ARD-Mediathek: Wem nützt Psychotherapie?

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peppermint patty
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:21

sandrin hat geschrieben:In den Beratungsstellen sitzen oft die fähigsten Leute. Ist auch meine Erfahrung!
Da sagste was. Was ich an ihr mag ist ihre Präsenz. Das löst irgendetwas in mir aus, was mir gut tut.

kaja hat geschrieben: Im Grunde also ein Mix aus VT und TPF.
Ich denke das ist meist am hilfreichsten, verstehen wo es herkommt und dann handeln lernen.

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Widow
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:21

Traurige Seele hat geschrieben: Was ich an der VT sehr schätze ist, dass man so im Gespräch ist auf einer Ebene und man auch Aufgaben bekommt wie man was besser machen kann.
Sofern ich diese Aussage von Dir, liebe TS, richtig verstehe, dann besagt sie etwas, das gern über VT gesagt wird und das ich noch nie verstanden habe.
Vielleicht könnt Ihr es mir erklären.
Wie kann man sich in einer Therapie (gleich welchen "Etiketts") "im Gespräch [...] auf einer Ebene" fühlen (also ohne das von allen AnalysandInnen immer mehr oder minder schmerzhaft wahrgenommene hierarchische Gefälle der Kompetenz) - und dann gleichzeitig happy darüber sein, dass der sich doch auf Augenhöhe befindliche Thera einem (Haus-)"Aufgaben" aufgibt? (Was man selbst natürlich nicht darf und kann.)
Jemand, der mir Aufgaben aufgibt, ist nicht "auf einer Ebene" mit mir.

Was habe ich da falsch verstanden,
fragt sich und Euch, herzlich grüßend,
Widow
Zuletzt geändert von Widow am Di., 25.12.2012, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Traurige Seele
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:22

@ PP,

ja ich bin gerade auch am Rande des Wahnsinns weil alles aus mir rausbricht und ich nur diese Überbrückungstermine so alle 3 bis 4 Wochen habe. Ab Mai ist bei mir die 2 Jahres Sperre rum und erst da kann ich wieder richtig beginnen. Ist echt hart.

Meine Therapeutin muss früher auch in einer Beratungsstelle gearbeitet haben über Jahre halbtags als ihre 3 Kinder noch recht klein waren. Und sie ist echt sehr kompetent.

Ja PP echt schade dass Du da nicht bleiben kannst wenn es Dir dort in der Baratungsstelle so gut tut. Warum kann man da keine Therapie machen, sind die nur zur Überbrückung da???

@kaja

Meine THera meinte auch als es um die Therapiemethode geht, dass es wohl bei den Fortbildungen so ist in den letzten Jahren, dass die Verhaltenstherapeuten und die Tiefenpsychologen oft gemeinsam in den Fortbildungen sitzen, weil sich vieles überschneidet und man in den letzten Jahren keine so großen Unterschiede ehr macht wie früher. Das finde ich auch wirklich gut muss ich sagen.

LG TS
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Traurige Seele
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:26

@ Widow,

Also ich meine meine Thera gibt mir nie das Gefühl, dass sie irgendwie über mir steht. Einfach diese Menschlichkeit zwischen ihr und mir im Gespräch. Nicht so wie in einem Arztgespräch. Und Hausaufgaben ist vielleicht falsch gesagt, Rat geben, was ich daraus mache bleibt mir überlassen. Ist in etwas so wie wenn eine gute Freundin sagen würde, probier doch mal dies oder jenes aus. Ich weiß nicht ob ich das jetzt irgendwie rüberbringen konnte, hört sich bestimmt wirr für Dich an.

LG TS
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kaja
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:27

@Widow
Ich habe noch nie Hausaufgaben bekommen. Viele andere mit denen ich über die VT gesprochen habe übrigens auch nicht. Denke das ist zum Teil auch schlicht hartnäckiges Klischee. Klar gibt es das auch, aber es ist keine Grundsätzlichkeit.
Auch das es keine ausreichende Tiefe in der Therapie gibt kann ich nicht bestätigen.

@TS
Ich finde es auch gut das man so von 2 Therapieformen profitieren kann und individuelle Lösungen möglich sind.
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peppermint patty
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:31

Jetzt ich noch . also die gleiche Ebene findet IN der Stunde statt. Hausaufgaben, die natürlich freiwillig sind (nicht so wie in der Schule) finden außerhalb der Stunde statt.


pandas
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:35

Ich hatte ja mal 50 Stunden Verhaltenstherapie bei einer Therapeutin Ende 30 gemacht.
Am Anfang wirkte sie ja erfrischend nicht-depressiv und ich ging auch davon aus, dass sie kompetent ist.

Das Ganze entpuppte sich nach den fünf probatorischen Sitzungen, während derer wir Diagnose-Fragebögen bearbeiteten (wobei sich dann herausstellte, dass dabei lediglich herauskam, dass ich eine Depression hätte, zu weiteren Spezifika äusserte sie sich nicht), mehr und mehr als Gesprächstherapie.
So gegen der 30. Stunde haben wir eine einzige Imagination gemacht (die ich auch schon kannte).
Als ich sie mal gegen 40. Stunde nach strukturellen "Hausaufgaben" fragte, fragte sie mich erstaunt, ob ich denn im Ernst so etwas machen wollte. Fast alle Patienten würde das total abschrecken, wenn sie so etwas verlangt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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peppermint patty
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:38

@TS
oh, Überbrückungstermine alle 3-4 Wochen wenn es einem nicht gut geht, ist aber auch nicht viel. Kannst Du Dir nicht noch weitere Hilfe holen? Keine Einrichtungen/Beratungsstellen in der Nähe?

Ja, die Beratungsstelle bietet nur Krisenintervention an. Ich glaube das sind ca. 10 Stunden.


Widow
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:38

Sorry, Mädels, habe da nur die "Hausaufgaben" im Kopf, die auf der Kriseninterventionsstation zum Jahreswechsel 10/11 fast alle Bewohner bekamen ("Einkaufen gehen"; "mit der Mama, dem Freund, dem Weihnachtsmann telefonieren"; "Bus fahren"). Ich habe mir das interessiert betrachtet - vor allem die Begeisterung, mit der ein jedes seine Aufgabe notierte -, und dachte: Aha. That's VT.
Wenn diese Aufgaben (und sorry, TS, Du hast das Wort gebraucht!) etwas subtiler bei Euch rüberkommen, dann ist's ja fein. - Oder wie heißt es so schön: "Wer heilt, hat recht".

AnalytikerInnne und TiefenpsychologInnen übrigens können auch sehr, sehr herzlich sein - aber das gegenteilige Klischee wird ebenso lang von Bestand bleiben wie das über VTs.

Zu letzteren nur noch dies: Vielleicht solltet Ihr Euch mal ein wenig auf die Theorie-Ebene begeben. - Wie VTs über den Menschen und seine Psyche oft schreiben, das ist in meinen Augen ziemlich unterkomplex. Ingenieurstechnik, allenfalls noch Medizin. Aber wenn jemanden den Menschen als Maschine begreift ...
Und Nein: Ich nenne jetzt keine entsprechenden Schriften! Das wäre meine Hausaufgabe für die, die sich da wirklich mal hinterklemmen wollen hinter die Gründe für die Verfeindung beider Lager, die bis in solche Untiefen wie uns hier herabreichen.

@pp: Dann lebst Du mit einer gespaltenen Therapeutin: Der auf Augenhöhe in der Stunde und der Pseudo-Lehrerin hinterher, deren Hausaufgaben Du (natürlich "freiwillig") machst - aha!

w

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peppermint patty
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:42

biber hat geschrieben: Als ich sie mal gegen 40. Stunde nach strukturellen "Hausaufgaben" fragte, fragte sie mich erstaunt, ob ich denn im Ernst so etwas machen wollte. Fast alle Patienten würde das total abschrecken, wenn sie so etwas verlangt.
Die, so scheint es, wollte es wohl ihren Patienten recht machen. Ist bestimmt auch nicht immer leicht den Erwartungen der Patienten zu entsprechen. Aber anbieten hätte sie es Dir vielleicht schon früher...

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sandrin
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:43

Also ich musste irgendwelche Pläne ausfüllen, was ich wann gemacht habe und meine Stimmung von 1 - 10 bewerten. Fand ich schrecklich. Dann habe ich Hausaufgaben aufbekommen, z. B. dass ich mich in der nächsten Woche mit einer Freundin verabreden sollte. Wie gesagt, ein renomierter Verhaltenstherapeut. Ich hab mir dann an der Unibib die einschlägigen Lehrbücher ausgeliehen (und zwar die aktuellsten!). Es gibt ja in der VT richtie Manuals, wie man welche Störung behandeln muss. Wie eine Checkliste. Find ich schrecklich, erinnert mich an eine Gebrauchsanleitung. Geht völlig an mir und meinem Leid vorbei!


pandas
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:47

Also, ich habe auch mal Verhaltenstherapie-Werke gelesen; da stand durchaus was von Aufgaben setzen drinnen (um es mal kurz zu formulieren), aber ebenso, dass diese gemeinsam mit den Patienten erarbeitet werden sollen.

Im grunde genommen kam das in meiner VT auch schon vor, dass wir zusammen Handlungsstrategien für bestimmte Alltagsproblematiken entworfen haben, allerdings waren mir ihre Ansätze nicht umgreifend genug, aber das lag wohl eher an dieser Therapeutin, als um die theoretische Vorgabe, gemeinsam neue Verhaltensstrategien zu entwickeln.

Ich glaube aber in der Tat, dass in der Praxis viele VT´s das gemeinsame Erarbeiten umgehen, weil es ihnen zu komplex ist oder auch, weil es vielleicht wirklich nicht mit allen Patienten geht : Und dann werden die "Aufgaben" ganz pragmatisch eher frontalunterricht-mässig vorgegeben.

Habe einen Buchtipp dafür:

http://books.google.de/books?id=O1Y_PwA ... CDIQ6AEwAA
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pandas
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:50

@ peppermint

Ja, zwischen dieser VT und mir hat´s nicht wirklich gepasst - sie war mir auch zu lasch+schwatzig, was sich immer mehr abzeichnete.

So habe ich nach der 50. Stunde ein Cut gesetzt, was auch das Richtige war. Letztlich kann ich sowas auch alleine.
Sie konnte auch nicht so gut zuhören, sie hat von nebensächlichen Dingen geschwatzt - und das geht bei mir gar nicht.

Mein PA´ler ist ja Meister in Aufmerksam.sein. (Wobei er auch so seine Macken hat, aber er bringt mich, gerade wenn er TPF wird, viel weiter als diese Dame.)
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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peppermint patty
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:52

Ich gebe zu mit VT Literatur habe ich mich noch nie beschäftigt - kann dazu also nichts sagen. Aber psychoanalytische Literatur habe ich während der 4 Jahre PA völlig zwanghaft bis zum Erbrechen gelesen (bis zu 70 Bücher parallel) - und was ich da gelesen habe hat mir teilweise überhaupt nicht gefallen. Nein, ich fand es für die Patienten teilweise entwürdigend. Und da bin ich froh, dass ich mit dem Zwang aufhören konnte - der Auslöser war "nur" die übergroße Angst vor meiner Analytikerin. Und, nein sie hat mir nicht geholfen dieses Problem aufzulösen.
Widow hat geschrieben: @pp: Dann lebst Du mit einer gespaltenen Therapeutin: Der auf Augenhöhe in der Stunde und der Pseudo-Lehrerin hinterher, deren Hausaufgaben Du (natürlich "freiwillig") machst - aha!
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Nein, erstens lebe ich nicht mit der Thera , zweitens arbeite ich mit der besten Thera, die ICH bisher kennengelernt habe und zwar auf gleicher Ebene. Und das fühlt sich für mich sehr gesund an.


pandas
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Beitrag Di., 25.12.2012, 21:54

Also, mein PA´ler meinte ja in meiner letzten Stunde in diesem Jahr, ich solle offen sein für die realistische Möglichkeit einer (vermutlich langfristigen) Partnerbeziehung ... mh, in dem Falle hätte mir vielleicht auch schlicht der Tipp gereicht, mich mit einem netten sozialen Kontakt zu verabreden.

Zugegeben, es hat so einigermassen zu dem gepasst, was ich gerade assoziierte (über die schöne, runde Beziehung eines Bekannten).
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