Ich will sterben...

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Ombra
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Beitrag So., 26.08.2012, 14:37

Waldschratin hat geschrieben:"Freiwillig" und "rechtzeitig" sozusagen?Oder hast du da auch den Anspruch an dich : 1x MUß genug sein? :
Ja, eigentlich ist genaus das mein Anspruch an mich.
Und dass jeder Mensch (bzw. eigentlich nur ich) immer ganz allein klar kommen muss. Naja, ...
Waldschratin hat geschrieben:Und es gibt Wege,da raus zu finden,wenigstens so weit,daß einem das eigene Leben wieder
Ja, im Grunde hatte ich das damals ja schon 1x geschafft.
Aber warum ist es dann jetzt wieder so???
Weil ich versagt habe.
Ich hab schon eine Therapie gemacht, Geld von der Krankenkasse dafür bekommen, aber anscheinend konnte ich sie nicht nutzen oder hab all das wieder "vergessen" ...
Was ist, wenn es immer so läuft, wenn ich "therapieresistent" bin? Dann sind alle Therapien bei mir Verschwendung.

Ja, ich geb mir dafür die Schuld, dass alles so ist, wie es ist.

Ich könnte mir gerade eher vorstellen zu jemandem zu gehen, der mir genau das einfach ins Gesicht sagt!!! Das ist unfähig bin! Ich will keine Rücksicht, ich will nicht irgendwo hin, wo mir dann Verständnis entgegen gebracht wird.

...

Ich werds mir überlegen, mir irgendwo Hilfe zu holen. Mir ist es allerdings gerade lieber, ich würde zu einem Psychiater gehen und der würde mir einfach zig Tabletten verschreiben, die mich einfach so zudröhnen würden, dass ich einfach nichts mehr richtig mitkriege. Da hab ich dann nur ein 10-20 Minuten Gespräch und das wars. Das könnte ich gerade eher ertragen und könnte ich mir gerade am ehesten vorstellen, dass ich da einen Termin mache. Und ihm genau das so sage. Und alles etwas verharmlose um nicht eingewiesen zu werden. Mit so einem "Gespräch" hätte ich das geringste Problem.
Ich will kein Verständnis für das, was ich bin!
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Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 26.08.2012, 14:42

Fänd ich jetzt erstmal auch nicht die schlechteste Lösung,wenn du zu nem Psychiater gingst und dir Medis verschreiben läßt.
Hauptsache,du bleibst nicht alleine mit dem Druck in dir.

Ich drück dir die Daumen,daß du nen vernünftigen Doc hast oder findest und es dir doch vielleicht bald etwas besser gehen kann.

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Ombra
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Beitrag So., 26.08.2012, 14:43

Waldschratin hat geschrieben:Ich drück dir die Daumen,daß du nen vernünftigen Doc hast oder findest und es dir doch vielleicht bald etwas besser gehen kann.
Danke ...
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Ombra
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 12:24

Ich bin einfach zu blöd ... ich krieg es nicht hin.
Entweder hatten alle Ärzte Urlaub oder einer den ich erreicht habe, bieten nur Therapien an, aber verschreibt keine Medikamente obwohl er eine Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist Und andere habe ich dann nicht mehr erreicht, weil es zu spät war und die Sprechstundenzeit vorbei
Ich bin sogar zu unfähig um einfach mal einen Termin auszumachen.

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windfrau
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 14:08

Ombra hat geschrieben:Ich bin einfach zu blöd ... ich krieg es nicht hin... Ich bin sogar zu unfähig um einfach mal einen Termin auszumachen.
du gehst schon sehr lieblos mit dir selber um.... dabei bist du die einzige, bei der du es selbst in der hand hast, wie mit dir umgesprungen wird...

aber vielleicht ein kurzes checkback auf die realität:
ich (unbeteiligte, neutrale) nehme wahr:
erster schritt (=irgendwo um hilfe anklopfen - nach längerer zeit - und hier hereinschreiben: well done.
zweiter schritt (die antworten wirklich LESEN): well done
dritter schritt (sich damit auseinandersetzen und nicht gleich abblocken): well done
vierter schritt (fragen ernsthaft beantworten und so eine form von kontakt herstellen): well done
fünfter schritt (das gelesene beherzigen, also die therapiemöglichkeit zu erwägen, dich daran erinnern zu lassen, es nochmal zu überdenken...): well done
sechster schritt (einen ersten konkreten versuch starten): well done

bist also zu einer ganzen menge fähig, liebe ombra.
probiers doch ganz praktisch aus: es läßt sich beweisen, daß man nach sechs (selbst bei wutzikleinen!) schritten in dieselbe richtung nicht mehr dort steht wie zuvor.
willst du die raumgeometrie für dich selbst außer kraft setzen ?

der siebte schritt könnte vielleicht lauten:
nicht alles hinderliche gleich mal auf deine kappe nehmen.
(du hast keinen einfluß drauf, daß ein psychiater keine therapien anbietet, andere tuns vielleicht. du hast ebenso keinen einfluß drauf, daß an freitagen mittags die praxen nicht mehr erreichbar sind.

der achte könnte sein: gleich weiter versuchen
vielleicht gibts sowas wie rund-um-die-uhr psycho-notrufe bei euch, wo man einfach mal anrufen kann auf ein therapeutisches entlastungstelefonat, wo man sich mit jemandem gemeinsam die nächsten schritte erarbeiten kann? stehn normalerweise im telefonbuch - wenns schnell gehn soll, hilft oft sowieso eine beratungs/ krisenstelle geschwinder als eine facharztpraxis

der neunte könnte sein: ein bißchen liebevoller mit dir umgehen, denn sechs kleine schritte sind schon eine ganze menge! wie wäre es denn damit? dich so gut es eben geht zu hätscheln, rauszugehen (bewegen, spazieren, was gutes -nicht zwingend was gesundes - futtern, was immer dir normalerweise guttäte)

und der zehnte schritt könnte sein, am montag gleich mal mit deinem hausarzt zu konferieren und dich dafür zu schätzen und zu loben, daß du eben mal kleine schritte in die richtige richtung gehst.

liebe grüße, die windfrau

ever tried. ever failed. no matter. tried again. failed again. failed better.
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Ombra
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 15:13

Hallo windfrau!

Danke für das, was du geschrieben hast.
windfrau hat geschrieben:du gehst schon sehr lieblos mit dir selber um....
Ja, wahrscheinlich stimmt das irgendwie.
windfrau hat geschrieben:wenns schnell gehn soll, hilft oft sowieso eine beratungs/ krisenstelle geschwinder als eine facharztpraxis
Krisendienste sind nichts für mich, weil ich da nichts mehr verharmlosen kann. Bzw. wenn ich verharmlose, was ich immer tue, wäre es paradox, warum ich dann gerade zu einem Krisendienst gehe oder anrufe. Würde ich nur machen, wenn es wirklich absolute überhaupt gar nicht mehr gehen würde. Und dann auch nur vielleicht. Momentan geht es aber gerade irgendwie.
Beim Psychiater kann ich verharmlosen ohne das es widersprüchlich wird.
Die Dinge, die ich hier geschrieben habe, würde ich im realen Leben niemandem so direkt erzählen.

Ich will halt nur irgendeine "Ziel". Und selbst wenn ich wochenlange auf einen Termin warten muss, mir egal.

Ich habe allerdings kein Hausarzt hier.
Deshalb...
windfrau hat geschrieben:am montag gleich mal mit deinem hausarzt zu konferieren und dich dafür zu schätzen
Deshalb werde ich es am Montag noch mal bei den Psychiatern probieren, will ja keine Therapie sondern nur Medikamente. Wohne außerdem in einer Großstadt, wo die Auswahl an diesen Ärzten relatv groß ist, deshalb hoffe ich, dass es am Montag klappt, wenn ich nicht wieder kurz vor Ende aller Sprechzeiten anrufe
Kann ja auch nicht Ewigkeiten ständig so zwischen Leben und Tod vor mich hinvegetieren.
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windfrau
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 16:38

Ombra hat geschrieben:Hallo windfrau!

Krisendienste sind nichts für mich, weil ich da nichts mehr verharmlosen kann.
....
liebe ombra,

warum denkst du, bei einem krisendienst müßtest du etwas verharmlosen?

müssen tätest du nämlich nicht. grad bei krisendiensten kann man ziemlich offen über suizid-gedanken oder besser über diesen fluchtwunsch in die "ewige ruhe" reden, ohne daß die gleich die panik kriegen. psychiater hab ich da viel viel vorsichtiger (und damit einweisender) erlebt... aber bei den krisendiensten wissen die leute, daß es bei suizidwünschen (überhaupt wenn da viel müdigkeit, erschöpfung etc. aus der ganz normalen existenziellen lebensbewältigung entstanden ist!) oft weniger um den totalen ausweg aus dem leben geht, sondern um dem ausweg aus dem weiterleben-so-wie-es-jetzt-ist...

bei krisendiensten (oder auch telefonischen krisenanlaufstellen) kann man übrigens meistens (zumindest hier bei uns) anonym reden - sogar über längere zeit hin.
und: die kennen sowas - das ist deren tägliches brot. dort bist du eine von vielen, denen es ähnlich geht, und mußt nicht großmächtig erklären und so. wenn du dich irgendwo nicht genieren mußt, dann dort.

du müßtest also nichts "verharmlosen - es sei denn, du müßtest das wegen dir selber. aber das funktioniert sowieso nicht: ein teil von uns ist unbeschwindelbar - und der kratzt. auf dauer kann man sich nicht selber etwas vormachen... leider...

aber psychiater und vielleicht schon auch ein gynäkologe (der auch mal deine schilddrüsenwerte mit den anderen hormonen untersuchen sollte) sind ja schon ein guter anfang.

alles liebe, die windfrau

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windfrau
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 19:01

noch kurz ein nachtrag:
Ombra hat geschrieben: Die Dinge, die ich hier geschrieben habe, würde ich im realen Leben niemandem so direkt erzählen.
oh, ombra, was ich in meinen schlimmsten zeiten meinem therapeuten erzählt hab, hätt ich auch niemandem im realen leben erzählt. und auch ihm hab ich manches erst erzählt, nachdem ich mir SEHR sicher war. und die therapeutische verschwiegenheitspflicht (ich hätte auch anonym dort gespräche haben können) hat mich da sehr beruhigt.
aber um sich in krisen einen halt und für sich sowas wie ein geländer zum entlanghandeln zu finden, muß man nicht alles erzählen: man kann, darf und soll nur so weit gehen, wie man möchte! (das reicht für eine stunde sowieso oft mehr als genug). es hat halt einen platz, wo es dann hingehören darf, und man kann sich immer sagen: dann und dann werd ichs bearbeiten, und JETZT im moment darf ich versuchen, mich gedanklich mit was anderem zu beschäftigen...
ombra hat geschrieben: Ich will halt nur irgendeine "Ziel". Und selbst wenn ich wochenlange auf einen Termin warten muss, mir egal.
find ich einen guten entschluß. eine art "anker", auf den man hin-lebt, oder? ist ja auch eine art selbst-sorge. als "übergangs"lösung nicht schlechter als irgend was andres...

kannst du dir in deinem alltag zusätzlich andere, vielleicht kleinere anker finden? und dich so von anker zu anker weiterzuhanteln? und wenns nur der anker wäre, daß du wenigstens heute so gut es geht, mit dir liebevoll umgehst und auf dich achtest?

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Ombra
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Beitrag So., 02.09.2012, 15:14

Hallo windfrau!
windfrau hat geschrieben:warum denkst du, bei einem krisendienst müßtest du etwas verharmlosen?
Ja, eben weil ich nie weiß, wo genau die "Grenze" für die Anderen ist. Für mich sind Suizidgedanken quasi "normal". Ich kann darüber rein theoretisch wahrscheinlich genauso reden wie übers Wetter. Auch über die Themen Tod oder speziell meinen Tod und alles was damit zusammen hängt. Manchmal rutscht mir sowas auch in ganz normalen Gesprächen mit anderen Menschen raus und anhand der Reaktionen habe ich dann schon oft gemerkt, dass ich da eine "Grenze" überschritten habe ohne es vorher richtig zu merken. Weil ja doch Tod etc. für die meistens Menschen ein Tabu ist oder etwas, was sie sich nicht so gern bewusst machen. Ich habe da aber irgendwie diese Grenze nicht mehr. Und muss also immer aufpassen nicht so viel zu sagen, damit für die Anderen das Gespräch nicht irgendwie unangenehm wird.
Ich bin mir halt auch nicht sicher, wo die "Grenze" bei Menschen liegt, die sich beruflich quasi mit Suizidgedanken beschäftigen. Ich habe halt da immer Angst zwangseingewiesen zu werden. Ok, dass waren auch immer nur Situationen mit konkreten Suizidversuchen, nie weil ich einfach nur irgendwas gesagt habe.
Aber ich möchte halt sowas nicht noch mal erleben und deshalb halt diese riesige Unsicherheit, was ich sagen kann und was nicht. Ich finde es ist halt so eine totale Gratwanderung. Einerseits muss ich natürlich irgendwas erzählen, andererseits nicht zu viel.
Über andere Dinge zu reden fällt mir auch schwer. Aber das steht halt so im Vordergrund.
windfrau hat geschrieben:du müßtest also nichts "verharmlosen - es sei denn, du müßtest das wegen dir selber. aber das funktioniert sowieso nicht: ein teil von uns ist unbeschwindelbar - und der kratzt. auf dauer kann man sich nicht selber etwas vormachen... leider...
Nein, vor mir selber verharmlose ich eigentlich letztendlich nie etwas. Wenn ich etwas als nicht so schlimm darstelle, dann bemerke ich das meistens schon. Und meistens mache ich das, um quasi passiv bleiben zu können...
Ich verharmlose alles nur in Bezug auf andere Menschen.
windfrau hat geschrieben:kannst du dir in deinem alltag zusätzlich andere, vielleicht kleinere anker finden? und dich so von anker zu anker weiterzuhanteln?
Ja, ich werds versuchen.
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windfrau
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Beitrag So., 02.09.2012, 18:02

liebe ombra,

ich hab mir jetzt dieses und deine ersten posts nochmal genau durchgelesen. und nach deinen erfahrungen mit zwangseinweisungen wegen akuter suizidalität kann ich deine ängste und die hemmung, die hilfe zu holen, mehr als gut nachvollziehen; immerhin könnte ja das kind mit dem bade ausgeschüttet werden und sich die situation von damals wiederholen.
... eben weil ich nie weiß, wo genau die "Grenze" für die Anderen ist. Für mich sind Suizidgedanken quasi "normal". Ich kann darüber rein theoretisch wahrscheinlich genauso reden wie übers Wetter. Auch über die Themen Tod oder speziell meinen Tod und alles was damit zusammen hängt.

... Ich bin mir halt auch nicht sicher, wo die "Grenze" bei Menschen liegt, die sich beruflich quasi mit Suizidgedanken beschäftigen. Ich habe halt da immer Angst zwangseingewiesen zu werden.
das ist sehr unterschiedlich, denke ich, mit wem du darüber sprichst. jemandem, der selbst eher ängstlich ist, oder der wenig erfahrung mit dem thema hat, werden wahrscheinlich schneller die "grausbirnen aufsteigen", als jemandem, der eine große palette an situationen kennt und der daher die realen risiken abschätzen kann und von da her vielleicht auch eher mit dir genau über diese gedanken auch reden kann, der sich fragen traut und der nicht gleich nach einem transportfahrzeug in den naheliegendsten schutzraum psychiatrie schreien muß.

bei krisendiensten (oder auch bei telefonnotrufen, wo du anonym bleiben kannst) kommen suizidale phantasien, fluchtgedanken, ... relativ häufig vor, in verschiedensten abstufungen. daher findest du dort eher leute, die die konfrontation mit diesem thema "gewohnter" sind, die gemeinsam mit dir schauen können, welche optionen einer behandlung da sind, ob es "nur" suizid"gedanken" (im sinn eines fluchtwunsches) sind, oder ob das ganze schon einen starken impulsdruck hat.
die auch erkennen, ob da noch spielraum ist (wie bei dir zur zeit, es sei denn, ich tät mich ganz arg täuschen), oder ob du schlicht einen geschützten raum brauchst (was nicht zwingend eine psychiatrie sein muß, da gibts auch andere möglichkeiten, die mit DIR besprochen werden. )

"profis" können auch besser einschätzen, ob suizidgedanken
eine entlastende funktion haben (so á la: wenns wirklich schlimm wird, dann kann ich immer noch..), oder ob sie eine erschöpfungsfolge sind ("ich mag so nimmer weitermachen, ich bin müd, ich will endlich RUHE" -was oft -wenn man drüber reden darf- gute hinweise drauf gibt, wie es denn "anders" sein müßte, wie man anders ruhe fände)
oder ob wirklich ein gedanklicher oder impulsmäßiger "zwang", eine extreme einengung entsteht, der gefährlich werden könnte, und ob es noch ambulant als besser stationär behandelbar wäre.
Ok, dass waren auch immer nur Situationen mit konkreten Suizidversuchen, nie weil ich einfach nur irgendwas gesagt habe.
das ist genau die grenze bei den profis: eine akute, konkrete, nicht mehr beeinflußbare situation. dann weisen die dich ein, wenn sie dich nicht motivieren können, mit ihnen einen arzt oder ein krankenhaus aufzusuchen.
klar. aber nicht zur strafe, sondern weil sie dich vor der selbstzerstörung schützen müssen. da muß allerdings schon wirklich sehr konkret klar sein, daß du dich umbringen wirst. und zwar jetzt. und daß du es kannst. und willst.
solange das nicht gegeben ist (du also ihnen also nicht grad deine sofortige absicht und deine mittel drastisch kundtust), werden sie wenig handhabe haben dazu.

übrigens ein gedanke dazu, der dich hoffentlich jetzt nicht total "umwirft":

schon mal dran gedacht, daß man sich -wenn man sich selber nimmer trauen kann und im kampf gegen die suizidgedanken,wenn sie zu quälend werden, am rand der erschöpfung und des nachgebens steht - auch selbst in eine ambulanz oder ein krankenhaus aufnehmen lassen kann?
dann ist man nämlich freiwillig dort (ein "kunde", wie es jetzt so schön heißt, und man kann sich medikamentös und therapeutisch stützen lassen, damit der schlimmste druck mal nachläßt, und man wieder die innere enregie kriegt, veränderungen anzuudenken und nach und nach anzugehen.
und als freiwilliger "selbsteinweiser" ist man auf offener station und hat jederzeit die volle persönliche freiheit. ergo auch das recht, dort freiwillig wieder rauszugehen, auch auf revers... solang man auf der station selbst keinen total krassen film dreht...

das aber nur als denkanstoß und absolutes notprogramm...

ich wünsch dir jedenfalls, daß du morgen mal ein paar termine für dich zusammenbekommst... deine absicht, dir ärztliche hilfe zu holen, hast du ja eh noch nicht aufgegeben, oder? ich wünsch dir glück!

liebe grüße, die windfrau

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Ombra
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Beitrag So., 02.09.2012, 18:40

Hallo Windfrau!
windfrau hat geschrieben:und als freiwilliger "selbsteinweiser" ist man auf offener station und hat jederzeit die volle persönliche freiheit. ergo auch das recht, dort freiwillig wieder rauszugehen, auch auf revers... solang man auf der station selbst keinen total krassen film dreht...
ja, hab nur leider das genau mitbekommen, dass eben die Leute erst freiwillig da waren und es dann eben doch in "zwangsweise" umgewandelt wurde. Keine Ahnung, wenn man monatelang in einer Psychiatrie sitzt, erlebt man da halt schon einige Dinge.
windfrau hat geschrieben:schon mal dran gedacht, daß man sich -wenn man sich selber nimmer trauen kann und im kampf gegen die suizidgedanken,wenn sie zu quälend werden, am rand der erschöpfung und des nachgebens steht - auch selbst in eine ambulanz oder ein krankenhaus aufnehmen lassen kann?
Das kann ich aber nicht mehr. Weil ich nie wieder in solch eine Situation kommen möchte, wo jemand über mich und mein Leben bestimmt. Und alles das, was ich mich irgendwie dem näher bringt ruft bei mir ziemlich krasse Ängste hervor. Das ist natürlich auch ein wenig irrational. Und wahrscheinlich werte ich die Möglichkeit der Zwangseinweisung deshalb auch ein wenig zu hoch.
Kliniken von innen rufen bei mir einfach nur Fluchtgedanken hervor. Und zwar alle Kliniken. Auch normale Krankenhäuser.

windfrau hat geschrieben:ich wünsch dir jedenfalls, daß du morgen mal ein paar termine für dich zusammenbekommst... deine absicht, dir ärztliche hilfe zu holen, hast du ja eh noch nicht aufgegeben, oder?
Nein, hab ich nicht, also werde ich noch mal versuchen.
windfrau hat geschrieben:ich wünsch dir glück!
Danke.
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Ombra
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Beitrag Mo., 03.09.2012, 11:22

Ich hab in einer Woche einen Termin

Kurzfristig hatte ich das ziemlich dominierende Gefühl, dass das jetzt doch vollkommen übertrieben ist, dass ich allein klar kommen sollte oder eben nicht.

Keine Ahnung, jetzt bin ich gerade einfach nur so extrem traurig. Was irgendwie ein wenig besser ist, als die "Nicht-Emotionen".
Aber ich kann ja noch nicht mal mehr weinen! Also läuft die Traurigkeit auch nur ins Leere bzw. gegen die Wand.
Gestern Nacht war ich so extrem unruhig und jetzt einfach schon wieder so passiv...
Ich hab Angst, dass ich es nicht schaffe...
Sorry, für den durchgeknallten Kram mit dem ich das Forum zuspame...
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Beitrag Mi., 05.09.2012, 19:10

Wieso fühle ich mich immer so extrem schlecht, wenn ich mit mehreren Menschen zusammen bin?!! Wie ein kleines Kind. Ich bin zu blöd zum reden und zu blöd mich einfach mal normal zu verhalten, einfach mal nicht irgendwie negativ aufzufallen. Ich hasse Mimik und Körpersprache - ich hoffe, dass es nicht auffällt, dass es nicht auffällt, was ich für ein Psycho bin.
Man wird ständig gezwungen mit Menschen Kontakt zu haben oder man landet am Grund der Gesellschaft. Ständig ein perfektes Verhalten zeigen müssen.
Und wenn man das nicht kann, dann hat man einfach verloren. Dann wird man rausgekickt. Die Nachrücker sitzen ständig in den Startlöchern, warten darauf, dass irgendjmd schlapp macht über den sie dann rübertrampeln und dessen Platz sie einnehmen können. Und es ist ihnen egal, was mit denen passiert, die liegen bleiben.

Dann ist man eben einfach zu empfindlich gewesen für dieses Leben ... selbst Schuld. Ja.
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(e)
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 21:09

Liebe Ombra

Mir ergeht es auch so mit der Mimik und Körpersprache, die Menschen sind mir auch oft zu viel. Es gibt zwar ein paar Vereinzelte, wo es wirklich angenehm ist, aber eben auch viele, wo ich mich am liebsten wieder zurückziehen würde in die Isolation. Die Menschen sind so anstrengend und langweilig.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Ombra
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Beitrag Mo., 10.09.2012, 13:56

Ich weiß wirklich nicht, ob ich es auf die Reihe kriege "dahin" zu gehen.
Jemandem Schwäche zeigen, damit er etwas in der Hand hat, mich zu vernichten?
So fühlt es sich zumindest an.

Wieso endet immer alles an den selben Ausgangspunkten ...
Entwicklung bleibt Illusion.
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