Narzistische Strukturschwäche

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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AdoLife
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 14:54

Ich höre gerade den Beitrag da kam ein Satz, dass die Diagnosen so geschrieben werden, dass sie von der Kasse bezahlt werden. Praxisbeispiel: ein Patient länger in der Klinik bleiben wollte und deswegen eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert bekommen hat, da der Aufenthalt sonst nicht länger bezahlt wird. Vielleicht hat meine Thera das ja auch nur geschrieben, damit die höhere Stundenanzahl genehmigt wird? Sie meinte ja ich solle nicht alles wörtlich nehmen das erfüllt einen Zweck. Andererseits stand es in dem kürzlichen Bericht an meine HÄ ja auch drin
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(e)
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 16:08

Liebe Ado

Narzistische Strukturschwäche - das ist nun mal keine ICD-Diagnose. Irgendwo musst Du ja hingehören, wenn Du medizinische Ansprüche haben willst. Eine Persönlichkeitsstörung ist kein Weltuntergang, ich habe sogar eine kombinierte laut Gutachten. Eine Persönlichkeit hat ja jeder und die Störung besagt nur, dass Dein Persönlichkeitsprofil auf eine Art akzentuiert ist, dass es Dich im Leben ausbremst und stört. Die Strukturschwäche bezieht sich ja auf Deine Persönlichkeit, also stimmt es doch schon. Natürlich gibt es viele Abstufungen und Schweregrade dieser Beeinträchtigung. Doch Leistungen erhältst Du nur mit dem Stempel Störung dran. Es ist ja sowieso alles eine Störung, auch die Depression, auch meine Schmerzstörung.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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AdoLife
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:01

Irgendwo musst Du ja hingehören, wenn Du medizinische Ansprüche haben willst.
Dafür habe ich ja die Depressionsdiagnose, wenns Frühtraumatisierung oder Folgen von Deprivation und Adoption und was weiß ich nicht gibt.

Habe gerade schon wieder einen veränderten Therapieplan bekommen. Jetzt steht da wegen der "Persönlichkeitsakzentuierung" (so heißt die spezifische Gruppe laut medizinischer Zentrale) für morgen 90 Minuten "Persönlichkeit-Ergotherapie" auf dem Programm. Jetzt bin ich gespannt, was sich dahinter verbirgt, denn Ergotherapie hat sie eigentlich rausgenommen, weil mit Materialien arbeiten absolut nichts für mich ist. Auf meine Nachfrage was sich dahinter verbirgt, konnte man mir in der medizischen Zentrale nun auch nicht weiter helfen. Ich solle abwarten oder morgen in der Visite fragen. Dafür habe ich bald 100 Themen, die alle nicht in 10 Minuten passen.

Mir geht's so beschissen. Aber ich muss mich gleich aufraffen und noch irgendwas sportliches machen sonst dreh ich hier durch.
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viciente
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:13

sagt mal .. geht nicht hin- und wieder über all dem studieren, akzeptieren, ablehnen .. wo man jetzt "eingeordnet" wird der blick dafür verloren, was man selbst aus dem ganzen machen möchte und kann?

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Tristezza
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:37

Schwierig, Viciente, wenn man in einer Klinik ständig mit seinen Diagnosen konfrontiert wird, es dort sogar eine "Persönlichkeits-Ergotherapie" gibt ... (Ich weiß bis heute nicht die Diagnose, die ich in meiner Reha hatte, und es wurden dort auch keine Gruppen nach Diagnosen benannt.)

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sandrin
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:39

Stimmt, das gibt es ja gerade in verhaltenstherapeutisch ausgerichteten Kliniken "Themengruppen".

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Tristezza
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:45

"Themengruppen" - klingt eigentlich nett ... (ich hatte mir zum Glück eine tiefenpsychologische Klinik ausgesucht).

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stern
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:51

Tristezza hat geschrieben:und es wurden dort auch keine Gruppen nach Diagnosen benannt.)
so kenne ich das auch nicht... finde ich ja echt krass. Am krassesten die Aussage der einen Psychologin: Da treffen sie auf andere Persönlichkeitsstörungen. Das empfinde ich als Reduktion von Patienten auf die Diagnose.

Eher war es bei mir so, dass ein gewisser Schutz der Privatsphäre beachtet wurde, so dass zum Bleistift eben nicht nach Diagnosen gruppiert wurde (in vielerlei Hinsicht!). Bezeichnungen von Angeboten waren oft inhaltlich benannt (und wohl zusammengesetzt aus Patienten mit den verschiedensten Störungen). O.k. in manchen Fällen geht es ja nicht anders als das die mit ähnlicher Problematik zusammen sind... aber bei sensiblen Belangen gab es sogar Schweigepflichten für die Gruppenmitglieder. Dass z.B. für andere Patienten nicht ersichtlich wurde, dass Patient x in einer Gruppe ist in der Patienten mit Störung xy sind. Also Störungen waren aus dem Rahmen nicht wirklich abzuleiten... aber die Diagnose wurde mit mir schon kommuniziert.
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AdoLife
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 18:53

Ausgesucht habe ich mir diese Klinik nicht, sondern von der RV zugeteilt bekommen, aber auf der HP wirkte das alles besser... Einzelzimmer ist ja schon mal gut, aber z.B. das therapeutische Boxen, was ich auf der HP gelesen habe, kriege ich ja nicht, weil ich im falschen Team bin. Angeblich ist die Klinik ganzheitlich und interdisziplinär... letztlich ist aber ein festes Programm den spezifischen Gruppen zugeordnet und aus etwas rauszukommen ist schwer, etwas zusätzlich zu bekommen quasi unmöglich. Es wird sich überhaupt nicht an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientiert.

Vielleicht sollte ich doch sparen und mal nach Amerika fliegen und mich dort von dem Buchautor behandeln lassen...

Versuche mich jetzt im Fitnessraum und Mini-Hallenbad zu beruhigen, in der Hoffnung dass es dort nich so voll ist, dass ich gleich doch wieder aufm Zimmer lande.
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viciente
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Beitrag Mi., 03.04.2013, 19:37

AdoLife hat geschrieben:Ausgesucht habe ich mir diese Klinik nicht, sondern von der RV zugeteilt bekommen, aber auf der HP wirkte das alles besser... Einzelzimmer ist ja schon mal gut, aber z.B. das therapeutische Boxen, was ich auf der HP gelesen habe, kriege ich ja nicht, weil ich im falschen Team bin. Angeblich ist die Klinik ganzheitlich und interdisziplinär... letztlich ist aber ein festes Programm den spezifischen Gruppen zugeordnet und aus etwas rauszukommen ist schwer, etwas zusätzlich zu bekommen quasi unmöglich. Es wird sich überhaupt nicht an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientiert.
.. leider ist das nicht so selten, dass man in mehr oder weniger vorgefertigte therapieplan muster eingeschachtelt wird. papier und hp´s sind nun mal geduldig .. und die "individuell erstellten therapiepläne" manchmal auch nur leere luft. selbst der abschlussbericht mit dem ausgewiesenen therapieerfolg ist oft eher herzig für die klinik und die kk; aber das hilft dir jetzt wenig.
.. kann dir also nix besseres empfehlen, als dich unter den gegebenen umständen ausschliesslich darauf zu konzentrieren, wie du für dich das beste herausholen kannst; vermutlich kannst du so auch in der kurzen zeit der visite bei ein paar dingen mehr für dich erreichen, indem du dich möglichst auf das wesentlichste konzentrierst. zusätzliches geht fast nie, aber etwas anderes mag - wie du sagst - zwar schwer sein .. schwer bedeutet aber eben nicht unmöglich!

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AdoLife
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Beitrag Do., 04.04.2013, 10:23

Hatte gerade die Visite und bin schon wieder auf 180... therapeutisches Boxen werde ich definitv nicht kriegen, interne Regelung und da brauchen wir uns jetzt auch nicht drüber zu "streiten". Ich habe halt versucht zu argumentieren mit Patientenorierentierung, individuelle Bedüfrnisse etc. Die meinte nur die Körperhterapie und Tanztherapie könne das auch bewirken und meine Einwände, dass ich da kein Zugang zu habe, interessieren nicht. Arbeit mit dem inneren Kind gibt es zwar im Haus, aber meine Therapeutin macht Verhaltenstherapie d.h. das werde ich auch nicht kriegen. Haben sie dann beschönigend umschrieben, dass alle Therapierichtungen das ja irgendwie machen und es was mit Selbstfürsorge zu tun hat. Ach ja und warum meine Thera zu Hause das nicht mit mir machen würde. Ich glaube die waren etwas skeptisch, was die "Skype-Therapie" betrifft, aber ich hatte auch keine Gelegenheit das mit der Buchübersetzung und dem Kontakt näher zu erläutern. Draußen war eine lange Schlange und Zeit war Mangelware.

Die Oberärztin wusste mal wieder gar nix über mich und fragte z.B. ob ich zu Hause in Therapie sei. Das NERVT!

Sie wollten das erste Mal wissen, wie es mir geht und ich meinte es wechselt gerade (am Anfang des Gesprächs) in Ordnung, aber gestern katastrophal. Das wollten sie natürlich näher definiert haben und ich habe es zum Glück geschafft ehrlich von meinem Absturz zu berichten, dass ich geheult, auf mein Bett eingeschlagen und schließlich vor Erschöpfung eingeschlafen bin. Interessiert aber auch nicht weiter. Keinerlei Hilfsangebote. Die Berzugsthera war lediglich überrascht/schockiert (wie auch immer) darüber, dass ich so hefftig auf ihre Aussage mit der Persönlichkeitsstörung reagiert habe, denn an sich wusste ich das ja schon, auch wenn meine Thera es anders ausgedrückt hat. Was es mit mir macht....es fühlt sich so an als sei ich noch gestörter, dabei sind es normale Reaktionen auf sehr unnormale Umstände und Ereignisse zu Beginn meines Lebens. (Manchmal wünschte ich ich wäre als Kind nicht so stark gewesen das alles durchzustehen... ) Und Persönlichkeitsstörung sei ja nix schlimmes, viele hätten das ohne es zu wissen. Ah ja...

Im Nachhinein würde ich sagen es war nicht nur ihre Aussage, die meinen Absturz gestern ausgelöst hat. Vorgestern hat sie es ja das erste Mal erwähnt und es hat mich natürlich belastet, aber die Reaktion darauf war nicht so hefftig. Ich glaube das Problem war die gefühlte Zurückweisung, dass wieder niemand für mich da ist und sie erst nächste Woche darüber sprechen möchte. Das fällt mir leider allerdings erst jetzt nach der Visite ein.

Stehe gerade wieder voll unter Druck, aber Fitness und Schwimmhalle sind bis heute Abend noch zu. Und an sich machen die hier heute Abend Disco, wo ich evtl. hingehen sollte, um Kontakte zu knüpfen...will ich das überhaupt? -.-
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Beitrag Do., 04.04.2013, 10:45

AdoLife hat geschrieben:Die Berzugsthera war lediglich überrascht/schockiert (wie auch immer) darüber, dass ich so hefftig auf ihre Aussage mit der Persönlichkeitsstörung reagiert habe, denn an sich wusste ich das ja schon, auch wenn meine Thera es anders ausgedrückt hat. Was es mit mir macht....es fühlt sich so an als sei ich noch gestörter, dabei sind es normale Reaktionen auf sehr unnormale Umstände und Ereignisse zu Beginn meines Lebens. (Manchmal wünschte ich ich wäre als Kind nicht so stark gewesen das alles durchzustehen... ) Und Persönlichkeitsstörung sei ja nix schlimmes, viele hätten das ohne es zu wissen. Ah ja...
Steht in so gut wie jedem Lehrbuch oder sonstigen Artikel zu PS, dass darauf viele Patienten empfindlich reagieren inkl. Forumulierungsvorschläge... und deine Bezugs-Thera ist schockiert, dass es taaatsächlich Patienten gibt, die das schockiert, eine schwere Diagnose zu erhalten .
Das wollten sie natürlich näher definiert haben und ich habe es zum Glück geschafft ehrlich von meinem Absturz zu berichten, dass ich geheult, auf mein Bett eingeschlagen und schließlich vor Erschöpfung eingeschlafen bin. Interessiert aber auch nicht weiter. Keinerlei Hilfsangebote.
Darüber würde ich auch mit der Bezugstherapeutin reden... wenn die auch nichts dazu sagt, als irgendwelche beschwichtigungen, dass die Umstände ja nicht schlimm schlimm sind und sie daher die Heftigkeit der Reaktion nicht versteht, dann weiß ich auch nicht.

Die Klinik scheint vom therapeutischen Angebot nicht wirklich der Hit zu sein...

Was Körpertherapie angeht: Schau' halt mal... das kann ja auf verschiedenerlei Arten ausgestaltet sein. In Tanztherapie bräuchte man mich allerdings auch nicht stecken... weil das könnte ich nicht.
dass alle Therapierichtungen das ja irgendwie machen
Ist jetzt ziemlich zynisch formuliert... aber vielleicht ist das ja die Philosophie des Hauses: wir machen alles irgendwie.

Ich glaube, jetzt ist die Herausforderung, das beste aus den Umständen zu machen.
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AdoLife
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Beitrag Do., 04.04.2013, 10:52

Steht in so gut wie jedem Lehrbuch oder sonstigen Artikel zu PS, dass darauf viele Patienten empfindlich reagieren inkl. Forumulierungsvorschläge... und deine Bezugs-Thera ist schockiert, dass es taaatsächlich Patienten gibt, die das schockiert, eine schwere Diagnose zu erhalten .
Sie ist halt der Meinung, dass ich es ja eh schon wusste...
Darüber würde ich auch mit der Bezugstherapeutin reden... wenn die auch nichts dazu sagt, als irgendwelche beschwichtigungen, dass die Umstände ja nicht schlimm schlimm sind und sie daher die Heftigkeit der Reaktion nicht versteht, dann weiß ich auch nicht.
Mir fällt es sehr schwer, um Hilfe zu bitten und allein dass ich sie nach der Gruppe noch um ein Gespräch gebeten habe hat mir schon viel abverlangt, ebenso denen jetzt hinterher meine Reaktion gestern zu schildern.
Die Klinik scheint vom therapeutischen Angebot nicht wirklich der Hit zu sein...
Ja, mal wieder ein Fall von außen Hui innen Pfui....wie im berufsleben
Ist jetzt ziemlich zynisch formuliert... aber vielleicht ist das ja die Philosophie des Hauses: wir machen alles irgendwie.
Das kann durchaus sein...
Ich glaube, jetzt ist die Herausforderung, das beste aus den Umständen zu machen.
Ja, das werde ich wohl versuchen müssen Aber ich war so motiviert und habe nun Angst, dass ich nichts erreiche und schlimmer hier rauskomme als ich reingekommen bin. Aber abbrechen geht auch nicht, das würde sich wieder wie Aufgeben anfühlen udn zurück zur Arbeit will ich auch noch nicht....
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Beitrag Do., 04.04.2013, 11:12

stern hat geschrieben:Ist jetzt ziemlich zynisch formuliert... aber vielleicht ist das ja die Philosophie des Hauses: wir machen alles irgendwie.
es hilft nix .. kliniken sind auch "betriebe"; sie haben für alle möglichen richtungen so & so viele mitarbeiterInnen, räume u.s.w. und damit eine gewisse kapazität. daher sind sie gezwungen, u.a. auf symmetrische auslastung zu sorgen, sonst bricht das system zusammen. sonst sässe am ende z.b. ein(e) ergotherapeutin (zumal da viele am ANFANG glauben nix damit anfangen zu können) alleine da, während die/der musiktherapeutIn eine gruppengrösse hätte mit der sie/er nicht mehr arbeiten kann. eine klinik ist schlicht nicht so organisierbar, dass man sich frei auswählen kann, was man wann wie macht.
.. das löst oft mal intensiven widerspruch & frust aus, zumal vieles nervt und auch die "erklärungen" dünner erscheinen als sie es möglicherweise sind. man tut sich schwer, abwiegelei von berechtigtem zu unterscheiden .. wie immer, wenn man sich aufregt. (und sei es nur das "nichtbeschäftigen" z.b. der ärztin - man fühlt sich ignoriert). also bleibt sinnvoller weise nur >>
stern hat geschrieben:Ich glaube, jetzt ist die Herausforderung, das beste aus den Umständen zu machen.
.. was ich auch schon sagte; wenn das gelingt .. und das sollte es .. kannst du - statt deine ganze energie durchgängig auf rebellion zu verschleudern - mit klarerem blick aufs wesentliche auf jeden fall am ende trotz allem für dich einiges nützliches mitnehmen. sich mit unabänderlichem zum eigenen nutzen zu arrangieren bringt auf jeden fall immer mehr als mit dem kopf durch die wand zu wollen .. nicht nur in der klinik! siehe auch:
AdoLife hat geschrieben: Ja, mal wieder ein Fall von außen Hui innen Pfui....wie im berufsleben

lg & viel erfolg dabei wünsch ich!

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Beitrag Do., 04.04.2013, 11:13

AdoLife hat geschrieben:Mir fällt es sehr schwer, um Hilfe zu bitten und allein dass ich sie nach der Gruppe noch um ein Gespräch gebeten habe hat mir schon viel abverlangt, ebenso denen jetzt hinterher meine Reaktion gestern zu schildern.
Das ist dann vielleicht etwas, das du lernen kannst, ohne das es explizit auf dem Therapieplan steht... bleib' auch dabei und versuche nicht zu resignieren, denn das ist auch selbstfürsorglich .
Aber ich war so motiviert und habe nun Angst, dass ich nichts erreiche und schlimmer hier rauskomme als ich reingekommen bin. Aber abbrechen geht auch nicht, das würde sich wieder wie Aufgeben anfühlen udn zurück zur Arbeit will ich auch noch nicht....
Gehst du danach wieder zu deiner Therapeutin... also hast du sie nach dem Aufenthalt weiter als Ansprechpartnerin? Und intuitiv würde ich auch sagen: Pass' echt auf dich auf... dass du nicht schlimmer rauskommst als du reingegangen bist. Dass es das auch geben kann (obwohl es nicht so sein sollte) ist leider nicht nur hypothetischer Natur . Gerade wenn der Aufenthalt nur wenige Wochen dauert und das therapeutischen Angebot nicht der Hit ist und weder Bezugsthera noch Visiten den Anschein machen auf Krisen einzugehen, würde ich mir an deiner Stelle schon überlegen, was du thematisch anschneidest. Also schauen bzw. mit Bezugsthera besprechen: Was ist in der Zeit, in der du hier bist realistisch machbar. Habt ihr über Ziele geredet?
Ach ja und warum meine Thera zu Hause das nicht mit mir machen würde.
Und auf so Spiele warum Behandler xy das nicht machen würde (also wenn Behandler den Ball an jeweils andere zuspielen ) würde ich mich auch nicht großartig einlassen... bestenfalls sagen, dass sie sich dazu mit deiner Behandlerin in Verbindung setzen könnten, die das aus ihrer Sicht am ehesten erklären können dürfte o.ä. Jetzt bist du ja hier
Im Nachhinein würde ich sagen es war nicht nur ihre Aussage, die meinen Absturz gestern ausgelöst hat. Vorgestern hat sie es ja das erste Mal erwähnt und es hat mich natürlich belastet, aber die Reaktion darauf war nicht so hefftig. Ich glaube das Problem war die gefühlte Zurückweisung, dass wieder niemand für mich da ist und sie erst nächste Woche darüber sprechen möchte. Das fällt mir leider allerdings erst jetzt nach der Visite ein.
Das kannst du für das nächste Gespräch ja vormerken.

Als wichtig würde ich ansehen, dass du weiterhin schilderst, wie es dir ergeht... denn es bringt nichts zu beschönigen (zu übertreiben auch nicht, aber letzteres machst du ja auch nicht)... denn GENAU dafür bist du ja auch in der Klinik, dass dir geholfen wird.
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