Mit wieviel Geld im Monat kann man gut leben?
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Ich habe nicht verstanden, wie du bisher finanziell gelebt hast. Dass Menschen Angst davor haben, irgendwann nicht mehr arbeiten zu können, ist 'normal', würde ich mal sagen. Gerade Menschen mit chronischen Krankheiten oder psychischen Störungen. Aber auch ansonsten ist die Existenzangst weit verbreitet.
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Tut mir voll leid memory
das du so behandelt wurdest.
Jetzt weiss ich mal wieder was fremschämen bedeutet.
Aber Viele lesen vielleicht nicht in deinem Blog
und kennen dich nicht.
Liebe Grüße ADW
das du so behandelt wurdest.
Jetzt weiss ich mal wieder was fremschämen bedeutet.
Aber Viele lesen vielleicht nicht in deinem Blog
und kennen dich nicht.
Liebe Grüße ADW
Offline
Also ich will erstmal sagen: Respekt! Respekt davor, wie du dein Leben gemeistert hast und noch meisterst. Das ist sicherlich alles andere als einfach.
Ich dachte mir schon, dass du Existenzängste hast und nicht einfach "vewöhnt" bist. Vor dem Hintergrund dessen, was du geschrieben hast, wirkt dieses Wort nochmal unpassender.
Du musst dich hier auch nicht rechtfertigen. Manchmal gibt auch Orte, an denen die eigenen Ängste vielleicht nicht so gut aufgehoben sind, weil andere das einfach aus ihrer eigenen Sicht sehen. Und dann ist man schnell verunsicherter als zuvor. Ging mir auch schon so.
Ich wünsche dir auf jeden Fall von Herzen, dass alles so klappt, wie du dir es wünscht. Und vor allen Dingen wünsche ich dir gesundheitlich alles Gute. Wenn man auch noch Unsummen für Medikamente ausgeben muss, dann ist die Angst natürlich noch größer, es könnte nicht reichen. Aber du packst das schon!
LG Sandrin
Ich dachte mir schon, dass du Existenzängste hast und nicht einfach "vewöhnt" bist. Vor dem Hintergrund dessen, was du geschrieben hast, wirkt dieses Wort nochmal unpassender.
Du musst dich hier auch nicht rechtfertigen. Manchmal gibt auch Orte, an denen die eigenen Ängste vielleicht nicht so gut aufgehoben sind, weil andere das einfach aus ihrer eigenen Sicht sehen. Und dann ist man schnell verunsicherter als zuvor. Ging mir auch schon so.
Ich wünsche dir auf jeden Fall von Herzen, dass alles so klappt, wie du dir es wünscht. Und vor allen Dingen wünsche ich dir gesundheitlich alles Gute. Wenn man auch noch Unsummen für Medikamente ausgeben muss, dann ist die Angst natürlich noch größer, es könnte nicht reichen. Aber du packst das schon!
LG Sandrin
Liebe AdW und liebe Sandrin,
ich habe gerade geweint, weil es selten jemand gibt (es gibt hier aber einige -im Blogbereich- die das verstehen ganz klar), der das anerkennt...weil ich es nie jemanden sonst im realen Leben erzähle oder erzählen kann. Dann kommt auch wieder eine Dissoziation oder Blockade und ich würde nur verkrampft rumstöpseln und nach den richtigen Worten suchen. Alles was ich kann, ist sowas zu schreiben. Das meinte mein Thera auch mal, dass ich das am besten kann und es hilfreich sein könnte für mich. Aber man kann nicht immer nur schreiben...
Danke euch von Herzen, das hilft mir sehr, innerlich, seelisch. Und da sieht dann die Welt auch wieder etwas anders aus.
PS: meinst du, wie ich damals gelebt habe? Naja ich habe bei meiner Schwester oft gewohnt oder etwas zu essen gehabt. Ein paar Klamotten, das Wichtigste von meiner Mutter. Aber sonst hatte ich kein Geld, irgendwann dann Halbwaisenrente und Bafög als ich die Schule weiter machte, auch das unter Alkohol - und Drogenkonsum um alles auszuhalten. Ich war immer unter Druck. Druck und Anspannung, Angst und Nebel waren immer da. Ich kenne es vielleicht nicht anders. Vielleicht habe ich noch nicht verstanden, dass ich "normal" lebe. oder alles weiter klappen könnte. Es macht mir einfach Angst und ich habe zu wenig Bezug zu diesen Dingen, wie gehabt...keine Absicht.
LG Memory
ich habe gerade geweint, weil es selten jemand gibt (es gibt hier aber einige -im Blogbereich- die das verstehen ganz klar), der das anerkennt...weil ich es nie jemanden sonst im realen Leben erzähle oder erzählen kann. Dann kommt auch wieder eine Dissoziation oder Blockade und ich würde nur verkrampft rumstöpseln und nach den richtigen Worten suchen. Alles was ich kann, ist sowas zu schreiben. Das meinte mein Thera auch mal, dass ich das am besten kann und es hilfreich sein könnte für mich. Aber man kann nicht immer nur schreiben...
Danke euch von Herzen, das hilft mir sehr, innerlich, seelisch. Und da sieht dann die Welt auch wieder etwas anders aus.
Was meinst du mit "nicht verstanden, wie ich bisher gelebt habe?". Haben denn wirklich viele Menschen Dissoziationsstörungen und diesen fehlenden Bezug zu Zeit,Zahlen und Geld? Haben sie alle deshalb diesen Nebel, wenn etwas kommt, was ihnen Angst macht? Das sind Trigger. Trigger wo es um mein Überleben geht. Sind das wirklich diesselben Paar Schuhe?Ich habe nicht verstanden, wie du bisher finanziell gelebt hast. Dass Menschen Angst davor haben, irgendwann nicht mehr arbeiten zu können, ist 'normal', würde ich mal sagen. Gerade Menschen mit chronischen Krankheiten oder psychischen Störungen. Aber auch ansonsten ist die Existenzangst weit verbreitet.
PS: meinst du, wie ich damals gelebt habe? Naja ich habe bei meiner Schwester oft gewohnt oder etwas zu essen gehabt. Ein paar Klamotten, das Wichtigste von meiner Mutter. Aber sonst hatte ich kein Geld, irgendwann dann Halbwaisenrente und Bafög als ich die Schule weiter machte, auch das unter Alkohol - und Drogenkonsum um alles auszuhalten. Ich war immer unter Druck. Druck und Anspannung, Angst und Nebel waren immer da. Ich kenne es vielleicht nicht anders. Vielleicht habe ich noch nicht verstanden, dass ich "normal" lebe. oder alles weiter klappen könnte. Es macht mir einfach Angst und ich habe zu wenig Bezug zu diesen Dingen, wie gehabt...keine Absicht.
LG Memory
Zuletzt geändert von Tamila am Sa., 24.08.2013, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]
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Hallo Memory,
hab noch nicht alle Antworten gelesen, ich glaube, das möchte ich auch gar nicht erst.
Erst wollte ich dir spontan an den Kopf knallen, wieso ich das für sehr viel halte, viel zu viel. Dann habe ich noch mal genauer gelesen und nachgedacht. Man liest diese astronomisch scheinende Summe und denkt sich, das müsse doch locker reichen. Doch dann hab ich noch mal objektiv nachgerechnet, wie es bei mir so aussah als ich (ziemlich lange) HartzIV hatte, und wie viel ich gerne hätte/bräuchte um meiner Meinung nach "normal bis gut" zu leben, und stellte etwas verwundert fest, dass - da ja noch das Essen und Auto davon abgehen - es dann tatsächlich ziemlich wenig ist. Bin auch ein wenig schockiert über die scheinbare Weltfremdheit meiner Forumskollegen hier? Diese Summe von 700 Euro KOMMT verdammt hoch rüber, war auch mein erster spontaner Impuls, aber wenn man genau hinschaut, ist sie das nicht. Überhaupt nicht.
Essen und Getränke für zwei Erwachsene, Putzmittel und normaler Drogeriebedarf wie Shampoo, Duschgel und CO = +/- 100 Euro pro Woche, ergibt etwa zwischen 300 und 400 Euro im Monat. Ich war bis vor kurzem extremes Sparen gewöhnt bezog einen Teil meiner Lebensmittel sogar von den Tafeln, und kam trotzdem kaum unter 300/Monat für 2 Personen, und das war schon unterster Standard.
Mobilität. Auto mit Benzin und Versicherung oder in meinem Fall Monatsfahrkarten: 200 bis 300 Euro, je nachdem ob man berufstätig ist oder nicht, wie weit man pendeln muss, aber ein Auto per se kostet ja schon Versicherung und Steuern, also würde ich schon mal von 150 für Mobilitätskosten ausgehen. Auch das ist eher sehr wenig berechnet. Wenn noch eine Reparatur oder Abzahlungsraten dazu kommen, ist es gleich noch viel mehr.
Eventuell auch Altschulden. In meinem Fall Bildungsschulden, die mit 100 Euro/Monat zu Buche schlagen. Alternativ wäre ein kleines Spar-/Reservepolster wünschenswert, wenn man es sich leisten kann.
Gesundheit, Kosmetik und ähnliches:
Hab mir das mal über auf den Monat umgerechnet, und komme selbst bei niedrigen Standards auf 100 bis 150 Euro. Komme alleine mit Zahnreinigung, Zahnspange der Tochter, Verhütung, und zweimal im Jahr beim Friseur "Spitzen schneiden" auf knapp 100 Euro. PRO MONAT. Da sind noch keine Sonderkosten wie z.B. Raten für Zahnersatz mit dabei oder Vorsorge-Untersuchungen oder Impfungen, die die Krankenkasse nicht zahlt. Auch keine rezeptfreien Medikamente, Medikamente-Zuzahlungen, Tagessätze für das Krankenhaus, falls man mal krank wird.
Fehlen immer noch Klamotten für zwei Personen UND die Sonderkosten wie z.B. Klassenfahrt der Kinder (50 Euro Ratenzahlung/Monat!), Möbel, dringend benötigte Technikgeräte, Reparaturen. Für Klamotten würde ich (für 2 Personen) mal mindestens 50 Euro pro Monat ansetzen, und das ist schon recht wenig. Für notwendige Anschaffungen ebenfalls 50, muss man eben mal ein paar Monate sparen für den neuen Kühlschrank oder PC oder Waschmaschine.
Summa summarum komme ich auf:
~400 für Essen und Haushaltsbedarf
~200 Mobilitätskosten
~100 Euro Altschulden und/oder Sicherheitspolster
~150 Euro Gesundheit/Kosmetik
~150 Euro für Sonstiges wie Klamotten, Klassenfahrten, Reparaturen und Neuanschaffungen
--> ergäbe bei mir astronomische 1000 Euro für 2 Personen, wenn man so wie Du fixe Kosten und Taschengeld bereits abzieht. Und das für einen eher NIEDRIGEN Lebensstandard, der kaum über HartzIV liegt. Je nach Blickwinkel. Es klingt verrückt, ja, aber dem ist leider so. Du sprachst von 700 Euro. Ja, so pie mal daumen ist das der HartzIV-Satz für eine Bedarfsgemeinschaft mit zwei Personen. Und wenn man arbeiten geht und 1000 übrig hat, dann hat man in der Regel auch wesentlich höhere Kosten. Das schenkt sich nicht viel.
hab noch nicht alle Antworten gelesen, ich glaube, das möchte ich auch gar nicht erst.
Erst wollte ich dir spontan an den Kopf knallen, wieso ich das für sehr viel halte, viel zu viel. Dann habe ich noch mal genauer gelesen und nachgedacht. Man liest diese astronomisch scheinende Summe und denkt sich, das müsse doch locker reichen. Doch dann hab ich noch mal objektiv nachgerechnet, wie es bei mir so aussah als ich (ziemlich lange) HartzIV hatte, und wie viel ich gerne hätte/bräuchte um meiner Meinung nach "normal bis gut" zu leben, und stellte etwas verwundert fest, dass - da ja noch das Essen und Auto davon abgehen - es dann tatsächlich ziemlich wenig ist. Bin auch ein wenig schockiert über die scheinbare Weltfremdheit meiner Forumskollegen hier? Diese Summe von 700 Euro KOMMT verdammt hoch rüber, war auch mein erster spontaner Impuls, aber wenn man genau hinschaut, ist sie das nicht. Überhaupt nicht.
Essen und Getränke für zwei Erwachsene, Putzmittel und normaler Drogeriebedarf wie Shampoo, Duschgel und CO = +/- 100 Euro pro Woche, ergibt etwa zwischen 300 und 400 Euro im Monat. Ich war bis vor kurzem extremes Sparen gewöhnt bezog einen Teil meiner Lebensmittel sogar von den Tafeln, und kam trotzdem kaum unter 300/Monat für 2 Personen, und das war schon unterster Standard.
Mobilität. Auto mit Benzin und Versicherung oder in meinem Fall Monatsfahrkarten: 200 bis 300 Euro, je nachdem ob man berufstätig ist oder nicht, wie weit man pendeln muss, aber ein Auto per se kostet ja schon Versicherung und Steuern, also würde ich schon mal von 150 für Mobilitätskosten ausgehen. Auch das ist eher sehr wenig berechnet. Wenn noch eine Reparatur oder Abzahlungsraten dazu kommen, ist es gleich noch viel mehr.
Eventuell auch Altschulden. In meinem Fall Bildungsschulden, die mit 100 Euro/Monat zu Buche schlagen. Alternativ wäre ein kleines Spar-/Reservepolster wünschenswert, wenn man es sich leisten kann.
Gesundheit, Kosmetik und ähnliches:
Hab mir das mal über auf den Monat umgerechnet, und komme selbst bei niedrigen Standards auf 100 bis 150 Euro. Komme alleine mit Zahnreinigung, Zahnspange der Tochter, Verhütung, und zweimal im Jahr beim Friseur "Spitzen schneiden" auf knapp 100 Euro. PRO MONAT. Da sind noch keine Sonderkosten wie z.B. Raten für Zahnersatz mit dabei oder Vorsorge-Untersuchungen oder Impfungen, die die Krankenkasse nicht zahlt. Auch keine rezeptfreien Medikamente, Medikamente-Zuzahlungen, Tagessätze für das Krankenhaus, falls man mal krank wird.
Fehlen immer noch Klamotten für zwei Personen UND die Sonderkosten wie z.B. Klassenfahrt der Kinder (50 Euro Ratenzahlung/Monat!), Möbel, dringend benötigte Technikgeräte, Reparaturen. Für Klamotten würde ich (für 2 Personen) mal mindestens 50 Euro pro Monat ansetzen, und das ist schon recht wenig. Für notwendige Anschaffungen ebenfalls 50, muss man eben mal ein paar Monate sparen für den neuen Kühlschrank oder PC oder Waschmaschine.
Summa summarum komme ich auf:
~400 für Essen und Haushaltsbedarf
~200 Mobilitätskosten
~100 Euro Altschulden und/oder Sicherheitspolster
~150 Euro Gesundheit/Kosmetik
~150 Euro für Sonstiges wie Klamotten, Klassenfahrten, Reparaturen und Neuanschaffungen
--> ergäbe bei mir astronomische 1000 Euro für 2 Personen, wenn man so wie Du fixe Kosten und Taschengeld bereits abzieht. Und das für einen eher NIEDRIGEN Lebensstandard, der kaum über HartzIV liegt. Je nach Blickwinkel. Es klingt verrückt, ja, aber dem ist leider so. Du sprachst von 700 Euro. Ja, so pie mal daumen ist das der HartzIV-Satz für eine Bedarfsgemeinschaft mit zwei Personen. Und wenn man arbeiten geht und 1000 übrig hat, dann hat man in der Regel auch wesentlich höhere Kosten. Das schenkt sich nicht viel.
"Ansonsten ist Existenzangst weit verbreitet" käme bei MIR so an wie "Stell dich nicht so an, haben andere auch". Ich finde das wenig empathisch, tut mir leid.
(Teil 2)
ABER....!!!!
Soweit zumindest die Theorie. Denn in Wahrheit sieht es ja so aus, dass selten alle Kosten AUF EINMAL kommen. In dem einem Monat bezahlt man das eine, dafür gibt man in dem anderen Bereich weniger aus, im nächsten umgekehrt. Man kommt auch mit wesentlich weniger aus, nur hat das dann wenig mit "Lebensqualität" zu tun.
Ich schätze, es geht hier eher um das (trügerische) Gefühl von Sicherheit. Wie viel Geld braucht man, um sich "sicher" zu fühlen. Ich zum Beispiel bin ein eher ängstlicher, sorgenvoller Mensch, ich brauche höhere Sicherheitspolster als andere, um nachts noch gut schlafen zu können.
Oder ein anderes Beispiel, ein Anti-Beispiel, das Gegenteil von Lebensqualität: wenn man 2 Nächte lang Panikattacken schiebt, weil die Waschmaschine ein "komisches Geräusch" von sich gab, weil man sich keine neue leisten kann. Wenn ein komisches Geräusch so etwas auslöst, was in keinerlei gesunden Verhältnis mehr steht. Dann weißt du, dass du am A*** bist.
Das Problem, dass ich sehe: Mit etwas mehr Geld entspannen sich solche Situationen zwar, aber um wirklich "sorgenfrei" schlafen zu können, braucht es schon wesentlich mehr. Die Frage ist, wo die individuelle Grenze liegt, bei der man den Sprung aus einer finanziell belasteten Situation hinaus schafft, in ein "normales" Leben, dass nicht der (psychischen) Gesundheit schadet. In den meisten Fällen unrealistisch. Das Geld reicht nie. Egal wie viel man hat. Es ist nie genug. Ich schätze, da muss man sich von seinen Idealen verabschieden und die Denkweise ändern, dann kann man dran arbeiten, wie eng der finanzielle Strick ist. Es kann einem die Kehle zuschnürren, dass man kaum atmen kann, oder aber so locker liegen, dass man ihn kaum spürt. Aber wirklich los bekommt man die finanzielle Unsicherheit vermutlich nie bzw. nur in seltenen Glücksfällen.
Wenn man von seinem finanziellen Ideal ausgeht, die Summe, mit der man gut (sorgenfrei) leben kann, wird man vermutlich an den eigenen Ansprüchen scheitern. Aber in der Realität sieht es eh meistens so aus, dass es nur halb so schlimm ist, wie befürchtet, und sich vieles relativiert. Deswegen sollte man sich vielleicht nicht am dem Ideal messen, sondern an der Realität.
ABER....!!!!
Soweit zumindest die Theorie. Denn in Wahrheit sieht es ja so aus, dass selten alle Kosten AUF EINMAL kommen. In dem einem Monat bezahlt man das eine, dafür gibt man in dem anderen Bereich weniger aus, im nächsten umgekehrt. Man kommt auch mit wesentlich weniger aus, nur hat das dann wenig mit "Lebensqualität" zu tun.
Ich schätze, es geht hier eher um das (trügerische) Gefühl von Sicherheit. Wie viel Geld braucht man, um sich "sicher" zu fühlen. Ich zum Beispiel bin ein eher ängstlicher, sorgenvoller Mensch, ich brauche höhere Sicherheitspolster als andere, um nachts noch gut schlafen zu können.
Oder ein anderes Beispiel, ein Anti-Beispiel, das Gegenteil von Lebensqualität: wenn man 2 Nächte lang Panikattacken schiebt, weil die Waschmaschine ein "komisches Geräusch" von sich gab, weil man sich keine neue leisten kann. Wenn ein komisches Geräusch so etwas auslöst, was in keinerlei gesunden Verhältnis mehr steht. Dann weißt du, dass du am A*** bist.
Das Problem, dass ich sehe: Mit etwas mehr Geld entspannen sich solche Situationen zwar, aber um wirklich "sorgenfrei" schlafen zu können, braucht es schon wesentlich mehr. Die Frage ist, wo die individuelle Grenze liegt, bei der man den Sprung aus einer finanziell belasteten Situation hinaus schafft, in ein "normales" Leben, dass nicht der (psychischen) Gesundheit schadet. In den meisten Fällen unrealistisch. Das Geld reicht nie. Egal wie viel man hat. Es ist nie genug. Ich schätze, da muss man sich von seinen Idealen verabschieden und die Denkweise ändern, dann kann man dran arbeiten, wie eng der finanzielle Strick ist. Es kann einem die Kehle zuschnürren, dass man kaum atmen kann, oder aber so locker liegen, dass man ihn kaum spürt. Aber wirklich los bekommt man die finanzielle Unsicherheit vermutlich nie bzw. nur in seltenen Glücksfällen.
Wenn man von seinem finanziellen Ideal ausgeht, die Summe, mit der man gut (sorgenfrei) leben kann, wird man vermutlich an den eigenen Ansprüchen scheitern. Aber in der Realität sieht es eh meistens so aus, dass es nur halb so schlimm ist, wie befürchtet, und sich vieles relativiert. Deswegen sollte man sich vielleicht nicht am dem Ideal messen, sondern an der Realität.
Hallo (V),
danke für soviel ausführliche Aufführungen und Überlegungen. Hm, also da fällt mir auch auf, Autosteuer und den kundendienst habe ich z.B. noch nicht berechnet. Wenn ich also die zuletzt 585 nehme....Taschenrechner...dann bleiben da ...ich muss das erst aufschreiben...und irgendwie den Kundendienst teilen durchs Jahr und die Steuer?
...das sind glaube ich so 27,00 Euro zum Monat dazu. Dann werden es wohl ungefähr 500 Euro,die übrig bleiben für alles zum Leben.
Ja, für das was ich arbeite und an meinen Grenzen dies tue und für die viele Verantwortung in dem Job fühlt sich das nicht so gut an, ehrlich gesagt. Es macht mir noch mehr Druck und es fühlt es sich so an, als würde einfach nichts besser werden. Macht mich hilflos. Es nicht verbessern zu können, nicht viel auf jeden Fall. Selbst wenn mein Sohn mal weg ist und sich selbst ernähren kann, kann ich nicht mehr als Volllzeit arbeiten und vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber weniger Geld bekomme. Hoffnung ist vielleicht, dass irgendwann die Schulden mal weg sind.
Was du gut beschrieben ist, dass es eigentlich für Niemanden wirklich Sicherheit gibt. Das ist wohl so. Von dem her war die Zeit der starken Dissoziationen und Amnesien fast wertvoll, denn da hatte ich keine Geldsorgen oder ähnliches. Da hatte ich andere Ängste, die vor Übergriffen, vor Gewalt, aber das Geld war für mich ein Rätsel.
LG Memory
danke für soviel ausführliche Aufführungen und Überlegungen. Hm, also da fällt mir auch auf, Autosteuer und den kundendienst habe ich z.B. noch nicht berechnet. Wenn ich also die zuletzt 585 nehme....Taschenrechner...dann bleiben da ...ich muss das erst aufschreiben...und irgendwie den Kundendienst teilen durchs Jahr und die Steuer?
...das sind glaube ich so 27,00 Euro zum Monat dazu. Dann werden es wohl ungefähr 500 Euro,die übrig bleiben für alles zum Leben.
Ja, für das was ich arbeite und an meinen Grenzen dies tue und für die viele Verantwortung in dem Job fühlt sich das nicht so gut an, ehrlich gesagt. Es macht mir noch mehr Druck und es fühlt es sich so an, als würde einfach nichts besser werden. Macht mich hilflos. Es nicht verbessern zu können, nicht viel auf jeden Fall. Selbst wenn mein Sohn mal weg ist und sich selbst ernähren kann, kann ich nicht mehr als Volllzeit arbeiten und vielleicht bei einem anderen Arbeitgeber weniger Geld bekomme. Hoffnung ist vielleicht, dass irgendwann die Schulden mal weg sind.
Was du gut beschrieben ist, dass es eigentlich für Niemanden wirklich Sicherheit gibt. Das ist wohl so. Von dem her war die Zeit der starken Dissoziationen und Amnesien fast wertvoll, denn da hatte ich keine Geldsorgen oder ähnliches. Da hatte ich andere Ängste, die vor Übergriffen, vor Gewalt, aber das Geld war für mich ein Rätsel.
LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]
Das empfinde ich auch so. Ich wende mich doch hier mit meinem persönlichen Bedenken und Ängsten an euch und nicht weil ich sorgenfrei und lustig und verwöhnt lebe und mich wichtig machen will. Dazu bräuchte ich diesen Thread doch nichtsandrin hat geschrieben:"Ansonsten ist Existenzangst weit verbreitet" käme bei MIR so an wie "Stell dich nicht so an, haben andere auch". Ich finde das wenig empathisch, tut mir leid.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]
Hier gibt es aber viele nette Menschen - kann ich dir aus Erfahrung sagen.
Es geht hier nicht um Meinungen stehen lassen, sondern darum das man Menschen nicht in Schubladen stecken darf, das ist hier aber geschehen und das spreche ich jetzt mal in aller Deutlichkeit aus.
Ich kannte Memory bisher nicht, habe auch noch nie in ihrem Blog gelesen, aber dieses Verurteilen hier erschreckt mich immer wieder aufs neue.
Aber das nur am Rande.
Liebe Memory, ich danke Dir sehr für Deine offenen Worte und bin froh das Du nicht gegangen bist.
Das zeigt mir das es sich lohnt meine Meinung auszusprechen (ich bin da nämlich oft unsicher-auch wenn es hier vielleicht anders ankommt) und mich da einzusetzen wo ich es für richtig halte, mich nicht mehr so schnell verunsichern zu lassen und hinter mir selbst zustehen.
Du hast mir mit Deinem Text ganz unverhofft sehr geholfen und ich wünsche Dir alles, alles Gute und das Du Deine Probleme gut in den Griff kriegst, aber ich glaube Du schaffst das.
Ich kannte Memory bisher nicht, habe auch noch nie in ihrem Blog gelesen, aber dieses Verurteilen hier erschreckt mich immer wieder aufs neue.
Aber das nur am Rande.
Liebe Memory, ich danke Dir sehr für Deine offenen Worte und bin froh das Du nicht gegangen bist.
Das zeigt mir das es sich lohnt meine Meinung auszusprechen (ich bin da nämlich oft unsicher-auch wenn es hier vielleicht anders ankommt) und mich da einzusetzen wo ich es für richtig halte, mich nicht mehr so schnell verunsichern zu lassen und hinter mir selbst zustehen.
Du hast mir mit Deinem Text ganz unverhofft sehr geholfen und ich wünsche Dir alles, alles Gute und das Du Deine Probleme gut in den Griff kriegst, aber ich glaube Du schaffst das.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Ja, da hast du recht...auch hier im Thread....und im Blogbereich....und im PM-Bereich ...und das ist ja zum glück das, was mich nun abgehalten hat, dass es mir heute nochmal seelisch schlecht geht, weil ich womöglich verwöhnt bin....(wo mein Therapeut immer sagt: es gibt dich doch auch noch, du musst doch auch leben, der mein Gehalt für den Status für zu wenig hält usw.).....wo ich gerade so sehr versuche irgendwie diese Situation zu durchblicken, zu verstehen, Lösungen oder Ideen zu finden, wie ich damit klar kommen kann. Vielleicht werde ich nochmal das eine oder andere mit dem Schuldenberater besprechen oder vielleicht gibt es auch andere Beratungsstellen, die mir da helfen können?sandrin hat geschrieben: Hier gibt es aber viele nette Menschen - kann ich dir aus Erfahrung sagen.
(V): kann man diese von dir aufgestellten Posten in ein Haushaltsbuch übernehmen, oder fällt jemand noch was anderes ein, was ich womöglich nicht bedenke? Ich werde dann mal Spaten aufstellen in Word und das ausdrucken. Vielleicht kann ich ja auch monatlich immer Geld für dies oder das zurechtlegen. Was allerdings im Alltagsstress ich sicher nicht überblicke, gerade wegen meiner Schwierigkeiten mit Zahlen-Zeit...aber vielleicht könnte ich immer mit EC-Karte zahlen (kostet ja nichts mehr) und dann auf dem Auszug nachsehen und berechnen? Außer halt dort, wo man nicht mit Karte zahlen kann....ja, das wäre vielleicht was für mich. Dann stehts im Auszug schwarz auf weiß.
Liebe tigerkind und liebe sandrin, ihr habt mir sehr sehr geholfen, und zwar direkt meiner Seele. Und sie scheint die Hauptrolle zu spielen, denn jetzt fühle ich mich irgendwie gestärkt es anzupacken, zu verstehen und zu lösen. Das sagt mir, mit Geld hat es nichts zu tun,diese Angst, sondern mit der Seele. Ich weine grad...weil ich fühle, wie sehr mir die Hilfe von meinen Eltern gefehlt hat. Wie wenig wert ich ihnen war, mir zu helfen, mich zu unterstützen und mir zu zeigen, wie das alles funktioniert (und da fühle ich mich wirklich außerirdisch oder zumindest nicht bodenständig)
LG Memory
Zuletzt geändert von Tamila am Sa., 24.08.2013, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]
Liebe Memory,
ich möchte nicht, daß mein Schreiben an Dich falsch rüberkommt ... es war völlig wertfrei gemeint.
Hier in Österreich kann unter bestimmten Umständen eine Medikamentenbefreiung bewillilgt werden. Nach kurzen "googeln" habe ich gelesen, daß es auch in Deutschland möglich ist, so etwas zu beantragen. Ich finde da etwas davon, daß 1% oder 2% des Bruttoeinkommens selbst bezahlt werden sollte, ansonsten gibt es ebenfalls eine Befreiung.
Vielleicht magst Du Dich da mal erkundigen?
Ansonsten hast Du auch meinen allergrößten Respekt, wie Du Dein Leben bisher gemeistert hast und ich wünsche Dir wirklich alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße,
Annemarie
ich möchte nicht, daß mein Schreiben an Dich falsch rüberkommt ... es war völlig wertfrei gemeint.
Hier in Österreich kann unter bestimmten Umständen eine Medikamentenbefreiung bewillilgt werden. Nach kurzen "googeln" habe ich gelesen, daß es auch in Deutschland möglich ist, so etwas zu beantragen. Ich finde da etwas davon, daß 1% oder 2% des Bruttoeinkommens selbst bezahlt werden sollte, ansonsten gibt es ebenfalls eine Befreiung.
Vielleicht magst Du Dich da mal erkundigen?
Ansonsten hast Du auch meinen allergrößten Respekt, wie Du Dein Leben bisher gemeistert hast und ich wünsche Dir wirklich alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße,
Annemarie
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Memory: Du hast doch vorher auch gelebt und hattest Ausgaben. Wenn du keinen Bezug zu Zahlen hast - wie hast du das bisher hinbekommen?
Du fragst heute, an Tag X, ob 700,- viel sind - und ich frage dich: Wie war es denn VOR Tag X? Es muss ja möglich gewesen sein, den Alltag zu bestreiten. Da WEISST du doch, wie viel du ausgegeben hast. Aber ich gebe dir Recht: Ich habe keine Ahnung von Dissoziationen und von der Frage, wie das sich im Alltag gestaltet.
Aber du musst mir auch nicht mehr antworten, wenn du nicht magst; ich merke ja, dass dich das Thema belastet; nur war das aus deinem Eingangsbeitrag nicht ersichtlich.
Du fragst heute, an Tag X, ob 700,- viel sind - und ich frage dich: Wie war es denn VOR Tag X? Es muss ja möglich gewesen sein, den Alltag zu bestreiten. Da WEISST du doch, wie viel du ausgegeben hast. Aber ich gebe dir Recht: Ich habe keine Ahnung von Dissoziationen und von der Frage, wie das sich im Alltag gestaltet.
Aber du musst mir auch nicht mehr antworten, wenn du nicht magst; ich merke ja, dass dich das Thema belastet; nur war das aus deinem Eingangsbeitrag nicht ersichtlich.
Also übersetzt: "Stell nicht so ne blöde Frage". Ne, mir verschlägt es inzwischen echt die Sprache ...
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