Enttäuschungen sind oftmals auch 'nur' Resultat unrealistischer Vorstellungen und Erwartungen (anderen gegenüber).sandrin hat geschrieben:Darum geht es ja, mich vor Enttäuschungen zu schützen und mich auf mich selbst zu besinnen.
Die Haltung, sich zurückzuziehen, impliziert immer auch die Forderung, dass die anderen sich verändern sollen, und erstmal weniger, dass man sich selbst verändern muß.
Als ich mit meinem sozialen Rückzug auf dem Höhepunkt war, war ich fest davon überzeugt: "Ich will mit euch nichts zu tun haben!"
Es hat lange gedauert, bis ich mir selbst eingestehen konnte (und mußte!), dass ich nicht freiwillig, sondern aus Angst vor Enttäuschungen immer 'einzelgängerischer' wurde, und damit auch, dass ich Übermenschliches von meinen Mitmenschen erwartete. Diese Angst generalisierte sich mit der Zeit - und führt unweigerlich zur Isolation, wenn man nicht aufpasst.
Das ging bei mir über einige Jahre so. Und noch immer ist der Weg zurück kein Leichtes.
Steppenwolf-Tendenzen werde ich wohl immer haben; aber wir sind nunmal soziale Wesen. Einzelgängertum ist kein freier Wille.