Therapeutin sitzt im Rollstuhl
Gute Idee, ADW, Du hast wohl Recht, ich komme gerne, ich hoffe es ist noch Torte da!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Zum Beispiel finde ich persönlich (!) die Aussage, die Therapeutin hätte am Telefon sagen müssen: "Ich sitze im Rollstuhl", extremst diskriminierend. Man muss sich mal überlegen, was man damit sagt (und meint!!)!
Denn das setzt ja voraus, dass die Behinderung sozusagen offiziell ein Problem für die Therapie darstellt; denn wenn das nicht so wäre, dann gibt es ja keinen Grund, das am Telefon sagen zu müssen!
Das hat aber gar nichts damit zu tun, dass man nicht durchaus innerhalb der Therapie darüber sprechen könnte - wenn es einen denn beschäftigt -, dass man (zunächst) ein Problem damit hatte. Aber das setzt voraus, dass man bereit ist, sich einzulassen. Und dafür muss man seine eigenen (!) Vorbehalte überwinden - und zunächst mal erkennen!
Waldschratin, dann ist es aber die Krankheit, die sozusagen im Raum steht und thematisiert wird, und nicht der Rollstuhl. Ich hatte mal Musikunterricht bei einer Lehrerin mit MS - die hat mir das auch am Telefon gesagt, weil sie meinte, dass sie da gewisse Einschränkungen habe (so würde ein Psychotherapeut nicht arbeiten, dass er sagt: "Ach, übrigens, ich falle öfter mal aus" - aber eine Therapie ist ja was anderes als Instrumentalunterricht).
Denn das setzt ja voraus, dass die Behinderung sozusagen offiziell ein Problem für die Therapie darstellt; denn wenn das nicht so wäre, dann gibt es ja keinen Grund, das am Telefon sagen zu müssen!
Das hat aber gar nichts damit zu tun, dass man nicht durchaus innerhalb der Therapie darüber sprechen könnte - wenn es einen denn beschäftigt -, dass man (zunächst) ein Problem damit hatte. Aber das setzt voraus, dass man bereit ist, sich einzulassen. Und dafür muss man seine eigenen (!) Vorbehalte überwinden - und zunächst mal erkennen!
Waldschratin, dann ist es aber die Krankheit, die sozusagen im Raum steht und thematisiert wird, und nicht der Rollstuhl. Ich hatte mal Musikunterricht bei einer Lehrerin mit MS - die hat mir das auch am Telefon gesagt, weil sie meinte, dass sie da gewisse Einschränkungen habe (so würde ein Psychotherapeut nicht arbeiten, dass er sagt: "Ach, übrigens, ich falle öfter mal aus" - aber eine Therapie ist ja was anderes als Instrumentalunterricht).
Zuletzt geändert von leberblümchen am So., 15.07.2012, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
Finde ich gut, dass du das schreibst.insofern tut es mir auch Leid, dass das ganze von mir so aggressiv rübergekommen ist
- aber ich hab ein Problem damit, dass sie nicht erkennt, dass es eben IHRE Unsicherheit ist.
Dann klär sie doch darüber auf. Sie hat doch immerhin um Ratschläge gebeten. Da wäre es doch ein Leichtes gewesen, sie darauf hinzuweisen, dass das Problem wohl eher bei ihr liegt, als bei der Therapeutin- auf eine freundliche Art und Weise. So, dass sie es auch annehmen kann.
Nicht jeder hat die gleiche Lebenserfahrung, nicht jeder kommt von alleine drauf. Dass sie überhaupt gefragt hat und nicht einfach im Stillen gedacht hat: 'Nee, die ist ja Behindert (bestimmt auch im Kopf). Nein danke!' werte ich als positiven Schritt in die richtige Richtung. Dieser Schritt hat so viel Aggressionen deinerseits nicht verdient.
Zuletzt geändert von Lou Who am So., 15.07.2012, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Na gut, Lou, ich hab sie ja darüber aufgeklärt - wenn auch nicht gerade sehr mitfühlend
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich hier eingige Diskussionsbeiträge richtig gruselig finde!
edit: Mich nerven einfach diese Schubladen: Behindert vs. Nichtbehindert. Deutsch vs. 'Ausländer'. Es gibt diese Kategorien nur in unseren Köpfen! Wenn jemand krank ist und deshalb nicht arbeiten kann, dann wird er es mitteilen. Ansonsten kann man darauf vertrauen, dass alles in Ordnung ist - ob im Rollstuhl, auf den Füßen oder im Lotus-Sitz.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich hier eingige Diskussionsbeiträge richtig gruselig finde!
edit: Mich nerven einfach diese Schubladen: Behindert vs. Nichtbehindert. Deutsch vs. 'Ausländer'. Es gibt diese Kategorien nur in unseren Köpfen! Wenn jemand krank ist und deshalb nicht arbeiten kann, dann wird er es mitteilen. Ansonsten kann man darauf vertrauen, dass alles in Ordnung ist - ob im Rollstuhl, auf den Füßen oder im Lotus-Sitz.
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Ja, genau, die allergruseligsten sind Deine!
Ach, schon wieder, ich wollte ja eigentlich Torte mit ADW essen.
So, wie Waldschratin jetzt anfängt über das Thema zu reden, denke ich, wäre eine gute Möglichkeit mit Katzerl sachlich dem Thema näher zu kommen.
Ach, schon wieder, ich wollte ja eigentlich Torte mit ADW essen.
So, wie Waldschratin jetzt anfängt über das Thema zu reden, denke ich, wäre eine gute Möglichkeit mit Katzerl sachlich dem Thema näher zu kommen.
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Hallo Katzerl,
ich hoffe mein Beitrag geht hier nicht in der Diskussion unter und kann dir evtl. ein wenig weiterhelfen.
Wenn man im Alltag keinen Umgang mit Menschen mit einer körperlichen Behinderung hat sind deine Gedankengänge durchaus nachvollziehbar. Es erscheint einem fast unmöglich das ein Rollstuhlfahrer mit seiner Situation zufrieden ist, ein vollkommen normales Leben führt und nicht in Problemen versinkt.
Ich selbst habe eine Mutter die seit meiner Kindheit im Rollstuhl sitzt und deshalb den "Vorteil" das ich wahrscheinlich eine völlig andere/entspanntere Sichtweise auf die Thematik habe als jemand der sonst keinen Kontakt damit hat.
Meine Mutter arbeitet in einem zum Teil sehr körperbetonten Beruf, gibt u.a. Seminare vor Publikum oder Interviews in den Medien.
Oft wird sie nicht extra als Rollstuhlfahrerin angekündigt sondern schlicht als Fachfrau für XY.
Die meisten Menschen die sie zum ersten Mal sehen reagieren mit Skepsis ( kann sie das überhaupt ?) , Mitleid (oh, die arme Frau) übertriebener Fürsorge oder Berührungsängsten.
Bei aller political correctness eine vollkommen normale Reaktion. Das legt sich schnell wenn sie beginnt zu arbeiten. Der Rollstuhl gerät in den Hintergrund und wird oft nicht mehr wahrgenommen. Ich denke am deutlichsten macht sich das bemerkbar wenn Leute sie weiterempfehlen ohne extra zu sagen das sie behindert ist. Sie empfehlen schlicht den Menschen und die Leistung.
Da du, bis auf den Rollstuhl, gut mit der Therapeutin klar gekommen bist würde ich dir raten eine zweite Probestunde zu nehmen und sie direkt auf deinen Gedankengang und deine Unsicherheit anzusprechen.
Versuch nicht gehemmt zu sein. Mit einer solchen Problematik wird sie nicht zum ersten Mal umgehen und ein offenes Gespräch kann dich in jedem Fall bei der Entscheidungsfindung weiterbringen. Versuch einfach ihre Arbeit für sich sprechen zu lassen und der Rolli gerät wahrscheinlich schnell in Vergessenheit.
Wenn du dir im Anschluss immernoch unsicher bist wechsel ruhig die Therapeutin. Du bist deswegen nicht behindertenfeindlich oder ein böser Mensch.
Aus Mitleid oder Scham bei einem Therapeuten zu bleiben nützt dir nichts.
Zum Therapeuten geht man wenn man eh schon relativ weit unten ist und Nebenschauplätze wie dein mangelhafter Kontakt zu Menschen mit körperlichen Behinderungen und die daraus resultierende Unsicherheit, kannst Du in dieser Situation wahrscheinlich nicht einfach unter den Teppich kehren oder schnell lösen.
Ich kann dir jetzt noch 10x sagen das Menschen mit Handicap ein erfülltes und keinswegs von Problemen dominiertes Leben führen, aber es ist mit Sicherheit wirkungsvoller wenn du das von der Therapeutin selbst hörst.
ich hoffe mein Beitrag geht hier nicht in der Diskussion unter und kann dir evtl. ein wenig weiterhelfen.
Wenn man im Alltag keinen Umgang mit Menschen mit einer körperlichen Behinderung hat sind deine Gedankengänge durchaus nachvollziehbar. Es erscheint einem fast unmöglich das ein Rollstuhlfahrer mit seiner Situation zufrieden ist, ein vollkommen normales Leben führt und nicht in Problemen versinkt.
Ich selbst habe eine Mutter die seit meiner Kindheit im Rollstuhl sitzt und deshalb den "Vorteil" das ich wahrscheinlich eine völlig andere/entspanntere Sichtweise auf die Thematik habe als jemand der sonst keinen Kontakt damit hat.
Meine Mutter arbeitet in einem zum Teil sehr körperbetonten Beruf, gibt u.a. Seminare vor Publikum oder Interviews in den Medien.
Oft wird sie nicht extra als Rollstuhlfahrerin angekündigt sondern schlicht als Fachfrau für XY.
Die meisten Menschen die sie zum ersten Mal sehen reagieren mit Skepsis ( kann sie das überhaupt ?) , Mitleid (oh, die arme Frau) übertriebener Fürsorge oder Berührungsängsten.
Bei aller political correctness eine vollkommen normale Reaktion. Das legt sich schnell wenn sie beginnt zu arbeiten. Der Rollstuhl gerät in den Hintergrund und wird oft nicht mehr wahrgenommen. Ich denke am deutlichsten macht sich das bemerkbar wenn Leute sie weiterempfehlen ohne extra zu sagen das sie behindert ist. Sie empfehlen schlicht den Menschen und die Leistung.
Da du, bis auf den Rollstuhl, gut mit der Therapeutin klar gekommen bist würde ich dir raten eine zweite Probestunde zu nehmen und sie direkt auf deinen Gedankengang und deine Unsicherheit anzusprechen.
Versuch nicht gehemmt zu sein. Mit einer solchen Problematik wird sie nicht zum ersten Mal umgehen und ein offenes Gespräch kann dich in jedem Fall bei der Entscheidungsfindung weiterbringen. Versuch einfach ihre Arbeit für sich sprechen zu lassen und der Rolli gerät wahrscheinlich schnell in Vergessenheit.
Wenn du dir im Anschluss immernoch unsicher bist wechsel ruhig die Therapeutin. Du bist deswegen nicht behindertenfeindlich oder ein böser Mensch.
Aus Mitleid oder Scham bei einem Therapeuten zu bleiben nützt dir nichts.
Zum Therapeuten geht man wenn man eh schon relativ weit unten ist und Nebenschauplätze wie dein mangelhafter Kontakt zu Menschen mit körperlichen Behinderungen und die daraus resultierende Unsicherheit, kannst Du in dieser Situation wahrscheinlich nicht einfach unter den Teppich kehren oder schnell lösen.
Ich kann dir jetzt noch 10x sagen das Menschen mit Handicap ein erfülltes und keinswegs von Problemen dominiertes Leben führen, aber es ist mit Sicherheit wirkungsvoller wenn du das von der Therapeutin selbst hörst.
Zuletzt geändert von kaja am So., 15.07.2012, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
After all this time ? Always.
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Mia Wallace hat geschrieben: Gerade ein im-Rollstuhl sitzen, kann ja auch tatsächlich körperliche Folgeerscheinungen und Folgeerkrankungen, die zu einem längeren "Ausfallen" führen können, nach sich ziehen.
Vorurteil.
Der "normale" Querschnittsgelähmte ist nicht häufiger krank als ein Nichtbehinderter.
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Im Gegenteil, es ist ein absolut stinknormales Leben das Körperbehinderte führen, abgesehen halt von dem Hilfsmitteleinsatz und ggf nötiger Assistenz.**AufdemWeg** hat geschrieben:und ich wehre mich gegen Menschen, die eine Behinderung als Normalität betrachten
denn es ist kein normales Leben und das wollte ich am Beispiel meines Sohnes beschreiben.
Ich hab mal 3 Jahre in einem Wohnhaus (nicht Wohnheim!) für Behinderte gearbeitet und da gab es einige Rollstuhlfahrer die mit ihrer Behinderung ganz normal zur Arbeit gefahren sind, eine mit dem eigenen Auto, zwei mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wenn das mit den Hilfsmitteln und Assistenz gut klappt kann ein Körperbehinderter ein ziemlich normales Leben führen. Und die meisten Betroffenen waren auch emotional "ganz normal" drauf.
Hallo Katzerl,
seh es mal aus einer anderen (positiven) Perspektive.
Die Thera hat, so wie ihre Klienten, ein Handicap. Bei der Thera ist es körperlich, und damit sichtbar. Bei ihren Klienten ist es psychisch. Die Thera zeigt dir (und ihren anderen Klienten) dadurch, dass sie weiterhin beruflich tätig ist, dass Schicksalsschläge zum Leben dazu gehören, dass man lernen kann, damit umzugehen und dass man trotzdem glücklich sein kann.
Seh sie als ein Vorbild.
seh es mal aus einer anderen (positiven) Perspektive.
Die Thera hat, so wie ihre Klienten, ein Handicap. Bei der Thera ist es körperlich, und damit sichtbar. Bei ihren Klienten ist es psychisch. Die Thera zeigt dir (und ihren anderen Klienten) dadurch, dass sie weiterhin beruflich tätig ist, dass Schicksalsschläge zum Leben dazu gehören, dass man lernen kann, damit umzugehen und dass man trotzdem glücklich sein kann.
Seh sie als ein Vorbild.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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münchnerkindl,
wie gesagt aus der Erfahrung mit unserem Sohn kann ich sagen, dass durchaus Einschränkungen da sind
damit sage ich jedoch NICHT dass sein Leben NICHT lebenswert ist oder er emotional einegschränkt ist
aber ich sage wohl: es ist ANDERS als das
was gemeinhin unter normal verstanden wird und auch anders als das was 9 jährige Jungs sonst mithin so treiben
und das ist nun mal ein Fakt den ich hier jeden Tag lebe.
wie gesagt aus der Erfahrung mit unserem Sohn kann ich sagen, dass durchaus Einschränkungen da sind
damit sage ich jedoch NICHT dass sein Leben NICHT lebenswert ist oder er emotional einegschränkt ist
aber ich sage wohl: es ist ANDERS als das
was gemeinhin unter normal verstanden wird und auch anders als das was 9 jährige Jungs sonst mithin so treiben
und das ist nun mal ein Fakt den ich hier jeden Tag lebe.
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münchnerkindl, genau: Meine Tochter besucht eine Schule, in der rollstuhlfahrende Lehrer keine Sensation sind. Und Kinder mit - sichtbaren oder unsichtbaren - Behinderungen ebenso wenig. Der Rollstuhl wird gar nicht wahrgenommen. Und man kann davon ausgehen, dass die Lehrer nicht jeden Morgen mit einem "schade, dass ich nicht laufen kann", in die Schule rollen
Dasselbe gilt für Rollstuhlbasketballer und zig andere Menschen, die mehr oder weniger öffentlich demonstrieren, wie normal ihr Leben ist.
Dasselbe gilt für Rollstuhlbasketballer und zig andere Menschen, die mehr oder weniger öffentlich demonstrieren, wie normal ihr Leben ist.
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Auf dem Weg: Du hast, siehe Zitat von Münchnerkindl, eindeutig gesagt, dass du dich "gegen Leute wehrst", die meinen, mit einer Behinderung könne man 'normal' leben. Das mag für dich so stimmen; wenn du dich jedoch mit der Thematik beschäftigst, dann merkst du, dass deine Haltung da eine Ausnahme darstellt.
Somit bist du die Einzige, die hier was bewertet. Eine Behinderung ist nichts, was man irgendwie als Außenstehender 'bewerten' könnte. Insofern ist für mich jeder Rollstuhlfahrer, mit dem ich zu tun habe, 'normal'. Bewerten müsste man dann z.B., ob man mit demjenigen bestimmte Aktivitäten durchführen kann - wie man das bei jedem anderen Menschen auch macht. Nicht jeder ist für alles geeignet, ob mit Rolli oder ohne.
OT mich erinnert das - auch wenn es nicht dasselbe ist - daran, dass meine Tante vor einigen Jahren beim Winterurlaub mal meinte, feststellen zu dürfen, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht Ski fahren sollten, denn das müsse ja nicht sein... Wo die Parallele ist? Man meint halt, die Menschen in Kategorien einordnen zu können.
Somit bist du die Einzige, die hier was bewertet. Eine Behinderung ist nichts, was man irgendwie als Außenstehender 'bewerten' könnte. Insofern ist für mich jeder Rollstuhlfahrer, mit dem ich zu tun habe, 'normal'. Bewerten müsste man dann z.B., ob man mit demjenigen bestimmte Aktivitäten durchführen kann - wie man das bei jedem anderen Menschen auch macht. Nicht jeder ist für alles geeignet, ob mit Rolli oder ohne.
OT mich erinnert das - auch wenn es nicht dasselbe ist - daran, dass meine Tante vor einigen Jahren beim Winterurlaub mal meinte, feststellen zu dürfen, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht Ski fahren sollten, denn das müsse ja nicht sein... Wo die Parallele ist? Man meint halt, die Menschen in Kategorien einordnen zu können.
Zuletzt geändert von leberblümchen am So., 15.07.2012, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja gut, aber das hat doch mit dem Fall hier überhaupt nichts zu tun.**AufdemWeg** hat geschrieben: Unser Leben mit unserem Sohn war gerade in der Babyzeit alles andere als stinknormal.
Es ist NICHT normal einem frischgeborenen Baby einen Gips anzulegen, es ist NICHT normal alle zwei Tage zum Gipswechsel zu müssen, es ist NICHT normal 4-5 mal täglich Vojta mit dem Kind durchführen zu müssen, es ist NICHT normal, dass ein Baby sich einer mehrstündigen OP unterziehen muss und man HAT dadurch Einschränkungen..
Da geht es ja um die Behandlung einer Erkrankung, irgendeine "nichtbehinderte" Infektion hätte die selben Probleme verursacht.
Wenn das Kind mal erwachsen ist und zB einen für ihn körperlich geeigneten Beruf hat ist es dabei völlig irrelevant ob er eine leichte Gehbehinderung hat und der erwachsene Rollstuhlfahrer kann im Allgemeinen ein völlig selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen wie jeder nichtbehinderte auch. Nur halt mit ein paar Einschränkungen was die Person eben nicht machen kann weil es im Rollstuhl nicht möglich ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_Steiff
Nur mal als Beispiel dafür daß Behinderte ein ziemlich "normales" Leben führen können....
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 15.07.2012, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
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münchnerkindl, damit wollte ich lediglich demonstrieren, dass es eben sehr wohl auch Einschränkungen im Alltag gibt.
Genau und um diese Einschränkungen geht es doch.
Klar, kann man damit ein gutes, schönes und erfülltes Leben führen aber manchmal muss man eben auf Dinge verzichten, die für andere normal sind und insofern ist es eben nicht normal.
Genau und um diese Einschränkungen geht es doch.
Klar, kann man damit ein gutes, schönes und erfülltes Leben führen aber manchmal muss man eben auf Dinge verzichten, die für andere normal sind und insofern ist es eben nicht normal.
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