Therapie nicht mitmachen

[Fancy]

@Fast forward: Hmmm, das ist bei mir daheim anders, wenn ich da sagen würde dass ich nicht darüber reden mag, gäbe es ärger. Also nicht im Sinne von Prügel, aber es wäre eine sehr schlechte stimmung und ich müsste mir vorwürfe anhören, wie schlecht es ihr wegen mir gehen würde und ich würde mir nicht mal die mühe machen, um ihr von der Thera zu erzählen. So ein ähnliches Gespräch hatte ich am freitag ja schon...

ich denke auch, dass ich mich bei der thera entschuldigen werde für mein kindliches verhalten und mit ihr auf einer höhe das zu besprechen...ich hoffe ich bekomme das hin.

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[Eiswürfel]

Hi,

Eine Therapie setzt Freiwilligkeit voraus. Wenn du sagst, dass du kein Problem mit deinem Gewicht hast und dir objektiv auch nichts nachgewiesen werden kann (zB massives Untergewicht) ist das zu akzeptieren. Schon wieder ein junger Mensch, der in die Hände einer miesen Therapeutin gekommen ist. Mies deshalb, weil sie darauf einzugehen hat, dass du keine Therapie willst. Eine Psychotherapie kann auch sehr schädlich sein. Wenn du dir jetzt auch noch einreden lässt, dass dein Problem darin besteht zu glauben, keine Probleme zu haben, tappst du in eine gefährliche Falle. Du verlernst, deinen Gefühlen zu vertrauen.

Die liebe Therapeutin sollte deine Eltern also darüber informieren, dass du kein Interesse an einer Mitarbeit hast.

Im Übrigen ist es kein Zeichen von Fürsorglichkeit, sein Kind einfach einer Psychologin zu überantworten. Verantwortliche Eltern versuchen, das Vertrauen ihres Kindes zu gewinnen. Es ist einfach normal, dass man darauf reagiert, wenn man gehänselt wurde. Grad in einer Gesellschaft, wo ein Machbarkeitswahn, gepaart mit einer Oberflächlichkeit herrscht.
Und erst, wenn Lebensgefahr gegeben ist oder das Kind Probleme hat, sollte man sich Experten zu Hilfe holen.
Fake ist keine gute Idee. Du musst nicht mitarbeiten.

Viel Glück,

Eiswürfel

[leberblümchen]

Du musst dich nicht bei ihr entschuldigen. Das ist nicht so wie mit den Müttern, die gekränkt sind, wenn das Kind nicht funktioniert.

Du solltest sie zu deiner Verbündeten machen. Das, was du erzählst, ganz ehrlich, das zieht mir die Schuhe aus! Es macht mich wütend, was deine Mutter mit dir macht! Sie darf so nicht mit dir umgehen - und das dann noch als Liebe verkaufen.

Den Spruch, dass es deiner Mutter - ANGEBLICH - wegen dir schlecht geht, den musst du deiner Therapeutin mal zeigen! Das ist emotionaler Missbrauch, was sie mit dir tut. Und das ist ungesund.

SIE HAT DICH NICHT AUSZUFRAGEN! Du hast ein Recht auf Privat- und Intimsphäre. Im Moment kannst du dich noch nicht so abgrenzen, aber du kannst das lernen! Es wäre super, wenn du die Chance nutzen könntest!!!

[Fancy]

@titus: Ja, ich bin auch echt wütend, wie es daheim läuft, aber es wäre mir trotzdem lieb, wenn wir hier im forum nicht schlecht über meine mutter schreiben würden...ich bekomme dann immer ein schlechtes gewissen, weil ich ja weiß, dass sie es eig nur gut meint...

doch, ich muss mich entschuldigen, das verhalten von mir war einfach unmöglich, je mehr ich darüber nachdenke. Sie macht ja auch nur ihren job...

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[Fast Forward]

Das, was deine Mutter da treibt, ist emotionale Erpressung. Sie nutzt dein schlechtes Gewissen (du bist ja eine brave Tochter, du willst, dass es ihr gut geht, brave Töchter stehen Rede und Antwort), um ihr eigenes zu bessern. Also, wenn du ihr da nicht drauf antwortest, hast du aber nichts Falsches getan. Du stehst nur für dein Recht ein. Es wird hart am Anfang, aber das zu lernen, wird dir deutlich mehr Selbstbewusstsein verleihen, als Partys oder Gewichtsabnahme und deine Mutter wird das zu akzeptieren lernen MÜSSEN, denn dieser Schritt zählt zum Erwachsenwerden dazu. Mit 16 hat man ein Recht, zu schweigen. Hat man eigentlich eh immer.

Dass du dich bei der Thera entschuldigen möchtest, sehe ich als Zeichen dafür, dass du sehr reflexiv bist. nicht als Demut. Du hast eingesehen, dass es (noch) nicht gilt, die Thera zu bestrafen. Ich finde das sehr reif.

[leberblümchen]

fancy, das schlechte Gewissen gibt es gratis Es ist einfach schwierig; du liebst deine Mutter, deine Mutter liebt dich. Das wird sich auch nicht ändern, und das soll sich auch nicht ändern. Aber deine seelische Gesundheit ist sehr wichtig. Du bist ein eigenständiger Mensch. Nicht das Aushängeschild deiner Mutter.

[Fancy]

Ok ihr lieben, ich muss leider los, ich treff mich noch mit einer freundin und *muss* davor daheim jetzt noch was essen.

Wäre es für euch in Ordnung, wenn ich mich am Mittwoch wieder melde und erzähle, wie es gelaufen ist??? Ich will eure zeit auch nicht zu arg beanspruchen.

Lieben gruß

[Fast Forward]

Klar ist das in Ordnung! Ich freue mich, wieder von dir zu lesen und wünsche dir, dass du eine Lösung findest, die dir gut tun wird! Viel Spaß mit deiner Freundin!

[Waldschratin]

Mal wieder zu spät,aber ich schreibs trotzdem mal:

Ja, ich bin auch echt wütend, wie es daheim läuft, aber es wäre mir trotzdem lieb, wenn wir hier im forum nicht schlecht über meine mutter schreiben würden...ich bekomme dann immer ein schlechtes gewissen, weil ich ja weiß, dass sie es eig nur gut meint...

doch, ich muss mich entschuldigen, das verhalten von mir war einfach unmöglich, je mehr ich darüber nachdenke. Sie macht ja auch nur ihren job...

...und was ist mit DIR,Fancy??Wo bleibst DU in dem Ganzen?
Mami entschuldigen,Thera entschuldigen,Druck aushalten - so ungefähr kann ich mir vorstellen,wie es bei dir daheim zugeht...Und mir gehts da wie Titus : da stehen mir die Haare zu Berge!
Es sollte eigentlich umgekehrt sein : die Mutter sorgt fürs Kind!
Du aber mußt für deine Mutter sorgen,damits keine "miese Stimmung" gibt daheim und "Ärger",weil Mami es nicht erträgt,die Kontrolle über dich mal ein bissl abzugeben.Deshalb darfst du auch nicht über alles reden in der Therapie und nach außen sollst du`s überhaupt für dich behalten.
Ich les aus dem,was du schreibst,so viel Druck und "eingesperrt werden" raus,daß ich am liebsten diesen hier machen möcht:
Und deiner Mutter mal ordentlich

Wo geht bei dem Ganzen denn DEINE Wut hin?Und der Druck?Was machst du damit?

[Fancy]

Ich bitte nochmal darum, das thema mit daheim und meiner mutter erst mal stehen zu lassen. Das ist etwas, das ich wenn ich mich wohlfühlen würde, dann in der therapie besprechen würde.

Aber ich kann solche Beiträge, wie von Waldraschin auch grad schlecht ertragen, weil ich da wirklich das gefühl hab eine schlechte tochter zu sein. Erst muss sich meine mutter sorgen machen und jetzt rede ich hier schlecht über sie....also bitte, lassen wir dieses thema, auch wenn es mein hauptproblem stark tangiert, erst mal stehen.

Ich muss mir jetzt überlegen, wie ich die stunde am mittwoch gestalte und werde mir morgen sicher nochmal alle antworten hier durchlesen, um mir nochmals anregungen zu holen.

So, jetzt muss ich aber echt los.

Vielen dank euch *allen*

[leberblümchen]

Hey, Fancy, nun sei mal nicht so streng mit uns - wir wissen, wovon wir reden

Immerhin haben wir es jetzt innerhalb von einer Stunde geschafft, dein Hauptproblem zu erkennen - ging halt alles ein bisschen schnell, gelle?

Ein Therapeut lässt sich da mehr Zeit; der kann seine Wut auf die Eltern seiner Patienten auch dosiert äußern, so dass der Patient nicht sofort in Schockstarre verfällt. Aber mittelfristig wirst du das Problem angehen müssen. Auch wenn es wehtut. Mit dem Essverhalten kommunizierst du halt anders mit deiner Mutter. Das ist, wenn man so will, der 'Witz' an Esstörungen. Aber dein Thema ist halt nun mal deine Mutter. Gewöhn dich lieber schon mal dran

[Millerchen]

Naja, also man muss den armen mädel hier weder eine esstörung einreden noch dass ihre mutter ihr unglück bringt. Das sind beides sehr heikle themen, und ich denke keiner, der psychologie nicht studiert hat, sollte einem jungen mädchen da irgendwelche ratschäge aus dem bauchgefühl raus geben. Was das bei einem jungen menschen anrichten kann. Als ob fancy sich jetzt gerade bei ihrer freundin amusieren kann, nachdem was hier geschrieben wurde. Klar, könntet ihr recht haben, aber ihr seid nicht bei ihr daheim dabei!

Was meiner meinung nach richtig gesagt wurde: Liebe fancy, versuch eine vertrauensvolle basis mit deiner therapeutin zu schaffen und besprich mit ihr deine sorgen.

Ich möchte hier keinen angreifen, das ist nicht meine absicht. Ich meine nur, dass hier ein junges mädchen zwei mal darauf hingewiesen hat, dass sie bestimmte inhalte über ihre mutter nicht im forum haben möchte und das einfach ignoriert wurden.

[leberblümchen]

Millerchen, du hast einerseits Recht; andererseits ist eben doch ziemlich schnell klar geworden, wo das Problem liegt. Das ist ein Schock, klar. Aber die Alternative wäre für mich dann gewesen, gar nichts dazu zu schreiben. Dann hätte sie sich hier nett über ihren BMI ausgetauscht und sich darüber freuen müssen, dass ihre Mutter ihr doch nur Gutes will und sie sich mal nicht wegen 50 Minuten die Woche so anstellen soll.

Ob das jetzt hilfreicher gewesen wäre?

[Millerchen]

Hallo Titus,

ja, ich verstehe, dass du ehrlich sein wolltest, aber versetz dich mal in ihre lage. Die wohnt daheim, zimmer an zimmer neben ihren eltern, sie kann sich noch nicht so gut abnabeln und das ganze mit etwas mehr abstand sehen. Und wenn sie schreibt, dass sie solche Vorwürfe gegen ihre Mutter belasten, dann ist das auch ernstzunehmen und zu respektieren. Wahrscheinlich hat sie heute solche vorwürfe zum ersten mal gehört und noch nie darüber groß nachgedacht...ich wäre da einfach sehr vorsichtig, eine mutter-kind beziehung ist sehr kostbar und noch extra öl ins feuer zu giesen finde ich sehr bedenklich...

[leberblümchen]

Ja, dann kann ich fancy nur den aufrichtigen Rat geben, sich mit ihrem Problem nicht an fremde Menschen zu wenden. Auch wenn das sehr hart klingt. Ich kann nur beschreiben, was ich sehe und wie das auf mich wirkt. Hätte man sich alleine auf der Ebene 'stell dich nicht so an, wird schon alles in Ordnung so sein' aufgehalten, wäre fancy jetzt vielleicht auch nicht glücklicher.

Ich denke, man kann 16Jährige auch insofern ernstnehmen, als man mit ihnen redet wie mit Erwachsenen. Offensichtlich ist sie das nicht gewöhnt. Deshalb weiß sie vermutlich auch nicht, wie sie sich ihrer Therapeutin gegenüber verhalten soll. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn die Therapeutin nicht sofort die Rolle der Mutter übernommen hätte und an ihrem Essverhalten rumgefummelt hätte.

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