Das wird - soweit ich das gelesen habe - unterschiedlich begründet: Z.B. auch, dass Therapeuten Bedenken in Richtung Sexualisierung haben können, also wie es vom Patienten "verstanden" wird. Und dann manche Therapeuten vorbeugend ganz verzichten. Natürlich ist Körperkontakt für einen Patienten nicht geeignet, der ihn übergriffig erlebt.Thalia hat geschrieben:aber, ich les immer so im Internet etc das Psychotherapeuten eher wenig Körperkontakt zu ihren Klienten haben sollen.
Auch gibt es (rein) methodische Begründungen (die dich aber in einer VT mit einem ausgebildetem Körperpsychotherapeuten nicht betreffen). Z.B. die Psychoanalyse steht dem tendenziell restriktiv bis ablehnend gegenüber, wenn die Devise ist, Begreifen statt Anfassen bzw. mentales Durchspielen statt Agieren, etc. Aber auch hier gibt es m.W. einzelne Vertreter (in der Minderheit), die sich mit der Sinnhaftigkeit des Einbezugs von Körperkontakt (über das Handreichen hinaus) auseinander setzen.. also auch hier wird es nicht als generelles Tabu angesehen .
Dennoch: Leider begreift sich PT bzw. die Therapeuten ihre Therapie oft als rein verbale Gesprächstherapie. Aber wie gesagt: nicht immer. Theoretisch könntest du auch erfragen, ob er speziellen Konzepten folgt... aber manches ist wohl auch menschliche Geste.
Vielleicht wäre für dich auch hilfreich, wenn ihr vorher darüber sprecht (also z.B. über irgendwelche körpertherapeutischen Übungen), evtl. auch danach. Also auch an dieser Stelle könntest du evtl. Fragen oder Bedenken loswerden. Aber das weiß ich nicht, inwieweit das eh bereits der Fall ist.
Einzig die lange Umarmung würde ich als ungewöhnlich sehen (aber nicht als per se unprofessionell!). Und wie gesagt: Du bist jung... und ein Familienmitglied ist gestorben. Hier finde ich Trost ein legitimes Bedürfnis, dem man grds. auch in Therapien nachkommen darf. Und dass du weinen konntest, hat hoffentlich auch gut getan... vielleicht mehr wie reden, in dem Moment.
Wenn Körperkontakt für deinen Geschmack überhand nehmen könnte, dann kannst du auch wieder mal stopp sagen
Wenn es aber in den Momenten im Grunde gut tat und auf eine Art und Weise geholfen hat, dann problematisiere es vielleicht auch nicht nachträglich, meine Meinung . Macht die Erfahrung vielleicht ansonsten auch nachträglich etwas kaputt.
Und da dich anscheinend eher Gelesenes verunsichert, ist es vielleicht auch ratsam, nicht soviel zu lesen... und den Therapeuten direkt zu fragen. Denn bei dem Thema gibt es nunmal 2 Lager (so wie es aussieht auch unter den PT).