ein Pat. der durch diese Kontakte Abhängigkeiten entwickelt, würde zu einem anderen Menschen ohne Therapeutischen Hintergrund in ähnlicher Situation ebenfalls Abhängigkeiten entwickeln. Die Abhängigkeit ist somit Problem des Pat. und nicht der Methode. Das diese Problem vom Verhaltenstherapeuten berücksichtigt werden muss ist klar.
Die Tiefenpsychologie fördert nicht in jedem Fall Übertragungen oder Abhängigkeiten.
Ich würde hier gerne einen Thread von einer Userin verlinken, in der sie beschreibt, wie ihre Analytikerin nicht nach dem "Ich mache meinen Klienten bewusst abhängig" Prinzip arbeitet, sondern nach dem Prinzip der Autonomie, Selbsthilfe, ... Aber ich finde des Link nicht.
Will sagen: Nicht jeder Analytiker fördert bewusst die Abhängigkeit des Klienten. Es gibt auch Analytiker, die die Autonomie des Klienten fördern. Es gibt eben nicht DIE Analyse. Es ist nicht "Diese Art von Psychotherapie, die ganz ganz bewust Übertragungen und Abhängigkeit des Patienten fördert", sondern es ist der einzelne Psychoanalytiker, der dieses Ziel verfolgt. Andere Analytiker arbeiten anders und wirken ganz bewusst einer Abhängigkeit entgegen.
Klassische Tiefenpsychologie oder klassische Analytische Psychotherapie heißt in der Fachsprache Standartverfahren.
Und richtig, nicht jeder Analytiker fördert bei jedem Pat. Abhängigkeit und Übertragungen.
Ein Anaytiker oder Tiefenpsychologe kann auch modifiziert (= störungsangepasst) arbeiten. Das heißt, das Standartverfahren wird modifiziert.