Essen als Belohnung

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Mary-Lou
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Beitrag Do., 30.08.2012, 14:36

Freifrau hat geschrieben:Ach ich weiß nicht, aber ich denk mal, ich hab da so eine Grundunruhe oder andere Gefühle in mir, die ich halt schlecht aushalten kann.
So meinte ich das auch in Bezug auf mich. Übrigens kenne ich das auch, dass meine Mutter es früher nicht sehen konnte, wenn ich mal nur entspannt habe. Ich musste auch immer lernen, üben und wenn ich damit fertig war im Haushalt helfen. Saß ich dann doch mal bspw. am Computer, hatte ich auch ständige Angst, dass sie das Zimmer betreten und mir wieder Vorwürfe machen würde.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Lana*
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Beitrag Do., 30.08.2012, 14:54

Huhu liebe Freifrau

Ich habe mal ein bisschen hier reingelesen, muss aber zugeben nicht alles.
Das mit dem Essen, kenne ich bei uns auch.
Bei uns ist das oft auch so, das die Angst innen sitzt, sich nicht mehr versorgen zu können, nicht satt zu werden, jemand könnte uns das Essen wegnehmen.
Manchmal ist es auch Langeweile-Essen.

Ich glaube das hinter dem ganzen mit dem Essen, was tieferes sitzt das man herausfinden muss um dann wieder ein gesundes Verhältnis zum Essen zu bekommen.
Stück für Stück, nicht überfordern und langsam, kommt man dahinter und kann dann schauen was man wie ändern kann

Wir versuchen zum Beispiel einfach mehr Obst zu essen, wenn wir schon reinhauen müssen bis wir kaum mehr Luft bekommen.
Wenn wir zwischendrin was rumfuttern wollen, schneide ich oft Paprika oder Gurke oder sowas klein, so das man sie nebenher gut futtern kann.
Das macht auch satt und wenn´s zum "richtigen" Essen geht, ist der Hunger auch nicht mehr so groß

Liebe Grüße Lana

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Beitrag Fr., 31.08.2012, 08:34

Mary-Lou hat geschrieben:Übrigens kenne ich das auch, dass meine Mutter es früher nicht sehen konnte, wenn ich mal nur entspannt habe. Ich musste auch immer lernen, üben und wenn ich damit fertig war im Haushalt helfen. Saß ich dann doch mal bspw. am Computer, hatte ich auch ständige Angst, dass sie das Zimmer betreten und mir wieder Vorwürfe machen würde.
Freifrau hat geschrieben:Ach ich weiß nicht, aber ich denk mal, ich hab da so eine Grundunruhe oder andere Gefühle in mir, die ich halt schlecht aushalten kann.
Vielleicht kommt daher die Unruhe. Also bei mir ist es jedenfalls so, dass ich schlecht richtig entspannen kann oder mal faul aufm Sofa liegen. Mein Freund sagt dann immer schon, ich soll doch mal endlich die Füße still halten.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Beitrag Fr., 31.08.2012, 08:41

Hallo liebe Lana,
Lana* hat geschrieben:Bei uns ist das oft auch so, das die Angst innen sitzt, sich nicht mehr versorgen zu können, nicht satt zu werden, jemand könnte uns das Essen wegnehmen.
Das kenn ich auch sehr gut, dieses Gefühl, es ist nicht genug da für mich.
Lana* hat geschrieben:Wir versuchen zum Beispiel einfach mehr Obst zu essen, wenn wir schon reinhauen müssen bis wir kaum mehr Luft bekommen.
Ja, manchmal esse ich auch so viel, dass mir schlecht wird und ich kaum noch Luft bekomme und fast platze und dann denk ich mir - Mensch, was war das denn jetzt? Als will ich mir immer was mit dem Essen geben und stopf und stopf, aber eigentlich hilft das nicht, weil ich vielleicht was anders brauch.

Wobei wir da wieder bei den Gefühlen wären, die es wahr zu nehmen gilt und dann nach anderen Möglichkeiten zu suchen.


@woman

Gestern war ich lange radeln trotz strömendem Regen und großem Hunger nach der Arbeit. Dann noch sit ups und dann gab es Fisch mit Kartoffeln. Danach habe ich noch einen kleinen Kinderriegel gegessen als Nachtisch, aber das ist für mich ok, nicht so viel. Dann eine Wärmflasche und aufs Bett mit dem Freund noch eine Reportage angeschaut. Immer mal der Blick zu den Salzstangen auf dem Schrank, aber mir ist bewusst geworden, dass das eigentlich nicht sein muss.

Ich weiß nicht, ob es an der Wärmflasche lag, aber allein schon das Innehalten und Überlegen, ob es unbedingt sein muss, das hat geholfen. Sonst hab ich oft einfach danach gegriffen und gegessen unbewusst.

Aber ich weiß nicht, ob ich das immer so schaffe, muss weiter daran arbeiten.
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Mary-Lou
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 08:43

Ja, das kommt mir auch bekannt vor.

Meine Therapeutin meinte, ich sollte etwas machen, dass mich mehr auf meine innere Ruhe achten lässt, etwas bei dem ich lerne, diese wieder wahrzunehmen und alles andere um mich herum vorübergehend ausblenden kann. Sie empfahl mir Yoga.
Bislang konnte ich es leider noch nicht ausprobieren, da ich mein Handgelenk nicht belasten darf. Vielleicht würde ich dadurch auch lernen, mehr beim Essen auf meine Gefühle und meinen Körper zu achten.
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 09:05

Hallo Mary-Lou,

ja, Yoga ist ganz toll, wenn man den richtigen Anbieter/Lehrer findet. Ich hab vor Jahren verschiedene Yoga-Schulen ausprobiert und auch Yoga im Fitti. Es war so lala, eher zu sehr Körperakrobatik, aber dann habe ich in einem Institut einen Grundkurs im Hatha-Yoga gemacht, das war ganz toll. Langsame Bewegungen kombiniert mit dem Atem. Ich kam so richtig aus dem Kopf raus und habe mich anschließend sehr gut gefühlt. Leider wohne ich inzwischen zu von dem Institut weg.
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Mary-Lou
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 09:13

Hast du dadurch denn eine Verbindung zum Essverhalten feststellen können?

Kurzes OT: In Pasing soll es angeblich ein sehr gutes Institut geben. Sobald das mit meiner Hand geklärt ist, würde ich dort gerne einen Kurs belegen. Ich dachte auch an Hatha (hier gibt es sogar bei vielen KKs eine Teilbeteiligung).
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 09:52

Mary-Lou hat geschrieben:Hast du dadurch denn eine Verbindung zum Essverhalten feststellen können?
Nicht so unmittelbar, damals hab ich auch noch geraucht und gar nicht viel gegessen. Aber im Großen und Ganzen denk ich schon, dass es helfen kann bzw. ich glaub, wenn man entspannter ist, dann muss man sich nicht mit essen beruhigen.

Ah, Du kommst auch aus München. Ich hab damals den Kurs beim Yogainstitut Nähe Stachus gemacht, auch gefördert von der Krankenkasse. Aber das in Pasing ist sicher auch so gut, wenn es die Kassen fördern.
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Shigeru
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 11:07

Hallo

Ich kenne das auch sehr gut mit dem Essen !
Auch die Aufteilung in Essen und eher weniger zu den Mahlzeiten
und dann Fressanfälle die mit Hunger nichts zu tun haben (also nicht mit körperlichem Hunger)
Es hat sich seit letztem Jahr da sehr viel Verändert aber ich sehe und spüre erst JETZT was für eine Große Komplexe Bedeutung das Essen hatte!
Es ist auch etwas das mir Sicherheit gegeben hat weil es immer gleich ablief
und auch Halt im Kopf weil der Gedanke ans und ums Essen alle andren Gedanken beruhigt hat bzw eigentlich überdeckt hat!
Was mir hilft sind 3 Mahlzeiten mit 5 Stunden Abstand und wirklich so viel zu essen das ich satt bin - es wird ja immer von weniger Essen geredet aber ich esse jetzt eigentlich mehr!
Und wenn ich dann unterwegs bin komme ich nicht so sehr in die Gefahr das mich alles so anzieht und ich da mal was kaufe oder dort!
Verrückter Weise habe ich eine Seite die Nicht Essensseite nie so beachtet aber die gehört genauso Beachtet!
Auch auf der Emotionalen Seite! Also das nicht annehmen können von Zuneigung oder so Sachen!! Wenn die Mal da sind!

Ich suche auch was für den Winter jetzt grade liebe ich mein Fahrrad aber nach dem es Heute Schüttet und der Herbst sich irgendwie ankündigt sprechen mich die Kurse sehr an!
Es ist schon so das mein Fahrrad mir hilft die Spannung ab zu bauen!
Und es zwingt mich auch etwas Aufmerksam zu sein und meine Aufmerksamkeit auf was Andres zu lenken und hilft mir auch die Umwelt wahr zu nehmen .
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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Betthupferl
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Beitrag So., 20.04.2014, 20:37

Ich möchte gerne diesen Thread aufgreifen, da ich mich gerade, auch aufgrund meines eigenen Übergewichtes, auch sehr damit befasse,
wie hart es übergewichtige Kinder und Jugendliche im Leben haben -
ist gerade so ein spezial Thema von mir...
Im Laufe der Zeit wurde mir immer klarer,
WESHALB DROGEN EIGENTLICH SO WAHNISNNIGE MACHT HABEN - dabei ist egal um was es sich handelt,
sei es, Essen, Rauchen, Alkohol, ...was auch immer...

SUCHT IST SUCHE die Sehnsucht nach etwas das uns fehlt...
nehmen wir ein kleines Baby an, ein hilfloses Bündel Mensch,
es hat nur einen einzigen Drang, "zu überleben", und das gelingt am idealsten durch MUTTERMILCH in der die Mutterwärme, Mutterliebe mitfließt...
das stimulieren der Lippen, der Nerven im Mund, das Anregen der Gefühle im Kopf...
es ist alles ein Schrei "nach Liebe"... deswegen stopft man sich IRGENDWAS in den Mund in der Hoffnung es würde gut.

Aber WIE wäre es möglich diese Sehnsucht "anders" zu STILLEN?
Liebe und Lachen wirken Wunder

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