BDSM Neigung ausleben: Angst davor

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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yamaha1234
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Beitrag Di., 02.07.2013, 21:44

Hm, woher kommt der Wunsch geschlagen zu werden? Finde ich sehr ungewöhnlich....

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Beitrag Di., 02.07.2013, 21:51

Ungewöhnlich heißt ja nur, dass es nicht die Mehrheit macht.
deswegen muss es ja nicht schlecht sein.

Ich stellte mir das schon als Kind spannend vor.
Eine Form der Zuwendung.
Nicht krankenhausreif! oder so.
Sondern so, dass ich es ordentlich spür, mich richtig spür.
"Was ich versprochen hab`,
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Tom Frost

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 11:23

naja, bewertet habe ich das auch gar nicht, nur nachgefragt....

Ich glaube es ist halt schwierig jemanden zu schlagen (das hat ja was aggressives, verächtliches) und gleichzeitig zu lieben.
Könnte ja sein, dass dir auch etwas anders als Schläge hilft dich zu spüren. Schonmal eine Körpertherapie gemacht?
Falls der therapeutische Ansatz für dich nicht in Frage kommt, dann vergiss meinen Vorschlag, dann viel Glück bei deiner Suche!

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Beitrag Mi., 03.07.2013, 15:14

Es klang wie eine Bewertung.

Ja, da hast du Recht, natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, mich besser zu spüren.
Eine davon nutze ich, nämlich, ich mache regelmäßig Sport (vor allem Tennis).

Genau, das ist ja das Problem, dass eine Frau, die mich wertschätzt, sich schwer tut, mich zu schlagen.
Außer sie könnte das wirklich explizit trennen. Aber das ist sicherlich schwierig.

Und die Frauen, die mich gerne schlagen würden, bringen mir nicht die Wertschätzung entgegen, die ich dafür benötige.

Für mich ist körperliche Nähe in Form von sexuellen Berührungen durch ein Erlebnis, das ich vor etwa 10 Jahren hatte, negativ besetzt.
Und die Art körperliche Nähe, wenn mich eine Frau übers Knie legt und mit der Hand schlägt, ist für mich ein angenehmes Gefühl, das mich 100mal mehr erregt als Sex.
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yamaha1234
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 19:30

Hm, aber wenn du sagst, es wäre "negativ besetzt", reinszinierst du da nicht irgendwie immer wieder dieses Erlebnis? oder wie siehst du das? Wäre das nicht Wert da mal genauer hinzuschauen bspw. in Form von einer Therapie?

Ich stelle es mir halt sehr schwierig vor jemanden zu finden der dich schlägt und gleichzeitig wertschätzt....für mich persönlich schließt sich das aus.....

OT: Fahre bis Sonntag in Urlaub kann also sein, dass ich nicht so schnell darauf antworten kann, falls du nochmals antworten möchtest und dann auf meine Antwort "wartest"

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Luxbordie
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 20:02

Es kann sehr erregend sein, glaub mir

Das Problem ist eben auch hier, wie in allen Beziehungen den/die Richtigen zu finden. Dazu muss man (besonders als "Sub") dem anderen vertrauen können. Aber Liebe und BDSM schliessen sich auf keinen Fall aus und finden sich die "Richtigen" ist es eine wunderbare Erfahrung. Und ich bin der Meinung dass in diesen Beziehungen oft mehr Respekt vor dem anderen besteht als in "normalen" Beziehungen...

Merke grad dass es mir schwer fällt über das Thema zu schreiben, obwohl es in meinem Kopf an sich glasklar ist.
LG
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yamaha1234
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 22:26

Luxbordie hat geschrieben: Und ich bin der Meinung dass in diesen Beziehungen oft mehr Respekt vor dem anderen besteht als in "normalen" Beziehungen...
Wie kommst du zu dieser Einschätzung?
Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, sozusagen jeder nach seiner "Facon", aber was mich schon irritiert sind so aussagen wie "damit ich mich spüren kann" etc. Sorry, das klingt für mich irgendwie danach, als ob man sozusagen keine andere Wahl hätte glücklich zu sein, so als ob man seinen "Fetisch" (oder was auch immer) aufgrund einer schlimmen Erfahrung, aufgrund eines Defizits ausleben "müsste", sozusagen keine andere Wahl hat....und vielleicht hat man die ja doch, vielleicht finden man einen anderen Weg sich spüren zu können, vielleicht reicht es aber auch jemanden zu finden der einen schlägt und einen liebt. Aber dass dies "besser" sein soll, als eine liebevolle wertschätzende Beziehung, wage ich mal zu bezweifeln......

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Luxbordie
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Beitrag Do., 04.07.2013, 06:37

Von besser rede (ich auf jedenfalls) keineswegs. Es geht schon drum dass die beiden sich lieben, das gehört wie in jeder Beziehung dazu. Und das mit dem Spüren ist schon so. Ich zum Beispiel spüre bei Berührungen die andere als erregend empfinden gar nichts. Das Schlagen (mit der richtigen Intensität) ist dann an sich eine intensivere Berührung deren Sinn nicht der Schmerz ist sondern das Spüren der Berührung. Wichtig ist deshalb dass die beiden Partner sich verstehen, sich vertrauen. Der der schlägt muss genau einschätzen können wie hart, wie fest er schlagen darf. Man darf sich nicht das vorstellen was man im Fernsehen so mitkriegt... In der Realität ist es anders. Es ist halt schwer zu erklären... und ich kann verstehen dass jemand der nichts damit am Hut hat es auch nicht nachvollziehen kann.

Das was ich mit meinem Satz über Respekt sagen wollte ist dass in so einer Beziehung, damit sie gut laufen kann, sehr viel geredet werden muss. Aber wahrscheinlich sollte das in einer "normalen" Beziehung ja auch so sein. Miteinander reden, einander verstehen, einander respektieren...
LG
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Krang2
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Beitrag Do., 04.07.2013, 15:25

"reinszinierst du da nicht irgendwie immer wieder dieses Erlebnis?"
<--- Jede Art der Sexualität ist eine Re-Inszenierung und wiederholt sich...da werden tief eingeprägte Muster abgerufen. Es gibt sogar eine Theorie, daß insbesondere Perversionen Re-Inszenierungen von traumatischen oder zumindest stark negativ besetzen Erfahrungen sein sollen, wobei diese ins Gegenteil umgekehrt werden. Inwieweit das nun zutrifft oder nicht, weiß ich nicht, ist glaube ich auch nie ernsthaft erforscht worden. Jedenfalls muß einfach versuchen zu sein, was man ist, es akzeptieren und Leute finden, die zu einem passen. Laßt euch bloß nicht von yamaha oder jemand anderem einreden, daß ihr das ändern könnt oder gar müßt, es GEHT NICHT. Das wäre so, als würde man seinen Nahrungsgeschmack mit Gewalt ändern wollen, es läuft der eigenen Biologie zuwider. Habe es sehr lange vergeblich versucht, bis ich mich akzeptieren konnte. Aber ich rate auch davon ab, langfristige Beziehungen zu Menschen zu suchen, die einen nicht wertschätzen und Rücksicht nehmen, gerade im S/M-Bereich.

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Beitrag Do., 04.07.2013, 15:26

@yamaha 1234:

Ich glaube, du hast was falsch verstanden.
Da ich eine negative sexuelle Erfahrung hatte, ist Sex für mich negativ.

Etwas völlig anderes ist es, wenn mich eine Frau schlägt.
Das ist für mich eine angenehme Form der Nähe.

Ich mache eine Therapie und bearbeite in dieser unter anderem natürlich auch diese Thematik.

Für mich schließt sich das nicht aus.
Es muss sich allerdings um eine intelligente, reflektierte, einfühlsame Frau handeln.

Ich habe nicht gesagt :"DAMIT ich mich spüren kann", sondern "Ich kann mich dabei BESSER spüren".

Warum ziehst du meine Neigung so ins Negative?

Und zum Thema "Reinszenierung":
Wenn ich "normalen" Sex habe, egal ob alleine oder mit Partnerin, fühlt sich das meist wie eine Reinszenierung an. Daher meide ich es ja.
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 08:35

@reflektierte

Ich ziehe deine Neigung nicht "so" ins negative, weiß nicht wo du das das liest.....mich interessieren einfach Gründe und anders als krang2 denke ich schon, dass man Einfluss auf die Gestaltung und Auslebung seines Sexuallebens hat . Ob man dies jedoch will und "haben muss" steht auf einem anderen Blatt.....sicher kannst du dir auch eine Frau suchen die dich schlägt und liebt, ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche!

Und zu den anderen Inhalten kurz: ich glaube nicht dass Sexualität in jedem Falle eine ARt Re-Inszinierung ist, sondern manchmal auch einfach nur der Wunsch einem Menschen den man liebt körperlich nah zu sein, aber ich sehe schon dass wird wieder eine Diskussion ohne gemeinsamen Nenner, deshalb bin ich raus.

LG

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Krang2
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 11:43

Ahso, also wenn ein Legastheniker nicht schreiben kann oder ein Rollstuhlfahrer nicht laufen kann, dann bemüht er sich nur nicht richtig? Die sexuelle Präferenz ist nicht zu ändern. Ich hab damit mehr praktische Erfahrung als du, du redest nur theoretisch davon, aber wen hast du denn schon "geheilt"? Das ist so, wie wenn die Hochschulprofessoren neue Schulsysteme an Kindern ausprobieren, die nur in der Theorie klappen. Es zählt nur der praktische Erfolg, und da gibt es keinen, der seine Präferenz dauerhaft geändert hat. Oder hast du eine Veröffentlichung zur Hand? Es gibt auch keine Belege dafür, daß Perverse irgendwie aggrssiver, gefährlicher, gefühlloser, weniger empathisch oder sonst was wären. Das sind alles einfach nur Vorurteile auf Bildzeitungsniveau. Schade, daß damit Betroffene verunsichert werden.

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Beitrag Fr., 05.07.2013, 13:44

@yamaha1234:

Du ziehst meine Neigung nichts ins Negative, nein, du findest nur, dass ich sie nicht ausleben sollte, weil sie nicht normal ist, oder wie meinst du das?

Was heißt "haben muss"?
Mich stört meine Neigung nicht, ich bin zufrieden damit.
Ich bin nur vorsichtig, mit wem ich mich einlasse.
Vorsichtig muss man ohnehin immer sein, auch ohne SM Neigung.
Und natürlich ist meine Chance, eine Partnerin zu finden, mit meinen Wünschen viel kleiner als, wenn ich wie der 0815 Mensch leben wollte, aber das bin ich ja als lesbische Frau schon gewohnt.
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 13:49

@Krang2:

Ich bin zu 100% d`accord mit dir.
In Österreich würde man sagen Vorurteile der" Kronen Zeitung" Leser, und leider ist es tatsächlich so, dass viele Menschen voller Vorurteile sind, wahrscheinlich ich selbst auch, aber mir würde nie einfallen, jemandem, der andere sexuelle Wünsche hat, zu sagen, sie seien seltsam oder abnormal und er solle doch besser so leben wie die Masse.
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 14:00

Eigentlich möchte ich in diesem Thread ja über meine Gefühle bezüglich der Frau, die ich getroffen habe, schreiben, und jetzt sind wir von dem Thema etwas weggekommen, also schreibe ich nun, wie mir zumute ist:

Ich habe ihr am Dienstag meine Meinung geschrieben, unter anderem, wie egoistisch ich es von ihr finde, einen Partner zu haben und nebenbei noch eine "Freundin" zum Ausleben ihrer sexuellen Phantasien, sie schrieb nichts mehr dazu, was wahrscheinlich auch so bleiben wird.
Doch es fällt mir schwer, dieses Kontaktende zu akzeptieren, weil ich sie so unglaublich attraktiv finde.
Ich empfinde mich als sehr "anfällig" auf äußere Reize, und sie hat mich ja zum Abschied umarmt und das hab ich so schön in Erinnerung, daher ärgert es mich umsomehr, dass das wohl sie letzte Berührung war und wir so unterschiedliche Wünsche haben.
Es war bisher immer so, dass ich Frauen kennenglernt habe, die entweder sehr attraktiv, aber vom Charakter her nicht berauschend waren; oder nicht so attraktiv, aber einen wunderbaren Charakter hatten.
Das ist echt wie verhext, aber wahrscheinlich ergeht es anderen Frauen (und natürlich auch Männern) ebenso oder ähnlich?
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