Nutzen/Sinn der Diagnosestellung
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Mir geht es auch nicht so sehr darum was der Thera denkt oder meint diagnostizieren zu können,sondern mehr darum was diese Diagnose dann mit einem macht, und ob man sich völlig unreflektiert diesen Schuh anziehen möchte. Ich meine es ist ein Paradigma und ein Thera ist kein Gott....ich bin ziemlich sicher, dass sich bei jedem Menschen etwas finden lässt, aber stellt ihr das auch mal in Frage? Zur Diskussion?
Eine Thera diagnostizierte bei mir mal Depressionen, was wirklich völlig abwegig ist, ich diskutierte das dann mit ihr und sie änderte ihre Meinung, wir "einigten" uns dann auf ptbs, doch auch diese Diagnose sehe ich kritisch. Bei meiner Freundin mit der anpassungsstörung sehe ich die Diagnosestellung auch sehr kritisch... Ich weiß halt nicht was solche "Labels" bringen sollen, wie sie zum eigenen Selbstverständnis beitragen können....
Eine Thera diagnostizierte bei mir mal Depressionen, was wirklich völlig abwegig ist, ich diskutierte das dann mit ihr und sie änderte ihre Meinung, wir "einigten" uns dann auf ptbs, doch auch diese Diagnose sehe ich kritisch. Bei meiner Freundin mit der anpassungsstörung sehe ich die Diagnosestellung auch sehr kritisch... Ich weiß halt nicht was solche "Labels" bringen sollen, wie sie zum eigenen Selbstverständnis beitragen können....
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Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es nicht um alle Diagnosen geht, sondern um Persönlichkeitsstörungen. Und da reagieren im offenbar einige sehr stark darauf. Keiner wird wohl groß eine Depression hinterfragen oder Panikatacken.
Natürlich ließe sich thoretisch bei jedem Menschen etwas finden, aber nicht jeder geht in Therapie, ergo paßt das schon mal nicht.
candle
Natürlich ließe sich thoretisch bei jedem Menschen etwas finden, aber nicht jeder geht in Therapie, ergo paßt das schon mal nicht.
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Now I know how the bunny runs!
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Ich frag mich, was der Begriff 'Panikattacke' für einen diagnostischen Wert hat? Das ist doch eher eine Beschreibung - also, die Kasse möchte wissen, was dem Patienten fehlt und dann sagt man ihr: "Er hat Panikattacken". Aber das ist doch im eigentlichen Sinne keine psychologisch wertvolle Diagnose, oder?
Wäre nicht die Diagnose das, was der Therapeut herausfindet, nachdem er den Patienten kennen gelernt hat und wäre es nicht genau das Spannende, dass er oder sie etwas feststellt, das dem Patienten nicht bewusst war, und ist es nicht gerade das, was die Erkenntnis so 'brisant' macht? Will sagen: Entweder der Patient fühlt sich endlich mal gesehen: "Jetzt hab ich eine Diagnose, das heißt: Man hat sich mit mir beschäftigt". Oder der Patient fühlt sich 'verfolgt' oder beobachtet, kontrolliert und denkt sich: "Was bildet der sich ein, so in mich reinzugucken?!" In jedem Falle dürfte eine Diagnose, die mehr darstellt als eine Beschreibung der sichtbaren Zustände, etwas im Patienten bewirken.
Wäre nicht die Diagnose das, was der Therapeut herausfindet, nachdem er den Patienten kennen gelernt hat und wäre es nicht genau das Spannende, dass er oder sie etwas feststellt, das dem Patienten nicht bewusst war, und ist es nicht gerade das, was die Erkenntnis so 'brisant' macht? Will sagen: Entweder der Patient fühlt sich endlich mal gesehen: "Jetzt hab ich eine Diagnose, das heißt: Man hat sich mit mir beschäftigt". Oder der Patient fühlt sich 'verfolgt' oder beobachtet, kontrolliert und denkt sich: "Was bildet der sich ein, so in mich reinzugucken?!" In jedem Falle dürfte eine Diagnose, die mehr darstellt als eine Beschreibung der sichtbaren Zustände, etwas im Patienten bewirken.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Doch ich schon, denn von depressiven wird ja auch ein gewisses Verhaltensmuster "erwartet" oder ist ein gewisses Verhalten assoziiert, bei Panikattacken dasselbe..candle. hat geschrieben: Keiner wird wohl groß eine Depression hinterfragen oder Panikatacken.
Was passt nicht?candle hat geschrieben: Natürlich ließe sich thoretisch bei jedem Menschen etwas finden, aber nicht jeder geht in Therapie, ergo paßt das schon mal nicht.
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Dann heißt es halt Panikstörung, wenn du es ganz genau haben willst titus.
candle
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Wenn man so vollkommen anders reagiert als sonst, wenn einem das eigene (neue) Verhalten nicht erklärbar ist und man sich fragt woran es liegt das solche Veränderungen eingetreten sind, dann kann es sehr hilfreich sein den Grund dafür zu kennen.
Kurz nach dem Tod meines Partners habe ich mal einen Neurologen aufgesucht und ging mit der Diagnose "Anpassungsstörung" nach Hause. Was im Grunde nichts anderes hiess als dass ich mit der veränderten Situation Probleme hatte die mich sehr stark beeinträchtigt haben. Eine Reaktion und Folge von Stress über den Verlust. Eine Störung ist ja in dem Fall nichts unnormales.
Für mich ist eine Diagnose kein Label, sondern nur eine Bezeichnung und Einordnung meiner Symptome. Das ist ein formaler Akt und hat nichts mit einem Selbstfindungstrip zu tun. Ich weiss jetzt das ich nicht einfach faul bin und meine kraftlosigkeit nicht eingebildet ist und das ist eine gewisse Form der Erleichterung, denn ich weiss gerne woran ich bin.
Das Kind hat nunmal einen Namen und mehr oder weniger ist es auch nicht, "nur" ein Name. Unreflektiert habe ich keine einzige Diagnose in meinem Leben hingenommen, weder eine Blinddarmentzündung noch eine (nicht vorschnell gestellte) Diagnose des Therapeuten. Die Diagnose Depression (evtl. PTBS) mit nachfolgender Erklärung war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Ich beschäftige mich mit den Auswirkungen die diese Krankheit auf mich hat und nicht mehr damit wie sie heisst.
Trotzdem war mir die Nennung enorm wichtig, denn für mich besteht ein großer Unterschied ob ich mich mit einer Depression, Schizophrenie oder einer Persönlichkeitsstörung o.ä. auseinandersetzen muss.
Im Grunde kann ich mir auch die Diagnose "Frau" stellen. Nur weil ich weiss das ich eine Frau bin und die damit verbundenen "Probleme" habe, gehe ich nicht durchs Leben und frage mich was es mit mir macht eine Frau zu sein.
Ich bin einfach eine Frau und wenn ich einmal im Monat Unterleibsschmerzen habe dann kuriere ich die und fange nicht an mich zu fragen ob ich sie nur habe weil ich weiss das ich eine Frau bin.
So ähnlich ist es mit der Diagnose Depression. Die Diagnose ist da und ich finde sie aus nachvollziehbaren Gründen zutreffend, aber ich gehe nicht durch mein Leben und denke mir ständig "Depression, Depression, Depression", sondern kümmere mich um die Symptome.
Diagnosen vorzuenthalten empfinde ich als respektlos und entmündigend. Ich würde es niemals akzeptieren das hinter meinem Rücken Diagnose gestellt und weitergeleitet werden. Ich bin immernoch eine Erwachsene und kann selbst entscheiden was ich wissen möchte und was nicht. Das würde ich mir von niemandem vorschreiben lassen. Einen Therapeuten zu haben der so respektlos mit mir umgeht wäre keine Option. Mangelnde Transparenz ist für mich ein absolutes K.O.-Kriterium. Deshalb bin ich sehr zufrieden damit einen Therapeuten gefunden zu haben der offen und ehrlich ist und Absprachen (z.B. lesen von Gutachten) einhält.
Kurz nach dem Tod meines Partners habe ich mal einen Neurologen aufgesucht und ging mit der Diagnose "Anpassungsstörung" nach Hause. Was im Grunde nichts anderes hiess als dass ich mit der veränderten Situation Probleme hatte die mich sehr stark beeinträchtigt haben. Eine Reaktion und Folge von Stress über den Verlust. Eine Störung ist ja in dem Fall nichts unnormales.
Für mich ist eine Diagnose kein Label, sondern nur eine Bezeichnung und Einordnung meiner Symptome. Das ist ein formaler Akt und hat nichts mit einem Selbstfindungstrip zu tun. Ich weiss jetzt das ich nicht einfach faul bin und meine kraftlosigkeit nicht eingebildet ist und das ist eine gewisse Form der Erleichterung, denn ich weiss gerne woran ich bin.
Das Kind hat nunmal einen Namen und mehr oder weniger ist es auch nicht, "nur" ein Name. Unreflektiert habe ich keine einzige Diagnose in meinem Leben hingenommen, weder eine Blinddarmentzündung noch eine (nicht vorschnell gestellte) Diagnose des Therapeuten. Die Diagnose Depression (evtl. PTBS) mit nachfolgender Erklärung war für mich schlüssig und nachvollziehbar. Ich beschäftige mich mit den Auswirkungen die diese Krankheit auf mich hat und nicht mehr damit wie sie heisst.
Trotzdem war mir die Nennung enorm wichtig, denn für mich besteht ein großer Unterschied ob ich mich mit einer Depression, Schizophrenie oder einer Persönlichkeitsstörung o.ä. auseinandersetzen muss.
Im Grunde kann ich mir auch die Diagnose "Frau" stellen. Nur weil ich weiss das ich eine Frau bin und die damit verbundenen "Probleme" habe, gehe ich nicht durchs Leben und frage mich was es mit mir macht eine Frau zu sein.
Ich bin einfach eine Frau und wenn ich einmal im Monat Unterleibsschmerzen habe dann kuriere ich die und fange nicht an mich zu fragen ob ich sie nur habe weil ich weiss das ich eine Frau bin.
So ähnlich ist es mit der Diagnose Depression. Die Diagnose ist da und ich finde sie aus nachvollziehbaren Gründen zutreffend, aber ich gehe nicht durch mein Leben und denke mir ständig "Depression, Depression, Depression", sondern kümmere mich um die Symptome.
Diagnosen vorzuenthalten empfinde ich als respektlos und entmündigend. Ich würde es niemals akzeptieren das hinter meinem Rücken Diagnose gestellt und weitergeleitet werden. Ich bin immernoch eine Erwachsene und kann selbst entscheiden was ich wissen möchte und was nicht. Das würde ich mir von niemandem vorschreiben lassen. Einen Therapeuten zu haben der so respektlos mit mir umgeht wäre keine Option. Mangelnde Transparenz ist für mich ein absolutes K.O.-Kriterium. Deshalb bin ich sehr zufrieden damit einen Therapeuten gefunden zu haben der offen und ehrlich ist und Absprachen (z.B. lesen von Gutachten) einhält.
Zuletzt geändert von kaja am Mi., 17.04.2013, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
After all this time ? Always.
Welches denn?yamaha1234 hat geschrieben: denn von depressiven wird ja auch ein gewisses Verhaltensmuster "erwartet" oder ist ein gewisses Verhalten assoziiert, bei Panikattacken dasselbe..
Es paßt nicht, weil nicht jeder einen Therapeuten besucht. Aber ich kenne den Spruch aus der Medzin.
Ich hoffe ja, du findest deine Antwort hier yamaha.
candle
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Was sagt denn 'Panikstörung' aus? Es beschreibt doch nur.
Es erklärt nicht, es guckt nicht dahinter. Es beschreibt das, was der Patient ohnehin schon weiß. Damit Andere es auch wissen, die die Therapie finanzieren. Was mit dem Patienten wirklich los ist, weiß kein Mensch, wenn lediglich gesagt wird, er habe eine Panikstörung.
Es erklärt nicht, es guckt nicht dahinter. Es beschreibt das, was der Patient ohnehin schon weiß. Damit Andere es auch wissen, die die Therapie finanzieren. Was mit dem Patienten wirklich los ist, weiß kein Mensch, wenn lediglich gesagt wird, er habe eine Panikstörung.
Ich wußte es damals nicht.titus2 hat geschrieben: Es beschreibt das, was der Patient ohnehin schon weiß.
Ich finde, das kaja das schon recht gut erklärt hat.
candle
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Es ist nicht der Sinn einer Diagnose die Ursache zu finden. Schliesslich bedeutet der Begriff nichts anders als "Unterscheidung durch Erkenntnis". Also eine Zusammenfassung der Erkenntnisse von Symptomen einer Krankheit. Das dient der systematischen Benennung von Erkrankungen. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie es zu einer Erkrankung kommt und auf welchem Wege man sie "heilen" kann hat damit überhaupt nichts zu tun.
Wie es zu einer Erkrankung kommt und auf welchem Wege man sie "heilen" kann hat damit überhaupt nichts zu tun.
After all this time ? Always.
Yamaha,
mal unterstellt, „Anpassungsstörung“ würde einem Diagnostizierten einfach mal so als „Label“ gegeben. Wenn ich mal alles andere ausblende, dann kann damit ja niemand so recht was anfangen. Wie bei allen Labels ist die Aussage fast null.
Und ich selber mach dann aus null auch nicht mehr. Mir sagen Labels nun mal nichts.
Weder im Guten noch im Schlechten. Käme nicht mehr, mehr Inhalt, dann schalte ich selber schnell ab, zumindest auf Sparflamme.
Egal wer für sich mehr draus macht, ich kann selber nur drauf hinweisen, dass ich dies „mehr“ nicht sehe, ich zwar nachvollziehen kann, dass andere dies Mehr für sich entwickeln, aber so riesig ist das „muss“ für mich dabei nicht. Und sogar wenn manch einer nicht anders kann, als sich so zu etikettieren. Würde ich so was klasse oder mies finden und es so äußern, dann machte ich selber beim Etikettieren mit. Nö, mach ich nicht. Für mich bleibt so was annähernd null, wird einfach nicht mehr.
Ich seh Diagnose-Stellung so, wie kaja es grad schreibt. Ein einzelnes Wort, eine Überschrift ist für mich kaum von Wert. Die sagt mir wenig. Ganz ganz selten genug.
Höre, lese ich von jemandem so ein Etikett, dann hab ich nur Fragen, zig.
mal unterstellt, „Anpassungsstörung“ würde einem Diagnostizierten einfach mal so als „Label“ gegeben. Wenn ich mal alles andere ausblende, dann kann damit ja niemand so recht was anfangen. Wie bei allen Labels ist die Aussage fast null.
Und ich selber mach dann aus null auch nicht mehr. Mir sagen Labels nun mal nichts.
Weder im Guten noch im Schlechten. Käme nicht mehr, mehr Inhalt, dann schalte ich selber schnell ab, zumindest auf Sparflamme.
Egal wer für sich mehr draus macht, ich kann selber nur drauf hinweisen, dass ich dies „mehr“ nicht sehe, ich zwar nachvollziehen kann, dass andere dies Mehr für sich entwickeln, aber so riesig ist das „muss“ für mich dabei nicht. Und sogar wenn manch einer nicht anders kann, als sich so zu etikettieren. Würde ich so was klasse oder mies finden und es so äußern, dann machte ich selber beim Etikettieren mit. Nö, mach ich nicht. Für mich bleibt so was annähernd null, wird einfach nicht mehr.
Ich seh Diagnose-Stellung so, wie kaja es grad schreibt. Ein einzelnes Wort, eine Überschrift ist für mich kaum von Wert. Die sagt mir wenig. Ganz ganz selten genug.
Höre, lese ich von jemandem so ein Etikett, dann hab ich nur Fragen, zig.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Kaja, ich meinte das eher in Bezug auf die Reaktion der Diagnose: Wenn der Therapeut etwas diagnostiziert, das sichtbar ist, wie z.B. Panikattacken, dann ist das sicher nicht so der 'Brüller' beim Patienten, weil es ja lediglich aussagt: "Wir beide sagen jetzt der Kasse Bescheid".
Etwas anderes sind Diagnosen, die dann entstehen, wenn man hinter die Fassade guckt. Dann wird aus der Panikattacke oder aus der Depression plötzlich u.U. eine Persönlichkeitsstörung, eine Frühstörung. Und diese Art der Diagnose lässt sicher niemanden 'kalt' - positiv oder negativ.
Du selbst sagtest ja, dass es dir sehr wichtig ist, die Diagnose zu kennen, d.h., dein Therapeut konnte die Diagnose vermutlich so auch nur stellen, nachdem er halbwegs über deine Biographie Bescheid wusste. Jemand, der nicht leistungsfähig ist, kann Depressionen haben oder aber er kann tatsächlich 'faul' sein - ich hab mich übrigens auch immer für faul gehalten und weiß nun - auch ohne Diagnose -, dass das so nicht zutrifft. Also, Ursache und Diagnose hängen bestimmt stark zusammen. Und eine Diagnose, die die Ursache völlig außen vor lässt, wirkt dann sicher auch nicht großartig nach beim Patienten.
Etwas anderes sind Diagnosen, die dann entstehen, wenn man hinter die Fassade guckt. Dann wird aus der Panikattacke oder aus der Depression plötzlich u.U. eine Persönlichkeitsstörung, eine Frühstörung. Und diese Art der Diagnose lässt sicher niemanden 'kalt' - positiv oder negativ.
Du selbst sagtest ja, dass es dir sehr wichtig ist, die Diagnose zu kennen, d.h., dein Therapeut konnte die Diagnose vermutlich so auch nur stellen, nachdem er halbwegs über deine Biographie Bescheid wusste. Jemand, der nicht leistungsfähig ist, kann Depressionen haben oder aber er kann tatsächlich 'faul' sein - ich hab mich übrigens auch immer für faul gehalten und weiß nun - auch ohne Diagnose -, dass das so nicht zutrifft. Also, Ursache und Diagnose hängen bestimmt stark zusammen. Und eine Diagnose, die die Ursache völlig außen vor lässt, wirkt dann sicher auch nicht großartig nach beim Patienten.
So ist das, in Laufe einer Therapie verändert sich die Diagnose. Das erscheint mir auch völlig logisch, wenn man den Klienten dann besser kennt.titus2 hat geschrieben:
Etwas anderes sind Diagnosen, die dann entstehen, wenn man hinter die Fassade guckt. Dann wird aus der Panikattacke oder aus der Depression plötzlich u.U. eine Persönlichkeitsstörung, eine Frühstörung. Und diese Art der Diagnose lässt sicher niemanden 'kalt' - positiv oder negativ.
Für mich gibt es da aber noch einen Unterschied, und zwar den, ob man reaktiv an einer Anpassungsstörung leidet oder diese schon immer "hat" und deswegen in Therapie geht.
Die Tatsache, dass man alleine damit nicht fertig wird, führt einen dann in Therapie, dort bekommt es einen Namen und wird im besten Falle "geheilt".
candle
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Vielleicht sollte ich das Wort 'Ursache' durch das Wort 'Verstehen' ersetzen. Wenn ich bei jemandem feststelle, dass er eine Angststörung hat, dann sagt das nicht aus, ob ich verstanden habe, was die Angst sagen will. Für die Kasse mag das so sinnvoll sein - weil eben eine Angststörung weniger stigmatisierend ist als eine Persönlichkeitsstörung.
Aber ob es dem Patienten nun hilft, wenn der Therapeut sagt: "Sie haben eine Angststörung" oder ob es nicht ein Etikettenschwindel ist, wenn sich dahinter doch etwas anderes verbirgt...?
Aber ob es dem Patienten nun hilft, wenn der Therapeut sagt: "Sie haben eine Angststörung" oder ob es nicht ein Etikettenschwindel ist, wenn sich dahinter doch etwas anderes verbirgt...?
Das wird ja kein Therapeut so sagen, denke ich mal. Ich weiß, dass es dann erstmal so auf dem Antrag stand. Diagnosen entwickeln sich eben und bleiben auch nicht in Stein gemeißelt.
Und letztlich sind doch alle Diagnosen Symptombeschreibungen, Sammelbegriffe für die Symptome, die man darstellt. Bei manchen gibt es Überschneidungen, bei manchem nicht. Manches kann man schnell in den Griff bekommen, manches nicht.
Und wenn wir bei der PTBS schauen, dann gibt es dort auch den Begriff der Anpassungsstörung darunter. Für mich ist diese heilbar und vorläufig.
candle
Und letztlich sind doch alle Diagnosen Symptombeschreibungen, Sammelbegriffe für die Symptome, die man darstellt. Bei manchen gibt es Überschneidungen, bei manchem nicht. Manches kann man schnell in den Griff bekommen, manches nicht.
Und wenn wir bei der PTBS schauen, dann gibt es dort auch den Begriff der Anpassungsstörung darunter. Für mich ist diese heilbar und vorläufig.
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