Ist das Elternhaus wirklich schuld an allen Problemen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Tupsy71
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Beitrag So., 28.09.2014, 04:53

Der Grund dass die Eltern bzw. Mutter und Oma sich bei mir nie entschuldigt haben. Papa ist schon lange tot, er kann das ja nimmer. Doch wenn ich sauer wäre, dann vielleicht mehr auf Mama und Oma, weil sie mich nicht beschützt haben. Trotzdem, ich bin doch jetzt groß und müsste das Leben somit im Griff haben, doch dem ist nicht so und das macht mich wütend auf mich selber! Und was das entschuldigen betrifft: Ich meinte damit, wenn man was falsch gemacht hat, dann muss man sich entschuldigen. Dies meinte ich mit notfalls.
Ich hasse es in der Vergh. gefangen zu sein und das sehe ich als mein Versagen. Bin doch schon groß und sollte es(das Leben) leben können.

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:07

Ich weiß nicht was dir dein Vater angetan hat und ich will deine Geschichte keinesfalls mit meiner vergleichen.
Aber ich hatte als Kind und Jugendlicher auch große Probleme mit meinem Vater, kein Missbrauch, keine körperliche Gewalt, aber halt anderes dass mir Probleme bereitete und wenn ich ein bisserl auf dieser Schiene unterwegs wäre könnte ich ihm so einiges was in meinem Leben schief lief anhängen.
Mach ich aber nicht denn im Endeffekt hätte es hundert Möglichkeiten gegeben mein damaliges Leben anders zu gestalten und ICH habe es nicht getan.
Ich hab das nie groß mit meinem Vater thematisiert, dennoch verstehe ich mich schon seit langem sehr gut mit ihm und ich bin mit meinem Leben schon seit vielen Jahren sehr zufrieden, weil ich es halt irgendwann echt selbst in die Hand genommen habe.

Vielleicht solltest du deinem Vater einfach verzeihen, ich glaube für dich hätte es sehr ähnliche Auswirkungen als wenn er sich entschuldigt hätte, denn ansonsten würdest du dir nicht wünschen er hätte sich entschuldigt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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candle.
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:38

Nico hat geschrieben: Mach ich aber nicht denn im Endeffekt hätte es hundert Möglichkeiten gegeben mein damaliges Leben anders zu gestalten und ICH habe es nicht getan.
Mich würde das schon interessieren was dein erlebtes Problem war mit deinem Vater, welche Handlungsmöglichkeiten du hattest und nicht ausgeübt hast. Du hast dir ja weniger pauschale Diskussion gewünscht.
Ich hab das nie groß mit meinem Vater thematisiert,
Was heißt denn "nie groß thematisiert"? Gar nicht oder doch mit Erfolg?

Was mir noch eingefallen ist: Wenn es um Schuld gehen sollte, dann beziehe ich mich lieber auf das Alter VOR Volljährigkeit. Allerdings haben meine Probleme ja relativ spät angefangen.

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:50

Netter Versuch candle aber ich werde da nicht näher darauf eingehen.
Natürlich war meine schwierigste Zeit vor der Volljährigkeit, allerdings hat es sich bei mir dann bis Ende 20 hingezogen bis ich echt übern Berg war und mein Leben im Griff hatte.

Nie groß thematisiert soll heissen nie explizit darüber gesprochen, aber unser Umgang heute miteinander, seine völlig geänderte Einstellung und Anschauung heute, zeigen mir dass er sich dessen bewußt ist. Und wie gesagt, es lag ja auch mindest zu gleichen Teilen an mir selbst etwas daran zu ändern.
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candle.
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:00

Nico hat geschrieben:Netter Versuch candle aber ich werde da nicht näher darauf eingehen.
Och man! Und ein Versuch in dem Sinne wie du dir das wohl denken magst, war es eben nicht!

Na gut, dann nicht. Soviel zum Thema:
Nico hat geschrieben:Das stimmt zwar candle, aber damit würgst du auch jegliche Argumentation und Diskussion ab.
Nun hast du selber gewürgt!

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:18

Nein ich finde nicht dass ich abgewürgt habe, was spielt es für das Threadthema für eine Rolle welche Probleme ich damals genau hatte ? Wir kennen Tupsys und deine damaligen auch nicht und es ändert auch nix dran, oder ? Es geht hier doch darum nicht auf immer und ewig in dieser damaligen Problematik zu verharren und darin für alle Zeiten den Grund zu sehen warum es nicht so laufen kann wie man es gerne hätte das es laufen würde.
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:23

Nico hat geschrieben: Es geht hier doch darum nicht auf immer und ewig in dieser damaligen Problematik zu verharren und darin für alle Zeiten den Grund zu sehen warum es nicht so laufen kann wie man es gerne hätte das es laufen würde.
Naja, dafür hängt aber maßgeblich davon ab WAS einem passiert ist und auch welche Kapazitäten man selber hat aus dem Sumpf herauszukommen. Und das scheinst du ja regelmäßig in deinen Beiträgen auszuklammern. Ich hatte gehofft, dass du über die Pause etwas handzahmer geworden wärest.

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:32

Findest du ?
Ist es tatsächlich so ausschlaggebend WAS passiert ist ?
Ab wann " darf" man dann ewig damit hadern und wann nicht ?
Manche werden gequält und stecken das weg, andere werden verhätschelt und einmal etwas lauter angeredet und hadern damit, das ist seeehr individuell und ich würde mir da kein Urteil darüber anmaßen was gerechtfertigt ist.
Meiner Meinung nach ist die Ursache weit weniger ausschlaggebend als der Umgang damit.

Wenn du mit handzahmer diskussionsfauler meinst muss ich dich enttäuschen.
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:37

Warum bist du denn immer so hart in deinen Formulierungen und so wenig mitfühlend bzw. nicht reindenken könnend?
Manche werden gequält und stecken das weg,
Was auch immer du wieder mit "weg stecken" meinst.

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:49

Wegstecken = sie verarbeiten das, eventuell auch mit psychologischer Hilfe die sie sich selbst suchen.
Sie gehen alle Probleme die sich ihnen in den Weg stellen selbst aktiv an und meistern
diese ohne die Gründe dafür ausschließlich in ihrer Vergangenheit zu suchen und sich
kampflos zu ergeben.

Wenig mitfühlend ? Nicht hineindenken ?
Naja ansichtssache ob man jemandem der alles Übel in der Vergangenheit sieht, hilft indem man ihm mitfühlend bestätigt, dass er natürlich völlig recht hat und sich das nunmal nicht ändern lässt.

Würde ich so denken wäre ich schon ziemlich lange mausetot, kannst du dich da hineindenken ?
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:59

Mir fiele viel ein zu schreiben, aber ich habe einfach auch keine Lust mehr. Real habe ich niemanden kennengelernt, der nicht irgendwo auch Schuld in der Vergangenheit sucht. Das Thema ist einfach zu komplex und vermutlich gehört es einfach auch zum Mensch sein dazu Schuld zu suchen und zu verlagern. Das kann ich sogar jeden Tag beobachten, so reflektiert ist kein Mensch, das ist die Realität und dabei rede ich gar nicht mal von einem endlosen Gejammere.
Nico hat geschrieben:
Würde ich so denken wäre ich schon ziemlich lange mausetot, kannst du dich da hineindenken ?
Das tut mir wirklich leid! Und andererseits bin ich über diesen Satz auch verwundert und erschüttert, weil der Tod selbst herbeigeführt nur zeigt, dass da doch etwas war was weitaus schlimmer für dich war als ich mir vorstellen kann.

Bei mir ist es übrigens genau umgekehrt: Lernen auch jammern zu dürfen und Schuld anzuerkennen, weil das in meinem Falle ein stückweit befreiend wäre. Ich schaffe es aber nur mässig.

candle
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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 16:19

candle. hat geschrieben:Das tut mir wirklich leid! Und andererseits bin ich über diesen Satz auch verwundert und erschüttert, weil der Tod selbst herbeigeführt nur zeigt, dass da doch etwas war was weitaus schlimmer für dich war als ich mir vorstellen kann.

candle
Irgendwie hab ich das Gefühl du möchtest aus diesem Thread zwanghaft einen Nico - Thementhread machen
Es geht hier aber überhaupt nicht um mich sondern allerhöchstens um meinen Zu- und Umgang mit der in diesem Thread aufgeworfenen Problematik.
Ob meine persönliche Problematik damals schlimm oder lächerlich war ist erstens subjektiv und zweitens unwichtig weil sie vollständig verarbeitet und bewältigt ist.
Nur um eines noch klarzustellen: Ich hätte mich ( vor allem nicht direkt wegen der Problematik) sicher nicht bewusst eigenhändig umgebracht falls du das gemeint hast.
Aber die ja auch von mir zeitweise gelebte Hilflosigkeit diesen Einflüssen gegenüber, hat mich in einen von mir selbst erzeugten Strudel befördert ( Alkohol) der mich damals fast und mitlerweile garantiert umgebracht hätte.

Glücklicherweise gab ich meine " ich kann ja nix dafür, meine Eltern sind Schuld dass ich so bin wie ich bin" - Hängematte noch rechtzeitig auf und hab die Ärmel aufgekrempelt.
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candle.
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Beitrag So., 28.09.2014, 16:31

Nico hat geschrieben: Glücklicherweise gab ich meine " ich kann ja nix dafür, meine Eltern sind Schuld dass ich so bin wie ich bin" - Hängematte noch rechtzeitig auf und hab die Ärmel aufgekrempelt.
Ich habe jetzt die alten vorigen Beiträge nicht im Kopf. Aber ich glaube, ich habe hier noch keinen lesen können, der diese Mentalität drauf hatte. So habe ich noch nie gedacht, und das war auch gar nicht notwendig, weil ich ja mein Leben hatte. Vielleicht gibt es die Leute ja irgendwo, aber ich habe diese Extremform weder persönlich noch im Forum irgendwo mitbekommen. Dann weißt du ja wie es ist sich aus der Hängematte zu befreien- ich leider nicht!

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Nico
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Beitrag So., 28.09.2014, 16:36

candle. hat geschrieben: Ich habe jetzt die alten vorigen Beiträge nicht im Kopf. Aber ich glaube, ich habe hier noch keinen lesen können, der diese Mentalität drauf hatte.
candle
hast du den Threadtitel jemals gelesen ?
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MelindaM
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Beitrag So., 28.09.2014, 17:37

Hallo Kerry,

wie du habe ich lange mit der Frage gehadert, ob meine Eltern schuld sind.
Meine Therapeutin hat mir dabei geholfen, dass mir klar geworden ist, dass es eigentlich egal ist.
Was sich die meisten wünschen ist doch, das Leben jetzt in diesem Moment ertragen/genießen zu können. Und ich glaube fest daran, dass es nichts bringt, sich dabei all zu sehr in der Vergangenheit aufzuhalten.

Alles Liebe wünscht dir

MelindaM

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