Erwarte ich zuviel von meiner Thera?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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(e)
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Beitrag Do., 26.07.2012, 00:10

@Yamaha: Also ich würde sagen, dass Du so denken kannst, wenn das Geschäft Dir selbst gehört, aber ansonsten ist es Dein Job, gute Angestellte für Deine Firma einzustellen und solche Leute zu entlassen. Wärst Du nicht privat mit ihr befreundet, würdest Du das sicher auch tun. Das ist die Antwort, die Du suchst. Natürlich ist es nicht leicht, aber professionell heißt, das zu trennen vom Privaten.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.07.2012, 00:36

yamaha1234 hat geschrieben: denn ich fühle mich speziell für diesen Menschen verantwortlich und nicht für einen potenziellen Arbeitslosen der vielleicht den Job besser machen könnte den ich persönlich aber gar nicht kenne.
Hm, Samaritersyndrom? Ausserdem beraubst du sie dadurch daß du ihr kein ehrliches Feedback über ihre Arbeitsleistung gibst ja auch jeder Möglichkeit zur Selbstreflektion und Weiterentwicklung.

Ausserdem hast du geschrieben sie ist die Freundin einer Freundin und du hast sie dieser zuliebe eingestellt. Warum sollte das Wohlergehen eines Fremden nicht so wichtig sein wie das dieser Frau? Immerhin war auch sie mal eine Fremde, genau wie die potentielle neue Arbeitskraft.

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yamaha1234
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Beitrag Do., 26.07.2012, 00:51

münchnerkindl hat geschrieben:
yamaha1234 hat geschrieben: denn ich fühle mich speziell für diesen Menschen verantwortlich und nicht für einen potenziellen Arbeitslosen der vielleicht den Job besser machen könnte den ich persönlich aber gar nicht kenne.
Hm, Samaritersyndrom? Ausserdem beraubst du sie dadurch daß du ihr kein ehrliches Feedback über ihre Arbeitsleistung gibst ja auch jeder Möglichkeit zur Selbstreflektion und Weiterentwicklung.

Ausserdem hast du geschrieben sie ist die Freundin einer Freundin und du hast sie dieser zuliebe eingestellt. Warum sollte das Wohlergehen eines Fremden nicht so wichtig sein wie das dieser Frau? Immerhin war auch sie mal eine Fremde, genau wie die potentielle neue Arbeitskraft.
Nein, sie ist nicht die Freundin einer Freundin, sondern die Mutter einer Freundin ( habe ich das falsch ausgedrückt? Sorry). Ich bin bei dieser Freundin und dieser Mutter sozusagen "groß" geworden, als Kind war sie eine Art Mutter für mich und in dieser Rolle war sie sehr gut für mich. Sie ist eben auch schon älter (Anfang 60) und sie würde bestimmt keinen anderen Job mehr finden, wenn ich sie entlassen würde. Ich sehe das auch so ein bisschen wie einen "Deal", also sie gab mir in der Kindheit etwas, und ich gebe ihr nun etwas zurück. Andererseits sind verschiedene Dinge im Arbeitsalltag absolut nicht akzeptabel für mich oder auch für meine Kunden (wobei ich den direkten Kundenkontakt auch schon verboten habe). Ich wäre froh, wenn ich eine Lösung finden könnte, die nichts mit einer Entlassung zu tun hätte. Und darüber würde ich gerne mit meiner Thera sprechen.

Ist dir das Wohlergehen eines fremden Menschen genauso wichtig wie das Wohlergehen eines Menschen mit dem du emotional verbunden bist? Ich muss ehrlich sagen, mir nicht. Natürlich gibt es so etwas wie ein Wohlwollen und Respekt jedem Menschen und Lebewesen gegenüber. also ich wünsche sicher keinem Menschen etwas böses. Aber ich fühle mich nicht für jeden Menschen verantwortlich, in diesem Fall für meine Angestellte aber schon.

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Beitrag Do., 26.07.2012, 00:54

@Yamaha: Gehört Dir die Firma? Wenn nein, handelst Du meiner Meinung nach als Chefin nicht professionell, sorry. Solche Deals nennt man bei uns Vetternwirtschaft ... Einen anderen würdest Du entlassen. Du behandelst die Angestellten nicht gleich, das ist nicht okay, sorry. Es ist nicht im Sinne der Firma. Das könnte auch irgendwann auf Dich zurückfallen.
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yamaha1234
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Beitrag Do., 26.07.2012, 01:03

***elana*** hat geschrieben:@Yamaha: Gehört Dir die Firma? Wenn nein, handelst Du meiner Meinung nach als Chefin nicht professionell, sorry. Solche Deals nennt man bei uns Vetternwirtschaft ... Einen anderen würdest Du entlassen. Du behandelst die Angestellten nicht gleich, das ist nicht okay, sorry. Es ist nicht im Sinne der Firma. Das könnte auch irgendwann auf Dich zurückfallen.
Ja, ist meine eigene Firma. Aber ich würde generell keinen Arbeitnehmer so ohne weiteres kündigen. Das ist einfach nicht meine Einstellung oder das was ich unter Professionalität verstehe. Nur wenn es Probleme mit anderen Angestellten gibt, kann ich das einfacher klären, und es war bisher noch nie nötig jemanden zu entlassen. Die anderen Angestellten habe ich allerdings aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und Kompetenz eingestellt und eben nicht aus Gefälligkeit.

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Beitrag Do., 26.07.2012, 01:14

@Yamaha: Also DAS würde ich Deinen Angestellten aber auf keinen Fall verraten. Ich denke eher, dass Du zu gutmütig und nachgiebig bist. Lässt Du Dich auch sonst derart ausnutzen? Wirft Deine Firma unter diesen Umständen überhaupt Gewinn ab? Wie kannst Du Dich bei einer solchen Schwäche überhaupt ausreichend durchsetzen?

Du hast Dich ja bereits entschieden. Was wäre da also noch zu raten durch Deine Thera? Du hast ja schon die notwendigsten Einschränkungen getroffen. Du musst dies alles halt eben mittragen zum Schaden der Firma. Das ist Luxus. Aber offenbar kannst Du Dir das leisten. - Wenn sie so viel lügt, wer weiß, was sie alles über Dich verbreitet, wo sie Dich doch aufgezogen hat. Sie könnte sehr viel Privates von Dir erzählen, verfälscht. Ne, bei mir hört es auf, wenn jemand lügt. Das geht einfach nicht.
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candle.
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Beitrag Do., 26.07.2012, 01:17

Es klingt nach Dankbarkeit und Schuldgefühlen und da mußt du halt schauen wie du dort herauskommst, denn notwendig ist es eigentlich nicht, aber natürlich vorhanden wegen der emotionalen Verbindung.

Mir würde jetzt keine Lösung einfallen, vielleicht fällt deiner Therapeutin dazu auch nicht viel ein. Vielleicht deswegen auch die Antwort? Wer weiß?

In dir wird ein Teil der Antwort liegen, vielleicht mußt du dir vergegenwärtigen was du selber als Lösung siehst, da wird ja schon etwas in dir sein was du dich nicht wagst umzusetzen. Hast du denn mit dieser Person mal ein ernstes Gespräch geführt? Du mußt vielleicht die berufliche Professionalität ihr gegenüber in den Vordergrund stellen- so schwer es auch fällt. Sonst fiele mir ein: Aussitzen. Wenn sie eh schon über 60 ist, dann geht sie ja vielleicht auch in Rente?

Oder die Frage: Was meinst du wird passieren, wenn du sie entläßt?

Die Problemtik zwischen euch ist im Forum jetzt schwer durchschaubar, sonst könnte da vielleicht noch mehr an Ideen hier herauskommen. Ich war jetzt auch erstaunt, dass du sie wegen Lügen bezichtigst. Gibt es das so massiv bei der Arbeit? Was kann man da denn lügen? Jedenfalls wirkt es ja so als wäre schon ein Kleinkrieg entbrannt. Du läßt sie nicht mehr zu Kunden, das ist ja auch schon eine Beschneidung im Job und für deine Angestellte sicher auch nicht angenehm. Ein bißchen klingt es wie rausekeln, aber das ist eben auch kein sauberer Weg. Ein ehrliches Gespräch fände ich am besten. Nur: Wenn du dazu noch Stärke und Kraft mittels Therapeutin sammeln muß, ist der Zeitfaktor die Frage wann sich überhaupt eine Lösung entwickeln kann.

candle
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yamaha1234
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Beitrag Do., 26.07.2012, 01:30

candle. hat geschrieben:. Ein bißchen klingt es wie rausekeln, aber das ist eben auch kein sauberer Weg. Ein ehrliches Gespräch fände ich am besten. Nur: Wenn du dazu noch Stärke und Kraft mittels Therapeutin sammeln muß, ist der Zeitfaktor die Frage wann sich überhaupt eine Lösung entwickeln kann.

candle

Das führt zu nichts. Ich möchte nicht das Problem mit meiner Angestellten hier im Forum besprechen, das wollte ich von Anfang nicht, da es sehr komplex ist, und ich die ganze Geschichte sicher nicht in ein öffentliches Forum schreiben werde. Mir ging es um das Problem mit meiner Therapeutin und da werde ich jetzt erstmal abwarten was sie zu meiner Kritik zu sagen hat.

Danke für eure Beiträge. Der Thread kann nun geschlossen werden.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.07.2012, 07:30

yamaha1234 hat geschrieben:Sie ist eben auch schon älter (Anfang 60) und sie würde bestimmt keinen anderen Job mehr finden,

Naja, aber dann wird der Lauf der Dinge diese Situation eh natürlicherweise regeln. Evtl findet sich eine Vorruhestandsregelung....

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.07.2012, 07:36

yamaha1234 hat geschrieben:
Das führt zu nichts. Ich möchte nicht das Problem mit meiner Angestellten hier im Forum besprechen,.

Hast du denn diese Details alle in der Therapie angesprochen? Wenn die Kündigung für dich nicht in Frage kommt, wo gäbe es da einen Ansatz um etwas an der Situation zu verbessern? Evtl Hilfe dabei wie man in so einer Situation ein möglichst effektives Mitarbeitergespräch führt? In dem Fall würde ich mir ggf eher mal ein paar Stunden bei einem Coach für Führunspersonal nehmen, die sind da ggf kompetenter als eine Psychologin.

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hope_81
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Beitrag Do., 26.07.2012, 09:04

Hallo,
auch wenn Du die Angelegenheit hier nicht weiter besprechen möchtest. Eins möchte ich dennoch fragen. Kannst Du nicht firmenintern eine "Pseudostelle" erschaffen, sie umdisponieren und dann quasi sich selbst überlassen? Ihr diese Arbeit als das non-plus-ultra verkaufen, wo Du nur sie für qualifiziert genug hälst?
Was weiß ich irgend nen Schreibkram oder sowas, wo sie werder nerven, noch etwas grob falsch machen kann...
Ich weiß halt nicht wie wichtig sie für den Tagesablauf ist, wäre Ihre Stelle prinzipell zu "streichen" oder bräuchtest Du adäquaten Ersatz?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 30.07.2012, 23:52

Ich hatte am Wochenende meiner Thera nochmals eine mail geschrieben, weil mich das Thema schon ziemlich belastete. Heute Abend kam ihre Antwort. Sie schrieb, Sie habe mich lieb und würde sich grundsätzlich für alles interessieren was ich ihr erzählen würde, nur zu diesem Thema wusste sie auf Anhieb auch nicht mehr zu sagen, aber wir könnten gerne nochmals am Freitag (nächste Stunde) darüber sprechen. - Jetzt, bin ich erstmal ziemlich irritiert. Ich kann mit dieser emotionalen Bekundung gerade wenig anfangen. Für mich ist unsere Beziehung eher professionell und ich finde es in diesem Rahmen unangebracht jemandem zu schreiben, dass man ihn "lieb" hat. Irgendwie fühle ich mich jetzt auch verlegen, sowas ist doch unprofessionell. Was denkt ihr?

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candle.
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Beitrag Di., 31.07.2012, 00:05

Ja, ziemlich komisch. Oder war sie da geistig abwesend?

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yamaha1234
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Beitrag Di., 31.07.2012, 00:21

keine Ahnung in welcher geistigen Verfassung sie war, sie hat das per mail geschrieben, wir haben nicht gesprochen. Ich habe jetzt wegen Freitag ein echt ungutes Gefühl.

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candle.
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Beitrag Di., 31.07.2012, 00:32

Ich habe extra deine Beiträge nochmal gelesen und da fiel mir auf, dass du da schon etwas von Privatheit erwähnt hattest. Habt ihr denn privaten Kontakt gehabt? Müßte die Therapie nicht auch bald beendet sein? Wovor hast du Angst?

candle
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